Archive - 2013

May 14th

CEM und Biotage im Patentstreit

Das Europäische Patentamt hat ein von <a href=http://www.biotage.com>Biotage</a> angefochtenes Patent für ein Verfahren der Mikrowellen-Peptidsynthese des deutschen Anbieters <a href=http://www.cem.de>CEM</a> in seiner Gültigkeit bestätigt. Die Interpretationen der beiden Unternehmen gehen aber im Wortlaut etwas auseinander.

 

Biotage, ein englischer Anbieter von Labor-Equipment für die Molekularbiologie, hat Einspruch gegen Patente erhoben, die der deutsche Anbieter CEM in Europa und Japan für ein Verfahren der Mikrowellen-unterstützten Festphasensynthese von Peptiden erteilt bekommen hat. Nach Ansicht von Biotage ist der erteilte Patentschutz zu breit.  Sowohl das Japanische als auch das Europäische Patentamt haben sich daraufhin für eine Beschränkung des Patentschutzes ausgesprochen. Gegen beide Entscheidungen konnte Berufung eingelegt werden.

 

Eine Entscheidung, zwei Sichtweisen

Wie CEM nun mitteilte, hat das Europäische Patentamt in einer mündlichen Verhandlung das europäische Patent Nr. 1 491 552 in vollem Umfang aufrecht erhalten hat. Biotage sei nicht in der Lage gewesen, eine frühere Methode zu finden oder vorzulegen, auf deren Basis das Patent widerrufen hätte werden können, man habe den Patentstreit also gewonnen.

Biotage sieht das anders. Man sei überrascht, das CEM von einem Streit spreche und noch mehr, dass man behaupte, ihn gewonnen zu haben. Es handle sich vielmehr um eine laufende Diskussion um die angemessene Breite der Patente. Biotage hob auch hervor, dass die CEM-Patente die Protokolle, die in Biotage-Geräten vorinstalliert seien, unberührt ließen.

CEM wiederum ließ wissen, dass die Anwendung der durch das Patent EP 1 491 552 geschützten Methoden nur auf Mikrowellensystemen erfolgen könne, die für dieses Verfahren lizenziert seien. Kein anderes Mikrowellensystem könne angeboten oder verwendet werden, um CEMs patentierte Mikrowellen-Peptidsynthese (einschließlich Entschützung und Kupplung) durchzuführen, ohne gegen dieses oder andere verwandte CEM-Patente zu verstoßen.

 

 

 

 

May 13th

Neue Messe verbindet Verpackungs- mit Pharma-Technologie

Der internationale Verband der Verpackungsmaschinenhersteller PMMI und die International Society for Pharmaceutical Engineering (ISPE) haben angekündigt, unter dem Namen „Pharma Expo“ eine neue Messe ins Leben zu rufen, die Pharma-, Medizingeräte- und Nutraceutical-Unternehmen mit Anbietern von Verpackungs- und anderen Supply-Chain-Technologien zusammenbringen soll.  

 

Erstmals soll das Ereignis zeitgleich mit der Verpackungsmesse „Pack Expo International“ von 2. bis 5. November 2014 in Chicago stattfinden und einen Ausstellungsteil mit einem begleitenden Konferenzprogramm verbinden.

Wie Charles D. Yuska, Präsident und CEO der PMMI, betonte, könne durch die Partnerschaft mit der ISPE das bisherige Angebot der Pack Expo mit Tiefenwissen aus der Pharma-Branche verbunden werden. Vor allem die weitreichenden regulativen Vorgaben und der Wachstumsdruck in schwierigen Marktumfeldern würden ausgefeilte Lösungen im Supply Chain Management erfordern. Schon bisher seien mehr als 18 Prozent der Nutzer, die die Pack Expo besucht hätten, aus der Pharma- und Medizintechnik-Industrie gekommen.

Auch für Nancy Berg, die der ISPE vorsteht, ist die neue Messe eine gute Möglichkeit, ihre mehr als 20.000 Mitglieder auf globale Veränderungen und Innovationen in der pharmazeutischen Fertigung vorzubereiten und sich auch von Technologien, die für andere Branchen entwickelt wurden, inspirieren zu lassen.

 

 

 

May 10th

Vetmed: Forschungslabor für Komparative Medizin eröffnet

Am Campus der <a href=http://www.vetmeduni.ac.at>Veterinärmedizinischen Universität Wien</a> hat ein neues Forschungslabor eröffnet, das sich mit komparativer Medizin beschäftigt. Unter der Leitung von Erika Jensen-Jarolim werden  Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Erkrankungen von Mensch und Tier erforscht.

 

Die dem Messerli-Institut angegliederte Forschungseinheit hat zum Ziel, die Entwicklung der Humanmedizin durch Vergleich mit Krankheitsverläufen und -mechanismen bei tierischen Patienten voranzutreiben – und umgekehrt. So kann etwa  die Entwicklung von Arzneimitteln für menschliche und tierische Patienten durch den Vergleich von Wirkmechanismen beschleunigt werden. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich Mensch-Tier-Beziehungen, beispielsweise im Umgang mit Haustieren, auf die Gesundheit auswirken.

Das Messerli-Forschungsinstitut stellt ein Kooperationsprojekt zwischen Veterinärmedizinischer Universität Wien, Medizinischer Universität Wien und Universität Wien dar und wurde 2012 durch die Unterstützung der Schweizer Messerli-Stiftung gegründet. Die Forschungsergebnisse des Instituts sollen dazu beitragen, den Umgang mit Tieren auf einer wissenschaftlichen Basis zu verbessern. Neben der Komparativen Medizin sind auch Forschungsprogramme für Vergleichende Kognitionsforschung und Ethik der Mensch-Tier-Beziehung am Messerli-Institut angesiedelt.

 

 

 

 

 

May 8th

Bayer steigt aus Nanoröhrchen-Entwicklung aus

<a href=http://www.materialscience.bayer.com>Bayer Material Science</a> steigt aus seinen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Kohlenstoff-Nanoröhrchen aus. Man sei zwar nach wie vor davon überzeugt, dass die Technologie großes Potential habe, sehe aber nur wenige Überschneidungen mit den Kernprodukten des Unternehmens.

 

Gemeinsam mit Partnern außerhalb des Unternehmens forschte Bayer Material Science in den vergangenen Jahren an der sicheren Herstellung von speziellen Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Marke „Baytubes“). Es wurden Verfahren für ein Upscaling der Produktionsprozesse auf industrielle Maßstäbe entwickelt und neue Katalysatortypen und Produktvarianten getestet. Viele der dabei gewonnenen Erkenntnisse  wurden bereits im Rahmen der „Innovationsallianz Carbon Nanotubes“ anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt.

 

Know-how innerhalb des Konzerns von geringem Nutzen

Mögliche Anwendungsbereiche, die einerseits einen Massenmarkt ansprechen und daher einer umfangsreichen Kommerzialisierung zugänglich gemacht werden könnten, andererseits aber auch in Bezug zum bestehenden eigenen Portfolio von Bayer stehen, wurden aber immer weniger sichtbar. Aus diesem Grund hat sich die Kunststoffsparte des Leverkusener Konzerns nun entscheiden, die Entwicklungsprojekte rund um die röhrenförmigen Nanostrukturen abzuschließen.

Das erarbeitete Know-how soll dem Konzern dennoch für einen möglichen späteren Einsatz, etwa zur Optimierung von Lithium-Ionen-Batterien, zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Unternehmens wird die Entscheidung keinen Einfluss auf die Beschäftigungslage haben – alle 30 Mitarbeiter würden innerhalb des Konzerns auf angemessene andere Arbeitsplätze vermittelt.

 

 

 

 

 

May 7th

Umweltminister beugt sich öffentlichem Druck

Nach tagelangem öffentlichen Beschuss hat Umweltminister Nikolaus Berlakovich beim  „Bienengipfel“ am 7. Mai eingelenkt und unterstützt ein EU-weites Verbot von Neonicotinoiden. Nicht wissenschaftliche Erkenntnisse zum Bienensterben sondern dass sein bisheriger Vorschlag nicht angenommen wurde, hätten zu diesem Umschwung geführt.

 

Ein Musterbeispiel an politisch-medialer Erregungsdynamik konnte man in den vergangenen Tagen zur Diskussion um ein Verbot der als Insektizide in der Landwirtschaft eingesetzten Neonicotinoide beobachten. Nachdem Umweltminister Nikolaus Berlakovich vergangene Woche im dafür einberufenen Berufungssauschuss gegen einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission gestimmt hatte, gingen in Österreich die Wogen hoch. Opposition und Regierungspartner SPÖ schossen sich ebenso auf Berlakovich ein wie Umweltorganisationen und Imkerverbände. Berlakovich mache sich zum Erfüllungsgehilfen der Agrochemie-Industrie hieß es da, der Tod von Bienenvölkern würde leichtfertig in Kauf genommen.

Der Umweltminister berief sich dagegen darauf, es gebe keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das weithin beobachtbare Bienensterben mit dem Einsatz der Neonicotinoide in Zusammenhang stehe. In Ländern, in denen es schon ein solches Verbot gebe, sei die Zahl der Bienenschäden auch nicht zurückgegangen. Zahlreiche Experten geben ihm hierin Recht: Als Hauptfaktor des Verlusts von Bienenvölkern wird die aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe angesehen, gegen die unter den heimischen Bienen kaum Resistenzen bestehen. Vertreter der Landwirtschaft argumentieren wiederum, viele Landwirte seien, gerade bei Raps- und Maiskulturen, auf wirksame Schädlingsbekämpfung angewiesen, zu denen es keine zureichende Alternative gebe. Einem Verbot ohne Ausnahme wollte Berlakovich daher bis vor kurzem nicht zustimmen.

 

Meinungsumschwung bei Bienengipfel

Doch auch der Koalitionspartner ließ diese Argumentation immer weniger gelten. Berlakovich bat daraufhin am Dienstagvormittag zum „Bienengipfel“, an dem Vertreter der Wissenschaft, der Imker und der Landwirtschaft teilnahmen. Dabei wurde erarbeitet, was Berlakovich in einer anschließenden Pressekonferenz eine „neue Lösung“ nannte: Die österreichische Regierung werde den Kommissionvorschlag nun doch unterstützen. Weil damit das Bienensterben aber voraussichtlich nicht zu Ende sein werde, einigte man sich darüber hinaus auf ein umfassendes Bienenschutzprogramm und will die Forschung beauftragen, die Ursachen des Bienensterbens genauer zu analysieren. Auch sollen begleitende Maßnahmen für den Umstieg von den Neonicotinoiden auf alternative Mittel für die Landwirtschaft eingeleitet werden.

Auf die Frage, ob neue wissenschaftliche Erkenntnisse den Meinungsumschwung bewirkt hätten, musste Berlakovich freilich zugeben, dass er sich nicht daran, sondern an der öffentlichen Meinung orientiert habe. Seine bisherige Linie eines Verbots mit Ausnahmen habe keine Akzeptanz gefunden, daher war eine neue Lösung zu erarbeiten, die nun vorliege. Kommen wird das Verbot im übrigen ohnedies: Da im Berufungsausschuss keine qualifizierte Mehrheit für eine der Positionen erzielt werden konnte, entscheidet die EU-Kommission nun selbst – und ihre Position ist bekannt.

 

 

 

 

 

May 3rd

Die besten Erdfindungen des Jahres 2012

Das Österreichische Patentamt vergibt alljährlich den Inventum-Preis für die besten Erfindungen des Jahres. Unter den prämierten Patenten 2012 sind mehrere Innovationen aus der Chemie und den Materialwissenschaften vertreten.

 

Die Kategorie „Gold“ konnte dabei das niederösterreichische Unternehmen ZKW erobern. Der Automobilzulieferer hat einen Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer entwickelt, der ermöglicht, dauerhaft mit Fernlicht zu fahren, ohne den Gegenverkehrs zu beinträchtigen. „Silber“ ging an eine Kooperation der TU Wien mit der Medizin-Uni Wien, bei der Triazin-Derivaten als sogenannte Differenzierungsbeschleuniger eingesetzt werden.  Darunter versteht man Substanzen, die körpereigene Vorläuferzellen in intakte Herzmuskelzellen umwandeln können und so zu einer verbesserten Zelltherapie bei beschränkter Regenerationsfähigkeit des Herzens beitragen können. Die nun patentierten Triazin-Verbindungen konnten im modularen Verfahren synthetisiert und getestet werden, eine beschleunigte Differenzierung der Zellen in Richtung Herzmuskelzellen wurde im Mausmodell nachgewiesen.

Asamer Basaltic Fibers entwickelte eine umweltfreundliche Hochleistungsfaser aus geschmolzenem vulkanischem Gestein und erobert dafür die Kategorie „Bronze“. Die zum Patent angemeldete spezielle Zusammensetzung der Rohmaterialien ermöglicht gute Qualitäten in Bezug auf mechanische Festigkeit, chemische und thermische Beständigkeit. Unter den „Top Ten“ konnte sich darüber hinaus das Austrian Institute of Technology (AIT) platzieren, das an seinem Standort Wiener Neustadt Magnesium-Legierungen entwickelt hat, die hochfest und gleichzeitig biokompatibel sind und somit zur Herstellung medizinischer Implantate eingesetzt werden können. Wegen ihrer geringen Warmrissneigung werden sie aber auch von der Luft Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie nachgefragt.

 

 
 

 

May 2nd

Archroma in Sichtweite

Im Dezember hatte der Schweizer Spezialchemie-Konzern <a href=http://www.clariant.com/corpnew/internet.nsf/directname/home2>Clariant</a> bekanntgegeben, die Geschäftsbereiche Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten und Emulsionen an die US-Investmentgesellschaft <a href=http://www.skcapitalpartners.com>SK Capital</a> zu verkaufen. Die operative und rechtliche Separation schreitet gut voran, heißt es nun von Seiten der beiden Unternehmen.

 

In den vergangenen Jahren hat Clariant-CEO Hariolf Kottmann entscheidende Schritte zum Umbau des Unternehmens gesetzt. Einschneidende Umstrukturierungsmaßnahmen in den Jahren 2009 und 2010 konnten zunächst die Profitabilität des Spezialchemie-Konzerns wiederherstellen, bevor 2011 durch die Übernehme der Süd-Chemie ein deutliches Zeichen in Richtung Neuorientierung gesetzt wurde. Vor allem das Katalysatoren-Geschäft und die Entwicklung biotechnologischer Prozesse, die mit dem bayrischen Traditionsunternehmen übernommen wurden, bereicherten das Clariant-Portfolio um zukunftsträchtige und weniger Konjunktur-abhängige Zweige.

Um für diese Entwicklung noch besser gerüstet zu sein, plante Kottmann im nächsten Schritt die wenig profitablen Geschäftsfelder Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten, Emulsionen, Lederchemie sowie Detergentien und Intermediate abzustoßen. Für die drei Erstgenannten gelang die Devestition schneller als erwartet: Schon Ende Dezember 2012 konnte man sich mit der Investment-Gesellschaft SK Capital auf einen Kaufpreis von  502 Millionen Schweizer Franken einigen.

 

US-Unternehmen investiert gezielt in Chemie, Life Sciences und Materialien

SK Capital ist ein auf Akquisitionen aus den Bereichen Materialien, Chemie und Gesundheitswesen spezialisiertes Investment-Unternehmen und  hat in den vergangenen Jahren ein einschlägiges Beteiligungs-Portfolio aufgebaut. Die drei von Clariant erworbenen Geschäftseinheiten sollen in einem neuen Unternehmen mit dem Namen Archroma zusammengefasst werden. Ihren Sitz soll die Firma, die mit rund 3.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden Schweizer erzielen wird, weiterhin in der Schweiz haben.

Zur Gründung von Archroma sind  die Schaffung juristischer Einheiten, diverse Lizenzierungs- und Registrierungsaktivitäten, die Einrichtung von IT-Systemen, die Entwicklung von Infrastruktur- und Supportsystemen sowie die Gewährleistung eines reibungslosen Übergangs für die künftigen Mitarbeiter erforderlich. All diese Prozesse schreiten nach Angaben von Käufer und Verkäufer gut voran, sodass mit einem Abschluss der Transaktion zum Ende des 3. Quartals 2013 gerechnet wird. Wichtige Voraussetzungen dafür sind allerdings die erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, von denen noch einige ausstehen.

 

 

 

 

April 30th

Schweiz einigt sich auf Umgang mit Biokunststoff-Abfällen

Die Schweiz ist das erste Land, in dem zwischen allen Beteiligten ein Konsens über den Umgang mit biologisch abbaubaren („biodegradable“) Kunststoffen in den Abfallströmen erzielt wurde. Kernpunkt des Übereinkommens ist die beschränkte Akzeptanz von Bioplastik in Behandlungsanlagen für Biomüll.

 

Um die Qualität des erzeugten Komposts oder der anfallenden Gärrückstände zu sichern, sollen nur Säckchen, die dezidiert für die Sammlung von biologischem Abfall gedacht sind, ohne Beschränkung angenommen werden. Andere Gebrauchsgüter aus Biokunststoffen, etwa Geschirr, Blumentöpfe oder Folien sollen nur dann zur Kompostierung oder Fermentierung zugelassen werden, wenn sie aus einer definierte Quelle stammen – etwa einer Firma, die vorab eine Vereinbarung mit dem Betreiber Biomüllbehandlungsanlage getroffen hat. Biokunststoffe, die für die Behandlung als Bioabfall geeignet sind, sollen darüber hinaus mit einem Raster gekennzeichnet werden, der mindestens 70 Prozent der Oberfläche bedeckt.

Wie Daniel Trachsel, der Managing Director der Association of Swiss Composting and Methanisation Plants, dem europäischen Dachverband „European Bioplastics“ mitteilte, ist der Kompromiss von Stadtverwaltungen ausgegangen, die seit geraumer Zeit mit Tragtaschen aus Biokunststoffen konfrontiert sind, die sich kaum von solchen aus herkömmlichen Polymeren unterscheiden lassen. In die nun erzielte Vereinbarung seien Protagonisten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingebunden – von Rohstoffproduzenten über Händler, Recycling-Betriebe, kommunale Abfallentsorger bis hin zu den Schweizer Bundesbehörden. Die Assoziation strebt an, das bislang private Übereinkommen in nationales Gesetz überzuführen.

 

 

 

 

 

April 29th

AIT startet Seminar-Serie zu biowissenschaftlichen Themen

Das Departement <a href=http://www.ait.ac.at/departments/health-environment>„Health & Environment“</a> des Austrian Institute of Technology startet im Mai erneut eine Serie an Gastvorträgen mit internationaler Besetzung. Der thematische Bogen reicht von Biomarkern über Implantatwerkstoffen bis hin zu biotechnologischer Bodensanierung.

 

Die Seminar-Serie, mit der das AIT seine Vernetzung  mit der internationalen Forschungs-Community  widerspiegelt, startet am 7. Mai mit einem Vortrag des Mediziners Felix Fernandez Madrid, der sich an der Wayne State University mit Fragen der Krebsforschung beschäftigt. In seinem Vortrag wird der gebürtige Argentinier beleuchten, wie Antikörper gegen mitochondriale Proteine als Biomarker bei Brustkrebs herangezogen werden können. Aus dem Bereich Früherkennung mittels Biomarkern kommt auch das Thema der Veranstaltung am 19. Juni, bei der Ana Valdes vom Kings College in London darstellen wird, wie das Vorhandensein bestimmter Stoffwechselprodukte neue molekulare Mechanismen des Alterns und der Entstehung altersbedingter Erkrankungen offenlegen kann.

 

Auf AIT-Themen fokussiert

Insgesamt fokussiert die Reihe auf jene Themen, die auch in der Arbeit des AIT-Departments „Health & Environment“ im Mittelpunkt stehen. So wird es beispielsweise um Mikroorganismen gehen, die symbiontische Beziehungen zu Pflanzen eingehen und auf diese Weise helfen könne, deren wirtschaftliches und ökologisches Potential besser nutzbar zu machen. Andere Referate nehmen resorbierbare Implantatwerkstoffe, biologische Bodensanierungsverfahren oder Lab-on-a-chip-Systeme in den Blick.

 

 

 

 

Neonicotinoide: EU-Kommission entscheidet

 

Voraussichtlich kommende Woche entscheidet die EU-Kommission über eine Beschränkung des Einsatzes dreier neonicotinoider Beizmittel, deren Einsatz mit dem Bienensterben in Zusammenhang gebracht wird. Die notwendige Dreiviertelmehrheit, um die Maßnahme zu beschließen, war im Berufungsausschuss verfehlt worden. In dessen heutiger Sitzung stimmten 15 Staaten für die Beschränkung, acht lehnten sie ab und vier enthielten sich der Stimme. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission soll der Einsatz der Mittel nur mehr in Ausnahmefällen zulässig sein, konkret in Gewächshäusern sowie nach der Blüte der zu behandelnden Pflanzen. In Kraft treten soll die Regelung am 1. Dezember. Längstens binnen zwei Jahren ab diesem Zeitpunkt plant die Kommission eine Evaluierung der Maßnahmen. 

Keine Grundlage“

Österreich hatte sich heute im Berufungsausschuss gegen das Beizmittelverbot ausgesprochen. Seitens des Umweltministeriums hieß es dazu, nach wie vor fehle eine „eine wissenschaftlich fundierte und vollständige Studie, die als Grundlage für die Abstimmung hätte dienen können.“ Auch wollten mehrere Mitgliedsstaaten im Fall eines Beizmittelverbots gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen: „Wenn Nachbarländer gentechnisch verändertes Saatgut einsetzen würden, wäre eine Abdrift nach Österreich unvermeidbar. Zudem droht durch ein Verbot ein Mehr an Chemie durch großflächige Pestizidspritzungen.“

Zwist in Grün 

Bauernbund-Präsident Jakob Auer nahm die Ereignisse auf EU-Ebene nach eigenen Angaben „zähneknirschend zur Kenntnis“. Schuld am Bienensterben seien nicht die „dank sachgemäßer Anwendung“ unbedenklichen Beizmittel, sondern die Varroa-Milben. Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen im Nationalrat, sprach dagegen von einer „Blockadepolitik“ Umweltminister Nikolaus Berlakovichs. Dessen „Torpedieren eines Verbotes der bienengefährlichen Saatgut-Beizmittel widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und kann nur als ein Kniefall vor den Interessen der Chemie- und Agrarindustrie gewertet werden.“

 

 

 

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