Archive - 2013
September 23rd
Grenzüberschreitende Vernetzung in der Medizintechnik
Erstmals wurden das <a href=http://www.medtech-forum.ch/medtech_messe>World Medtech Forum</a> in Luzern und die <a href=http://www.bmt2013.at> Drei-Länder-Fachtagung BMT</a>, die heuer in Graz stattfand, zur „Medtech Week D-A-CH“ gebündelt. Von 17. bis 21. September fanden Wissenschaftler und Unternehmen aus dem Bereich des Biomedical Engineering reichlich Möglichkeit zur Vernetzung.
Alle drei Jahre treffen sich Vertreter der deutschsprachigen Medizintechnik-Forschung auf der Tagung Biomedizinische Technologie (BMT) abwechselnd in einem der drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz zum Gedankenaustausch. In diesem Jahr richtete Rudolf Stollberger vom Institut für Medizintechnik der TU Graz die Fachkonferenz in der steirischen Hauptstadt aus. Erst zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr das World Medtech Forum in Luzern abgehalten, bei dem sowohl die Medizintechnik-Industrie und ihre Zulieferer als auch die Schweizer Wissenschaft Neuigkeiten präsentierte. Aus dem Zusammentreffen ergab sich die Gelegenheit, beide Veranstaltungen in einer Woche zu bündeln.
Der Humantechnologie-Cluster Steiermark (HTS), der Gesundheitscluster Oberösterreich und der Cluster Life Sciences Tirol organisierten in Luzern ein Abendevent mit Schweizer Unternehmen, das wichtige persönlichen Kontakte ermöglichte, wie Gernot Eder vom HTS berichtete. Insgesamt präsentierten 250 Aussteller und rund 100 Referenten vor etwa 3.200 Besuchern aus Medizin und Technik auf der von 17. bis 19. September stattfindenden Fachmesse. Rund 300 Teilnehmer aus dem Management von Medizintechnik-Unternehmen diskutierten am gleichzeitig stattfindenden Kongress über aktuelle Marktentwicklungen in Europa, Nord- und Südamerika.
Fortschritte in Diagnostik und Implantologie
Von 19. Bis 21. September wurde mit der Drei-Länder-Tagung BMT fortgesetzt, zu der mehr als 630 Teilnehmer nach Graz gekommen waren. Inhaltlich wurden dabei alle Felder der biomedizinischen Technologie abgedeckt, von biokompatiblen Materialien und Sensortechnik über Modellbildung und Auswertung von diagnostischen Messdaten bis hin zu Prothesen und Implantaten aller Art. Besondere Highlights waren Plenarvorträge zu mikrochirurgischen Robotern, zu neuen Arten von biointegrierbaren Materialien und zu theranostischen Implantaten, die das Prinzip der entropischen Abschirmung anwenden. Erstmals wurde parallel zum Kongress eine Business-Partnering-Börse veranstaltetet, bei der Wissenschaftler und Unternehmen miteinander in Einzelgesprächen Kontakt knüpfen konnten.
September 19th
TÜV Austria vergibt Wissenschaftspreis
Das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen <a href=http://www.tuev.at>TÜV Austria</a> hat zum zweiten Mal einen Wissenschaftspreis vergeben. In drei Kategorien wurden Arbeiten aus den Bereichen Elektromobilität, Risikomanagement, Energietechnik, Lichttechnik und Restauration ausgezeichnet.
Um Forschung und Entwicklung im Bereich der TÜV-Kernthemen Sicherheit, Technik, Umwelt, Qualität und Nachhaltigkeit zu stimulieren, wurde vergangenes Jahr zum ersten Mal ein Wissenschaftspreis ausgeschrieben, mit dem HTL-Abschlussarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen sowie erfolgreiche Entwicklungsprojekte aus Unternehmen ausgezeichnet werden. Im zweiten Durchgang wurden in diesem Jahr insgesamt 45 Arbeiten eingereicht – die besten wurden am 17. September im Beisein von Barbara Weitgruber (Sektionschefin Wissenschaftliche Forschung & Internationale Angelegenheiten im BMWF), Johann Marihart (Agrana-Vorstandsvorsitzender und Präsident TÜV Austria), Stefan Haas (CEO TÜV Austria) und Christoph Neumayr (Generalsekretär der Industriellenvereinigung) prämiert.
TU Graz und FH Campus Wien unter den Gewinnern
In der Kategorie „Wissenschaftliche Arbeiten an Universitäten und Fachhochschulen“ ging die Auszeichnung an Elisabeth Plankenauer, die sich in ihrer Dissertation an der TU Graz mit dem Thema Elektromobilität beschäftigte und an Thomas Goiser für seine an der FH Campus Wien verfasste Master-Thesis zum Thema „Risikomanagement und -kommunikation“. Andreas Bertsch, Matthias Daxer und Ludwig Pfister entwickelten an der HTL Innsbruck Möglichkeiten, um aus verschiedenen Energiequellen Strom für den Betrieb von Handys und Laptops zu gewinnen und erhielten dafür den Preis in der Kategorie „Abschlussarbeiten an HTL“.
In der Kategorie „Beispiele aus der Unternehmenspraxis“ konnten der Autolieferer ZKW Group mit der Entwicklung eines „mitdenkenden“ Autoscheinwerfers auf LED-Matrix-Lichtsystem, sowie Valentina Ljubic und Martina Wetzenkircher, zwei Restauratorinnen des Technischen Museums Wien, mit einem Projekt zur Sanierung von Sammlungsgegenständen, die asbesthaltiges Material aufweisen, punkten.
September 17th
Alzheimer: Galantos Pharma verkauft Leitkandidaten an Neurodyn
Das deutsche Pharma-Startup <a href=http://www.galantos.com>Galantos Pharma</a> hat den Arzneimittelkandidaten Memogain, ein Derivat des Alzheimer-Präparats Galantamin, an das kanadische Biotechnologie-Unternehmen Neurodyn verkauft.
Der Naturstoff Galantamin wird unter verschiedenen Namen als Generikum auf dem Markt angeboten und ist seit mehr als zehn Jahren in der symptomatische Behandlung bei leichten und mittelschweren Formen von Morbus Alzheimer im Einsatz. Der Nutzen des Präparats wird aber durch mäßige Wirksamkeit und unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall und Übelkeit begrenzt.
Bei Galantos hat man ein lipophiles Derivat der Verbindung synthetisiert, das leichter vom Gehirn aufgenommen werden kann, wo dann der eigentliche Wirkstoff freigesetzt wird. Unter dem Projektnamen „Memogain“ hat man die präklinische Entwicklung abgeschlossen und nach einem Partner für die klinische Prüfung gesucht. Diese wurde nun mit Neurodyn gefunden – eine kanadische Biotechnologiefirma, die auf die Entwicklung von biologischen Wirkstoffen zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen spezialisiert ist. Da es sich bei Memogain um ein Po-Drug eines zugelassenen Arzneimittels handelt, kann auf vorhandene klinische Referenzdatenzurückgegriffen und eine beschleunigte Marktzulassung beantragt werden.
Das Unternehmen
Galantos Pharma wurde 2005 von Alfred Maelicke, Biochemiker an der Universität Mainz, und Ulrich Jordis, Organiker an der TU Wien, gegründet, die ihre Kompetenz in den Bereichen Naturstoffsynthesen, Molekular- und Zellbiologie sowie Neuropharmakologie zur Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen einbringen. Memogain ist der bisher am weitesten entwickelte Arzneimittelkandidat aus einer Reihe von Wirkstoffen, die vornehmlich als positive Verstärker der Wirkung von Acetylcholin auf die nikotinischen Rezeptoren des Gehirns wirken. Maelicke wird als Managing Director Europe bei Neurodyn auch weiterhin die Entwicklung von Memogains begleiten.
September 16th
Kunststoff-Branche profitiert vom Trend zum Leichtbau
Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des <a href=http://www.kunststoff-cluster.at>Kunststoff-Clusters</a> diskutierten rund 140 Teilnehmer aktuelle Trends in der Kunststofftechnik. Insbesondere dem Thema Leichtbau wurde großes Potenzial für die Branche zugetraut.
Drei aktuelle Trends identifizierten die beiden Cluster-Manager des Kunststoff-Clusters, Christian Altmann aus Linz und Harald Bleier aus St. Pölten, als treibende Kräfte für die zunehmend Bedeutung der Kunststoffbranche: Innovationen im Bereich der Rohstoffe, die Integration von Funktionen aus anderen Technologien (vor allem der Elektronik) in Kunststoff-Bauteile und den verstärkten Einsatz von Kunststoffen im Leichtbau.
Beim letzten der drei Punkt hakte auch Stephan Kubinger vom Fensterhersteller IFN an, der einen oberösterreichischen Aktionsplan zum Thema forderte. Wesentliche Elemente sollten nach Kubinger dabei der Ausbau des einschlägigen Forschungsangebots von Johannes-Kepler-Universität und Fachhochschule OÖ sowie die Umsetzung eines Leichtbau-Schwerpunktes in der oberösterreichischen Forschungsförderung sein. Ebenso sollte die von der Sparte Industrie innerhalb der Wirtschaftskammer gemeinsam mit den Clustern eingerichtete Leichtbau-Plattform forciert werden, um eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und F&E-Einrichtungen zu erleichtern.
Forschungskooperationen müssten aber auch über die österreichischen Grenzen hinaus geknüpft werden, wie Friedrich Kastner von der IFW Manfred Otte GmbH betonte, der gerade darin künftige Herausforderungen für den Kunststoff-Cluster sieht.
September 13th
„Targeted Therapy“ gegen Melanom zugelassen
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den von <a href=http://www.glaxosmithkline.at> Glaxo Smith Kline</a> entwickelten Wirkstoff Dabrafenib als Behandlung gegen metastasierende Melanom-Typen zugelassen, die mit einer V600E-Mutation des Gens BRAF assoziiert sind.
BRAF codiert für ein Protein der Raf-Kinase-Familie, das an einem für Zellteilung und -differenzierung entscheidenden Signaltransduktionsweg beteiligt ist. Eine beim Menschen häufig vorkommende Mutation am Codon 600 des Gens bewirkt, dass in der Kinase B-Raf ein Valin (V) gegen ein Glutamat (E) getauscht ist. Dadurch ist die Regulation des Zellwachstums gestört, ein Zusammenhang mit der Entstehung verschiedener Krebsarten konnte nachgewiesen werden. Ein besonders hoher Prozentsatz von Trägern der Mutation ist bei malignen Melanomen zu finden. Nach Vemurafenib von Daiichi Sankyo und Genentech ist Dabrafenib nun der zweite Wirkstoff, der gezielt die mutierte Form des Enzyms inhibiert und auf diese Weise als sogenannte „Targeted Therapy“ gegen Melanom einsetzbar ist.
Phase-II-Studien belegen Vorteil gegenüber Chemotherapie
Nach der positiven Entscheidung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA hat nun auch die EMA Dabrafenib für die Behandlung von Melanom-Patienten, die Träger der Mutation sind, zugelassen. Grundlage dafür sind Ergebnisse mehrerer internationaler, multizentrischer Studien. Bei der Phase-III-Studie „BREAK-3“ wurde der Wirkstoff mit Dacarbazin, der damaligen Standard-Chemotherapie, bei nicht vorbehandelten Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom und BRAF-V600E-Mutation verglichen. Zum vorab festgelegten Auswertungszeitpunkt im Dezember 2011 hatte Dabrafenib das relative Risiko für Erkrankungsprogression oder Tod im Vergleich zu Dacarbazin hoch signifikant um 70 Prozent verringert. Das mediane progressionsfreie Überleben war bei Behandlung mit Dabrafenib mit 5,1 Monaten im Vergleich zu Dacarbazin (2,7 Monate)deutlich verlängert. Eine Post-hoc-Analyse im Juni 2012 zeigte eine weiter verlängerte mediane progressionsfreie Überlebenszeit von 6,9 Monaten für Dabrafenib, die Daten für Dacarbazin unterschieden sich nicht von denen im Dezember 2011. Eine weitere Post-hoc-Auswertung vom Dezember 2012 zeigte nach 12 Monaten eine Überlebensrate von 70% mit Dabrafenib im Vergleich zu 63% mit Dacarbazin.
2008 starben weltweit 46.000, in Österreich 325 Menschen an metastasierendem Melanom. Im Frühstadium kann der Tumor in der Regel mit einer einfachen Operation geheilt werden. Nach Metastasierung in andere Organe ist die Behandlung schwierig, die mittlere Überlebenszeit liegt bei herkömmlicher Chemotherapie mit Zytostatika bei ca. 12 Monaten, die Überlebensrate nach 1 Jahr bei ca. 49 Prozent.
September 12th
Jahresbilanz des steirischen Humantechnologie-Clusters
Die 78 Mitgliedsbetriebe des <a href=http://www.humantechnology.at>Humantechnologie-Clusters</a> Steiermark beschäftigen rund 14.100 Mitarbeiter und konnten 2012 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielen. Das K-Projekt „BioPersMed“ soll ab 2015 im Rahmen eines K1-Zentrums Fortsetzung finden.
Auf seiner Jahrespresskonferenz 2013 zeichnete der Cluster ein dynamisches Bild der Life-Sciences-Branche in der Steiermark. Das Stärkefeld Humantechnologie sei mit dafür verantwortlich, dass das Bundesland im Jahr 2011 seine regionale F&E-Quote auf 4,6 Prozent steigern konnte, so Wirtschaftlandesrat Christian Buchmann. Insgesamt werden rund 130 Unternehmen mit einem Umsatz von ca. 2,9 Milliarden Euro und etwa 14.800 Mitarbeitern zu diesem Stärkefeld gerechnet. 78 Firmen sind Mitglieder des Humantechnologie-Clusters.
VTU hat neues Verfahren zur Herstellung von Serum-Albumin entwickelt
Schon seit der Gründung des Clusters im Jahr 2004 ist das Engineering-Unternehmen VTU dabei, das vor kurzem die 300-Mitarbeiter-Marke überschritten hat. Jüngstes Kinde der hauseigenen Forschung: VTU hat ein Verfahren entwickelt, um Humanes Serum-Albumin biotechnologisch mithilfe eines Expressionssystems in der Hefe Pichia Pastoris herzustellen. Die Methodik könnte die derzeit übliche Gewinnung aus menschlichem Blutplasma ersetzen, die aufgrund potenzieller Infektionen mit HIV oder Hepatitis immer problematischer werde, so Geschäftsführer Robert Schwarz. Für die großtechnische Umsetzung und die aufwändigen Zulassungsverfahren wird derzeit ein Partner aus der Pharmaindustrie gesucht.
Seit 2010 ist die am Standort Graz ansässige Biomarker-Forschung im K-Projekt „BioPersMed“ gebündelt, das ein Projektvolumen von 6,87 Millionen Euro hat und im Rahmen des Programms „Comet“ der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert wird. Ab 2015 strebt man den Ausbau zu einem K1-Zentrum an, an dem sich neben Diagnostika-Firmen auch Unternehmen aus dem Bereich Therapieentwicklung beteiligen sollen. Auf diese Weise könnte für die Dauer von acht Jahren ein Volumen von rund 40 Millionen Euro umgesetzt werden.
September 11th
Neuer Web-Auftritt von Pharm-Analyt
Das in Baden bei Wien angesiedelte Bioanalytik-Unternehmen Pharm-Analyt hat seinen <a href=http://www.pharm-analyt.com>Web-Auftritt</a> neu gestaltet und gibt dem Benutzer einen schnellen, aber umfassenden Überblick über die Dienstleistungen des Unternehmens.
Das 1986 von Hermann Mascher gegründete Unternehmen bietet Dienstleistungen und Auftragsforschung auf dem Gebiet der Bioanalytik pharmazeutischer Wirkstoffe an. Als erfahrener Partner von Wissenschaft und Unternehmen unterstützt man die frühe Entwicklung eines Arzneimittels ebenso wie präklinische und klinische Phasen mit State-of-the-art-Methoden der Quantifikation, Identifikation und Investigation. Besondere Expertise hat Pharm-Analyt dabei in der Entwicklung und Validierung von bioanalytischen Assays aufgebaut, die sich durch hohe Sensitivität und Selektivität auszeichnen. Die angewandte GLP-konforme Methodik mit der höchsten Sensitivität erreicht derzeit 250 Femtogramm pro Milliliter Plasma.
All das ist auf der neu gestalteten Website übersichtlich abgebildet. Spielerische Elemente sollen zudem einen Eindruck der Neugierde und Kreativität vermitteln, mit der man im stark regulierten Umfeld der Arzneimittelentwicklung an die jeweiligen Aufgabenstellungen herangeht.
September 7th
Aufschwung des US-Industriesektors
Der zurzeit in den USA beobachtbare Aufschwung in der industriellen Produktion bedeutet neue Exportchancen für österreichische Maschinen- und Anlagenbauer. Aufgrund der niedrigen Energiepreise könnten davon auch Zulieferer der Chemie- und Kunststoffindustrie profitieren, wie Experten auf einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer analysierten.
Unter dem Titel „Made in the USA, again?" referierten am 6. September die Mitglieder einer Expertendelegation aus den USA in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Österreich über die Chancen, die das wiedergewonnene Wachstum der nordamerikanischen Industrieproduktion bedeuten könnte. Schon jetzt seien die USA mit einem Exportwert von 1,9 Milliarden Euro nach Deutschland der zweitwichtigste Abnehmer österreichischer Maschinen und Anlagen, wie Franz Rössler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Chicago, erläuterte.
William Strauss, Volkswirt bei der Federal Reserve Bank of Chicago, sprach von einer Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit im US-Herstellungssektor in den vergangenen Jahren, die vor allem auf Produktivitätszuwächse und eine Verschlankung vieler Unternehmen im Zuge der Wirtschaftskrise zurückzuführen sei. Große Gasfunde hätten „historisch niedrige Energiepreise“ zur Folge, die in absehbarer Zeit den Trend zur lokalen Produktion auch in energieintensiven Branchen der Chemie-, Kunststoff- oder Stahlindustrie durchsetzen könnten. Davon, so Strauss, könnten österreichische Zulieferer dieser Branchen, aber auch Unternehmen, die in den USA investieren wollen, profitieren.
September 6th
Forum Alpbach und IIASA gründen gemeinsamen Think Tank
Das Europäische <a href=http://www.alpbach.org>Forum Alpbach</a> und das International Institute of Applied Systems Analysis (<a href=http://www.iiasa.ac.at>IIASA</a>), das seinen Sitz in Laxenburg nahe Wien hat, rufen einen gemeinsamen Think Tank ins Leben, der sich mit globalen Herausforderungen wie Energie, Lebensmittel- und Wasserversorgung, Armut und sozialer Ungerechtigkeit befassen soll.
Das IIASA ist ein internationales Forschungsinstitut, das 1972 gegründet wurde und derzeit von 20 Mitgliedsstaaten aus allen Kontinenten unterstützt wird. Rund 200 Mathematiker, Geistes-, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler sowie Technologen beschäftigen sich hier in interdisziplinärer Weise mit Forschungsthemen von globalem Interesse. Der dabei angewandte systemische Ansatz soll in dem geplanten Think Tank mit der Erfahrung des Forums Alpbach verknüpft werden, Gespräche zwischen wissenschaftlichen, industriellen und politischen Entscheidungsträgern zu organisieren, um so eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu schaffen.
Gemeinsam will man die weltweit besten Köpfe zusammenbringen, die bereit sind, unabhängig von nationalen und wirtschaftlichen Interessen ihre Expertise und Reputation zur Verfügung zu stellen, um gangbare Wege in einer sich verändernden Welt aufzuzeigen. Die Mitglieder des Think Tanks sollen aus dem Kreis der Nobelpreisträger, unter ehemaligen Politikern, Unternehmensführern und Vertretern von Nicht-Regierungs-Organisationen rekrutiert werden. Es ist geplant, nach jeder Zusammenkunft ein Statement zu veröffentlichen, das von wissenschaftlichen Berichten von IIASA und seinen Partnern untermauert wird.
September 3rd
Valneva: Studien- und Finanzergebnisse veröffentlicht
Das aus der Verschmelzung von Intercell und Vivalis hervorgegangene Unternehmen <a href=http://www.valneva.com>Valneva</a> hat seinen ersten gemeinsamen Finanzbericht und Ergebnisse einer Phase-I-Studie mit dem Impfstoffkandidaten IC84 gegen Clostridium difficile veröffentlicht.
Aus einer Aussendung des Unternehmens geht hervor, dass die primären und sekundären Endpunkte der klinischen Studie an älteren Probanden (ab 65 Jahren) erreicht werden konnten: Die Daten zeigten ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil des auf rekombinanten Proteinen basierenden Impfstoffkandidaten, der in den für die Studie herangezogenen Personen hoch immunogen wirkte und ähnliche Immunantworten gegen die Clostridium-Toxine A und B induzierte wie in einer jüngeren Probandengruppe (bis zu 65 Jahre) im Teil la der Studie. Die nächsten Entwicklungsschritte sollen nach dem endgültigen Abschluss der Studie beschlossen werden, der für das vierte Quartal 2013 erwartet wird.
Erste Finanzdaten veröffentlicht
In seinem ersten Finanzbericht nach der Fusion, die am 28. Mai vollzogen wurde, wies Valneva einen Umsatz von 9,7 Millionen Euro aus, der sich aus Produkterlösen und Förderungen zusammensetzt. Dabei schlug vor allem „Ixiaro“, Intercells Impfstoff gegen japanische Encephalitis zu Buch. Dem steht ein Nettoverlust von 8,1 Millionen Euro gegenüber.
Eine im Juni gestartete Kapitalerhöhung wurde mit 146 Prozent überzeichnet und brachte insgesamt 40,2 Millionen Euro ein. Das Geld soll zur Stärkung der Finanzposition des Unternehmens, zur verstärkten Vermarktung von Ixiario, zur Entwicklung eines zweiten kommerziellen Impfstoffs sowie für mehr klinische Forschung im Impfstoff- und Antikörper-Bereich verwendet werden
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