Archive - Jul 2, 2020

Datum

Bayer begibt Anleihen über sechs Milliarden Euro

Angaben zum Hintergrund der Transaktion gab es nicht. Jedoch hatte Bayer Ende Juni angekündigt, die Kosten für Streitbeilegungen in den USA teilweise über Anleihen zu finanzieren.

 

Der deutsche Chemiekonzern Bayer platzierte am 1. Juli Anleihen mit einem Gesamtwert von rund sechs Milliarden Euro. Sie waren ausschließlich für institutionelle Anleger bestimmt und etwa 2,5-fach überzeichnet. Emittiert wurden die Wertpapiere in vier Tranchen zu je 1,5 Milliarden Euro, die Laufzeiten von vier bis zwölf Jahren und jährliche Verzinsungen von 0,375 Prozent bis 1,375 Prozent aufweisen. Betreut wurde die Emission von der Citi Bank, der Deutschen Bank, Mizuho und der UniCredit. Laut Bayer ist geplant, die Anleihen am Geregelten Markt der Luxemburger Börse notieren zu lassen.

 

Finanzvorstand Wolfgang Nickl sprach angesichts der Überzeichnung von einer „weiteren Bestätigung des Vertrauens, das Bayer am Kapitalmarkt genießt“. Angaben zum Hintergrund der Transaktion machte Nickl nicht. Allerdings hatte Bayer im Zusammenhang mit der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten in den USA hinsichtlich der Pflanzenschutzmittel Roundup (Wirkstoff: Glyphosat) und Dicamba am 24. Juni Anleihenemissionen angekündigt. Diese sollen dazu dienen, einen Teil der Kosten für die Streitbeilegungen aufzubringen. Wie berichtet, stellt Bayer dafür umgerechnet rund elf Milliarden Euro bereit.

 

 

Rembrandtin investiert in Wien

Rembrandtin investiert rund 20 Millionen Euro in den Standort Wien und firmiert in Rembrandtin Coatings um.

Der österreichische Lackhersteller Rembrandtin, Teil der Kansai-Helios-Gruppe, hat in den vergangenen Jahrzehnten sein Produktionsvolumen am Standort Wien-Floridsdorf mehr als verdoppelt. Nun hat man gemeinsam mit dem japanischen Eigentümer entschieden, in mehreren Etappen in die Erweiterung des Betriebs zu investieren. Geplant sind Investitionen mit einem Gesamtwert von rund 20 Millionen Euro.

Der Hauptanteil von rund 16 Millionen Euro wird dabei auf den Neubau einer Fertigwarenhalle inklusive Bürogebäude mit zwei Obergeschoßen entfallen. Dabei entstehen 8.000 Palettenplätze, 1.000 m² Kommissionierzone und acht Laderampen. Die zusätzlichen Lagerkapazitäten werden den Technischen Regeln für die Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern (TRGS 510) entsprechen, eine Gaslöschanlage auf Inergen-Basis schützt die gelagerten Beschichtungsmittel im Brandfall. Zudem ist in Kooperation mit Wien Energie eine Photovoltaik-Anlage am Dach des Gebäudes mit ca. 220 kW Spitzenleistung geplant.

Rund zwei Millionen Euro werden in eine Abgasreinigungsanlage nach dem Prinzip der regenerativen thermischen Oxidation (RTO) investiert. Dabei wird der Gehalt an flüchtigen Kohlenwasserstoffen (VOCs) durch Verbrennung reduziert und die dabei entstehende Wärme genutzt, um das Abgas vor der Behandlung vorzuwärmen. „Im Zuge dessen wird das gesamte Abluftkonzept erneuert, die Abluftströme genauer voneinander getrennt und Stäube über eine neue Filteranlage abgesondert“, sagt dazu Rembrandtin-Geschäftsführer Hubert Culik. Zudem ist im zweiten Schritt die Möglichkeit zur Installation eines Rotorkonzentrators zur weiteren Reduktion der eingesetzten Energie vorgesehen.

 

Produktionserweiterung und neuer Firmenname

Die Planung des Unternehmens sieht auch eine Erweiterung der Produktionskapazitäten um 6.000 bis 7.000 Tonnen pro Jahr vor. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion von Speziallacken, unter anderem für den Elektromobilitäts-Markt. Gleichzeitig sollen die Prozesse und Standards gemäß den Anforderungen der Automobilindustrie (IATF 16949) optimiert werden.

Im Zuge der Erweiterung erfolgt auch eine Umfirmierung des Unternehmens. Mit Stichtag 30. Juni wird im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge die bisherige Rembrandtin Lack GmbH Nfg. KG auf die Rembrandtin Coatings GmbH übertragen.