Archive - Jun 10, 2014

Freiwillige Selbstkontrolle bei Lenzing

Die <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing AG</a> hat sich erneut erfolgreich einem Responsible-Care-Audit unterzogen und das entsprechende Zertifikat erhalten. Der auf dem Gebiet der industriell gefertigten Cellulosefasern  führende Konzern nimmt bereits seit 1996 an der freiwilligen Selbstkontrolle in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz teil.

 

„Wenn es Responsible Care nicht gäbe, müsste man es erfinden.“ Peter Untersperger, Vorstandvorsitzender der Lenzing AG, fand klare Worte zur Bedeutung der Initiative, die in den 1980er-Jahren in Kanada entwickelt und 1992 von der chemischen Industrie in Österreich übernommen wurde. Vor allem der laufend neuen Anforderungen angepasste Fragenkatalog und die hohe Kompetenz der externen Auditoren würden das System zu einer sehr praxisnahen Möglichkeit machen, die eigenen Aktivitäten zu überprüfen, wie Josef Kroiss, für Umweltschutz verantwortlicher Prokurist des Unternehmens ergänzte.

 

Freiwillig mehr als vorgeschrieben

Zur Erfüllung der Vorgaben für eine Zertifizierung muss ein Betrieb Maßnehmen setzen, die weit über das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen. Der dabei angewandte Katalog umfasst 300 Fragen zu Arbeitnehmerschutz, Analgensicherheit, Umwelt, Energie, Strahlenschutz und Entsorgung.

Die Maßstäbe, die für die österreichischen Standort gelten, lege man auch an die Produktionsstätten in Asien an, wie Untersperger im Gespräch mit dem Chemiereport betonte – nicht immer seien dabei Ergebnisse auf gleichem Niveau zu erreichen. Bestünden im Umweltbereich teilweise bereits recht strenge Regulative in den asiatischen Ländern, so sei aufgrund der andersgearteten gesellschaftlichen Verhältnisse das Erreichen von Gesundheitszielen schwieriger als in Europa. In jedem Fall würden, schon im Interesse der eigenen Mitarbeiter, Sicherheitsstandards auch in Werken in Indonesien, China oder Indien hoch gehalten – auch wenn angesichts des anhaltenden Preisdrucks auf dem Fasermarkt dadurch Wettbewerbsnachteile gegenüber Anbietern mit niedrigeren Standards entstehen könnten.

 

 

 

 

AIT meldet „stabilen Gewinn“

Das Austrian Institute of Technology (AIT) weist für 2013 einen Jahresgewinn von 2,3 Millionen Euro aus, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wird mit 2,2 Millionen Euro beziffert. Die Werte liegen damit knapp unter jenen des Jahres 2012, in dem ein Jahresgewinn von 2,4 Millionen und ein EGT von ebenfalls 2,4 Millionen Euro verzeichnet wurden. Die AIT-Geschäftsführer Anton Plimon und Wolfgang Knoll sprachen bei der Vorstellung der Jahresbilanz von einem „stabilen Gewinn“ und einem „steigenden Auftragsbestand“. Letzterer lag 2013 bei 141,4 Millionen Euro, verglichen mit 133,9 Millionen Euro im Jahr 2012. Erfreut zeigten sich Plimon und Knoll über die am vergangenen Freitag bekannt gewordene Verlängerung des Rahmenfinanzierungsvertrags durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Damit erhält das AIT bis inklusive 2017 insgesamt 203 Millionen Euro aus Budgetmitteln. Vorgesehen ist, im selben Zeitraum externe Erlöse von 308 Millionen Euro aus der Forschungsförderung sowie aus der Auftragsforschung für die Industrie zu erzielen. Somit würde sich die Basisfinanzierung seitens des Bundes durchgerechnet auf rund 40 Prozent des AIT-Budgets belaufen. Knoll erläuterte, da Auftragsforschungsprojekte üblicherweise nicht zu 100 Prozent durch Drittmittel gedeckt seien, sei dies „nicht zu komfortabel.“

 

Plimon zufolge wird das AIT in den kommenden Jahren die Konzentration auf „wenige Kernkompetenzen“ verstärken und vermehrt Netzwerke aufbauen. Auf diese Weise soll es dem im Vergleich mit ausländischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen kleinen Institut möglich werden, auch größere internationale Projekte durchzuführen. Der Personalstand soll von etwa 1.180 bis 2017 auf rund 1.335 Beschäftigte steigen. Vorgesehen ist weiters eine verstärkte Kooperation der einzelnen AIT-Departments. So werde sich beispielsweise mit dem Thema „Smart Grids“ („intelligente“ Energienetze) neben dem Department Energy auch das Department Safety & Security befassen.

 

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates des AIT, Hannes Androsch, kritisierte bei der Pressekonferenz die Forschungspolitik der Bundesregierung. Mit den derzeit vorgesehenen Mitteln werde Österreich die angepeilte Forschungsquote von 3,76 Prozent des BIP nicht erreichen. Auch werde es nicht gelingen, „vom Innovations-Follower zum Innovations-Leader zu werden.“ Umso erfreulicher sei die Verlängerung der Basisfinanzierung des AIT. Androsch fügte hinzu, in der Forschung sei Geld üblicherweise gut angelegt: „Daher ist es falsch, dort zu sparen, und es wäre auch nicht notwendig. Für weniger sinnvolle Dinge gibt es schließlich auch Geld.“ Als Beispiele nannte Androsch die Hacklerregelung, die Pendlerpauschale, die den tatsächlich Bedürftigen nichts bringe, sowie die Förderungen für Biosprit.