Archive - Feb 20, 2014

Neue Zerspanungsmethoden für Verbundwerkstoffe

Wissenschaftler der <a href=http://www.tuwien.ac.at target=“_blank“>TU Wien</a> entwickeln  spezielle Bearbeitungsmethoden für Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffe. Anwendungen werden vor allem im Leichtbau erwartet.

 

Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffe verbinden besondere mechanische Eigenschaften wie hohe spezifische Festigkeit und Steifigkeit mit geringem Gewicht. Am Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik der TU Wien werden beispielsweise Kohlenstofffasern von wenigen Mikrometern Durchmesser untersucht, die in eine Matrix aus Harz eingebettet werden. Ein Bauteil aus diesem Verbundwerkstoff besitzt in Faserrichtung sehr hohe Steifigkeiten, kommt aber dennoch nur auf ein Viertel der Masse eines Stahlwerkstücks desselben Volumens. Vor allem im Leichtbau erfreut sich dieser Materialtyp daher steigender Beliebtheit, wo Kraftfahrzeugs- und Flugzeugteile, aber auch Maschinen-Komponenten oder Sportgeräte gefertigt werden können.

Nicht immer können bei der Bearbeitung von Faserverbundwerkstoffen die gleichen Verfahren eingesetzt werden wie bei jenen metallischen Werkstoffen, die sie in vielen Fällen ersetzen. Schneiden, Bohren oder Fräsen sind in der Metallverarbeitung Routine-Bearbeitungsschritte – bei Faserverbundplatten entstehen nicht selten unbrauchbare Bohrlöcher und Schnittlinien, die per Hand nachbearbeitet werden müssen.

 

Neue Modelle, neue Beschichtungen

Wissenschaftler rund um Richard Zemannvon der TU Wien entwickeln daher neue Bearbeitungsmethoden, mit denen Produkte aus Fasermaterialien so einfach und kostengünstig hergestellt werden können sollen wie ihre Pendants aus Metall. Im Rahmen der „Initiative Fibrecut“ werden dabei zunächst theoretische Modelle entwickelt, die die physikalischen Vorgänge beim Zerspanen beschreiben und mit deren Hilfe man die optimale Wahl von Parametern wie Drehzahl und Vorschubgeschwindigkeit eines Bohrers bestimmen kann. Auch sollen Assistenzsysteme getestet werden, mit denen man die Bearbeitungsverfahren an die Verbundwerkstoffe anpassen kann, beispielsweise ein Schwingtisch, der das Werkstück während eines Schneide- oder Bohrprozesses in Bewegung versetzt. Einige Überlegungen der Forschungsgruppe reichen noch weiter: So könnten gänzlich neuartige Werkzeuge entwickelt werden, deren Beschichtungen speziell auf die Bearbeitung von Faserverbundwerkstoffen ausgelegt sind.

Dennoch glaubt Zemann, dass es noch geraume Zeit dauern wird, bis Faserverbundwerkstoffe mit herkömmlichen metallischen Materialien im Preis mithalten können. Im Automobilbau wird man sie daher vorzugsweise für Bauteile heranziehen, die geschützt im Inneren des Fahrzeugs liegen und so weniger oft ausgetauscht werden müssen, so die Einschätzung des Wissenschaftlers. Besonders attraktiv könnte ihr Einsatz dort sein, wo Gewichtseinsparungen eine noch größere Rolle spielen, etwa in der Luft- und Raumfahrt. Auch wäre die Herstellung von Hydraulikzylinder aus Karbonfasern oder von Papierwalzen denkbar, die aufgrund des leichteren Materials größer dimensioniert werden könnten.

 

 

 

 

 

 

 

OMV: Ergebnis im Bereich R&M wächst um 85 Prozent

 

Im Bereich Raffinerien & Marketing belief sich das um Lagerhaltungseffekte bereinigte EBIT der OMV vor Sondereffekten im Jahr 2013 auf 772 Millionen Euro, verglichen mit 417 Millionen Euro im Jahr 2012. Das teilte der zuständige Vorstandsdirektor Manfred Leitner bei der Bilanzpressekonferenz der OMV mit. Ihm zufolge wurde dieses um 85 Prozent verbesserte Ergebnis erreicht, obwohl die Raffineriemarge von 3,85 US-Dollar pro Barrel auf 1,94 US-Dollar sank. Positiv entwickelte sich das Petrochemiegeschäft, das sich aufgrund höherer Ethlyen- und Propylenmargen von 102 auf 140 Millionen Euro verbesserte. Ausdrücklich hob Leitner den hohen Auslastungsgrad der Raffinerien der OMV hervor, der mit 92 Prozent „weit über dem Branchendurchschnitt“ lag. Auch das Marketing hat sich laut Leitner verbessert, „vor allem in Osteuropa“.
Hinsichtlich des vierten Quartals 2013 bezeichnete Leitner nicht zuletzt das Ergebnis der Borealis als „stark“. Dieses verbesserte sich im Vergleich zum 4. Quartal 2012 von 17 auf 53 Millionen Euro. Als Gründe nannte Leitner höhere Polyolefin-Margen, das stärkere Basischemikaliengeschäft sowie „einen soliden Beitrag von Borouge“. Das Erweiterungsprojekt Borouge 3 ist laut Leitner im Plan und soll heuer fertiggestellt werden. Die Kapazität der Olefin-Polyolefinanalage steigt damit von zwei auf 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr.

 

Ebenfalls heuer will die OMV die Modernisierung ihrer rumänischen Raffinerie Petrobrazi abschließen. Zu diesem Zweck ist ein 30-tägiger Stillstand der Anlagen im zweiten Quartal geplant. Für 15 Tage werden im zweiten Quartal Teile der Raffinerie Schwechat stillstehen, weil die Rohölanlage gereinigt werden muss. Im vierten Quartal ist ein 40-tägiger genereller Stillstand der Raffinerie Burghausen in Bayern vorgesehen. Der Grund dafür ist die regelmäßig durchzuführende Inspektion durch den TÜV. Noch im ersten Quartal soll der Verkauf des 45-Prozent-Anteils an der Bayernoil abgeschlossen werden. Den Verkaufsvertrag hatte die OMV Ende vergangenen Jahres unterschrieben.  Hinsichtlich der Entwicklung der türkischen OMV-Tochter Petrol Ofisi gab sich Leitner vorsichtig: Die „jüngste Volatilität in der wirtschaftlichen Entwicklung der Türkei stellt eine Herausforderung für die Profitabilität“ des Unternehmens dar. 


 

Umsatz stabil

Insgesamt konnte die OMV im Jahr 2013 ihren Umsatz mit 42,4 Milliarden Euro im Vergleich zu 2012 annähernd stabil halten. Allerdings ging das um Lagerhaltungseffekte bereinigte EBIT vor Sondereffekten um 22 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Generaldirektor Gerhard Roiss betonte indessen, das Jahresergebnis sei weniger wichtig als die erfolgreich bewältigte strategische Neuausrichtung der OMV. Das Unternehmen habe nun seinen Schwerpunkt im ertragreichen Upstream-Geschäft und nicht mehr im weniger attraktiven Downstream-Geschäft. Nicht zuletzt infolge der Übernahme von Öl- und Gasfeldern in der Nordsee vom norwegischen Statoil-Konzern verfüge die OMV nun auch über das „Portfolio“, um ab 2016 wie geplant rund 400.000 Barrel Öl und Gas pro Tag zu fördern. Im Jahr 2013 lag die Tagsförderung bei rund 288.000 Barrel, verglichen mit 303.000 Barrel im Jahr 2012. Als Gründe nannte Roiss Produktionsunterbrechungen aufgrund politischer Unruhen in Libyen und im Jemen sowie Wartungsarbeiten in den Anlagen in Großbritannien und Neuseeland.