Archive - Aug 30, 2006

Allweiler liefert schwerste Schmierölmodule für Hitachi

Babcock-Hitachi Europe (BHE) erweitert die beiden ungarischen Braunkohle- und Gaskraftwerke Matra und Nyiregyhaza mit insgesamt drei Hitachi-Gasturbinensystemen. Die deutsche <a href=http://www.allweiler.com>Allweiler AG</a> liefert für alle Turbinen die Schmierölanlagen. Allweiler liefert schwerste Schmierölmodule für Hitachi <% image name="Allweiler_Hitachi_Gasturbinen" %><p> <small> Eines der drei Schmierölmodule für die neuen Hitachi-Turbinen H25 kurz vor der Verladung. Die Module für die Kraftwerke Matra und Nyiregyhaza sind 4,5 m breit, 6,5 m lang und knapp 4 m hoch. </small> Allweiler montiert diese Module einsatzfertig komplett mit Getriebe, Drehmomentwandler und Startmotor. Die Schmierölförderung übernehmen Allweiler-Kreiselpumpen. Mit rund 85 t Leergewicht sind die Anlagen die schwersten, die Allweiler bisher erstellt hat. Die Schmierölanlagen verbinden als Getriebepackage die Gasturbinen mit den Generatoren. Sie sind komplett von Allweiler konstruiert und montiert. Neben dem von Hitachi zugelieferten Getriebe gehören die gesamte Elektrik und Steuerung hinzu. In jedem Modul fördern drei Kreiselpumpen der Baureihe NSSV das Schmieröl aus dem 10.000 l Tank. Die Förderleistung jeder dieser Pumpen beträgt bis zu 1.000 l/min. Der Auftragswert liegt bei etwa 1 Mio €. Etwa 6 Monate nach der Auftragserteilung verließ das letzte Modul im August das Werk.

Startschuss für "elektronische Gesundheitsakte"

Österreich hat die elektronische lebensbegleitende Gesundheitsakte - kurz ELGA - realisiert. Jetzt soll eine nationale "eHealth-Strategie" folgen. Startschuss für "elektronische Gesundheitsakte" <% image name="Rauch_Kallat" %><p> <small> "ELGA sorgt für den Patienten für mehr Sicherheit, weil relevante Informationen wie Arzneimittelunverträglichkeiten oder Allergien für alle behandelnden Ärzte sofort vorliegen", so Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. </small> ELGA soll die Kommunikation erleichtern, Befunde effizienter machen und durch Vermeidung von Mehrfach-Untersuchungen auch Kosten sparen. Erste Anwendungen soll es ab 2008 geben. Die Gesundheitsakte soll künftig als "virtueller lebenslanger Gesundheitsakt" orts- und zeitunabhängig Ärzten und Pflegern zur Verfügung stehen. Ein "sehr strenges Berechtigungssystem" soll Missbrauch verhindern. Bis Dezember soll zudem ein Masterplan für die künftige Entwicklung von eHealth in Österreich fertig sein. "eHealth" - der IT-Einsatz im Gesundheitssystem - soll einen Beitrag zur Steigerung der Produktivität und der Qualität im Gesundheitswesen leisten. Rauch-Kallat will die "Führungsposition" Österreichs in diesem Bereich in den nächsten Jahren ausbauen. Der Einsatz der eCard ab 2007 auch in Krankenanstalten soll eine weitere Vernetzung im Gesundheitswesen ermöglichen. Die geplante flächendeckende Einführung des Arzneimittelbewilligungs-Systems erspare Patienten den Gang zum Chefarzt, heute könne der Arzt innerhalb von 4 Minuten eine elektronische Bewilligung erhalten. Gut 5.000 Ärzte sind an dieses System angebunden. Als weiteres Folgeprojekte schwebt der Ministerin eine "e-Medikationsdatenbank" vor, in der negative Arzneimittelwirkungen oder Unverträglichkeiten erfasst werden und die Disziplin bei der Medikamenteneinnahme zu verbessern. Dazu läuft ein Pilot-Projekt in Salzburg. Mittelfristig will Rauch-Kallat ein "eHealth-Portal" einrichten. Außer Informationen soll es auch Feedback-Möglichkeiten geben, Patienten sollen etwa ihre Blutdruckwerte eingeben oder für sie geeignete Rezepte abfragen können. Der Arzt kann dann nach Bedarf Termine übermitteln.

Lobbying für PV-Heimmarkt in Österreich

Die <a href=http://www.bv-pv.at>Photovoltaic Austria</a> fordert den Aufbau eines Heimmarktes für Photovoltaik. Ein Klimaaktivprogramm, Unterstützungen für Unternehmensgründungen sowie eine verbindliche PV-Nutzung in der Wohnbauförderung, der Bauordnung und der Gebäuderichtlinie sollen dazu beitragen. <% image name="Listhalle" %><p> <b>Kein Heimmarkt.</b> Österreich hat zwar im technologischen Bereich internationale Anerkennung erreicht, allerdings ist ein Heimmarkt für PV-Anlagen quasi nicht existent. Während sich die PV-Technologie in immer mehr Ländern als Arbeitsmarktmotor etabliert, steht Österreich im Moment noch vor der Herausforderung, jene Schritte zu setzen, die eine Beteiligung an diesen Entwicklungen ermöglichen. Zwar hat sich die PV-Technologie seit Jahren bewährt, dennoch besitzt sie noch "enormes Optimierungspotenzial hinsichtlich der Materialien, Systeme und neuer Einsatzgebiete", meint Hubert Fechner von arsenal research. Der Bedarf an einem Ausbau der Forschung und Weiterentwicklung der PV-Technologie sei offensichtlich und Österreich könne in diesem Bereich deutlich stärker zum Zug kommen als bisher. <% image name="Photovoltaik_Systempreisprognose" %><p> <small> Während die Strompreise konventioneller Energieträger weiterhin jährlich um rund 1 % steigen, sinken die Preise für PV-Anlagen um 5 % pro Jahr. In spätestens 15 Jahren sollen sich daher die beiden Preisniveaus angeglichen haben. </small> Die für die österreichische PV-Forschung relevanten Bereiche sind die architektonische Integration von photovoltaischen Elementen in die Gebäudehülle sowie die Einbindung von PV-Strom ins öffentliche Stromnetz - Österreichs PV-Unternehmen sind weltweit führende Wechselrichterhersteller. Zudem ist <a href=http://www.arsenal.ac.at>arsenal research</a> seit Ende 2005 einer der Kernpartner beim "Europäischen Labor für verteilte Stromressourcen", wo in Form eines Center of Excellence an der Einbindung von photovoltaischer Energie in elektrische Netzwerke geforscht wird. Lobbying für PV-Heimmarkt in Österreich

Eingeführt: Der lenkbare STEER-IT Führungsdraht

Der <a href=http://www.Steer-It.info>STEER-IT</a> Deflecting Tip Guidewire, der Führungsdraht mit lenkbarer Spitze von Cordis, ist jetzt in den USA, Kanada und in Europa erhältlich ist. Dank der lenkbaren Spitze können Ärzte damit schwerzugängliche Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen behandeln. Eingeführt: Der lenkbare STEER-IT Führungsdraht <% image name="Cypher_Stent" %><p> Das Gerät wird zur Positionierung von Kathetern und anderen invasiven Instrumenten, etwa von medikamentenfreisetzenden Stents, in den Herzkranzgefäßen des Patienten angewendet. Er kann darüber hinaus auch in peripheren Arterien eingesetzt werden. Der Führungsdraht weist eine einzigartige Spitze auf, die in zwei Richtungen gebogen werden kann, und dazu entwickelt wurde, den Arzt bei der Behandlung schwerzugänglicher Gefäßverengungen zu unterstützen - etwa bei solchen, die sich in gewundenen Gefäßen, zuvor implantierten Stents oder Arterienverzweigungen befinden. Der Führungsdraht besitzt abgesehen von der bidirektional lenkbaren Spitze auch über einen Nitinolkern, der mit einer Anti-Haft-Beschichtung versehen ist. Der Arzt kann somit das Instrument sanft durch die Gefäße schieben, ohne auf ausreichenden seitlichen Halt verzichten zu müssen. Der STEER-IT Führungsdraht ist darüber hinaus auch mit einer lenkbaren 7-mm Spitze (0,24 Zoll) erhältlich.

LABOR-X: Sensoren für die Füllstandmessung im Labor

Die Hamburger <a href=http://www.fafnir.de>FAFNIR</a> bietet jetzt auch Füllstand- und Niveausensoren für alle sensiblen Laborbereiche an. <% image name="FAFNIR_Labor-x" %><p> <small> Von links: Der Niveausensor LABOR-LOF, der kontinuierliche Füllstandsensor LABOR-TORRIX und der Niveausensor LABOR-LS. </small> LABOR-X ist eine kompakte Füllstandsensor-Serie, die speziell für Laboranwendungen in der Chemie-, Pharma-, Halbleiter- und Lebensmittelindustrie ausgelegt wurde. Deren Sensoren ermöglichen den Einsatz in allen Gebindegrößen ab 1 l und eignen sich sowohl für Behälter aus Edelstahl als auch für andere Materialien. Je nach Anforderung lassen sich unterschiedliche Sensortypen zur kontinuierlichen oder punktuellen Messung des Füllstandes einsetzen. Zur Serie gehören der kontinuierliche Füllstandsensor LABOR-TORRIX, der sich für alle flüssigen Medien eignet, für die eine hochgenaue Füllstandmessung erwünscht ist, sowie die Niveausensoren LABOR-LS, LABOR-LS B bzw. –76 B sowie LOF, welche die Grenzstände von Flüssigkeiten in Behältern messen. Alle Sensoren besitzen eine ATEX-Zulassung für Zone 0. Durch den vibrationsunempfindlichen Aufbau sind sie auch für transportable Gebinde geeignet. Elektrische Steckverbindungen an den Sensoren und angepasste platzsparende Anzeigeeinheiten für den Laborbetrieb garantieren eine schnelle Montage. LABOR-X: Sensoren für die Füllstandmessung im Labor

Mikrowellen-Feuchtemessgerät statt Feuchtewaage

Mit dem von der Leipziger <a href=http://www.hf-sensor.de>hf sensor</a> entwickelten Mikrowellen-Feuchtemess-System MOIST xLAB 100 lässt sich die Feuchte in Feststoffen, Schüttgütern, Pulvern und Folien/bahnförmigen Materialien extrem schnell und repräsentativ messen. <% image name="MOIST_xlab_n" %><p> <small> MOIST xLAB 100: Bestimmt die Oberflächen- und Kernfeuchte von Feststoffen, Schlämmen und Pulvern. </small> Die Messzeit ist im Vergleich zu einer Feuchtewaage deutlich schneller: Anstatt 10 bis 45 Minuten dauert die einzelne Messung mit dem MOIST xLAB 100 gerade einmal 1 Sekunde. Probevolumen von bis zu 250 ml und kundenspezifische Materialkalibrationen ermöglichen repräsentative bzw. genaue und reproduzierbare Messungen. Das Gerät kommt aber auch mit sehr kleinen Probemengen aus. Gegenüber Trockenschranksystemen besticht das neue Gerät durch die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht. Es lässt sich direkt an der Fertigungslinie für manuelle oder auch automatisierte Stichprobenmessungen einsetzen - im Bereich zwischen 0 und 70 °C. Die Messung erfasst sowohl Oberflächen- als auch Kernfeuchte, da die Eindringtiefe der Mikrowellen bis zu 10 cm und mehr reicht. Die niedrige Mikrowellen-Leistung von nur 0,1 mW verursacht weder eine Erwärmung noch chemische Veränderungen des Messguts. Mikrowellen-Feuchtemessgerät statt Feuchtewaage

Untersucht: Die Verdauung des Malaria-Parasiten

Einen wichtigen Schritt zur Entwicklung dringend benötigter neuer Malaria-Medikamente haben Biochemiker der Uni Lübeck gemacht. Ihre Forschungen, denen das Journal of Biological Chemistry jetzt den Cover widmet, werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den nächsten zwei Jahren mit rund 100.000 € gefördert. Untersucht: Die Verdauung des Malaria-Parasiten <% image name="JournalofBiologicalChemistry" %><p> Jährlich erkranken zwischen 350 und 500 Mio Menschen vor allem in den Tropen und Subtropen an der Malaria, und mehr als 1 Mio überleben die fiebrige Infektionskrankheit nicht. Die Infektion wird durch einen einzelligen Parasiten namens Plasmodium falciparum verursacht, der durch die Stechmücke Anopheles auf den Menschen übertragen wird. Im Menschen befallen die Parasiten Leberzellen und rote Blutkörperchen. In letzteren vermehren sie sich zu großen Stückzahlen und bauen dabei das Hämoglobin ab, um Aminosäuren für ihre Ernährung zu gewinnen. <b>Wettlauf gegen Resistenzen.</b> Die medikamentöse Behandlung der Krankheit wird zunehmend schwieriger, da die Parasiten weltweit Resistenzen gegen die vorhandenen Malaria-Arzneimittel entwickelt haben. Das einzige Malariamittel, gegen das noch keine Resistenzen beobachtet wurden, ist das in der Pflanze "Einjähriger Beifuß" enthaltene Artemisinin. Aber auch hier muss damit gerechnet werden, dass der Erreger in Zukunft gegen das Arzneimittel unempfindlich werden wird. Neue Medikamente zur Behandlung der Malaria werden also dringend benötigt. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung haben nun die Forscher um Rolf Hilgenfeld vom Institut für Biochemie der Lübecker Universität getan, die hier seit drei Jahren die molekularen Grundlagen von Infektionen durch Viren (wie etwa das SARS-Virus oder HIV) und andere Erreger erforschen. Sie untersuchten, wie das Enzym <b>Falcipain-2</b> des Malaria-Parasiten das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen bindet und abbaut. Sie fanden heraus, dass Falcipain-2 vor allem das in den infizierten Blutkörperchen vermehrt entstehende Methämoglobin regelrecht auffrisst, weniger dagegen die Sauerstoff transportierende, reduzierte Form des Hämoglobins. Zudem klärten die Forscher mit Hilfe der Röntgenstruktur-Analyse die 3D-Struktur des Enzyms auf und sind damit jetzt in der Lage, gezielt Hemmstoffe gegen Falcipain-2 zu entwerfen. Gleichzeitig suchen sie zusammen mit eben jenem Institut in Shanghai, an welchem Artemisinin entdeckt wurde, nach Stoffen aus chinesischen Heilpflanzen, die Falcipain-2 hemmen und damit die Malaria heilen können.

Österreich plant 600 Mio € in die Gasinfrastruktur

Für Regulator Walter Boltz ist klar: Der zusätzliche Strombedarf der nächsten Jahre wird sinnvollerweise mit Gaskraftwerken abgedeckt. Und die werden bis 2010 – so sieht es die Planung der Versorger vor – in Kärnten, der Steiermark, Wien und Oberösterreich errichtet. Für den dafür notwendigen Ausbau der Gasinfrastruktur rechnet der <a href=http://www.aggm.at>Regelzonenführer Ost</a> mit einem Investitionsbedarf von 600 Mio €. <% image name="Gaszaehler" %><p> Österreichs <a href=http://www.e-control.at>E-Control</a> erwartet einen Gasverbrauchsanstieg bis 2010 von rund 30 %. Grund dafür sind vor allem die geplanten fünf neuen Gaskraftwerke. Und deren Leistung von insgesamt 2.250 MW deckt sich ziemlich genau mit dem prognostizierten Zusatzbedarf an Strom in den nächsten fünf Jahren. Fernwärme- und Biomasse-Kraftwerke würden dagegen nur das Ausbaupotenzial für Gas in der Wärmeversorgung begrenzen, können aber mit Sicherheit auch künftig keinen spürbaren Beitrag im österreichischen Gasnetz verursachen. In der mittelfristigen Planung von Thomas Starlinger, dem Chef der Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) und somit ,Regelzonenführer Ost’, liegen vor allem das bereits umweltverträglichkeitsgeprüfte Verbund-Kraftwerk im steirischen Mellach (850 MW), die Erweiterung des Kraftwerks Wien-Simmering (400 MW), das Kraftwerk Timelkam in Oberösterreich (400 MW) sowie zwei angedachte Kraftwerke in Klagenfurt mit 400 bzw. 200 MW zu Grunde. Mit Ausnahme des Kraftwerks in Timelkam ist derzeit keines dieser geplanten Projekte ausreichend mit Infrastruktur versorgt. „Im österreichischen Fernleitungsnetz sind die Grenzen des Systems nach 10 bis 15 Jahren Investitionspause ausgelotet“, sagt Starlinger. Also müssen die Gas-Pipelines in Österreich noch enger gestrickt werden. <b>Neue Pipeline-Projekte.</b> Drei Varianten werden derzeit gegeneinander abgewogen: Nachdem die TAG bereits in Dreichfachverrohrung an die Trassengrenze stößt, würde sich Richtung Süden der Ausbau einer bestehenden Semmering-Leitung anbieten, die in der Steiermark nach Mellach abzweigen kann. Eine zweite Variante würde vom Gashub Baumgarten westwärts verlaufen und in Oberösterreich über die Tauern nach Süden abzweigen, um sodann in einer Linie zum von der OMV geplanten LNG-Terminal Krk zu münden. Variante Drei schließlich würde einen „Österreich-Ring“ in Sachen Gas entstehen lassen, indem ebenfalls die WAG ausgebaut, aber über die Phyrn der Ring zwischen Salzburg und der Steiermark geschlossen würde. Aktuell ist man für diesen Infrastrukturausbau in der „konkreten Planungsphase“ – im Frühjahr 2007 soll die Entscheidung für eines der drei Projekte getroffen werden. Das „Investment für die nächsten 20 Jahre“ samt Ausbauoptionen in der Zukunft sei, so Starlinger, derzeit überaus schwierig zu kalkulieren, da „Stahl sehr teuer ist und Kompressoren mit einer Lieferzeit von 15 Monaten zu veranschlagen sind“. Leichter ist die Planung nur insofern geworden, da der österreichische Gesetzgeber den Gas-Pipelines nunmehr ,öffentliches Interesse’ unterstellt und daher Enteignungen möglich sind. Geht alles glatt, könnte Ende 2009 das erste Gas in den neuen Röhren fließen. Gas, das die Kraftwerksplaner auf jeden Fall über einen gewissen Zeitraum tariflich abgelten müssen: Auch diese Verpflichtung ist neu. <b>Neue Dimensionen.</b> Um welche Dimensionen die österreichische Gasversorgung ausgebaut werden soll, illustrieren die folgenden Zahlen: Das geplante Verbund-Kraftwerk in Klagenfurt ist für 70.000 bis 80.000 m3/h ausgelegt – aktuell liegt der Gasverbrauch in ganz Kärnten in der Spitze bei gerade einmal 40.000 m3/h. In Wien werden die zusätzlichen Gasturbinen rund 70.000 m3/h mehr verbrauchen – ein Zehntel dessen, was die Millionenmetropole an einem Spitzentag verbraucht. Das Kraftwerksprojekt Mellach schließlich wird einen Jahresbedarf von 1,5 Mrd m3 haben – bisher hatte ganz Österreich einen Jahresbedarf von rund 8,5 m3. <b>Neues Umfeld.</b> Das internationale Umfeld bewertet die E-Control vor allem politisch als deutlich unstabiler als noch vor 10 Jahren. Primärenergieträger kommen vermehrt aus Krisenregionen, Energie wird immer öfter als „Waffe“ eingesetzt und vielfach werden „politische Preise“ der Vergangenheit ,unter Schmerzen’ an das Weltmarktniveau angepasst. Vor allem die Boom-Regionen in Asien würden zudem als neue finanzkräftige Käufer auftreten, sodass langfristig ausschließlich die Zahlungskraft entscheide, wohin die Primärenergieträger geliefert werden würden. Denn: Günstige Transportkosten und flexiblere Raffinerien erleichtern den Energiehandel. Im Gasbereich werde vor allem LNG die Gasmärkte in den USA, Europa und Asien verbinden. Die EU-25 muss jedenfalls in der Lage sein, spätestens 2030 einen Gasverbrauch von 780 Mrd m3 zu meistern, verglichen mit 482 Mrd m3 2003. Allein für die Stromerzeugung werden 224 Mrd m3 mehr nötig sein. <b>Neue Lieferanten.</b> Eingedenk dessen hat sich in der europäischen Energieversorgung längst die ,Diversifizierung’ zum Buzzword gemausert. Diversifizierung zum einen via LNG: Rund ein Drittel des zusätzlichen Gasbedarfs soll in den nächsten zehn Jahren durch Flüssiggas gedeckt werden. Oder durch neue Transportwege wie die geplante Nabucco-Pipeline. Allerdings: Gazprom-Gas, das via Bluestream-Röhre in die Nabucco-Pipe einströmen würde, könnte die hochfliegenden Diversifizierungspläne stark torpedieren. Aktuell bezieht Österreich sein Erdgas zu 58,6 % aus Russland, 19,7 % kommen aus Österreich, 12,6 % aus Deutschland und 9,1 % aus Norwegen. Am Papier. Denn physisch strömt das Gas ausschließlich aus Russland. Überschüsse bzw. Unterdeckung im Gasnetz werden in Österreich durch die europaweit größten Gasspeicher abgefedert – ein Volumina von 2,8 Mrd m3, das derzeit randvoll gefüllt ist und jederzeit 1,3 Mio m3/h zur Verfügung stellen kann. <b>Stabile Energiepreise.</b> Trotzdem wird seit geraumer Zeit die Stabilität der Gasversorgung in Frage gestellt. Die E-Control hat nachgezählt: Gerade einmal 170 Pressemeldungen in Österreich zum Thema „Versorgungssicherheit“ im Jahr 1996 stehen 1.400 im Jahr 2005 gegenüber. Den aber meist tendenziösen Debatten sowie bewusstem Schüren von Ängsten steht aber gegenüber, dass Strom und Gas heute kaum teurer sind als vor 10 Jahren. „Im längerfristigen Vergleich sind die Energiepreise – mit Ausnahme von Treibstoffen und Heizöl – in etwa stabil“, betont Boltz. So lag der Strompreis für Haushalte im Jänner 1996 bei 12,3 Cent/kWh, im Juli 2006 bei 12,2 Cent/kWh. Der Anteil der Ausgaben für Strom, Gas und andere Brennstoffe an den gesamten Haushaltsausgaben sei 1976 bei 4 % gelegen, heute seien es 3,8 %. „Insgesamt entsprechen die heutigen Strompreise in etwa valorisierten Monopolpreisen seit 1997, dem Beginn der Strommarktliberalisierung in Österreich“, so Boltz. <b>Steigende Gaspreise.</b> Boltz erwartet im österreichischen Schnitt bis Jahresende einen Anstieg der Gasrechnung um rund 10 %, das würde für eine &Oslash; Gasrechnung ein Plus von 80 € im Jahr bedeuten. Auch die Strompreise könnten noch steigen, wenngleich in geringerem Ausmaß. Bei alldem verbrauchen die Österreicher damit immer noch rund ein Viertel billiger Strom und Gas als in Deutschland oder Italien. Preisdämpfend sollte sich Anfang 2007 die neuerliche Senkung der Gasnetztarife auswirken, die etwa die Hälfte der Preiserhöhungen bei den reinen Energiekosten abfedern werden. Generell sollten die Gaspreise in einem Zeitraum von zwei bis vier Jahren wieder fallen, denn dann wird es beim Öl wieder durchaus komfortable Förderreserven geben, die den Ölpreis weniger von kurzfristigen Ereignissen abhängig machen. Beim Strom seien für die österreichischen Verbraucher bis Jahresende für die Endkunden auch noch mäßige Preiserhöhungen zu erwarten, allerdings breiter gestreut als beim Gas. Auch bei den Stromnetztarifen wird es zu Jahresbeginn zu einer moderaten Senkung kommen, kündigte Boltz an. Hier wirke sich auch das Zinsniveau aus. Um 1 % höhere Zinsen brächten um 1 % höhere Netztarife. Die Markterwartung beim Strom sei, dass sich das derzeitige Preisniveau halte. Österreich plant 600 Mio € in die Gasinfrastruktur

Transplantationen: Gewebe aus der "Biokammer"

Wissenschaftler der Uni Melbourne sowie des Bernard O'Brien Institute of Microsurgery (<a href=http://www.bobim.org>BOBIM</a>) haben eine neuartige Methode entwickelt, mit der lebenswichtiges Organgewebe in einer speziellen Biokammer gezüchtet werden kann. <% image name="Chirurgin" %><p> Bei dem Verfahren wurden Zellen in einem nicht-reaktiven Biocontainer gezüchtet, der im Körper einer Ratte platziert wurde. Am Ende des Wachstumsprozesses reiften die Zellen zu voll funktionstüchtigem Gewebe. Den Wissenschaftlern gelang es damit, ausreichend Gewebe zu züchten, um eine Brust ersetzen zu können. Bisher waren Forscher nur in der Lage gewesen, 2D-Formen wie etwa Haut in einem Labor zu züchten. Das Gebiet der Gewebezüchtung ist laut Wayne Morrison, Leiter der Forschungsgruppe, ein relativ neuer Bereich der Medizin, bei dem ganze Gewebeformen unter Verwendung eines biologisch abbaubaren Gerüsts und von Stammzellen gebildet werden können. Die Gewinnung der Stammzellen aus dem Körper des Patienten verhindert, dass es bei dem neu gezüchteten Gewebe zu Abstoßungsreaktionen kommt. Die nun entwickelte Technologie stellt einen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Züchtung ganzer Organe oder Körperteile aus Eigengewebe von Patienten dar, die durch Krankheit oder Verletzung Ersatz für ein beschädigtes Organ oder Körperteil benötigen. Morrison sieht in dem neuen Verfahren Potenziale für die Wiederherstellung zahlreicher Gewebeformen und Organe. Dies schließt Muskelgewebe (auch Herzmuskelgewebe) oder auch Organgewebe (etwa der Leber) ein. Die potenziellen Auswirkungen dieser neuen Entwicklung sind enorm, denn der weltweit bestehende Mangel an geeigneten an Organ- und Gewebetransplantaten könnte bei erfolgreicher Perfektionierung des Verfahrens nachhaltig gemindert werden. Transplantationen: Gewebe aus der "Biokammer"

Genom von Pleurotus und Heterobasidion wird analysiert

Forstwissenschaftler der <a href=http://www.forst.uni-goettingen.de>Uni Göttingen</a> analysieren Genomsequenzen von Holz abbauenden Pilzen. Neben den Abbauprozessen interessieren sie sich auch für Anwendungspotenziale in der biotechnologischen Forst- und Holzwirtschaft. <% image name="Pleurotus" %><p> <small> Fruchtkörper des essbaren Pilzes Pleurotus. </small> Die Sequenzierung der Genome erfolgt am Joint Genome Institute in Kalifornien als Teil des internationalen "Community Sequencing Program", in dem sich Forscher aus Europa, Israel und den USA zusammengeschlossen haben. In Göttingen wird das Genom des zweitwichtigsten Speisepilzes der Welt, des Austernseitlings <b><u>Pleurotus ostreatus</u></b>, untersucht. Durch dessen Genomanalyse erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse darüber, wie der Pilz und seine Enzyme in der Biotechnologie eingesetzt werden können. Derzeit wird etwa in der Produktion von Faserplatten wird der Einsatz des vom Austernseitling produzierten Enzyms Laccase bei der Verklebung von Fasern getestet. Darüber hinaus sollen gemeinsam mit der Uni Hannover verschiedene andere Substanzen des Pilzes auf ihre mögliche Bedeutung für die Medizin untersucht werden. Gegenstand der Forschungsarbeiten ist daneben der Pilz <b><u>Heterobasidion annosum</u></b>. Er verursacht Rotfäule bei Kiefern und Fichten und richtet in den Wäldern weltweit Schäden in Millionenhöhe an. Hier wollen die Forscher herausfinden, warum dieser Pilz im Gegensatz zu Pleurotus nicht nur Totholz abbaut, sondern auch das Holz im lebenden Baum verarbeitet. Die Untersuchungsergebnisse werden anschließend verglichen mit den Genomanalysen von zwei anderen Pilzen der gleichen Gruppe, die zur Zeit am Göttinger Institut durchgeführt werden, nachdem sie 2003 und 2005 sequenziert worden sind. Genom von Pleurotus und Heterobasidion wird analysiert

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