Archive - Feb 10, 2014

„Greenpeace-Aktivismus rettet keine einzige Biene“

Die Industriegruppe Pflanzenschutz hat den jüngsten Aktivismus von Greenpeace im Zusammenhang mit dem Bienenschutz scharf kritisiert. Anstatt undifferenziert auf Pflanzenschutzmittel einzudreschen, sollten Schädlingsbefall und Krankheiten als tatsächliche Ursachen der  Schädigungen von Bienenvölkern thematisiert werden.

 

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte vergangene Woche bei Molfritz (Niederösterreich) mehr als 600 Fackeln in Form einer Biene und des Schriftzugs „HELP“ entzündet. Im Zuge dessen forderte die Aktivistin Dagmar Urban den Ausbau der biologischen Landwirtschaft und sprach vom breitflächigen Einsatz bienengefährlicher Pestizide wie Cypermethrin, Deltamethrin und Chlorpyrifos.

Damit ziele man in die falsche Richtung, hielt dem die IG Pflanzenschutz in einer Aussendung entgegen. „Öko-Aktionismus und Angstmache von Greenpeace gehen an den Ursachen des Bienensterbens vorbei und retten keine einzige Biene“, hieß es darin wörtlich. Die Interessensgemeinschaft, der 16 österreichische Hersteller und Händler angehören, verwies auf europaweite  Studien des „European Union Reference Laboratory for Honeybee Health“, die zeigten, dass Bienenvölker vor allem durch die Varroamilbe und die amerikanische Faulbrut gefährdet werden.  Die von Greenpeace genannten Pflanzenschutzmittel stünden bei sachgerechter Anwendung dagegen in keinem Zusammenhang  mit Bienenschäden.

 

Umfassender Bienenschutz gefordert

Die Industrie unterstütze demgegenüber Anstrengungen zu umfassendem Bienenschutz, die den tatsächlichen Ursachen der Winterverluste auf den Grund gehen, so die IG-Pflanzenschutz-Vorstände Christian Stockmar und Martin Schöpfer. So begrüße man etwa das von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter angekündigte Bienenschutzprogramm.