Archive - 2015

September 7th

Linz Textil: Krach mit Lenzing AG

Wir haben weitere Preiserhöhungen bereits bei der Präsentation unserer Halbjahresbilanz angekündigt. Diesbezüglich finden Gespräche mit allen unseren Kunden statt.“ So kommentiert die Lenzing AG gegenüber dem Chemiereport die Mitteilung der Linz Textil AG, dass sie durch Schritte des Faserkonzerns „zu dramatischen Anpassungsmaßnahmen“ gezwungen sei. Die Lenzing wolle kommenden Frühjahr die Produktion der Tencel-Faser bei der Linz Textil um rund die Hälfte reduzieren. Überdies habe sie die Faserpreise per 1. September um zehn Prozent erhöht, „wobei bei den aktuellen Marktverhältnissen eine Weitergabe an den Kunden von maximal fünf Prozent möglich ist.“ Dies beende „de facto eine partnerschaftliche Achse der Zusammenarbeit, die 1938 ihren Anfang genommen und seither in der Produktionsstruktur der Linz Textil eine dominante Rolle gespielt hat.“ Der Umsatz der Linz Textil werde heuer um rund 14 bis 20 Prozent zurückgehen. Dies zwinge dazu, das Unternehmen zu verkleinern und die „Dividendenpolitik empfindlich anzupassen“. Dennoch bemühe sich die Linz Textil, „das strategische Gespräch mit der Lenzing AG fortzusetzen.“ Seitens der Lenzing hieß es dazu, Gespräche fänden mit allen Kunden statt. Zu Einzelfälle gebe es grundsätzlich keine Stellungnahmen.

 

Im ersten Halbjahr 2015 lag der Umsatz der Linz Textil bei rund 59,4 Millionen Euro, verglichen mit 63,2 Millionen im ersten Halbjahr 2014. Aufgrund von „einmaligen und nicht operativen Sondereffekten“, insbesondere des Einbaus neuer Maschinen am Standort Landeck, brach das EBIT von 836.000 auf -737.000 Euro ein. Wegen des guten Finanzergebnisses konnte laut Zwischenbericht dennoch ein Gewinn nach Steuern von rund 514.000 Euro ausgewiesen werden.

 

September 4th

Austrian Proteomics Association: Neues Präsidium gewählt

Die Austrian Proteomics Association (AuPA) hat ein neues Präsidium gewählt. Nach vier Jahren endete statutengemäß die Amtszeit des bisherigen Präsidenten Karl Mechtler (Leiter der Massenspektrometrie- und Proteinchemie-Gruppe an IMP und IMBA). Erstmals kommt der AuPA-Präsident nun nicht aus Wien und erstmals wurde eine Frau in diese Funktion gewählt: Ruth Birner-Grünberger leitet die Forschungseinheit „Functional Proteomics and Metabolic Pathways“ an der Medizinischen Universität Graz und ist Sprecherin des Omics-Centers Graz. Zur Vize-Präsidentin wurde Keiryn Benett (CEMM) gewählt, Taras Sasyk (Medizinische Universität Innsbruck) fungiert als Kassier, Klaus Kratochwill (Medizinische Universität Wien und Zytoprotec GmbH) als Sekretär.

Ziel des Forschungsvereins ist die Förderung von Wissenschaft und Lehre auf dem Gebiet der Proteomik. Die AuPA hält Kontakt zu internationalen Vereinigungen, organsiert Sommerschulen sowie das Austrian Proteomics Symposium und vermittelt Stipendien und Zuschüsse.

Österreichischer Erfolg bei der Chemieolympiade

Teilnehmer aus Österreich konnten bei der 47. Internationalen Chemieolympiade in Aserbaidschan vier Medaillen erzielen. Unter den 291 Teilnehmern des internationalen Bewerberfelds konnte sich Tobias Wolflehner mit dem 57. Platz unter den Silbermedaillenrängen platzieren, Julian Stropp (Platz 111), Dominik Kiem (Platz 116)und Martin Peev (Rang 117) erzielten Bronze. Insgesamt wurden in Baku 35 Gold-, 63 Silber- und 92 Bronzemedaillen vergeben. Die erfolgreichen Olympioniken wurden im Rahmen eines kleinen Empfangs von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek geehrt, die die Wichtigkeit der rechtzeitigen Förderung von Talenten betonte. Unter den Gratulanten war auch Hubert Culik, Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs, der sich freute, dass auch die Politik die Leistungen der Schüler würdigte: „Die Chemische Industrie braucht Spitzen-Fachkräfte in unserem Land und unsere Jugend hat das dafür nötige hohe Potenzial“, so Culik. Daher setze sich der Fachverband in besonderem Maße für die Förderung der Jugend und deren gute Ausbildung ein.

Die Internationale Chemieolympiade ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb, bei dem Schüler ihre Leistungen bei der Bearbeitung theoretischer und experimenteller Aufgaben aus dem Bereich der Chemie miteinander messen. In Österreich gingen dem Landeswettbewerb und ein Bundeswettbewerb vorher, bei sich dem die vier Schüler mit der höchsten Punktezahl für die Teilnahme am internationalen Bewerb in Aserbaidschan qualifizierten. Der Bewerb umfasst das gesamte Spektrum der Chemie, die behandelten Themenbereiche haben Universitätsniveau.

September 2nd

Covestro ab September eigenständig

Bayer hat den ersten Schritt dazu unternommen, seinen bisherigen Teilkonzern „Bayer Material Science“ in die Unabhängigkeit zu entlassen: Seit Anfang September ist das Unternehmen unter dem Namen <a href=http://www.covestro.com target=“_blank“>Covestro</a> wirtschaftlich und rechtlich eigenständig, bleibt bis zum geplanten Börsengang aber vorerst eine Tochtergesellschaft der Bayer AG.

 

Präsentiert wurde auch das Logo, unter dem der Anbieter von Polyurethan- und Polycarbonat-Kunststoffen auftritt. Das farbenfrohe Design soll nach Angaben des Unternehmens die Vision widerspiegeln, mit Innovationsanstößen „die Welt ein Stück lebenswerter“ zu gestalten.

Zu den Produkten zählen Rohstoffe für Polyurethan-Schaumstoffe, die in weicher Form, etwa in Matratzen oder Autositzen, oder als Hartschaum zur Dämmung von Gebäuden und Kühlgeräten-Verwendung finden. Der Hochleistungskunststoff Polycarbonat wird beispielsweise zur Herstellung von Kraftfahrzeugkomponenten, Dachkonstruktionen oder medizintechnischen Geräten eingesetzt

Covestro wird von einem vierköpfigen Vorstand geleitet, dem neben dem Vorsitzenden Patrick Thomas  Frank H. Lutz (Finanzen), Klaus Schäfer (Produktion und Technologie) und Markus Steilemann (Innovation) angehören.

 

IAEA: Kernkraft Ausbau im Gang

Im Jahr 2014 waren weltweit 438 Kernreaktoren mit einer Gesamtleistung von rund 376,2 Gigawatt (GW) in Betrieb. Das meldet die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) in ihrem neuen Jahresbericht. Während fünf neue Anlagen in Betrieb und drei in Bau gingen, wurde eine geschlossen. Insgesamt sind weltweit 70 Kernreaktoren in Bau, davon 46 in Asien. Laut den Berechnungen der IAEA wird die Leistung der Reaktoren bis 2030 weltweit um mindestens acht Prozent zunehmen, im aus ihrer Sicht optimalen Szenario ist allerdings auch ein Anstieg um 88 Prozent denkbar. Mehr als 30 Staaten arbeiten derzeit an Programmen zur friedlichen Nutzung der Kernkraft. 

Fortschritte bei ihren jeweils ersten Projekten verzeichneten laut IAEA insbesondere Bangladesch, Jordanien, die Türkei und Vietnam. Weißrussland und die Vereinigten Arabischen Emirate setzten den Bau ihrer ersten Kernkraftwerke Ostrovets bzw. Barakah fort. Keine Probleme macht bis auf Weiteres die Bereitstellung des benötigten Brennstoffs. So können zu einem Preis von weniger als 260 US-Dollar pro Kilogramm zurzeit etwa 7,6 Millionen Tonnen Uran gewonnen werden. Für weniger als 130 US-Dollar wären immer noch gut und gerne 5,9 Millionen Tonnen zu haben. Zum Vergleich: Der weltweite Jahresbedarf an Uran liegt nach Angaben der World Nuclear Association bei rund 67.000 Tonnen. 

Eine Herausforderung sieht die IAEA indessen im zunehmenden Alter der Kernkraftwerke. Mehr als 50 Prozent der Reaktoren sind älter als 30 Jahre, rund 14 Prozent sogar älter als 40 Jahre. Ähnlich sieht die Lage bei den Forschungsreaktoren aus: Mehr als 70 Prozent der weltweit installierten 247 Anlagen stehen seit über 30 Jahren im Dienst. Da die Ausfallszeiten immer länger werden, könnten sich in Zukunft Engpässe bei der Versorgung medizinischer Einrichtungen mit radioaktiven Isotopen ergeben, warnt die IAEA. 

August 31st

Erber Group eröffnete neue Konzernzentrale

In Getzersdorf etwa 15 Kilometer nördlich von St. Pölten ging am Freitag die neue Firmenzentrale der auf Futtermitteladditive, Schimmelpilzbekämpfung sowie biotechnologischen Pflanzenschutz spezialisierten Erber Group offiziell in Betrieb. Sie hat eine Bürofläche von 11.000 Quadratmetern und damit Platz für etwa 220 Beschäftigte. Insgesamt ist das Gelände etwa 20 Hektar groß. Geplant ist, bis 2020 weitere Gebäude zu errichten, in denen rund 450 Personen tätig sein sollen. In einer Aussendung hieß es, die Region um St. Pölten solle zum „Mekka der weltweiten Mykotoxin-Forschung“ werden.

 

Bis Ende der Dekade plant die Erber Group eine Umsatzsteigerung von derzeit etwa 250 Millionen Euro auf rund 450 Millionen und eine Ausweitung der Mitarbeiterzahl von derzeit weltweit rund 1.600 auf etwa 2.000. Zurzeit ist das Unternehmen mit 50 Geschäftseinheiten und 19 Fertigungsstandorten in 37 Ländern vertreten, darunter in den USA und in Singapur. An der Eröffnungsfeier nahmen neben Firmengründer Erich Erber Finanzminister Hans Jörg Schelling sowie Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll teil. Erber sagte, er habe in Niederösterreich ideale Bedingungen für die Gründung seines Unternehmens gefunden, nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit dem Department für Agrarbiotechnologie Tulln (IFA) der Wiener Universität für Bodenkultur.

 

 

 

 

August 27th

"Segel setzen, wenn der Wind weht"

Zum Auftakt der Alpbacher Technologiegespräche berichteten, der Tradition entsprechend, BMVIT und BMWFW über Maßnahmen, mit denen sie die österreichische Innovations- und Gründungsdynamik zu beleben gedenken. Forschungsrat und Industriellenvereinigung präsentierten ihre Forderungen.

 

Vekehrsminister Alois Stöger holte einige der mit blauen Leibchen sichtbar in der Mitte des Erwin-Schrödinger-Saals platzierten "Talente" auf das Podium des Alpbacher Congress-Zentrums, um an ihnen beispielhaft vorzuführen, welche Ideen und Aktivitäten hoffnungsvolle Jungforscher oft schon während des Studiums verfolgen. Für 50 dieser jungen Menschen übernimmt das BMVIT die Kosten der Teilnahme an den Alpbacher Technologiegesprächen. Bereits Donnerstagfrüh hatte sich Stöger im Rahmen eines "Technologiegipfels" mit Vorständen namhafter Industrieunternehmen getroffen, um sieben Projekte vorzustellen, die Wachstums- und Beschäftigungshemmnissen entgegenwirken sollen. Darunter ist etwa die Einrichtung von Teststrecken für selbstfahrende Autos, ein Programm zur Förderung der Ausstattung mit Forschungsgeräten sowie die Ausschreibung drei weiterer Pilotfabriken für Industrie 4.0.

Gemeinsam mit Stöger stellte Staatssekretär Harald Mahrer eine Initiative der Bundesregierung zur Etablierung einer "Open Innovation"-Strategie vor, die zum Ziel hat, die "Schwarmintelligenz" vieler Akteure in der heimischen Innovationspolitik nutzbar zu machen. Mahrer mahnte bei seinem Auftritt auf dem Alpbacher Podium einen globaleren Blick der europäischen Politik ein, dem vor allem die ungeheure Innovationsdynamik in China nicht verborgen bleiben sollte.

 

"Europa droht, den Anschluss zu verlieren"

Hannes Androsch, Präsident des Rats für Forschung und Technologieentwicklung sowie Aufsichtsratsvorsitzender des AIT, kritisierte nicht nur die chronische Unterfinanzierung der Universitäten, sondern sprach auch die gesellschaftlichen Umwälzungen an, die mit der fortschreitenden Digitalisierung einhergehen. Wenn Wind weht, gelte es, die Segel zu setzen, um Fahrt zu gewinnen und sich nicht auf das Trockendeck zurückzuziehen. Sonst drohe, dass Europa den Anschluss verliere.

IV-Präsident Georg Kapsch ging in seinem Statement auf das Generalthema des diesjährigen Forums Alpbach, "UnGleichheit" ein.  Ungleichheit dürfe nicht einseitig als sozialer Missstand verstanden werden, sie sei vielmehr auch Motor, der Unternehmen, Menschen und Länder veranlasse, aktiv zu werden. Es gelte, die "positiven Effekte des technologischen Wandels im einer positive Ungleichheit" zu nutzen. Ungleichheit herrsche aber auch im nicht immer fairen globalen Wettbewerb, in dem China mit ganz anderen sozialen, Umwelt- und Finanzierungsstandards arbeite als die westliche Welt.

 
 
 

OMV: Pleininger folgt Huijskes

Johann Pleininger wird per 1. September neuer Vorstand des Bereichs Upstream der OMV. Das wurde in der Aufsichtsratssitzung am 27. August beschlossen, teilte die OMV mit. Pleininger folgt Jaap Huijskes, der seine Tätigkeit „vorzeitig im besten Einvernehmen“ beendet, hieß es in einer Aussendung. Allerdings hatte Huijskes schon im Zuge der Debatten um die OMV-Führung im vergangenen Jahr angekündigt, seinen bis 2018 laufenden Vorstandsvertrag vorzeitig aufzulösen und das Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 zu verlassen.

 

Aufsichtsratschef Peter Oswald dankte Huijskes „für einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der OMV.“ Mit Pleininger folge ihm einer „der erfahrensten und erfolgreichsten OMV-Manager“, der vor allem bei der Petrom „herausragende Leistungen“ erbracht habe. Zu Gerüchten, dass sich Huijskes mit dem neuen OMV-Generaldirektor Rainer Seele nicht gut verstehe, nahm Oswald nicht Stellung. Sachlich ist die nunmehrige Vertragsauflösung insofern argumentierbar, als der OMV-Vorstand bis Jahresende die Konzernstrategie überarbeitet. Hätte Huijskes das Unternehmen erst im Frühjahr 2016 verlassen, hätte er daran noch mitgewirkt, die Umsetzung der Strategie aber nach wenigen Monaten einem Nachfolger überantwortet. Mit der nunmehrigen Lösung kann Pleininger bereits eigene Vorstellungen einbringen.

 

Pleininger ist seit 1977 bei der OMV. Er war von 2007 bis 2013 im Vorstand der OMV Petrom für den Bereich Exploration und Produktion, also für das Upstream-Geschäft, zuständig. Derzeit hat er die Funktion eines „Senior Vice President“ für Österreich und Rumänien, die von der OMV als ihre „Kernländer“ bezeichnet werden.

 

 

Chemieindustrie: Produktion kaum gewachsen

Die Produktionszahlen der chemischen Industrie der EU waren im ersten Halbjahr 2015 um 0,2 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2014. Allerdings lagen die Erzeugerpreise um 4,8 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das teilte der Branchenverband CEFIC mit. Immerhin zeichnete sich im Juni mit einem Produktionsplus von 1,1 Prozent gegenüber Juni 2014 eine leichte Besserung ab. Zwar war die Polymererzeugung laut CEFIF um drei Prozent geringer als im Juni 2014, die Produktion der petrochemischen Industrie lag um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dem gegenüber verzeichneten jedoch die Hersteller anorganischer Basischemikalien ein Produktionsplus von 5,3 Prozent. Bei Spezialchemikalien zeigte sich ein Wachstum um 4,7 Prozent, bei Haushaltschemikalien eines um 0,2 Prozent.

 

Bezüglich der Verkaufszahlen und der Exporte vergleicht die CEFIC in ihrem neuen Trendbericht die ersten fünf Monate des heurigen Jahres mit den ersten fünf Monaten des Vorjahres. Dabei zeigt sich ein Verkaufsrückgang von 4,2 Prozent und ein Exportrückgang um 370 Millionen Euro auf rund 18,1 Milliarden Euro. Immerhin konnte der Exportüberschuss gegenüber den USA um 1,11 Milliarden Euro auf 3,63 Milliarden gesteigert werden.

 

CEFIC-Generaldirektor Hubert Mandery verlautete, bis auf weiteres halte die CEFIC an ihrer bisherigen Prognose hinsichtlich des Wachstums der Branche im Jahr 2015 fest. Dem zufolge wäre für heuer mit einer Zunahme der Produktion um etwa ein Prozent zu rechnen.

 

 

August 26th

EFSA: Risiko für Sumsi

Die Spritzanwendung von neonicotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln zur Blattbehandlung stelle ein Risiko für Bienen dar, teilte die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA in einer Aussendung mit. Sie veröffentlichte am 26. August ihre Bewertungen der Risiken, die sich für Bienen durch den Einsatz von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam ergeben können. Dabei wurden alle Anwendungsarten berücksichtigt, ausgenommen die Behandlung von Saatgut mit den drei Substanzen sowie deren Verwendung als Granulat. „In den Fällen, in denen die Bewertung abgeschlossen werden konnte, wurden entweder hohe Risiken ermittelt oder konnten nicht ausgeschlossen werden. In den übrigen Fällen konnte die Risikobewertung aufgrund lückenhafter Daten nicht abgeschlossen werden“, fasste die EFSA das Ergebnis ihrer Untersuchungen zusammen. Seitens der Pflanzenschutzmittelindustrie liegt bis dato keine Reaktion vor. 

 

Wie die Agentur betonte, kam sie bereits vor zwei Jahren zu analogen Ergebnissen, als sie die Saatgutbehandlung sowie den Einsatz von „Neonics“ in Granulatform bewertete. Aufgrund dessen verhängten sowohl die EU-Kommission als auch mehrere Mitgliedsstaaten strengere Regeln für die Verwendung der Substanzen. Unter anderem dürfen diese bei von Bienen beflogenen Kulturpflanzen sowie bei Getreide mit Ausnahme von Wintergetreide nicht zur Behandlung des Saatgutes benutzt werden. Auch die Blattbehandlung bei Kulturpflanzen, die von Bienen beflogen werden, ist untersagt.

 

Die Verbote gelten bis 1. Dezember des heurigen Jahres. Daher soll noch im Herbst eine Evaluierung allfälliger neuer Erkenntnisse zum Einsatz der drei Neonicotinoide zur Saatgutbehandlung und als Granulat erfolgen. Die EFSA erwartet, sämtliche diesbezüglichen Informationen bis 30. September zu erhalten. Anschließend will sie „das Material auswerten und Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine aktualisierte Risikobewertung formulieren.“ In Österreich gelten die von der EU-Kommission verhängten teilweisen Verbote für den Einsatz drei Substanzen noch bis Ende kommenden Jahres. Untersagt ist auch die Nutzung der Neonicotinoide als Beizmittel für Winterweizen, Winterroggen, Winterdinkel und Wintertriticale verboten, wenn diese der Erzeugung von Lebens- bzw. Futtermitteln dienen.

 

 

 

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