Archive - Jun 29, 2014

BIO 2014, Teil III: Die hohe Schule des Dealmaking

Die BIO International Convention 2014 ist zu Ende. Knapp 2.000 Unternehmen haben in diesem Jahr am weltweit wichtigsten Biotech-Branchentreffpunkt teilgenommen, die Zahl der One-to-one-Meetings konnte von 25.000 auf 28.000 gesteigert werden.

 

Der letzte Tag der BIO gestaltete sich zwar bereits etwas ruhiger, stand aber dennoch vollständig für Meetings zur Verfügung, während in den Vorjahren bereits zu Mittag Schluss war, wie Sonja Polan von Life Science Austria berichtet. Auch das Vortrags-Programm hatte noch einige Gustostücke anzubieten: So präsentierte die Campbell Alliance ihren „2014 Dealmakers Intentions Report“, der interessante Fakten zum allgemeinen Umfeld von  Biotech-Deals bereit hielt.  2013 kam es zu einer Rekordanzahl von 2.300 einschlägigen Vereinbarungen, wobei Mergers und Lizenzdeals an Bedeutung verloren. „Bemerkenswert bleibt, dass Firmen sehr frühe Deals, zwischen der präklinischen Phase und der Phase 1 der klinischen Studien, bevorzugen“, erzählt Polan. Bei frühen Projekten zu Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen überstieg die Nachfrage sogar das Angebot. Zu den "Hot Areas" gehören weiterhin aber auch seltene Erkrankungen, obwohl der ganz große Hype früherer Conventions um diesen Bereich vorbei zu sein scheint. „Überraschend niedrig ist die Erfolgsrate von Biotech-Deals. Obwohl sie im Steigen begriffen ist, beträgt sie doch nur gut drei Prozent“, gibt Polan zu bedenken.

Zu kurz kommen durfte bei dieser BIO aber auch König Fußball darf nicht. Für die Fans gab es im Oberstock eine Lounge, die die Spiele kontinuierlich übertrug und am Brasilien-Stand war – wie konnte es auch anders sein – eine Fußball-Lounge eingerichtet.

 

Erfolgreiche Bilanz

„Für viele Firmen am österreichischen Gemeinschaftsstand war die diesjährige Veranstaltung sehr erfolgreich und die Meetings hatten eine bessere Qualität als in den Vorjahren“, so Polan: „Auch wir von Life Science Austria verzeichneten ein höheres Besucheraufkommen am Stand und die durchwegs spannende Anfragen.“ Martin Trinker vom Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB), der zum ersten Mal an der BIO International Convention bestätigt: „Die Kombination aus dem Stand in einer sehr großen Ausstellung mit hohem Besucheraufkommen und dem Partnering direkt am Messestand war großartig und hat für uns neue Möglichkeiten eröffnet.“

Auch die offiziellen Zahlen der BIO Organisatoren sprechen eine klare Sprache. Fast 2.000 Firmen haben dieses Jahr an der BIO teilgenommen. Während 2013 25.000 One-to-One Meetings stattgefunden haben, rechnen die Organisatoren in diesem Jahr bereits mit 29.000 Meetings. Otto Kanzler, CEO des österreichischen Startup-Unternehmens Evercyte bekräftigt die Bedeutung der BIO International Convention für die Branche: „Das weltweite Biotech-Business ist ein milliardenschweres Geschäft. Die Szene besteht jedoch nur aus einer konzentrierten Anzahl an Entscheidern. Die BIO in den USA ist perfekt geeignet, um mit geringem Aufwand das globale Netzwerk auf- bzw. auszubauen. Deshalb ist es vor allem für kleine Firmen unverzichtbar hier mit dabei zu sein.“

Und Sonja Polan bekräftigt: „Deshalb werden auch wir nächstes Jahr wieder dabei sein, um Österreich der internationalen Biotech Szene zu präsentieren.“ Die nächste BIO International Convention findet von 15. bis 18. Juni 2015 in Philadelphia statt, Österreich wird mit einem Gemeinschaftsstand von Wirtschaftskammer und Life Science Austria vertreten sein.