Archive - Feb 14, 2014

Umweltbilanz von Einkaufssackerln

Eine von <a href=http://en.european-bioplastics.org target=“_blank“>European Bioplastics</a>, der Interessensvertretung der europäischen Biokunststoff-Industrie, in Auftrag gegebene Umweltbilanz-Studie bescheinigt Einkaufssackerln aus biobasiertem Kunststoff ökologische Vorteile gegenüber solchen aus Polyethylen und Papier.

 

Die dabei angewandte Methodik folgte den Standards der Ökobilanzierung ISO 14040 und 14044, ging aber basierend auf der von BASF entwickelten Ökoeffizienz-Analyse darüber hinaus. Dekra Consulting, das Öko-Institut e.V., das Witzenhausen-Institut und die ETH Zürich unterzogen die Studie einer kritischen Prüfung. Zielrichtung war dabei, über einen einfachen Materialvergleich hinauszugehen und den gesamten Lebenszyklus bei Berücksichtigung verschiedener Nutzungsoptionen zu miteinzubeziehen.

Verglichen wurden Einkaufssackerl aus Papier, neu hergestelltem Polyethylen, Polyethylen mit 25 Prozent Recycling-Anteil sowie zwei Produkte aus einem Blend aus Polybutylenadipat-Terephthalat (PBAT) und Polymilchsäure (PLA), der teilweise aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen wird und als kompostierbar zertifiziert ist. In den Kriterien Rohstoffverbrauch, Energieverbrauch und Emissionen zeigten sich Vorteile der biobasierten Materialien, in der Kategorie Flächenverbrauch hatte Polyethylen die Nase vorne (wobei der Recycling-Anteil hier nicht ins Gewicht fiel).

 

Umweltrelevanz der Thematik fraglich

Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die ökologischen Vorteile kompostierbarer Säcke zunehmen, wenn diese konsequent für die getrennte Sammlung organischer Abfälle eingesetzt werden. Fraglich bleibt allerdings, wie umweltrelevant die Thematik insgesamt ist. Eine Studie des Beratungsunternehmens Denkstatt ergab 2011, dass der gesamte österreichische Plastiksackerl-Verbrauch nur 0,1 Promille des jährlichen „Consumer Carbon Footprint“ ausmacht.