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June 18th

Chemieindustrie: Einigung auf neuen Kollektivvertrag 

Die Löhne und Gehälter steigen rückwirkend ab 1. Mai um 6,33 Prozent, ebenso die Lehrlingseinkommen und die Schichtzulagen. Laut den Arbeitgebern ist dies „wirtschaftlich gerade noch tragbar“. 

 

In der siebten Verhandlungsrunde einigte sich der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) mit den Gewerkschaften PRO-GE und GPA auf den neuen Kollektivvertrag. Dieser gilt rückwirkend ab 1. Mai für zwölf Monate. Laut dem FCIO steigen die Löhne und Gehälter um 6,33 Prozent, höchstens aber um 316,50 Euro. Auch die Lehrlingseinkommen erhöhen sich um 6,33 Prozent. Den Gewerkschaften zufolge werden „die Schichtzulagen ebenso um 6,33 Prozent angehoben“. Sie verwiesen ferner auf die „Erhöhung der Aufwandsentschädigungen und Messegelder um 5,5 Prozent“. 

 

Der Chefverhandler des FCIO, Semperit-Personalchef Berthold Stöger, sprach von einem „Kollektivvertragsabschluss, der mit einer durchschnittlichen Auswirkung von 5,54 Prozent für die Unternehmen der Branche wirtschaftlich gerade noch tragbar ist und durch die soziale Staffelung für die Beschäftigten eine weiterhin faire Entlohnung bedeutet“. Stöger zufolge waren die Verhandlungen „vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten heuer besonders herausfordernd. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit den Arbeitnehmervertretern einigen konnten“. Insgesamt gesehen, seien die Verhandlungen „intensiv und konstruktiv“ gewesen. Während der Verhandlungen hatte Stöger die Gewerkschaften aufgerufen, „mehr Verständnis für die dramatisch schlechte wirtschaftliche Situation unserer Branche“ zu zeigen und gewarnt, bei weiteren Kostensteigerungen für die Unternehmen sei „die Abwanderung produzierender Betriebe aus Österreich“ nicht auszuschließen. Einen Automatismus, durch Lohnerhöhungen die Inflation auszugleichen, könne es nicht geben: „Wir können nur verteilen, was vorher in den Betrieben verdient wurde - und daran ändern auch Streiks nichts.“


Stöger zufolge gehören die in der Chemieindustrie Beschäftigten zu den bestbezahlten Arbeitnehmern Österreichs sowie zu den „Spitzenreitern bei Zulagen und Zuschlägen“. In den vergangenen beiden Jahren seien die Löhne und Gehälter um insgesamt rund 15,3 Prozent erhöht worden.  

 

Zufrieden äußerten sich die Verhandlungsleiter der Gewerkschaften, Alfred Artmäuer (PRO-GE) und Günther Gallistl (GPA): „Aufgrund des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds für die Branche haben wir in sehr herausfordernden und langwierigen Verhandlungen einen vertretbaren Abschluss erreicht, der die Kaufkraft der Beschäftigten absichert. Der Abschluss wurde erkämpft, der Zusammenhalt der Betriebsrät:innen und der Beschäftigten sowie die Warnstreiks haben Wirkung gezeigt.“ 

 

June 7th

Chemie-Kollektivvertrag: Weiter keine Einigung 

Die Arbeitgeber warnen vor der Abwanderung von Betrieben infolge weiterer Kostensteigerungen. Ihnen zufolge kann es keinen automatischen Inflationsausgleich durch Einkommenserhöhungen geben. Die Gewerkschaften zeigen sich kampfbereit. 

 

Auch die sechste Runde der Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag für die Bediensteten der österreichischen Chemieindustrie blieb ohne Einigung. Berthold Stöger, der Verhandlungsleiter im Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) und Personalchef von Semperit, rief die Arbeitnehmerseite auf, „mehr Verständnis für die dramatisch schlechte wirtschaftliche Situation unserer Branche“ zu zeigen. Stöger zufolge ist bei weiteren Kostensteigerungen für die Unternehmen „die Abwanderung produzierender Betriebe aus Österreich“ nicht auszuschließen. Einen Automatismus, durch Lohnerhöhungen die Inflation auszugleichen, kann es laut Stöger nicht geben: „Wir können nur verteilen, was vorher in den Betrieben verdient wurde - und daran ändern auch Streiks nichts.“

 

Stöger zufolge gehören die in der Chemieindustrie Beschäftigten zu den bestbezahlten Arbeitnehmern Österreichs. In den vergangenen beiden Jahren seien die Löhne und Gehälter um insgesamt rund 15,3 Prozent erhöht worden. „Kein Verständnis“ hat Stöger daher für die Ablehung des neuesten Angebots der Arbeitgeber. Diesem zufolge sollten die Einkommen bis 4.000 Euro um 6,0 Prozent steigen, höhere Löhne und Gehälter in etwas geringerem prozentuellem Ausmaß. Stöger forderte die Gewerkschaften PRO-GE und GPA auf, „an den Verhandlungstisch“ zurückzukehren: „Wir wollen konstruktiv und lösungsorientiert verhandeln. Unsere Türen stehen offen.“ Die siebte Verhandlungsrunde ist für den 17. Juni angesetzt. 

 

Gewerkschaften kampfbereit 

 

Seitens der Gewerkschaften hieß es, das Angebot der Arbeitgeber liege „immer noch weit unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate“ und sei daher unannehmbar. Aus diesem Grund fänden ab sofort „zweistündige Warnstreiks“ statt: „Wir werden selbstverständlich die gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen auch weiter steigern, wenn in der nächsten Runde kein Abschluss zu Stande kommt.“