Der Innsbrucker Computerchemiker Bernd Rode erforscht ultraschnelle Vorgänge in Lösung und dem Ursprung des Lebens.<br><i>Ein Portrait von Carola Hanisch.</i><% image name="Rode_Bernd" %><p>
<small> Bernd Rode: Sieht die Chemie als die bestimmende Wissenschaftsdisziplin für das 21. Jahrhundert. </small>
Chemische Reaktionen spielen sich ganz überwiegend in flüssigen Systemen ab. Gerade Flüssigkeiten sind aber im Vergleich zu Gasen und Festkörpern auf atomarer Ebene schwer zu erforschen. Denn sie enthalten viele miteinander wechselwirkende Teilchen auf engem Raum, die sich extrem schnell bewegen. Nur die hochmoderne Femtosekundenlaser-Spektroskopie, die mit Lichtpulsen von nur 10 hoch minus 15 Sekunden Dauer arbeitet, ist in der Lage, die ultraschnellen Veränderungen in Flüssigkeiten zu verfolgen. Doch diese Technologie ist nur für reine Systeme optimal geeignet, also zum Beispiel für pures Wasser.
Für viele chemische und biologische Prozesse sind aber gerade Salzlösungen interessant. So spielen hydratisierte, also von einer Wasserhülle umgebene, Metall-Ionen eine entscheidende Rolle in Ionenkanälen oder in Enzym-Komplexen. Will man exakt wissen, wie viele Wassermoleküle beispielsweise um ein Natrium-Ion angeordnet sind, in welchem Abstand oder wann sich ihre Bindungen lösen und bilden, dann sind derzeit Computermodelle die Methode der Wahl.
Bernd Michael Rode, Professor für Theoretische Chemie in Innsbruck, ist einer der weltweit führenden Forscher auf diesem Gebiet und hat kürzlich das österreichische Ehrenkreuz I. Klasse für Wissenschaft und Kunst verliehen bekommen.
<b>Jenseits der Mechanik-Gesetze.</b> Bei der Berechnung hydratisierter Ionen gibt es eine entscheidende Schwierigkeit: Die Gesetze der klassischen Mechanik gelten nicht für die Welt der Atome und ihrer Bestandteile. Um ein hydratisiertes Ion korrekt zu beschreiben, muss man alle Kräfte, die zwischen ihm und seinen Nachbarmolekülen herrschen, quantenmechanisch berechnen. Das ist allerdings mathematisch derart aufwändig, dass es auch mit modernster Computertechnik für die gesamte Lösung nicht zu realisieren ist. Daher müssen flüssige Systeme auf eine Art und Weise vereinfacht werden, welche die quantenmechanische Beschreibung auf den wesentlichsten Teil des Systems beschränkt.
Rode und sein Team aus jungen, internationalen Mitarbeitern haben ein Verfahren namens QMCF/MD (Quantum Mechanical Charge Field / Molecular Dynamics) entwickelt, das ihnen erlaubt, Lösungen von Substanzen aller Art zu berechnen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus quantenmechanischen und klassischen Simulationsverfahren. Nur das Teilchen selbst und dessen unmittelbare Umgebung, die erste Hydrathülle zum Beispiel, werden dabei rein quantenmechanisch berechnet. Für die weitere Umgebung, also weiter entfernte Lösungsmittelmoleküle, reichen klassische Simulationsmodelle aus.
Besonders schwierig ist es dabei, den Übergang zwischen beiden Bereichen zu simulieren, denn es darf keine Sprünge geben, wenn sich ein Teilchen aus dem quantenmechanischen Bereich in den klassischen begibt und umgekehrt. Trotz dieser vereinfachten Methode dauert die Simulation eines Ions auf einem High Performance Cluster Computer, also einer Multiprozessor-Maschine, immer noch 6-12 Monate. Mit dieser Methode ist es den Innsbrucker Theoretikern gelungen, „quer durch das Periodensystem“, die ultraschnellen Dynamikvorgänge der Ionen zu untersuchen.
<b>Theorien, die beflügeln.</b> „Das 21. Jahrhundert wird für die Chemie das, was das 20. für die Physik war: Die Theorie wird zu einem ebenbürtigen, partiell überlegenen Gebiet werden. Das heißt, in der Chemie muss umgedacht werden“, ist sich Rode sicher. Wenn Skeptiker fragen, ob man Rechnungen trauen kann, deren Ergebnisse experimentell nicht überprüft werden können, antwortet er: „Mit Ausnahme einfacher physikalischer Größen wie dem Schmelzpunkt wird sowieso nichts direkt gemessen. Vielmehr wird das experimentelle Ergebnis, gerade in der Spektroskopie, mit Hilfe eines theoretischen Modells interpretiert und kann daher bestenfalls so gut sein wie das Modell.“
Außerdem, so argumentiert er, habe man bei bestimmten Systemen wie reinem Wasser auch die Möglichkeit, die theoretischen Verfahren experimentell zu überprüfen. „Da können wir sagen, unsere Werte für die Lebensdauer Zahl oder Struktur von Wasserstoffbrückenbindungen ist richtig, denn sie stimmt mit dem Experiment überein. Folglich können wir recht gut darauf vertrauen, dass unsere Rechnungen auch in komplexeren Systemen die gleiche Qualität erzielen.“
<b>Evolutionsfragen.</b> Aus der Theorie flüssiger Systeme hat sich das zweite Forschungsgebiet von Rode ergeben: Die chemische Evolution. Eine der entscheidenden Fragen zum Ursprung des Lebens ist, wie sich aus Aminosäuren Peptide bilden konnten. Bei dieser Kondensationsreaktion wird Wasser freigesetzt, daher ist sie in wässrigem Milieu energetisch ungünstig. Rode und seine Mitarbeiter fanden bei Simulationen von Kochsalz-Lösungen eine mögliche Lösung für dieses Problem. Es zeigte sich nämlich, dass das Natriumion bei sehr hohen Salzkonzentrationen keine vollständig besetzte Hydrathülle mehr hat. Es könnte daher als wasserentziehendes Mittel wirken und somit Kondensationsreaktionen begünstigen.
Die dafür nötigen hohen Salzkonzentrationen könnten auf einer Urerde in warmen, periodisch austrocknenden Lagunen zustande gekommen sein. „Diese Idee war so faszinierend, dass wir eine kleine Experimentalgruppe aufgebaut haben, um sie zu überprüfen“, erinnert sich Rode.
Und sie funktionierte: Die Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass sich in hochkonzentrierten Salzlösungen tatsächlich Peptide bilden können. Als Katalysator für diese salzinduzierte Peptidbindungsreaktion (SIPF) dienen Kupferionen. Daran lagert sich eine Aminosäure chelatartig – also mit Carboxyl-Kopf und Amino-Schwanz – an, eine andere nur mit dem Carboxyl-Ende. Diese Anordnung und der gleichzeitige wasserentziehende Effekt der Natriumchlorid-Lösung begünstigen die Verknüpfung.
Die Innsbrucker fanden weiters heraus, dass gerade jene Aminosäuren bevorzugt verbunden wurden, die auch in den Zellproteinen heute noch existierender „Ur-Organismen“ wie Archaebakterien besonders häufig in diesen Kombinationen vorkommen.
Zudem liefert die SIPF-Reaktion eine mögliche Erklärung für die Homochiralität, also die Tatsache, dass in der Natur nur L-Aminosäuren vorkommen und nicht die spiegelbildlichen D-Varianten. Als eine denkbare Ursache wird der minimale Unterschied in der schwachen Kernkraft diskutiert, der zwei spiegelbildlichen Molekülen – den Enantiomeren – verschiedene Energien zuweist. Allerdings ist der Effekt so winzig, dass er extrem verstärkt werden müsste, um zu einer Bevorzugung eines Enantiomers in einer chemischen Reaktion zu führen.
Eine solche Rolle könnte dabei die hohe Kernladungszahl des schweren Kupferions spielen, die den Effekt der Paritätsverletzung steigert. In Computersimulationen erkannten Rodes Mitarbeiter zudem, dass just bei jenen Aminosäuren, die bevorzugt als L-Variante eingebaut werden, der katalytische Kupferkomplex verzerrt ist. Dadurch entsteht ein chirales Zentrum, also eine Struktur, die nicht identisch zu ihrem Spiegelbild ist. Da auch viele Aminosäuren chiral sind, entsteht ein Energieunterschied, der ausreicht, um L-Aminosäuren zu bevorzugen. Die Homochiralität der Natur ist eine der Voraussetzungen für Leben, denn nur, wenn gleichartige Aminosäuren miteinander verknüpft werden, entstehen regelmäßige und somit funktionale Proteinstrukturen wie Alpha-Helix oder Beta-Faltblatt.
<small> <b>Das österreichische Ehrenkreuz</b> erhielt Rode nicht nur für seine wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch für sein politisches Engagement. So ist Rode Vizepräsident der UN-Kommission für wissenschaftliche und technologische Entwicklung (UNCSTD) und somit eine der wenigen österreichischen Führungspersönlichkeiten bei einer UN-Organisation. Auch hat Rode das ASEA-UNINET mitbegründet, einen internationalen Zusammenschluss von 70 Universitäten in Europa und Südostasien. Dieses Engagement ist wiederum mit einem Ehrenkreuz ausgezeichnet worden, diesmal vom thailändischen König: Rode erhielt Ende Oktober das „Große Ritterkreuz 1. Klasse am Bande des Ordens von der thailändischen Krone“. </small>«Seine Theorien eilen dem Experiment voraus»
Eine winzige Änderung in den Genen scheint einen bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung einer Nikotinsucht zu haben. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universitäten Bonn und Heidelberg mit US-Kollegen der Harvard Medical School. Sie zeigen, welche Rolle 2 Erbanlagen bei der Entstehung der Nikotin-Abhängigkeit spielen.<% image name="Aschenbecher" %><p>
<small> Ist das TPH1-Gen verändert, werden Betroffene insgesamt häufiger und stärker abhängig. Der Austausch eines einzigen Buchstaben im TPH2-Gen lässt sie dagegen früher zur Zigarette greifen. Die Forscher fanden aber auch Anzeichen, dass Umweltfaktoren die Entstehung der Sucht beeinflussen. </small>
Zum Raucher wird man geboren - zumindest teilweise: Auf 50-75 % schätzen Forscher den Einfluss des Erbguts. Die untersuchten TPH-Gene sind wichtig für die Produktion des Hirnbotenstoffs Serotonin. Diese Substanz spielt bei emotionalen und kognitiven Prozessen eine wichtige Rolle. Serotonin-Mangel wird mit Depressionen oder Angsterkrankungen in Verbindung gebracht. Er gilt aber auch als Risikofaktor für eine Drogensucht.
Auch unter Nikotinentzug verringert sich der Serotonin-Spiegel im Gehirn; gleichzeitig sinkt die Stimmung. Die niedrigere Serotonin-Konzentration ist zudem für einen Nebeneffekt verantwortlich, den wohl jeder Raucher kennt, der schon einmal gegen seine Sucht gekämpft hat: Den erhöhten Appetit in der ersten Phase der Entwöhnung.
Verschiedene Studien berichten denn auch von einer Rolle des TPH1-Gens bei der Entstehung einer Nikotinabhängigkeit. "In jüngerer Zeit gab es an dieser Interpretation aber einige Kritik", erklärt der Bonner Psychologe Martin Reuter. "Wir wollten diesen Befund daher noch einmal in einer breit angelegten Studie überprüfen." Zusätzlich nahmen sie die erst 2003 entdeckte Erbanlage für TPH2 unter die Lupe. Sie steht ebenfalls als "Raucher-Gen" unter Verdacht.
Ausgewertet wurden die anonymisierten Daten von mehr als 4.300 deutschen Rauchern und Nichtrauchern. Die Testpersonen hatten sich in den vergangenen Jahren für 2 unabhängige genetische Studien zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer der ersten Stichprobe waren Ø 53 Jahre alt, die der zweiten erheblich jünger: Sie zählten Ø knapp 25 Lenze.
<b>TPH1</b>-Daten gab es nur für die jüngere Gruppe. "Probanden, bei denen das TPH1-Gen an einer bestimmten Stelle verändert war, griffen tatsächlich signifikant häufiger zur Zigarette", bestätigt Reuter das Ergebnis vorheriger Studien. Unter Rauchern war diese Erbgut-Änderung 10 % häufiger als unter Nichtrauchern. Die Betroffenen gaben überdies eine stärkere Nikotinabhängigkeit zu Protokoll.
Komplizierter sind die Befunde zum <b>TPH2</b>-Gen. "Der Austausch eines einzigen Bausteins in dieser Erbanlage führt dazu, dass die Betroffenen deutlich früher mit dem Rauchen beginnen", so Reuter. Allerdings: In der "älteren" Gruppe war dieser Effekt lediglich bei Frauen signifikant. Sie griffen Ø bereits mit 19,8 Jahren zum ersten Glimmstängel - bei Raucherinnen mit unverändertem TPH2-Gen lag das Einstiegsalter bei 20,7 Jahren. Anders in der jüngeren Gruppe: Hier machte sich der "TPH2-Effekt" lediglich bei Männern bemerkbar. Sie begannen Ø 3 Jahre früher zu rauchen, wenn sie Träger der Genvariante waren.
Träger eines veränderten TPH2-Gens sind laut Studien Ø ängstlicher als Vergleichspersonen. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum die Betroffenen eher zur Zigarette greifen: <u>Angst und Unsicherheit als wichtige Auslöser für Drogenmissbrauch.</u> Stress scheint diesen Effekt noch zu verstärken.Erbgutvariante lässt früher zur Zigarette greifen
Das neue Werkzeug der oberösterreichischen <a href=http://www.technoplast.at>Technoplast Kunststofftechnik</a> zur Kunststoff-Verarbeitung senkt den Energieverbrauch um bis zu 80 %. Dafür wurde es mit dem mit 50.000 € dotierten SolVin "Award for PVC Innovation" prämiert.<% image name="Technoplast_Preisverleihung" %><p>
<small> Meinhard Schwaiger, Projektentwickler von Technoplast, übernimmt den Preisscheck über 50.000 € von SolVin-CEO Pierre Tucoulat entgegen. </small>
Die Verarbeitungsmethode "TC-One" setzte sich dabei gegen 106 weitere Einreichungen durch. Das von dem Micheldorfer Hersteller von Maschinen und Werkzeugen entwickelte Verfahren wurde 2007 gemeinsam mit DECEUNINCK auf die Produktionsreife getestet und soll bereits Ende 2007 serienreif sein.
<% image name="Technoplast_TC_One" %><p>
<small> TC-One sorgt für 80 % weniger Energiebedarf bei der Produktion von Fenster-Profilen. </small>
TC-One ist die jüngste Technologie-Innovationen des Herstellers. "Bei der Herstellung von Fenster-Profilen wird das PVC-Profil durch ein Trockenkaliber gezogen und unter Vakuumeinfluss in die fertige Form gebracht. Herkömmliche Maschinen benötigen dafür bis zu 5 Vakuumpumpen. TC-One ermöglicht denselben Output mit lediglich 1 Vakuumpumpe", erläutert dazu der geistige Vater der Entwicklung Meinhard Schwaiger.
Die damit erzielte Energieeinsparung beträgt rund 1,5 kWh pro hergestelltem Fenster. Bei rund 2 Mio Kunststoff-Fenstern, die pro Jahr in Österreich produziert werden, ergibt das eine Energieersparnis von 3 Mio kWh. TC-One ermöglicht damit auch in Schwellenländern mit limitierten Energieressourcen den Einstieg in die Produktion hochwertiger Fenster zu einem marktfähigen Preis. Zielmärkte des Verfahrens sind die Wachstumsmärkte in Asien ebenso wie die USA.
<small> <b>Technoplast</b> ist mit 200 Mitarbeitern seit 20 Jahren einer der europäischen Key-Player bei der Herstellung von Werkzeugen und Nachfolgelinien für die Profil-Extrusion und hat Niederlassungen in China, Russland und den USA. </small>Auszeichnung für TC-One von Technoplast
Chemische Industrie fordert mehr Chemie-Unterricht
Der Fachverband der chemischen Industrie (<a href=http://www.fcio.at>FCIO</a>) fordert eingedenk eines stagnierendem Angebots an qualifizierten Mitarbeitern sowie wachsender internationaler Konkurrenz mehr Chemieunterricht an den Schulen sowie eine adäquate Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte.Chemische Industrie fordert mehr Chemie-Unterricht<% image name="Bildung" %><p>
<small> Die Chemische Industrie ist mit rund 40.000 Beschäftigen und Investitionen von mehr als 400 Mio € in F&E ein Schlüsselfaktor für Österreichs Wirtschaft. Seit geraumer Zeit gibt es hier aber Nachwuchssorgen. </small>
<a href=http://www.goech.at>GÖCH</a>-Geschäftsführer Erich Leitner bringt es auf den Punkt: "Die Naturwissenschaft ist in Österreich kein Kulturgut." Die naturwissenschaftliche Ausbildung, insbesondere der Chemieunterricht sind im Vergleich zu anderen Fächergruppen an den Schulen unterrepräsentiert: In der Unterstufe werden lediglich 2 Wochenstunden Chemieunterricht, in vielen Fällen sogar nur 1 Wochenstunde geboten. Somit fehlt den Schülern die Möglichkeit, sich mit Chemie auseinander zu setzen und ein Grundwissen anzueignen.
Die Problematik zieht sich an den Universitäten fort: Rund 600 neuen Immatrikulanten der Technischen Chemie pro Jahr stehen gerade einmal Ø 125 Abgänger pro Jahr in diesem Fach gegenüber. Das Lehramtsstudium formt in Österreich gar nur 25 ausgebildete Chemielehrer pro Jahr. Das habe zur Folge, das bereits mitunter Studenten an manchen Schulen den Chemieunterricht abhalten.
Die Forderungen der chemischen Industrie lauten daher:
• Naturwissenschaftlicher Unterricht bereits ab der Volksschule
• Erhöhung der Zahl der Chemiestunden in der Unterstufe
• Spezielle Begabtenförderung
• Adäquate Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte
• Adäquate Ausstattung der Schulen
<a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> und <a href=http://www.otsuka-global.com>Otsuka Pharmaceutical</a> haben von der FDA die erweiterte Zulassung für <a href=http://www.abilify.com>Abilify</a> (Aripiprazole) als Add-on-Behandlung zur antidepressiven Therapie in Erwachsenen mit major depressive disorder (MDD).Depression: Erweiterte US-Zulassung für Abilify<% image name="BMS_Logo" %><p>
Die Zulassung basiert auf 2 sechswöchigen Doppelblindstudien. Sie demonstrierten eine signifikante Verbesserung der depressiven Symptome bei erwachsenen Patienten mit einer primären MDD-Diagnose, die zunächst unzureichend auf eine Monotherapie mit einem Antidepressivum (ADT) ansprachen und sodann Abilify in deren Behandlungs-Regime aufnahmen.
Nach einer achtwöchigen prospektiven Behandlungsphase mit einem ADT + Placebo erhielten die 743 Studienteilnehmer eine randomisierte Behandlung, während derer sie weiterhin ihr ADT und zusätzlich Placebo oder Abilify erhielten. Alle Teilnehmer erhielten ein gängiges ADT - einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Lexapro (Escitalopram), Prozac (Fluoxetine), Paxil CR (Paroxetine controlled-release) und Zoloft (Sertraline) oder den Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Effexor XR (Venlafaxine extended release). Die Dosierung von Abilify betrug 2-20 mg/Tag.
Der primäre Endpunkt wurde in der Ø Veränderung in der Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS) gemessen. Beide Studien zeigten, dass nach Woche 6 Abilify + ADT gegenüber ADT alleine eine wesentliche Verbesserung der depressiven Symptome bewirkte, also eine Reduktion des MADRS Total Score.
Der Ø Gewichtsverlust bei zusätzlichem Abilify betrug 1,7 kg, bei zusätzlichem Placebo 0,4 kg. Häufigste Nebenwirkungen mit Abilify: Unruhe, Schlaflosigkeit, Müdigkeit und verschwommenes Sehen.
<small> <b>Major Depressive Disorder</b> (MDD) betrifft rund 13-14 Mio Erwachsene oder rund 6,7 % der erwachsenen Bevölkerung und ist eine der am häufigsten mentalen Störungen. 2000 beliefen sich die Kosten der Depressionsbehandlung in den USA auf knapp 115 Mrd $. Abilify ist der einzige teilweise Dopamin-Agonist am Markt. Der Wirkstoff wurde im November 2002 zugelassen, seitdem wurde es mehr als 12,5 Mio Mal in den USA verschreiben. </small>
Der Umweltsenat hat in Österreich nach 16 Monaten intensiver Prüfung den Bescheid des Amts der Steiermärkischen Landesregierung bestätigt: Das Gas-Kombikraftwerksprojekt Mellach in der Südsteiermark der Verbund-Austrian Thermal Power (ATP) ist umweltverträglich. <% image name="Fernheizwerk_Mellach" %><p>
<small> In Mellach errichtete der Verbund bereits 1983-1986 das Fernheizkraftwerk Mellach. Es produziert Strom und Fernwärme. Die installierte elektrische Leistung beträgt 246 MW, die thermische 230 MW. </small>
Die Gesamtkosten für das Gas-Kombikraftwerk Mellach belaufen sich auf rund 500 Mio €. Die Investition wird für eine Wertschöpfung im Inland von ca. 130 Mio € sorgen. Insgesamt wird die ATP am Standort Mellach künftig rund 180 Mitarbeiter beschäftigen.
Im parallel laufenden Vergabeverfahren wurde zudem das Angebot der Mitsubishi Heavy Industries Europe – an diesem Konsortium war auch die österreichische A-Tec Industries des Industriellen Mirko Kovats engagiert – ausgeschieden. Im Zuge der Beweisaufnahmen vor dem Bundesvergabeamt stellte sich heraus, dass Teile des Angebotes nicht dem Bundesvergabegesetz 2006 entsprechen und in wesentlichen Punkten von den Ausschreibungsunterlagen abweichen. Die besten Karten für den Auftrag hat damit nun Siemens.Gas-Kombikraftwerk Mellach ist umweltverträglich
Die von der Statistik Austria ermittelten vorläufigen Energieverbrauchsdaten für das Jahr 2006 zeigen trotz einem Wirtschaftswachstum von 3,3 % einen Bruttoenergieverbrauch, der nur um 0,6 % gestiegen ist (2005: 1,44 Mio TJ).<% image name="Schlot" %><p>
Verbrauchsmindernd wirkten einerseits günstigere Witterungsverhältnisse, die insbesondere den Verbrauch der privaten Haushalte um gut 3 % senkten, andererseits auch der Verbrauchsrückgang im Verkehrssektor um 2 %, der auf einen Rückgang im „Tanktourismus“ hindeutet. Der Indikator für eine effiziente Energieverwendung – der Bruttoinlandsverbrauch je Einheit BIP – verbesserte sich damit um 2,6 %.
Der Anteil Erneuerbarer am Bruttoinlandsverbrauch stieg um 2 Prozentpunkte auf nunmehr 24,1 % - deshalb bemerkenswert, weil die Stromerzeugung aus Wasserkraft rückläufig war, da dafür eine geringere Wassermenge zur Verfügung stand. Die Anteilsgewinne der erneuerbaren Energien gingen vor allem zu Lasten von Erdgas, wo deutliche Verbrauchsrückgänge zu verzeichnen waren.
Die inländische Energieerzeugung stieg in Österreich um 3 %. Trotz des Rückgangs bei Wasserkraft konnten die erneuerbaren Energien insgesamt hier ihren Anteil von fast 75 % halten. Die mengenmäßige Zunahme der Energieimporte um 3,8 % führte zu keiner zusätzlichen Belastung der Zahlungsbilanz, die Ausgaben für diese Importe blieben mit 11,8 Mrd € annähernd so hoch wie im Vorjahr.2006: Österreich steigert Energieeffizienz
Eine <a href=http://www.smw.ch/docs/pdf200x/2007/43/smw-11939.pdf>Schweizer Expertengruppe</a> hat den mehr als 100 Jahre alten Tuberkulin-Hauttest zugunsten von Interferon-a-Freisetzungstestverfahren wie QuantiFERON-TB Gold (QFT) von der australischen <a href=http://www.cellestis.com>Cellestis</a> aufgegeben. Patienten sollen damit vor Beginn biologischer Behandlungen auf TBC hin untersucht werden. QFT zur TBC-Untersuchung empfohlen<% image name="Cellestis_Logo" %><p>
In den Empfehlungen befürworten die Fachleute den Einsatz von QFT anstelle des Tuberkulin-Tests, da dieser bei Personen mit Immunsuppression genauer (sensitiver und spezifischer) als der Tuberkulin-Test ist und schnelle und reproduzierbare Ergebnisse liefert. Diese Empfehlungen folgen der kürzlich erfolgten Zulassung des QFT In Tube-Tests durch die FDA und den seit einigen Jahren weitverbreiteten Einsatz des Tests in Europa und Asien.
Biologische Behandlungen - etwa eine Anti-TNF-a-Therapie - werden zunehmend bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis und gastroenterologischen Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eingesetzt. Patienten, bei denen eine Anti-TNF-a-Therapie durchgeführt wird, laufen ein höheres Risiko, im Laufe der Behandlung TBC zu entwickeln als Patienten mit ähnlichen Krankheiten, die nicht mit einer Anti-TNF-a-Therapie behandelt werden bzw. als die allgemeine Bevölkerung.
Die meisten TBC-Fälle scheinen auf die Reaktivierung einer latenter TBC-Infektion zurückzuführen zu sein und nicht auf eine Neu- oder De-novo-Infektion. Die Schweizer Empfehlungen sprechen sich für eine TBC-Untersuchung aller Patienten vor Beginn einer Anti-TNF-a-Therapie aus. Zusätzlich zum QFT-Test sollte die Untersuchung eine detaillierte medizinische Anamnese und Röntgenaufnahmen der Lunge umfassen. Für Patienten mit einem positiven QFT-Testergebnis sprachen sich die Experten einstimmig für eine angemessene, vorbeugende TBC-Behandlung aus.
<b>QFT</b>, ein einfacher Bluttest, ist der erste bedeutende Fortschritt in der TBC-Diagnostik seit Einführung des Tuberkulin-Hauttests (TST) vor mehr als 100 Jahren. QFT beruht auf der Messung der zellvermittelten Reaktion von Personen, die mit TBC infiziert sind. Die T-Zellen dieser Personen sind auf TBC sensibilisiert und reagieren auf die Stimulation durch Peptide, welche die Wirkung TBC-verursachender Bakterien simulieren, indem sie ein Interferon-a genanntes Zytokin absondern. QFT misst die Interferon-a-Reaktion mit hoher Genauigkeit mithilfe eines empfindlichen Enzym-Tests. Der QFT-Test wird von einer vorangegangenen BCG-Impfung und den meisten anderen Mykobakterien nicht beeinflusst.
Anders als beim Tuberkulin-Test ist nur ein Patientenbesuch notwendig. Zudem handelt es sich um einen kontrollierten Labortest, der ein reproduzierbares Ergebnis liefert, wobei nicht bedacht werden muss, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der jeweilige Patient bereits TBC-Bakterien ausgesetzt war.
Die bayerische <a href=http://www.morphosys.de>MorphoSys</a> hat ein mehrjähriges Entwicklungsprogramm lanciert, das zu einer verbesserten Version ihrer Technologie-Plattform zur Generierung spezifischer Antikörper führen soll. Zudem wurde die Antikörperbibliothek HuCAL optimiert.<% image name="Morphosys_Antikoerper" %><p>
<small> Die HuCAL GOLD-Antikörperbibliothek wird weiter entwickelt. </small>
Das Herzstück der Technologieplattform ist <b>HuCAL</b>, die humane kombinatorische Bibliothek mit mehr als 12 Mrd funktionellen menschlichen Antikörpern. Die neue, in der Entwicklung befindliche Technologieplattform wird eine verbesserte Version der Antikörperbibliothek namens HuCAL Platinum beinhalten.
Sie soll bisher unerreichte Möglichkeiten zur Entwicklung Antikörper-basierter Medikamente bieten. Im Vergleich zu anderen bereits vermarkteten Antikörpertechnologien verspricht sie einen schnelleren und direkteren Zugang zu Antikörper-basierten Wirkstoffkandidaten im vollständigen IgG-Format.
<b>Weitere Bestandteile</b> der Plattform sind die bereits fertigen Systeme zur Durchmusterung und Selektion der Antikörperbibliothek namens AutoCAL und CysDisplay, die zur schnelleren Antikörperoptimierung eingesetzte RapMAT-Technologie, das zur Produktion von Antigenmaterial angewandte System AgX und die Sequenzanalysesoftware SAS sowie zusätzliche noch in der Entwicklung befindliche Technologiemodule.
Zudem wurde ein <b>kompletter Sequenzabgleich</b> mit dem neuesten Datenbestand der menschlichen Gensequenzen für Immunglobuline vorgenommen. Morphosys-F&E-Vorstand Marlies Sproll ist überzeugt: "Die neue Plattform wird der mit Abstand fortschrittlichste Ansatz zur Generierung therapeutischer Antikörper in der Industrie sein."
Schließlich hat MorphoSys auch eine <b>Lizenzvereinbarung</b> mit <a href=http://www.dyax.com>Dyax</a> getroffen, was MorphoSys Zugang zu einem umfangreichen Patent-Portfolio im Antikörperbereich bietet.MorphoSys erneuert Antikörper-Plattform