Archive - 2015

July 28th

EMA empfiehlt neuartigen Cholesterin-Senker

Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EU-Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung von Alirocumab (Handelsname Praluent) empfohlen. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um den Vertreter eines neuen Typus von Cholesterin-Senkern.

 

Alirocumab ist ein von Sanofi Aventis und Regeneron Pharmaceuticals entwickelter monoklonaler Antikörper, der sich gegen das Enzym PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9) richtet. PCSK9-Inhibitoren werden als neue Option zur Senkung des Cholesterin-Spiegels für Patienten angesehen, die auf die üblicherweise verabreichten Statine nicht reagieren.

Der Empfehlung des CHMP liegt eine Phase III-Studie mit knapp 5.300 Patienten mit erhöhten Cholesterin- bzw. erhöhten Fettwerten im Blut zugrunde, die belegt dass Alirocumab den LDL-Cholesterin- Spiegel verringert.

Cholesterin-Therapie wird im Allgemeinen angewandt, um das Risiko für Arteriosklerose und als Folge davon Herzinfarkt durch erhöhte Werte des Lipids zu reduzieren. Die Kausalität zwischen erhöhtem Cholesterin-Spiegel und der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist aber umstritten.

 

 

 

July 25th

„Top 5 als Ziel“: Ring-Holding strebt weiteres Wachstum der Lacksparte an

Das Wirtschaftsmagazin „Trend“ hat die <a href=http://www.ringholding.com target=“_blank“>Ring International Holding</a> (RIH) im Rahmen seiner „Top 500“ als wachstumsstärkstes österreichisches Unternehmen 2014 ausgewiesen. Die Gruppe konnte ihren Umsatz vor allem durch die Übernahme der slowenischen Helios-Gruppe mehr als verdoppeln.

 

Die Holding, die im Mehrheitseigentum der britischen Oxhault Ltd. steht, hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 142,66 Prozent gesteigert und verwies damit das Supply-Chain- und Rohstoff-Unternehmen MFC Holding und den Immobilienentwickler UBM Development auf die Plätze. Hintergrund des Wachstums ist die 2013 erfolgte Akquisition der slowenischen Lackgruppe Helios, mit der sich die Lacksparte der RIH (österreichische Marken: Rembrandtin, Fritze Lacke) unter die Top 10 der europäischen Beschichtungsmittelhersteller gehievt hat.

 

Erfolgreiches Brüderpaar

Hinter der Ring International Holding steht das Industriellen-Brüderpaar Martens. Aufsichtsratsvorsitzender Ralph Martens kontrolliert über die britische Oxhauth Ltd. mehr als 55 Prozent der Anteile, Gerald Martens fungiert als Vorstandsvorsitzender. Weitere Eigentümer sind die Beteiligungsgesellschaften Bast, LMOS, IKB, Invest Unternehmensbeteiligungs AG sowie die Private-Equity-Tochter der Oberbank. Seit 2001 hat RIH durch gezielte Zukäufe in den Sparten Büroartikel und Lacke einen Konzern mit rund 3.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 520 Mio. Euro gezimmert. Unter den Produkten sind Hochleistungs-Ringbuchordner für die Luftfahrtindustrie ebenso wie eine große Bandbreite von Industrie- und Speziallacken sowie Chemikalien und Harze.

Dennoch spricht CEO Gerald Martens von einem „kleinen Schritt verglichen mit dem, was wir noch vorhaben.“ Sei man in der Büroartikel-Sparte in vielen Nischenbereichen schon heute Weltmarktführer, wolle man im Bereich der Industrielacke zu den Top 5 Europas vorstoßen.

 

 

 

July 23rd

VCI: „Durchwachsenes“ erstes Halbjahr 2015

Die Produktion der deutschen chemischen Industrie war im ersten Halbjahr 2015 um rund ein Prozent höher als im ersten Halbjahr 2014. Der Branchenumsatz lag mit 96,5 Milliarden Euro um 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert, obwohl die Chemikalienpreise um drei Prozent zurückgingen. Das teilte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers, mit. Ihm zufolge ist zwar ein „Aufwärtstrend zu erkennen. Er wirkt aber kraftlos. Es fehlen nachhaltige Impulse von der Weltwirtschaft.“ Insgesamt sei die Bilanz des ersten Halbjahres 2015 „durchwachsen“.


Nicht zuletzt wegen der Abwertung des Euros stiegen allerdings die Exporte in die NAFTA-Zone um rund zwölf Prozent. Die Exporte nach Lateinamerika erhöhten sich um 15,5 Prozent, jene in den asiatischen Raum um zehn Prozent. Leicht rückläufig waren mit einem Minus von 0,5 Prozent dagegen die Ausfuhren nach Westeuropa. Insgesamt exportierte die deutsche Chemiebranche im ersten Halbjahr 2015 Waren im Wert von 59,1 Milliarden Euro, um 2,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014.

 

Für das Gesamtjahr 2015 rechnet Dekkers weiterhin mit einem Branchenumsatz von rund 191,8 Milliarden Euro, gegenüber 2014 ein Plus von 0,5 Prozent. Dazu werde „vor allem das Auslandsgeschäft mit einem Plus von zwei Prozent“ beitragen. Das Inlandsgeschäft werde dagegen „trotz steigender Verkaufsmengen um rund ein Prozent zurückgehen.“ Dekkers geht davon aus, dass die Chemieindustrie weiter „vom schwachen Euro bei den Exporten und vom billigen Öl“ profitiert. Dadurch würden „Nachteile bei den Produktionskosten von Basis-Chemikalien gegenüber der Konkurrenz aus den USA oder dem Nahen Osten abgemildert.“

 

Kritik übte Dekkers an der deutschen Wirtschaftspolitik. Es fehle eine „industriepolitische Initiative, um das Investitionsklima deutlich zu verbessern. Wir dürfen nicht noch mehr Investitionen ins Ausland verlieren.“ Auch würden „Hemmnisse für Innovationen“ nicht abgebaut. Benötigt werde eine „umfassende Agenda für bessere Investitions- und Innovationsbedingungen.“ Ende September werde der VCI eine branchenweite Studie über „unternehmensinterne und -externe Hemmnisse für Innovationen“ präsentieren, kündigte Dekkers an.

 

 

Ein Krebsgen, das Gutes tut

Ein Forschungsteam um Lukas Kenner (Meduni Wien, Vetmed) hat eine überraschende Rolle des „Krebsgens“ STAT 3 und des von ihm codierten Transkriptionsfaktors entdeckt: Bei Prostatakrebs wird das Wachstum von Krebszellen nicht gefördert sondern blockiert.

 

Das Protein STAT 3, ein Transkriptionsfaktor aus der STAT-Familie, ist dafür bekannt, das Wachstum von Krebszellen zu fördern. Das für das Protein codierende Gen ist also im Allgemeinen ein Onkogen. Es wird unter anderem von Interleukin 6 (IL-6) aktiviert – ein Signalweg, der aus diesem Grund Ziel verschiedener Krebstherapien ist.

Ein internationales Forschungsteam um Lukas Kenner, der die Abteilung für Labortierpathologie der Meduni Wien und der Vetmed leitet, hat nun herausgefunden, dass STAT3 bei Prostatakarzinom eine entgegengesetzte Rolle spielt. Das Protein aktiviert hier das Gen P14ARF, dessen zugehöriges Protein wiederum die Teilung von Krebszellen blockiert und so der Bildung von Metastasen entgegenwirkt. Das Vorhandensein von STAT3 und P14ARF kann sogar als Biomarker dafür dienen, eine geringere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Metastasen vorauszusagen.

 

Interleukin-6-Hemmung mit Nebenwirkungen?

Tumorsuppressive Wirkungen von STAT3 konnten zuvor auch schon bei Gehirntumor, bei der Progression von Adenomen zu Karzinomen und beim Fortschreiten von Darmkrebs beschrieben werden. Vor dem Hintergrund der neuen Ergebnisse raten die Wissenschaftler zur Vorsicht beim Einsatz von Interleukibn-6-Hemmern, wie sie etwa gegen Rheumatoide Arthritis zum Einsatz kommen. Eine solche Therapie könnte möglicherweise die Entstehung von Krebsarten wie Prostatakarzinom begünstigen.

 

 

 

 

July 21st

Ehemalige Wissenschaftssprecherin Cortolezis-Schlager verstorben

Die ehemalige ÖVP-Wissenschaftssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager ist im Alter von 55 Jahren verstorben. Die Unternehmensberaterin war von Oktober 2008 bis Oktober 2013 Nationalratsabgeordnete der ÖVP.

 

Während ihrer Zeit als Wissenschaftssprecherin gestaltete sie die Änderung des Universitätsgesetzes maßgeblich mit, die eine Neuregelung der Universitätsfinanzierung und eine Neugestaltung der Studieneingangsphase brachte. Der damalige Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle würdigte die gute Zusammenarbeit, die auch bei der Reform der Pädagogen-Ausbildung und bei der Erstellung des Online-Wegweisers „Wissenslandkarte“ zum Tragen kam.

Auch ihre politischen Gegner attestieren Cortolezis-Schlager Kompetenz und Engagement: Die grüne Wissenschaftssprecherinn Sigrid Maurer sprach von  einer „engagierten Wissenschaftspolitikerin“, SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl betonte die trotz aller inhaltlichen Differenzen stets vorhandene gute Gesprächsbasis.

 

Karriere in Politik und Wirtschaft

Mit Hochschulpolitik kam Cortolezis-Schlager als Vorsitzende der Hochschülerschaft an der WU Wien schon früh in Berührung. Nach dem Studium machte sie Karriere als Unternehmensberaterin. Der Einstieg in die Politik erfolgte 2005 als nicht amtsführende Stadträtin der Gemeinde Wien, wo sie sich bereits für Bildung und Forschung engagierte. Zuletzt fungierte sie als Präsidentin der Österreichischen Forschungsgemeinschaft – einer von Bund und Ländern getragenen Einrichtung, die die Qualitätssicherung in Forschung und Lehre sowie das Gespräch über Disziplinen hinweg zum Ziel hat.

 

 

 

 

July 17th

GSK geht von umsatzabhängiger Entlohnung im Vertrieb ab

Das Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline will mit mehreren Maßnahmen Branchen-Vorreiter bei transparentem Verhalten gegenüber Ärzten sein. Darunter sind die Einführung eines umsatzunabhängigen Entlohnungssystems für den Außendienst und die Beendigung von Direktzahlungen an Referenten auf Veranstaltungen des Unternehmens.

 

Schon seit Jahren gibt es im Gesundheitswesen Diskussionen um den möglichen Einfluss, den pharmazeutische Unternehmen auf Entscheidungen ausüben, beispielsweise durch (legale) Zuwendungen oder Honorierung ärztlicher Leistungen. Die Pharmabranche reagierte im Gegenzug durch umfangreiche Maßnahmen, zuletzt etwa durch die Verpflichtung zur Offenlegung sämtlicher Geldausgaben gegenüber Ärzten im Verhaltenscodex des Branchenverbands Pharmig.

Der britische Pharmakonzern Glaxo Smith Kline setzt nun einige Maßnahmen, die ihn zum Vorreiter in der Erhöhung der Transparenz machen könnten.  So wurde mit Anfang 2015 ein umsatzunabhängiges Entlohnungssystem im Vertrieb eingeführt. Weltweit erhalten Außendienstmitarbeiter keine individuellen Verkaufsziele mehr, sondern werden anhand ihrer Fachkenntnisse und der Qualität ihrer Beratung honoriert.

 

Keine Direktzahlungen an Vortragende

Darüber hinaus werden direkte Zahlungen und andere geldwerte Leistungen für Referenten auf Fortbildungsveranstaltungen eingestellt, um „Bedenken bezüglich eines etwaigen Einflusses auf das Verschreibungsverhalten zu begegnen“, wie es in einer Aussendung des Unternehmens heißt. Die Teilnahme von Ärzten an Kongressen wolle man künftig nur mehr durch unabhängige Grants an wissenschaftliche Gesellschaften unterstützen. Für ärztliche Dienstleistungen in der klinischen Forschung und Marktforschung sollen auch künftig angemessene Honorare bezahlt werden.

 

 

 

 

July 15th

Grundgesetz der Reibungslehre auf atomarer Ebene geklärt

In der Tribologie, der Lehre von Reibung und Verschleiß, kennt man einen linearen Zusammenhang zwischen Last und Reibkraft. Ein Forscherteam des Exzellenzzentrums <a href=http://www.ac2t.at/ac2t>AC²T</a> und der TU Wien konnte diesem Gesetz nun im atomaren Maßstab auf den Grund gehen.

 

Wenn zwei Flächen aneinanderreiben, entsteht eine Kraft, die der Bewegung entgegenwirkt. Je mehr Last die Oberflächen aneinanderdrückt, desto stärker wird auch die entgegenwirkende Kraft. Das hängt damit zusammen, dass die Flächen im mikroskopische Maßstab betrachtet nicht glatt sind, sondern Rauigkeitsspitzen aufweisen. Die entscheidende Größe ist dabei die sogenannte effektive Kontaktfläche. „Wenn die Last gering ist, besteht nur physischer Kontakt zwischen den äußersten Unebenheiten der beiden Flächen. Wirkt von oben eine größere Last ein, werden die beiden Flächen enger aneinandergedrückt, und die effektive Kontaktfläche wird größer ", erklärt Stefan Eder vom AC²T den Zusammenhang.

 

Simulation schafft, was dem Experimentator verwehrt ist

Eder ist Erstautor einer Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift „Physical Review Letters“ veröffentlicht wurde und den Zusammenhängen mithilfe von Computersimulationen nachspürte. Dabei wurden Oberflächen auf der Größenskala von Nanometern modelliert und ihre Bewegung gegeneinander simuliert. Auf diese Weise wird es möglich, effektive Kontaktflächen zu bestimmen, was durch Messung im Experiment praktisch unmöglich wäre.

Die Ergebnisse bestätigen nicht nur einen linearen Zusammenhang zwischen Last und Reibkraft, sondern zeigen auch, dass dieser sogar dann noch bestehen bleibt, wenn es zu deutlichem Materialverschleiß an der Oberfläche kommt. Zudem zeigte sich, dass eckige Partikel an einer Oberfläche zu höheren Reibungskraft führen als runde.

 

 

 

 

July 14th

CEST eröffnet neuen Standort in Linz

Das Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie <ahref=http://www.cest.at target=“_blank“>CEST</a> mit Sitz in Wiener Neustadt eröffnet einen zweiten Standort in Linz und intensiviert damit die Zusammenarbeit mit der Johannes-Kepler Universität sowie den oberösterreichischen Firmenpartnern Voestalpine Stahl und Fronius International.

 

Das CEST wurde 2008 als Nachfolger des Elektrochemie-Kompetenzzentrums Echem im Rahmen des Österreichischen Kompetenzzentren-Programms COMET gegründet. Vergangenes Jahr bewarb sich die Einrichtung beim nunmehr dritten dritten Call für COMET K1-Zentren erfolgreich um eine neue Laufzeit. Das Bundesland Oberösterreich konnte dabei als neuer Fördergeber gewonnen werden.

Die Schwerpunkte der in Oberösterreich geplanten Forschungstätigkeiten des CEST liegen in der Aufklärung der Rolle von atomarem Wasserstoff bei der Versprödung von hochfesten Stählen, der Entwicklung von organischen und anorganischen Beschichtungssystemen sowie der Untersuchung von Korrosionsvorgängen mittels neuartiger oberflächensensitiver Analysenmethoden.

 

Neuer Forschungsbereich eröffnet

Die angewandten oberflächensensitiven analytischen Methoden werden dabei einen neuartigen Forschungs- und Entwicklungsbereich innerhalb des CEST erschließen. Dadurch soll es möglich werden, ein tieferes Verständnis der an Oberflächen und oberflächennahen Bulkschichten stattfindenden Reaktionen zu erlangen und daraus geeignete Schutzmaßnahmen für neuartige Werkstoffe und Werkstoffkombinationen (beispielweise hochfeste Stähle mit Kohlefaserbauteilen) für die industriellen Partner aus Oberösterreich zu erarbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

July 9th

Störung der Darmflora oder allergische Reaktion?

Als Ursache der distalen Proktokolitis, einer seltenen Dickdarmentzündung bei Säuglingen, die mit blutigem Stuhl einhergeht, wird gemeinhin eine allergische Reaktion auf Kuhmilch-Proteine angenommen. <a href=https://forschung.medunigraz.at/fodok/suchen.person_uebersicht?sprache_in=de&menue_id_in=101&id_in=2001115 target=“_blank“>Martin Hoffmann</a>, Kinderarzt an der Medizinischen Universität Graz ist anderer Meinung.

 

Seiner Hypothese zufolge ist eine Störung der patienteneigenen Darmflora die Ursache dafür, dass schädliche Bakterien wie Klebsiella oxytoca vermehrt auftreten können. Zwar hat man die Erkrankung durch Umstellung auf eine von bovinen Proteinen freie Säuglingsnahrung in vielen Fällen erfolgreich behandeln können. Nach Hoffmanns Einschätzung hätte dies aber eher zur Normalisierung der Darmflora als zur Beendigung allergischer Reaktionen beigetragen.

 

FWF-Projekt soll Klarheit bringen

Hoffmann bekommt nun in einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt Gelegenheit, seine Hypothese umfassend zu testen. Dabei sollen Stuhlproben von bis zu 130 Säuglingen mit und ohne Proktokolitis verglichen und die verschiedenen vorkommenden Bakterienarten erfasst werden. Zur Anwendung kommt dafür die sogenannte 16s-rRNA-Analyse, bei der Gene, die für eine bestimmte ribosomale Untereinheit codieren, zur Bestimmung des Verwandtschaftsgrads von Prokaryoten herangezogen werden.

July 8th

Neuordnung des FWF

Der Nationalrat hat in seiner Sitzung vom 7. Juli einstimmig eine Novelle des Forschungs- und Technologieförderungsgesetzes beschlossen,  mit dem die Organe des Wissenschaftsfonds FWF neu geordnet werden.

 

Anstatt eines ehrenamtlichen wird dem Fonds künftig ein Präsident mit Vollzeitstelle vorstehen. Darüber hinaus werden die Delegiertenversammlung gestärkt und die Aufgaben des Aufsichtsrats ausgewertet. Neben den drei wissenschaftlichen Vizepräsidenten, die wie bisher den Präsidenten in seiner Amtsführung unterstützen, wird es künftig einen hauptamtlich tätigen kaufmännischen Vizepräsidenten geben. Auch soll es zu einer Adaptierung der Geräteverwaltung, einem verbesserten Liquiditätsmanagement und einem adäquaten Finanzcontrolling kommen. Damit wird auch auf Kritik des Rechnungshofs reagiert, der im Mai in einem Bericht die fehlende Risikoanalyse als Grundlage für interne Kontrollsysteme bemängelt hatte.

 

Ehrenfreund übergibt im Herbst

Die bisherige FWF Präsidentin Pascale Ehrenfreund, die den Vorstandsvorsitz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt übernimmt, übt ihr Amt noch bis Oktober aus. Danach wird bis zur Wahl eines neuen Präsidiums einer der derzeitigen Vizepräsidenten den FWF interimistisch leiten.

 

 

 

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