Archive - Apr 29, 2006

Österreicher optimieren Hepatitis C-Therapie

Der Hepatitis-Spezialist Peter Ferenci vom AKH Wien hat die Zwischenergebnisse zweier österreichischer Studien präsentiert, die den Weg zur optimierten Therapie für Hepatitis C-Patienten weisen. An der Studiengruppe nehmen derzeit 20 Hepatitis-Zentren teil. Patienten, die Hepatitis C <b>Genotyp 1 oder 4</b> tragen, zeigten dabei, dass eine 24- statt 48-wöchige Kombinationstherapie mit Peginterferon Alfa-2a und Ribavirin (beide Mittel sind von <a href=http://www.roche.com>Roche</a>) ausreicht - falls das Virus nach 4 Wochen Therapie aus dem Blut eliminiert werden konnte. Bei der Studie zu Hepatitis C-Patienten, die mit <b>Genotyp 2 oder 3</b> infiziert sind, zeigte sich, dass bei einer 24-wöchigen Kombinationstherapie mit Peginterferon Alfa-2a - bei gleich guter Heilungsaussicht - nur die Hälfte der bisher angenommenen Dosis an Ribavirin ausreicht. Mit diesen Daten rückt eine individuell auf den Patienten abgestimmte und optimierte Therapie in greifbare Nähe: Die beiden Studien sollen die Möglichkeiten zur Therapieoptimierung abklären und Aussagen hinsichtlich einer maßgeschneiderten Therapie für Hepatitis C-Patienten unter Berücksichtigung einer Reihe individueller Parameter (Genotyp, Ansprechgeschwindigkeit) treffen. <small><b><u>Hepatitis C:</u></b> Weltweit sind rund 200 Mio Menschen mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert, in Österreich geht man von 90.000 Infizierten aus. 70 % davon dürften mit dem schwieriger zu behandelnden Genotyp 1 infiziert sein. Derzeit wird das HCV meist nur per Zufall - und zu spät - entdeckt. Bei 80 % der Infizierten entwickelt sich eine chronische Leberentzündung, die zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann. Die "uncharakteristische" Symptomatik erschwert die Diagnose: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit oder Appetitlosigkeit sind oft die einzigen Anzeichen. Ein einfacher Bluttest würde die Infektion nachweisen. </small> Österreicher optimieren Hepatitis C-Therapie