Archive - Mai 6, 2020

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Lenzing streicht Dividende

Der Grund ist die COVID-19-Pandemie, die das Quartalsergebnis um fast 60 Prozent einbrechen ließ und eine Prognose für das Jahresergebnis 2020 unmöglich macht.

 

 

Angesichts der Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020 und der unabsehbaren Folgen der COVID-19-Pandemie will der Faserkonzern Lenzing für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende bezahlen. In einer Aussendung hieß es, der Mehrheitseigentümer B&C befürworte diesen Vorschlag des Vorstands. Der formelle Beschluss steht für die Hauptversammlung am 18. Juni an, die bedingt durch die Pandemie online abgehalten wird. Auf eine Prognose des Jahresergebnisses 2020 verzichtet die Lenzing bis auf Weiteres ebenfalls: „Die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Geschäftsbereiche der Lenzing Gruppe können nach wie vor nicht zuverlässig abgeschätzt werden, da diese stark von der Dauer der Krise sowie den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft und die Textilmärkte abhängen.“

 

Laut dem Quartalsbericht brach das Periodenergebnis im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 58,6 Prozent ein und lag bei nur mehr 17,7 Millionen Euro. Der Umsatz verringerte sich um 16,7 Prozent auf 466,3 Millionen Euro, das EBTIDA um 24,3 Prozent auf 69,6 Millionen Euro. Das EBIT schließlich sank um 44,2 Prozent auf 30,4 Millionen Euro. Als wesentlichsten Grund für das Resultat nannte die Lenzing „die Preisentwicklung bei Standardviscose bedingt durch den starken Kapazitätsüberhang im Markt und anderen Standardfasern“. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hätten „den Preis- und Mengendruck weiter“ erhöht. Im ersten Quartal seien die Preise für Standardviscose gegenüber dem vierten Quartal 2019 um bis zu 33 Prozent gefallen - und zwar „ auf ein neues Allzeittief“ von 9.150 Yuan Renminbi (RMB) pro Tonne.

 

Dennoch hieß es in der Aussendung zum Quartalsergebnis, die Lenzing habe sich „in einem äußerst schwierigen Marktumfeld mit erhöhtem Preis- und Mengendruck infolge der COVID-19-Krise gut geschlagen“. Verwiesen wurde unter anderem auf die auf rund 138,6 Millionen Euro mehr als verdreifachten Investitionen in neue Faserzellstoff- und Spezialprodukte-Anlagen in Brasilien und Thailand. Deren Errichtung laufe nach wie vor „planmäßig“. Ferner stellt die Lenzing nun gemeinsam mit Palmers Corona-Mund- und- Nasenschutzmasken her.

 

 

Endress+Hauser im "Corona-Modus"

Das Messtechnik-Unternehmen Endress+Hauser hat in den vergangenen Wochen trotz Einschränkungen in der Produktion und Verzögerungen in der Logistik den Betrieb aufrechterhalten und seine Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgt.

Endress+Hauser blickt auf herausfordernde Wochen zurück. In einigen Branchen gingen die Anfragen aufgrund von Betriebsschließungen und Kurzarbeit zurück, Life-Sciences- und Lebensmittel-Industrie waren aber auch während der COVID-19-Einschränkungen auf Messgeräte und Dienstleistungen des Unternehmens angewiesen. Dazu mussten aber Produktion und Logistik unter den veränderten Rahmenbedingungen funktionsfähig bleiben.

Schon im Vorfeld hat man daher eine eigene Task Force eingerichtet und die Materialverfügbarkeit in den Werken auf mehrere Wochen sichergestellt. „Durch Werksschließungen, beispielsweise im Produktionswerk für Temperaturmessgeräte in Italien, und eingeschränkte Produktionskapazitäten im Werk für magnetisch induktive Durchflussmessgeräte kam es teilweise zu längeren Lieferzeiten“, erzählt Clemens Zehetner, Leiter Marketing und Solution bei Endress+Hauser Österreich. Und auch wo die Produktion ohne Unterbrechung weiterlief, wie in den Werken von Endress+Hauser in Deutschland und der Schweiz, kam es aufgrund der Beschränkungen im Transport, beim Zoll und seitens der Logistikdienstleister zu Verzögerungen. „Gerade auch der reduzierte Passagierverkehr führt am Weltmarkt zu ungewöhnlichen Erhöhungen der Logistikkosten, im Moment können wir aber die Preise stabil halten“, so Zehetner. Mittlerweile liegt auch die Produktion in Frankreich und Italien wieder bei nahezu 100 Prozent.

 

„Kein Kundenanruf ging ins Leere“

Einen hohen Stellenwert hatte bei Endress+Hauser in dieser Zeit die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden. Ab dem 16. März arbeitete das gesamte Team mit Ausnahme von Warenübernahme und Servicetechnikern im Home-Office. „Auch die Telefonzentrale konnte ins Home-Office verlegt werden, sodass kein Kundenanruf ins Leere ging“, sagt Zehetner. Seit 4. Mai ist nun ein Teil der Mitarbeiter unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen im Büro tätig, der andere daheim, nach einer Woche wird gewechselt. „Wir haben auch bereits Ende Februar zusätzlich zu den Reiseeinschränkungen Seminare abgesagt wurden, obwohl es zum damaligen Zeitpunkt noch auf etwas Unverständnis gestoßen ist“, so Zehetner.

Auch bei Endress+Hauser erfuhr das digitale Business eine Steigerung, obwohl Außen- und Innendienstmitarbeiter Kundengespräche und Online-Konferenzen durchführen. „Das persönliche Kundenportal 'My Endress+Hauser' bietet zahlreiche Möglichkeiten. Der Kunde kann technische und kaufmännische Informationen sowie Angebote online einholen und Anfragen und Bestellungen digital abwickeln“, erläutert Zehetner. Die Servicetechniker (immerhin 20 von insgesamt 80 Beschäftigten in Österreich) waren auch während der Ausgangsbeschränkungen im Einsatz bei den Kunden. „Zusätzlich wurde der visuelle Support als kostenlose Dienstleistung angeboten, damit auch Kunden, bei denen kein Einsatz eines Technikers vor Ort möglich ist, optimale Unterstzützung Support erhalten“, so Zehetner.