Archive - Dez 4, 2006

Nexavar kann bei Hautkrebs nicht überzeugen

Eine Phase-III-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs, die <a href=http://www.nexavar.com>Nexavar</a> in Kombination mit den Chemotherapeutika Carboplatin und Paclitaxel erhalten haben, hat ihren primären Endpunkt - eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens - nicht erreicht. <% image name="Nexavar" %><p> Die von Bayer und Onyx finanzierte internationale, doppelblinde und randomisierte Melanom-Studie der Phase III bewertete die Sicherheit und Wirksamkeit von Nexavar in Kombination mit einer Chemotherapie. Etwa 270 Patienten mit fortschreitender Erkrankung nach einer vorangegangenen systemischen Chemotherapie - entweder mit Dacarbazin oder Temozolomid - wurden in die Studie aufgenommen. In dem dreiwöchigen Standard-Therapiezyklus mit Carboplatin und Paclitaxel haben die Patienten zusätzlich entweder Nexavar oder Placebo erhalten. Primärer Endpunkt war die progressionsfreie Überlebenszeit (die Lebensspanne des Patienten, in der der Tumor nicht wesentlich wächst). Das Nebenwirkungsprofil von Nexavar + Carboplatin + Paclitaxel war mit dem vergleichbar, das bereits früher für diese Substanzen als Kombibehandlung berichtet wurde. "Das Ergebnis ist für uns enttäuschend und noch viel mehr für die Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs, für die es nur wenig Behandlungsmöglichkeiten gibt", so Gunnar Riemann, Leiter des Geschäftsbereichs Pharma von Bayer HealthCare. "Allerdings hat sich durch diese Studie unsere Einstellung zu Nexavar nicht verändert und wir hoffen, den Nutzen des Präparates bei einer großen Vielfalt von Tumoren zeigen zu können." Nexavar, ein von <a href=http://www.bayerhealthcare.de>Bayer HealthCare</a> und <a href=http://www.onyx-pharm.com>Onyx Pharma</a> entwickeltes Krebsmedikament, wird in zahlreichen Ländern erfolgreich zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzell-Karzinoms eingesetzt und befindet sich gegenwärtig in Phase-III-Studien zur Behandlung des fortgeschrittenen Leberkrebses, des metastasierenden Melanoms sowie an Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom. <small> <b>Das Melanom</b> macht 4 % der Hautkrebsfälle aus, es verursacht aber 77 % der Todesfälle. 2006 wurde bei etwa 132.000 Personen weltweit (mehr als 60.000 Amerikaner) ein Melanom diagnostiziert. Mehr als 40.000 Patienten (fast 8.000 Amerikaner) versterben jedes Jahr daran. </small> Nexavar kann bei Hautkrebs nicht überzeugen

Steirische Forscher kombinieren Nano-Analysen

Forscher der <a href=http://www.felmi-zfe.tugraz.at>TU Graz</a> konnten zeigen, dass die Kombination nanoanalytischer Methoden unerwartete Erkenntnisse über Stoffe und ihre Strukturen bringt. Die Steirer verfügen dazu über das beste Transmissionselektronen-Mikroskop Mitteleuropas. Steirische Forscher kombinieren Nano-Analysen <% image name="Mikroskop" %><p> Das Forschungsprojekt "Multimethodenanalytik von Nanoteilchen und Nanoteilchenverbunden" - es wurde aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landes Steiermark und der Industrie gefördert - ist abgeschlossen. Während der dreijährigen Grundlagenforschung wurden Werkstoffproben auf unterschiedliche Weise untersucht. "Wir haben etwa Elektronenmikroskope, eine Atomsonde und sogar Synchrotronstrahlung eingesetzt", erläutert Projektleiter Ferdinand Hofer. "Es ist erstaunlich, welch buntes Bild sich durch die verschiedenen Analysemethoden ergibt. Wir bekommen so mehrere Blickwinkel auf die Nanoteilchen, die wir untersuchen", so der Vorstand des Instituts für Elektronenmikroskopie und Feinstrukturforschung der TU Graz. Da die Auflösung herkömmlicher optischer Mikroskope für Untersuchungen im Nano-Bereich nicht ausreicht, arbeiteten die Forscher mit speziellen Elektronen- und Rasterkraftmikroskopen. Dabei hatten sie besonders günstige Voraussetzungen: Das beste Transmissionselektronen-Mikroskop Mitteleuropas steht an der TU Graz. "Wir verfügen seit drei Jahren über das Gerät mit der höchsten Auflösung", zeigt sich Hofer stolz.

Herzinfarktrisiko durch Wirkstoffkombination reduziert

Neue <a href=http://www.ascotstudy.org>ASCOT</a>-Daten: Das Herzanfallrisiko kann durch Kombination des Cholesterinsenkers <b>Atorvastatin Calcium</b> mit dem Blutdrucksenker <b>Amlodipin-Besylat</b> um über die Hälfte reduziert werden, wobei die Beweise für die Vorteile dieser Behandlung bereits nach 90 Tagen vorliegen. <% image name="ECG" %><p> Erstmals zeigen damit die Ergebnisse einer großen Studie, dass die Hinzunahme von Atorvastatin zu Amlodipin (einem Calcium-Kanal-Blocker) das Risiko von kardialen Ereignissen um 53 % senkt und dass der klinische Nutzen bereits nach nur dreimonatiger Behandlung offensichtlich wurden. Das steht im Gegensatz zur Hinzunahme von Atorvastatin zu Atenolol, die lediglich eine nicht signifikante Reduktion um 16 % am Ende der Studie erzielte. Bereits durchgeführte Laborforschungen und klinische Studien legen nahe, dass Amlodipin und Atorvastatin die Fettablagerungen in den Arterienwänden (arteriosklerotische Plaques) stabilisieren kann. Diese Plaques wiederum können abreißen und kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzanfälle verursachen. Die ASCOT-Studie hat eine Neueinschätzung der Behandlung von Patienten mit moderat erhöhtem Risiko kardialer Ereignisse zur Folge. Die Bedeutung der Kombination eines modernen Blutdruckregimes auf Basis eines Calcium-Kanalblockers mit einem Statin nimmt zu. Unterdessen wird der Einsatz von Betablockern - außer wenn speziell angezeigt - in Frage gestellt. <small> Mehr als 330 Mio Erwachsene in Europa und Nordamerika leiden an Bluthochdruck, eine Krankheit, unter der zudem weitere 639 Mio Männer und Frauen in den übrigen Regionen der Welt leiden. Rund 80 % der Menschen mit Bluthochdruck unterliegen unkontrollierten kardiovaskulären Risiken. </small> Herzinfarktrisiko durch Wirkstoffkombination reduziert

Diabetes-Epidemie gerät außer Kontrolle

Die Internationale Diabetes-Föderation (<a href=http://www.unitefordiabetes.org>IDF</a>) hat neue Daten veröffentlicht, die das Ausmaß der Diabetes-Epidemie aufzeigen. 246 Mio Personen sind weltweit von der Krankheit betroffen. Davon gehören 46 % der Altersgruppe der 40-59-Jährigen an. <% image name="Diabetes2007" %><p> Die neuen Daten prophezeien, dass die Gesamtzahl an Personen mit Diabetes innerhalb von 20 Jahren rasant auf 380 Mio steigen wird, wenn entsprechende Maßnahmen ausbleiben. IDF-Präsident Pierre Lefebvre meint: "Es ist gerade einmal 20 Jahre her, dass die verlässlichsten verfügbaren Informationen von 30 Mio Diabetes-Patienten sprachen. Nun zeichnet sich ein düsteres Bild ab. Diabetes bahnt sich seinen Weg zur Epidemie des 21. Jahrhunderts." Diabetes - meist handelt es sich um Typ-2-Diabetes - betrifft nun 5,9 % der erwachsenen Weltbevölkerung, beinahe 80 % davon befinden sich in Entwicklungsländern. Die am meisten betroffenen Regionen sind der östliche Mittelmeerraum sowie der Nahe Osten mit 9,2 % aller Erwachsenen. An dritter Stelle folgt Nordamerika mit 8,4 %. Die höchsten Zahlen stammen jedoch aus der Westpazifik-Region mit rund 67 Mio Diabetikern, gefolgt von Europa mit 53 Mio. <% image name="Diabetes2025" %><p> Indien steht an der Spitze der weltweiten Top Ten hinsichtlich der höchsten Anzahl an Diabetikern mit seinen derzeit 40,9 Mio, gefolgt von China mit 39,8 Mio. Danach reihen sich USA, Russland, Deutschland, Japan, Pakistan, Brasilien, Mexiko und Ägypten. Entwicklungsländer belegen 7 Ränge der weltweiten Top Ten. Der neu gewählte IDF-Präsident Martin Silink dazu: "Die Diabetes-Zeitbombe tickt seit 50 Jahren und sie wird immer lauter. Allen Warnungen zum Trotz haben Generationen von Weltpolitikern die Bedrohung weitgehend ignoriert. Diabetes ist nun explodiert, und am stärksten bekommen dies die Länder im Nahen Osten, Indien, China und die USA zu spüren." <b>Lebensweise im Wandel.</b> Ein komplexes Zusammenspiel genetischer, sozialer und ökologischer Faktoren steuert den globalen explosionsartigen Anstieg von Typ-2-Diabetes. In Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen kann wirtschaftlicher Fortschritt zu Änderungen des Lebensumfeldes führen, die sich innerhalb einer oder zwei Generationen auch auf Ernährung und körperliche Betätigung auswirken. In Folge kann bei Personen Diabetes ausbrechen, obwohl sich ihr Körpergewicht nur geringfügig erhöht. In der entwickelten Welt findet Diabetes seine größte Verbreitung unter den Ärmsten. Überall wo Armut und mangelhafte Hygiene Familien zum Konsum von "Low-Cost-per-Calorie"-Nahrungsmitteln (möglichst viele Kalorien für möglichst wenig Geld) und verpackten Getränken zwingen, floriert der Typ-2-Diabetes. Diabetes ist für 3,8 Mio Todesfälle pro Jahr verantwortlich, ein ähnliches Ausmaß wie bei HIV/AIDS. Einst als Alterskrankheit angesehen, hat Diabetes nun einen Generationenwechsel vollzogen und betrifft zunehmend Personen im Arbeitsalter, vor allem in Entwicklungsländern. Dies hat wirtschaftliche Konsequenzen. Die Internationale Diabetes-Föderation steht an der Spitze einer Koalition aus Diabetes-Vertretungsorganisationen und anderen Interessensvertretern, die eine UN-Resolution zu Diabetes fordern, um eine angemessene Beachtung der Erkrankung zu gewährleisten. Für Länder wie den pazifischen Inselstaat Nauru kann eine UN-Resolution nicht rasch genug kommen. Nauru steht an der Spitze der Länder mit der höchsten Diabetes- Prävalenz. Beinahe ein Drittel der Gesamtbevölkerung leidet an Diabetes und seinen Folgen. Diabetes-Epidemie gerät außer Kontrolle

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