Im Rahmen einer Phase II-Studie wird jetzt an 10 Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein neuer Wirkstoff geprüft, der die Polo-like-Kinase (PLK) hemmt. Das Medikament greift an genau definierten Zielstrukturen in komplexe Signalwege der Zellteilung ein und hemmt dadurch das Wachstum von Tumorgeweben.Die Chemotherapie als Standardbehandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs vermag zwar bei einem Teil der Patienten den Krankheitsverlauf in einem gewissen Ausmaß zu verzögern, der Therapieerfolg ist jedoch meist unbefriedigend. Auch vielfältige Versuche, durch Kombination mehrerer Medikamente die Erfolgsaussichten zu verbessern, sind bisher wenig erfolgreich geblieben.
<b>BI 2536</b>, so die Bezeichnung des neuen Wirkstoffs, ist ein PLK-Hemmstoff und in der Lage, die Zellteilung in allen Phasen des Zellzyklus zu blockieren. Die Substanz gehört nicht zur Gruppe der klassischen Zytostatika, die sämtliche Zellen im Körper - also auch die gesunden - attackieren, sondern greift ganz gezielt in Signalwege ein, die die Zellteilung steuern und schränkt damit das Wachstum von Tumorgewebe ein.
Etwa 100 Patienten mit verschiedenen Krebserkrankungen wurden bisher im Rahmen einer Phase I-Studie damit behandelt. Die dabei erfolgten Beobachtungen zeigten eine im Wesentlichen gute Verträglichkeit. Unerwartete schwerwiegende Nebenwirkungen sind nicht aufgetreten. Über eine Wirksamkeit speziell bei Krebs der Bauchspeicheldrüse lasse sich jedoch erst nach Abschluss der Studie eine Aussage treffen.
Die Studie findet im Rahmen des europäischen Netzwerks für onkologische Zentren, <a href=http://www.cesar.or.at>CESAR</a> (Central European Anticancer Drug Research) statt und wird von der <a href=http://www.tumorbio.uni-freiburg.de/04_forschung/04_02_01_01_21.html>Klinik für Tumorbiologie</a> in Freiburg geleitet. Insgesamt werden in 10 Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz 100 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs daran teilnehmen.
<small> <b>Proteinkinase-Hemmstoffe:</b> Derzeit sind mehr als 500 Proteinkinasen bekannt. Kinasen leiten Zellsignale weiter und beeinflussen zahlreiche biologische Prozesse im Körper. Eine Reihe von Kinasen steht im Verdacht, bei Krebs, Entzündungsprozessen oder kardiovaskulären Erkrankungen eine zentrale Rolle zu spielen. Die Proteinkinasen bilden ein komplexes Netzwerk, das bei diesen Erkrankungen gestört ist. Durch Medikamente, die einzelne Proteinkinasen hemmen, kann inzwischen das Tumorwachstum therapeutisch beeinflusst werden. Der Durchbruch für diese neue Generation von Medikamenten gelang mit einem Wirkstoff, der 2001 gegen Chronisch Myeloische Leukämie und 2002 gegen Gastrointestinale Stromatumore zugelassen wurde. Der Wirkstoff BI2536 ist der erste Polo-like-Kinase-Hemmstoff, der bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs geprüft wird. </small>Neuer Wirkstoff gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs
Forscher des Forschungszentrums Rossendorf<a href=http://www.fz-rossendorf.de> (FZR)</a> nutzen den Überlebensmechanismus eines aus einer Uranabfallhalde isolierten Bakteriums namens "Bacillus sphaericus JG-A12", um hochstabile Nanopartikel aus Palladium herzustellen.Nano-Cluster aus Palladium dank Bakterienhülle<% image name="Palladiumcluster" %><p>
<small> 3D-Schema der Schicht aus Palladiumclustern. </small>
Das Bakterium schützt sich mit einer Einweißhülle vor Uran und kann damit in der exotischen Umgebung einer Uranerz-Abfallhalde überleben. Diese Eiweißhülle, im Fachjargon S-Layer genannt, weist eine regelmäßige Gitterstruktur mit Poren in der Größe von einigen Nanometern auf.
Auf diese Gitterstruktur brachten die Wissenschaftler zunächst ein Metallsalz mit gelösten Palladium-Ionen auf. Anschließend beobachteten sie die Anbindung der Metallsalze an die Eiweißhülle mit Hilfe eines patentierten Verfahrens der Infrarot-Spektroskopie.
In den Poren des S-Layers verwandelt sich die unedle Metallsalzlösung unter Einsatz von Wasserstoff in das Edelmetall, das in Form von winzigen Palladiumkügelchen in regelmäßigen Abständen auf der Trägerschicht angeordnet ist. Ein solches Kügelchen besteht aus nur 50 bis 80 einzelnen Palladium-Atomen. Im Ergebnis entsteht eine Schicht aus Palladiumclustern mit neuartigen Eigenschaften.
Bemerkenswert dabei ist, dass sich die Eiweißhülle und die Nanopartikel gegenseitig stabilisieren. Damit bleibt das Gesamtsystem sowohl bei hohen Temperaturen als auch in einer säurehaltigen Umgebung hochstabil. Aufgrund ihres kleinen Durchmessers bieten die Palladiumpartikel im Verhältnis zu ihrer Größe sehr viele Oberflächenatome, an denen andere Substanzen binden können.
<b>Palladium</b> wird heute vielfach als Katalysator eingesetzt, etwa in der chemischen Industrie oder zur Entgiftung von Autoabgasen. Nano-Katalysatoren aus Palladium sind interessant, da sie bereits bei niedrigeren Temperaturen als Palladium in herkömmlichen Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen. Die Technologie hierfür wird in vereinzelten Labors auch bereits erprobt.
Erstmals wird das Erbgut eines höheren Einzellers aus den Polarregionen entschlüsselt - das der Kieselalge Fragilariopsis cylindrus. Das Projekt findet unter der Leitung der University of Washington, Seattle, statt. <% image name="Fragilariopsis_cylindrus" %><p>
<small> Elektronenmikroskopische Aufnahme von Fragilariopsis cylindrus. </small>
Das <a href=http://www.awi-bremerhaven.de>Alfred-Wegener-Institut</a> für Polar- und Meeresforschung beteiligt sich mit der Ecole Normale Supérieure in Paris an der Kultivierung der Alge und Auswertung der Daten. Die Forscher hoffen, jene Gene zu entschlüsseln, die die Eigenschaften zur Anpassung an die extremen Umweltbedingungen in den Polargebieten enthalten.
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<small> Pfannkucheneis mit Algenbewuchs. Fotos: Alfred-Wegener-Institut </small>
Kieselalgen oder Diatomeen sind einzellige Algen, die in allen Gewässern leben - sie sind in Süß- und Meerwasser und sogar im Meereis zu finden. Diese winzigen Organismen bauen aus Nährstoffen Biomasse auf, binden dabei Kohlenstoff und setzen Sauerstoff frei. Diesen Prozess versteht man als Primärproduktion. Mit bis zu 20 % trägt die Gruppe der Kieselalgen einen erheblichen Anteil zur globalen Primärproduktion bei, in etwa vergleichbar mit der Menge, die alle Regenwälder zusammen produzieren.
Um in den Polargebieten zu existieren, müssen Lebewesen an die dort herrschenden Umweltbedingungen angepasst sein. Das Meereis ist ein Ort mit extremen Bedingungen. Diatomeen besiedeln dort die Kanäle, die beim Gefrieren von Meerwasser entstehen. Hier gibt es Temperaturen bis -30 ° C, Salzgehalte bis zur vierfachen Meerwasserkonzentration und nur sehr wenig Licht. Trotz dieser lebensfeindlichen Bedingungen hat sich eine sehr erfolgreiche Eispopulation gebildet, zu der auch die Kieselalgen-Gattung Fragilariopsis gehört.
<b>Fragilariopsis cylindrus</b> steht am Anfang der Nahrungskette. Sie ist im Nordpolarmeer und in den Gewässern der Antarktis verbreitet. Im Meereis bilden Diatomeen große Biomassen mit bis zu 1000-fach höherer Chlorophyll-Konzentration als im offenen Wasser. Diese Population speist das gesamte Ökosystem Polarmeer, wenn im Frühjahr die Primärproduktion mit der Rückkehr des Sonnenlichts ansteigt. Wenn sich die Ausdehnung und die Dicke des Meereises durch Klimaveränderungen verringert, kann dies daher weit reichende Folgen für das gesamte Ökosystem haben.
Durch die große Bedeutung von F. cylindrus in polaren Ökosystemen entschied das Joint Genome Institut des Department of Energy in den USA, diese Kieselalge zu sequenzieren.Entschlüsselung von Genen für Kälteresistenz
Das US-Technologieunternehmen <a href=http://www.csptechnologies.com>CSP Technologies</a> hat in einem langjährigen Patentstreit mit der <a href=http://www.sud-chemie.com>Süd-Chemie</a> über einen mit einem Trocknungsmittel durchsetzten Polymer-Behälter einen Sieg erzielt.CSP gewinnt Patentstreit gegen Süd-Chemie<% image name="Justitia" %><p>
Der U.S. District Court des südlichen Bezirks von Indiana hat entschieden, dass die US-Patente 5,911,937 und 6,214,255 von CSP wirksam sind. Gleichzeitig stellte das Gericht fest, dass die Süd-Chemie Patentansprüche daraus verletzt hat.
Die von CSP patentierten, mit Trocknungsmittel durchsetzten Polymere werden in der Produktion von Behältnissen eingesetzt, deren Inhalte vor Feuchtigkeit geschützt werden müssen. Das CSP-Produkt absorbiert Feuchtigkeit, die in solchen Behältnissen etwa durch Temperaturschwankungen entstehen kann.
Diese Kunststoff-Technologie wird bei einer großen Bandbreite von Verpackungen weltweit für Güter verwendet, die eine trockene Umgebung benötigen. Dazu gehören Nahrungsmittel, Arzneimittel, medizinische Diagnosematerialen sowie andere Verbrauchsgüter. Neben der Süd-Chemie und CSP gibt es in diesem Markt, der schätzungsweise ein Volumen von 500 Mio € hat, praktisch keine weiteren bedeutenden Wettbewerber weltweit.
Süd-Chemie initiierte das jetzt beschiedene Feststellungsverfahren vor rund vier Jahren und behauptete, dass die CSP-Patente ungültig, nicht durchsetzbar und/oder von SCI nicht verletzt worden seien. Die Süd-Chemie ist selbst Inhaber eines anderen Patents für ähnliche Produkte, welches älter als das CSP-Patent ist.
Neue Markisen-Befestigung dank Polyamid-Kunststoff
Eine neue Montageform für Markisen hat der Befestigungsspezialist <a href=http://www.fischer.de>fischer</a> mit Hilfe des BASF-Kunststoffs <a href=http://www.basf.de/ultramid>Ultramid</a> entwickelt. <% image name="BASF_Markisenbefestigung" %><p>
Zentrales Element dabei ist ein Kunststoff-Trennmodul, der so genannte Anti-Kälte-Konus. Er verbindet die verzinkte Ankerstange für die Befestigung in der Gebäudewand mit dem Edelstahl-Gewindestift, der zur Montage der Markisenkonsole dient. Gleichzeitig trennt er die Gewindestangen jedoch thermisch, so dass es durch den Anbau der Markise nicht zu Wärmebrücken in der Fassade und damit zu unkontrolliertem Wärmeverlust kommt.
Der Anti-Kälte-Konus aus dem mit 35 % Glasfasern gefüllten Ultramid ist äußerst steif und fräst sich mit seiner gezahnten Kontur bei der Montage fest in den Gebäudedämmstoff hinein. Der Kunststoff hält bis zu 2,5 t (25 kN) aus und erlaubt es, mit dem Montage-Set bis zu 17 cm Dämmschicht zu überbrücken. Das System fischer Thermax lässt sich ohne spezielles Werkzeug schnell und sicher montieren.Neue Markisen-Befestigung dank Polyamid-Kunststoff
H1 2006: Intercell sieht sich in "starker Position"
<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> erhöhte den Umsatz im ersten Halbjahr 2006 um 40,6 % auf 5,8 Mio €. Gleichzeitig stieg der Verlust um 51 % auf 12,3 Mio € - bedingt durch die teuren Phase III-Studien für den JEV-Impfstoff.H1 2006: Intercell sieht sich in "starker Position"<% image name="Intercell" %><p>
Nach der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3822>Kapitalerhöhung</a> im Juli spricht Intercell von einer "soliden finanziellen Position für weiteres Wachstum".
Ende Juni verfügte Intercell über 39,6 Mio € an liquiden Mitteln. Rechnet man die Nettoerlöse aus der Kapitalerhöhung noch hinzu, verfügt das Wiener Biotech über rund 90,4 Mio €.
In den letzten Monaten galt die höchste Priorität den laufenden weltweiten Phase III-Studien des <b>Impfstoffs gegen Japanische Enzephalitis</b> (JEV). Erste Daten daraus zeigten positive Ergebnisse - die Vorbereitungen für die Lizenzeinreichung bei der FDA und der EMEA konnten daher begonnen werden.
Für die Vermarktung des Impfstoffs konnte <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> als Partner in den USA, Europa und bestimmten anderen Ländern in Asien und Lateinamerika gewonnen werden.
Auch der therapeutische <b>Impfstoff gegen Hepatitis C</b> (IC41) erzielte Fortschritte. In ersten Studien erwies sich, dass IC41 mit der optimierten Häufigkeit und Art der Verabreichung wesentlich immunogener ist als es bisher gezeigt wurde. Jetzt soll eine weitere Phase II-Studie zeigen, dass IC41 bei einem bedeutenden Teil der Patienten zu einer anhaltenden Reduktion der HCV-RNA führen kann. Erste Ergebnisse daraus werden Mitte 2007 erwartet. Ergebnisse aus der laufenden Phase II-Studie von IC41 in Kombination mit der Interferon/Ribavirin Standardtherapie werden im vierten Quartal 2006 erwartet.
Alle bestehenden strategischen Partnerschaften, die sich aus Intercells erfolgreichem Antigen Identifikationsprogramm (AIP) und Adjuvans-Technologie ergeben haben, entwickeln sich derzeit nach Zeitplan.