Archive - 2013

March 3rd

Technologiezentrum Tulln wird erweitert

Das Technologiezentrum Tulln (TZT), Herzstück der Infrastruktur am <a href=http://www.ecoplus.at/de/ecoplus/technologie-forschung/technopolprogramm>Technopol Tulln</a>, wird erweitert. Mit der Errichtung des neuen Gebäudeteils „Haus C“ werden für die Erweiterungspläne ansässiger Unternehmen und neue Mieter insgesamt 5.500 Quadratmeter an Labor- und Bürofläche zur Verfügung stehen.

 

Gemeinsam investieren Ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, und die Stadtgemeinde Tulln rund 8,5 Millionen Euro in den Zubau. Die bereits jetzt am TZT eingemieteten Firmen Sealife Pharma, United Access und Epi Frame sowie das Accent Gründerservice werden in die Räumlichkeiten im neue entstehenden Haus C übersiedeln, die Unternehmen Gerstenmayer, Bio Trac und Schimper wurden als neue Mieter gewonnen. Die im bestehenden Gebäude frei werdenden Flächen stehen der Erber AG, die mit ihren Töchtern Biomin, Romer Labs und Bioferm einen Ankermieter darstellt, für Erweiterungspläne zur Verfügung.

Sealife Pharma hat sich auf das Auffinden und Entwickeln von antiinfektiven Wirkstoffen aus marinen Mikroorganismen spezialisiert und hat sich 2008 in Tulln angesiedelt. Gründer und Geschäftsführer Alexander Pretsch sieht sich gut in die vorhandenen Strukturen eingebettet und kann Synergien mit den ansässigen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen, wie der Universität für Bodenkultur, der FH Wiener Neustadt Campus Tulln oder dem Austrian Institute of Technology (AIT) nutzen.

 

 

 

 

 

 

 

February 28th

Bayer: Umsatzwachstum in allen Teilkonzernen

<a href=http://www.bayer.com>Bayer</a> hat 2012 seinen Umsatz um 8,8 Prozent auf 39,76 Milliarden Euro erhöht. Das EBIT ging um 4,6 Prozent auf 3,96 Milliarden Euro zurück – vor allem Sonderaufwendungen, die eine Klagewelle zu behaupteten Nebenwirkungen des Kontrazeptivums Yasmin/YAZ nach sich zog, drückten auf das Ergebnis.

 

1,186 Milliarden Euro hat der Leverkusener Konzern für US-Rechtsangelegenheiten im seiner Bilanz stehen, allein 455 Millionen davon hielt man im vierten Quartal als Vorsorge für Vergleiche zu Yasmin bereit. Rechnet man derartige „Sondereinflüsse“ heraus, hat Bayer sein EBIT um 12,9 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro und sein EBITDA um 8,8 Prozent auf 8,28 Milliarden Euro steigern können.

Zu diesem Wachstum bei Umsatz und Ergebnis haben alle drei Teilkonzerne beigetragen, wie der Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers, im Rahmen der diesjährigen Bilanzpressekonferenz betonte. 15,5 Prozent betrug das Umsatzwachstum bei Bayer Crop Science, 8,4 Prozent bei Bayer Healthcare und 6,2 bei Bayer Material Science. Damit ist das Kunststoffgeschäft, in dem man sich auf die High-End-Werkstoffe Polyurethan und Polycarbonat konzentriert hat, kaum hinter den Life-Science-Märkten zurück.

 

Wachstum unterschiedlich verteilt

Mit 7,4 Prozent fiel das Wachstum in dem, was der Geschäftsbericht „Wachstumsmärkte“ nennt, mehr als doppelt so hoch aus wie in den Industrieländern. Im Pharma-Markt konnte man auch in Nordamerika eine Umsatzsteigerung von knapp 8 Prozent erzielen. In Europa sei das Arzneimittelgeschäft hingegen verhalten verlaufen, der Konzern macht das schwierige wirtschaftliche und gesundheitspolitische Umfeld dafür verantwortlich. Die höchste Wachstumsrate erzielte nach der Markteinführung in weiteren Ländern und der Zulassung in zusätzlichen Indikationen der Gerinnungshemmer Xarelto.

 

 

 

 

February 27th

Gewinnsteigerung bei BASF

BASF konnte 2012 Umsatz und Gewinne steigern – letztere aber hauptsächlich durch die guten Ergebnisse im Öl- und Gas-Geschäft.

 

Die Bilanz von BASF für das Jahr 2012 kann sich durchaus sehen lassen: Während die US-Konkurrenten Dow und Dupont über deutliche Gewinnrückgänge berichteten, konnte der Ludwigshafener Konzern sein EBITDA um 4,4 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz stieg um 7,1 Prozent auf 78,7 Milliarden Euro.

Doch auch bei BASF war nicht das Geschäft mit Chemikalien und Kunststoffen für die erfreulichen Zahlen verantwortlich: Zur Steigerung des Gewinns haben beinahe ausschließlich die Segmente Öl und Gas sowie Agrochemikalien beigetragen. „Unser Chemiegeschäft entwickelte sich schwächer als im Vorjahr“, konstatierte auch Vorstandsvorsitzender Kurt Bock anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.

 

Ehrgeizige Pläne für 2013

Dennoch strebt der weltgrößte Chemie-Konzern 2013 in allen operativen Segmenten einen Anstieg von Umsatz und Ergebnis an. Man erwarte eine  stärkere Nachfrage des Weltmarkts, wolle aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Exzellenz und zur Effizienzsteigerung setzen.

Die Basis für künftiges Wachstum soll durch verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung geschaffen werden: 2012  betrugen die Ausgaben dafür 1,7 Milliarden Euro – ein Plus von rund 9 Prozent gegenüber 2011. Für 2013 ist ein weiterer Anstieg geplant.

 

 

February 26th

Borealis baut Düngemittelsparte aus

Der Kunststoff- und Basischemie-Konzern <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat 2012 seinen Umsatz von 7,096 auf 7,545 Milliarden Euro gesteigert, der Nettogewinn ist von 507 auf 480 Millionen Euro gesunken. Dieser Rückgang wird vom Unternehmen vor allem auf schwächere Margen im europäischen Polyolefin-Geschäft zurückgeführt.

 

Das Basischemikalien-, und hier insbesondere das Düngemittelgeschäft, und Borouge, ein Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company, das die Polyolefin-Kompetenz von Borealis für den Aufbau von Produktionskapazitäten im Nahen Osten und Ostasien nutzt, haben nach Angaben des Unternehmens mit Sitz in Wien positiv zu den Ergebnissen im vergangenen Jahr beigetragen.

Übernommen hat man im vergangenen Jahr den französischen Düngemittelhersteller PEC-Rhin, was die Nettoverschuldung auf 403 Millionen Euro ansteigen hat lassen. Mit  einer Verschuldungsquote von 43 Prozent sieht sich Borealis aber nach wie vor in einer soliden finanziellen Position. In das Düngemittelgeschäft soll auch in diesem Jahr weiter investiert werden: Am 6. Februar unterbreitete Borealis dem französischen Total-Konzern ein verbindliches Angebot zur Übernahme aller ausstehenden Aktien von GPN SA sowie über den Erwerb eines Aktienpakets von 56,86 % der Anteile an Rosier SA. Die geplante Übernahme von Rosier wird aber nur dann abgeschlossen, wenn Borealis gleichzeitig alle ausstehenden Aktien von GPN erwirbt.

 

 

 

February 23rd

Technopol-Standort Wieselburg

In der Region Wieselburg ist der nunmehr vierte niederösterreichische <a href=http://www.ecoplus.at/de/ecoplus/technologie-forschung/technopolprogramm>Technopol</a> entstanden. Rund um das Technologiezentrum Wieselburg-Land, das Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) Francisco-Josephinum sowie den Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt haben sich Forschung und  Ausbildung sowie unternehmerische Aktivitäten auf den Gebieten Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologien konzentriert.

 

Bereits heute ist das Technologiezentrum Wieselburg-Land (TZWL) ein wichtiger Standort des Kompetenzzentrums „Bioenergy 2020+“, das sich mit der energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse beschäftigt. Am Josephinum Research, einer Forschungseinrichtung des LFZ Fancisco-Josephinum wird zudem das K-Projekt „Future Farm Technik“ vorangetrieben, bei dem mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Geräte, Maschinen und Maschinenkompo­nenten der Landtechnik entwickelt und untersucht werden.

Nun steht auch die zweite Ausbaustufe des TZWL vor der Fertigstellung. Die niederösterreichische Wirtschaftsagentur Ecoplus und die Gemeinde Wieselburg-Land errichten den 1.400 Quadratmeter großen Bauteil um rund 3,6 Millionen Euro. 815 Quadratmeter davon wird nach der Fertigstellung das Futtermittellabor Rosenau nutzen, eine Serviceeinrichtung der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, die Landwirten schnelle und kosten­günstige Futteranalysen anbietet. Mit EEC wird darüber hinaus ein Beratungsunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energie einziehen. Die verbleibende Fläche steht für weitere Ansiedlungsprojekte zur Verfügung.

 

 

 

February 22nd

Pörner liefert Bitumen-Werk nach Indien

Die <a href=http://www.poerner.at>Pörner Ingenieurgesellschaft</a> wird auf dem Areal der Barauni-Raffinerie im Osten Indiens eine Bitumen-Anlage planen und errichten, die nach dem vom Unternehmen entwickelten Biturox-Verfahren arbeitet.

 

Ein entsprechender Vertrag mit der Indian Oil Corporation umfasst  Lizenzierung, Labor- Pilottests, Basic Engineering, Lieferung der Hauptkomponenten und Inbetriebnahmeunterstützung. Die Anlage wird für die Produktion von Straßenbaubitumen VG-10 bis VG-40 mit einer Kapazität von 100.000 Megatonnen pro Jahr ausgelegt und wird über die neueste Generation von Abgasbehandlung und Wärmerückgewinnung verfügen. Die Inbetriebnahme ist für 2014 geplant.

Der Biturox-Prozess trägt der wachsenden Nachfrage nach hochwertigem Straßenbaubitumen Rechnung. Dabei wird eine harmonische Mischung von gesättigten und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Harzen und Asphaltenen über die Methode der Zusammensetzungskontrolle hergestellt: Rohstoffkomponenten verschiedener chemischer Natur werden ausgewählt und zu einer angemessenen Zusammensetzung der Ausgangsstoffe verbunden, die dann an den Biturox-Prozess geleitet wird, wo sie unter klar definierten Prozessbedingungen eingebunden und durch schonende Luftoxidation chemisch umgewandelt wird.

 

 

 

 

February 20th

Österreich im Jahr 2050

Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat ein <a href=http://www.oesterreich2050.at>Projekt</a> gestartet, das ausgehend von einer fundierten Analyse der derzeitigen Gegebenheiten, ein Bild Österreichs im Jahr 2050 erarbeiten soll. Teil des Prozesses ist ein kollektives Brainstorming zu sogenannten „disruptiven Ereignissen“.

 

Nicht weniger als ein Bild der Zukunft Österreichs zur Mitte des Jahrhunderts zu zeichnen hat sich der Rat für Forschung und Technologieentwicklung in seinem Projekt „Österreich 2050“ vorgenommen. Dabei sollen aus einer Analyse globaler Trends und aktueller gesellschaftlicher Triebkräfte und unter Berücksichtigung bildungs- und wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen Aussagen über die längerfristige Entwicklung des Landes gewonnen werden.

Thematisch will man sich dabei auf die Veränderungen des Bildungs-, Wissenschafts- und Innovationssystems, auf die Reform von Verfassung und Verwaltung, auf Verschiebungsprozesse zwischen den Generationen sowie auf Energie- und Umweltfragen fokussieren.

 

Partizipativer Prozess

Teil des Projekts ist die Website <a href=http://www.oesterreich2050.at>www.oesterreich2050.at</a>, die als interaktive Diskussionsplattform alle Interessierten einlädt, ihre Ideen und Gedanken einzubringen. Fokussiert wird das bis 28. Februar laufende kollektive Brainstorming auf sogenannte „disruptive Ereignisse“ – Geschehnisse, die den Lauf der Dinge verändern können, aber selten Teil von Diskussions-, Planungs- und Politikprozessen sind, weil sie entweder völlig zufällig auftreten oder im Vorfeld als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt werden.

In einem zweiten Schritt sollen kontroversiell diskutierte Themen im Rahmen einer Befragung weiter vertieft und in einem Dokument zusammengefasst werden, bevor dieses im April wiederum zur Diskussion gestellt und nach erfolgter Bewertung und Kommentierung finalisiert wird.  Die erarbeiteten Strategievorschläge werden gemeinsam mit den anderen Ergebnissen des Projekts im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche präsentiert.

 

 

February 19th

Wie die Inhaltsstoffe von Holz auf Zellen wirken

Im Rahmen des von der FFG geförderten Bridge-Projekts „Voc On Cell“ wird die biologische Wirkung von flüchtigen Substanzen aus Holz und Holzwerkstoffen untersucht. Zu diesem Zweck wurde ein neuartiges Expositionssystem aufgebaut, bei dem Säugetierzellen den Verbindungen in kontrollierter Umgebung ausgesetzt werden.

 

Flüchtige organische Verbindungen (englisch „volatile organic compunds“, abgekürzt VOCs) sind heute bereits in geringsten Konzentrationen nachweisbar – das Wissen über ihr biologisches Wirkprofil hinkt demgegenüber hinterher. Für jene Substanzen, die aus verschiedenen Holzarten und den daraus hergestellten Werkstoffen austreten, wird dies nun in einem großangelegten Projekt untersucht, das im Rahmen des Bridge-Programms der Forschungsförderungsgesellschaft FFG finanziert wird. Um in dessen Förderungskriterien zu fallen, ist es erforderlich, dass die Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenwissenschaft und experimenteller Ent­wicklung in Unternehmen stattfindet.

 

Zellkultur und Gastechnik

Im Rahmen von „Voc on Cell“ arbeiten Experten auf dem Gebiet der Gasdosier- und Gasdetektionstechnik mit Zellbiologen und Toxikologen sowie Experten für Holzwerkstoffe zusammen. Beteiligte Institutionen sind das Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck (Arbeitsgruppe „Eco- & Nutritional Biochemistry“ von Florian Überall), das Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+ sowie das Competence Center des Holzplatten-Herstellers Egger in  Unterradlberg.

Die für die Beurteilung der zellulären Wirkung von luftgetragenen flüchtigen Stoffen und Stoffgemischen aufgebaute Expositionsanlage bezeichnet Florian Überall als „weltweit einzigartig“. Man werde bald mehr über die Auswirkungen volatiler Substanzen auf Körperzellen wissen und müsse nicht in den Graubereich der Interpretation ausweichen, ergänzt Lukas Huber, der Leiter des Biozentrums an der Med-Uni Innsbruck. Die Forscher hoffen auf Folgeprojekte mit Wirtschaftspartnern aus der Automobil-, Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.

 

 

 

Energieeffizienz gut geölt

Grund zur Freude hat Martin Reichard, der Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO-Österreich): „Energy Provider ‐ Delivered Energy Efficiency“, ein neuer Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA), stellt seinem freiwilligen Förderprogramm „Heizen mit Öl“ in Sachen Energieeffizienz ein hervorragendes Zeugnis aus. Das Programm richtet sich an alle Besitzer von mindestens zehn Jahre alten Ölkesseln, egal, ob Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen. Über die Laufzeit von 2009 bis einschließlich 2017 ist das Programm mit 130 Millionen Euro dotiert, die die Heizölhändler aus ihren Erlösen bezahlen. Staatliche Unterstützung für das Programm gibt es nicht. Pro Jahr können etwa 5.000 bis 7.000 alte durch moderne Ölkessel ersetzt werden.

Die bisherigen Resultate bezeichnet die IEA wörtlich als „very good“. Ihr zufolge lassen sich durch das Programm Bedarfssenkungen von bis zu 40 Prozent erreichen. Bis einschließlich 2016 sei eine kumulierte Einsparung von umgerechnet rund 2,1 Terawattstunden zu erwarten, was rund elf Prozent des Heizölbedarfs in Österreich im Jahr 2009 entspreche. Über 85 Prozent der ausgetauschten Kessel seien älter als 20 Jahre, 40 Prozent sogar älter als 30 Jahre. Und die IEA fügt hinzu: Die meisten Personen, die sich um die Förderung bewerben, sind älter als 61 Jahre. Das zeige, dass von dem Programm nicht zuletzt ältere Menschen mit potenziell geringeren finanziellen Ressourcen davon profitieren könnten, die nicht in der Lage seien, eine thermische Sanierung ihrer Behausung zu bezahlen. Jährlich meldet das IWO die Resultate von „Heizen mit Öl“ an die Österreichische Energieagentur, die diese überprüft und auf die österreichischen Einsparziele im Rahmen der (ersten) Energieeffizienzrichtlinie der EU anrechnet.

Übrigens: „Heizen mit Öl“ ist das einzige österreichische Projekt, das in dem Bericht der IEA Erwähnung findet.

February 15th

Wie man Pferdefleisch nachweist

Angesichts der aktuellen Vorkommnisse rund um fälschlich als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch rücken auch die Methoden ins Licht, die man zur Bestimmung der Tierart in der Lebensmitteluntersuchung verwendet. Ein Überblick.

 

Im Zuge der aktuellen Diskussion um Pferdefleischprodukte, die als Rindfleischware deklariert wurden, arbeiten die Lebensmitteluntersuchungslabors derzeit auf Hochtouren. Das Gesundheitsministerium beauftragte etwa die amtlichen Lebensmittelaufsichten mit einer  Schwerpunktaktion zur Untersuchung von Rindfleisch-Fertiggerichten auf nicht deklarierte Anteile von Pferdefleisch. Die zugehörigen Analysen werden am Institut für Lebensmittelsicherheit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (<a href=http://www.ages.at>AGES</a>) in Wien durchgeführt.

Damit rückt aber auch ins Licht, welche Methoden angewandt werden, um festzustellen, ob Fleischproben von einer bestimmten Tierart stammen. Der Nachweis der Spezies erfolgt dabei über die Vervielfältigung eines für diese Tierart charakteristischen DNA-Abschnitts. Dazu bedient man sich der Methode der Real-Time-PCR, bei der bestimmte DNA-Sequenzen mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion vervielfältigt werden können. Bereits wenige Gramm einer Probe reichen aus, um ausreichend Erbgut für eine solche Analyse zu gewinnen, wie die AGES auf ihrer Website mitteilt. Ist man fündig geworden, so könne durch Vergleich der Anteile an Pferde-DNA mit dem Gesamt-Fleischanteil auf die vorhandene Menge an Pferdefleisch geschlossen werden. Gegenüber den herkömmlich verwendeten proteinchemischen oder immunologischen Verfahren haben Nachweismethoden auf der Grundlage der enthaltenen DNA den Vorteil, dass sie auch bei stark erhitzten Waren geeignet sind, die Herkunft von eine bestimmten Spezies bestimmen zu können.

 

Zahlreiche Tierarten nachweisbar

Mithilfe derartiger molekularbiologischer Methoden können Fleischproben einer ganzen Rege von Tierarten zugeordnet werden, darunter  Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Geflügel, Pferd, Rehwild, Rot- und Damwild, Känguru und Rentier. Bei der AGES wurde darüber hinaus ein Verfahren zur Unterscheidung von Hausschwein und Wildschwein entwickelt. In den vergangenen beiden Jahren habe man bei 201 Proben Tierartendifferenzierungen mittels Real-Time-PCR durchgeführt, von denen sieben Proben bezüglich der Tierart zu beanstanden gewesen seien.

Auch private Anbieter haben sich mit Equipment und Know-how für derartige Analysen ausgestattet. So betont die <a href=http://lva.at>LVA GmbH</a> in einer Aussendung, mithilfe der Real-Time-PCR auch geringe Spuren von Verunreinigungen durch Fleisch einer anderen Tierart nachweisen zu können. Mit Hilfe einer spezifischen Sonde könne pro Spezies ein Fluoreszenzsignal identifiziert werden, über dessen Intensität eine Quantifizierung möglich sei. Zur Anwendung kommt dabei ein sogenanntes Multiplexverfahren, das es erlaubt, die Bestätigung der Anwesenheit von bis zu vier Tierarten simultan durchzuführen.

 

 

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