Archive - Mai 4, 2020

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Synthetisches Peptid in klinischer Prüfung an COVID-19-Patienten

Der vom Wiener Biotechnologie-Unternehmen Apeptico entwickelte Arzneimittelkandidat Solnatide wird an der Medizinischen Universität Wien in einer klinischen Studie an COVID-19-Patienten getestet.

Einer Aussendung der Meduni zufolge, zeigen die bisher bekannten klinischen Daten, dass 20 Prozent der im Krankenhaus wegen der virusbedingten Atemwegserkrankung COVID-19 behandelten Patienten an akutem Lungenversagen (englisch Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) leiden. Häufig geht dieses mit erhöhter Permeabilität der Alveolarwände einher, die zum Eintritt von Flüssigkeit aus den Kapillargefäßen in die Alveolen (Lungenödem) führt. Ein spezifisch gegen diesen pathophysiologischen Zustand wirkendes Arzneimittel ist derzeit nicht zugelassen.

„Der Wirkstoff hat sich bereits in klinischen Studien zur Behandlung von Lungenversagen bewährt und steht kurz vor der Zulassung“, sagt dazu Studienleiter Markus Zeitlinger von der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie. Man habe vor, dies das nun an insgesamt 40 an COVID-19 erkrankten Probanden zu testen, von denen der Hälfte Solnatide, der anderen Hälfte ein Placebo verabreicht wird. „Unsere Hoffnung ist, dass die durch das Coronavirus ausgelösten Lungenerkrankungen mit dem neuen Wirkstoff leichtere Verläufe zeigen“, so Zeitlinger.

Die Studie, die in Abstimmung mit der Ethikkommission der Meduni Wien und den Behörden beschleunigt zugelassen wurde, wird von den Universitätskliniken für Klinische Pharmakologie sowie für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie gemeinsam durchgeführt.

 

Über Solnatide

Solnatide wurde vom Wiener Life-Sciences-Unternehmen Apeptico auf der Grundlage seiner Protein-Datenbank Pepbase entwickelt. Es ist ein synthetisches Peptid mit weniger als 20 Aminosäuren, das sich von der Lektin-ähnlichen Domäne des Tumor-Nekrose-Faktors alpha ableitet. Zur Behandlung verschiedener lebensbedrohlicher Lungenerkrankungen wurde eine Aerosol-Formulierung entwickelt, die direkt in die unteren Atemwege eingebracht wird. In zwei abgeschlossene Phase-II-Studien konnte gezeigt werden, dass das Präparat bei künstlich beatmeten ARDS-Patienten sowie bei Patienten mit Lungenödemen nach einer Lungentransplantationen zur Klärung der Lungenbläschen von ausgetretener Flüssigkeit führt.