Vollständige Regeneration eines Baby-Herzens beobachtet
Bei neugeborenen Mäusen kann Herzgewebe, das durch einen Infarkt geschädigt wurde, wieder vollständig regeneriert werden. Forscher des <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA</a> und der Medizinischen Universität Innsbruck konnten dies nun auch an einem menschlichen Neugeborenen beobachten.
Bei einem Patienten, der einen Herzinfarkt erleidet, sterben Herzmuskelzellen ab, die für gewöhnlich vom Organismus nicht regeneriert werden können. Die Funktion des Herzens bleibt eingeschränkt, Folgeerkrankungen sind häufig. Im Gegensatz dazu konnte bei Fischen beobachtet werden, dass das Herz zu einer lebenslangen Regeneration fähig ist. Vor kurzem beschrieb ein Forscherteam um Josef Penninger vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien eine vollständige Wiederherstellung der Herzfunktion nach einem Infarkt auch bei neugeborenen Mäusen.
Nun ist dies auch für ein menschliches Neugeborenes gelungen. Der Säugling erlitt aufgrund eines verschlossenen Herzkranzgefäßes einen schweren Herzinfarkt innerhalb seiner ersten Lebensstunde und wurde von Kinderkardiologen der Medizinischen Universität Innsbruck behandelt. Die Schädigung des Herzens zeigte sich durch das Auftreten von Serum-Markern für den Herzmuskellzelltod ebenso wie im EKG, in der Echokardiographie und in der Herzangiographie.
Regenerations-Mechanismen bei Tier und Mensch
Doch innerhalb von nur eineinhalb Monaten wurde das Baby wieder völlig gesund und zeigte vollständig ausgebildete Herzfunktionen. Penninger und sein Mitarbeiter Bernhard Haubner, der auch als Kardiologe tätig ist, vermuten daher, dass die Regeneration bei Mensch und Maus nach demselben Mechanismus erfolgt. Nun ist die Aufklärung der detaillierten Abläufe geplant, die als Fernziel die Grundlage für die gezielte Regeneration von Herzmuskelzellen schaffen könnte.