Archive - Dez 14, 2007

Brustkrebs: Denosumab erhöht Knochendichte

<a href=http://www.amgen.com>Amgen</a> hat das Entwicklungsprogramm mit dem vollständig humanen Antikörper Denosumab erfolgreich abgeschlossen. Eine pivotale Phase-III-Studie untersuchte bei nicht metastasierendem Brustkrebs dessen Wirkung gemeinsam mit einem Aromatase-Inhibitor (AI) auf die Knochendichte im gesamten Skelett. <% image name="Amgen_Logo" %><p> Die "HALT"-Srudie bestätigte den als 2 x jährlich als subkutane Injektion zu verabreichenden Antikörper: Die durch eine AI-Therapie verschlechterte Knochendichte wurde darin erhöht. Zusätzlich zur Erhöhung der Mineral-Dichte (BMD) des trabekulären Knochens erhöhte Denosumab auch die Dichte im kortikalen Knochen, der dichten äußeren Schale des Skeletts, das die stützende und schützende Funktion des Skeletts ausübt. <table> <td><small> Knochenverlust muss bei Brustkrebs im Falle einer AI-Therapie proaktiv behandelt werden. Denn die Integrität des Skeletts wird normalerweise durch komplexe biologische Prozesse reguliert. </small></td> <td><small> Werden diese nach der Menopause - ohnehin in einem Stadium des fortgeschrittenem Knochenverlusts - durch AI gestört, kann das den Knochenauf- und -abbau in ein Ungleichgewicht bringen. </small></td> </table> Die Phase-III-Daten bestätigen eine signifikante Erhöhung des BMD in der Denosumab-Gruppe bereits nach 1 Monat. Nach 12 Monaten (primärer Endpunkt) wurde ein Unterschied von 5,5 % zu Placebo festgestellt. Zudem wurde die Wirkung von Denosumab im distalen Radius und im Gesamtkörper untersucht. Dabei erzielte Denosumab im Vergleich zu Placebo nach 12 Monaten eine BMD-Veränderung von 3,8 % im distalen Radius, nach 24 Monaten erhöhte sich dieser Wert auf 6,1 %. Eine BMD-Erhöhung um 3 % im Gesamtkörper wurde nach 12 Monaten, eine BMD-Erhöhgung um 4,2 % nach 24 Monaten festgestellt. Die häufigsten Nebenwirkungen waren mit jenen einer AI-Therapie konsistent und beinhalteten Gelenksschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Müdigkeit, Rückenschmerzen, Verstopfung, Husten sowie Schlaflosigkeit. <small> <b>Denosumab</b> ist der erste vollständig humane monoklonale Antikörper in der späten klinischen Entwicklung, der spezifisch auf den <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3228>RANK-Liganden</a> abzielt - den essentiellen Regulator der den Knochenabbau bewirkenden Osteoklasten. In der Onkologie wird Denosumab bei Behandlungs-induziertem Knochenschwund (in Brust- und Prostatakrebs), als potenzielle Verzögerung von Knochenmetastasen sowie als Inhibitor und Therapie von Knochenzerstörung in zahlreichen Krebsarten untersucht. </small> Brustkrebs: Denosumab erhöht Knochendichte

<small>STALLERGENES und Protein'eXpert arbeiten<br>bei rekombinanten Milben-Allergenen gemeinsam</small>

<a href=http://www.stallergenes.com>STALLERGENES</a> und <a href=http://www.proteinexpert.com>Protein'eXpert</a> haben ein Partnerschaftsabkommen über die Entwicklung und Produktion eines rekombinanten Milben-Allergens unterzeichnet. <% image name="Stallergenes_Logo" %><p> Die Partnerschaft ist Teil des "Enhanced Allergens" Programms von STALLERGENES für die rekombinante Proteinbehandlung und sublinguale Desensibilisierung gegen die Milbenallergie. Diese Therapieform der zweiten Generation besteht aus den rekombinanten Allergenen "Der p 1" und "Der p 2" in Form eines Fusionsproteins, kombiniert mit einer adjuvanten und/oder mukoadhesive Darreichungsform, die die Erkennung des Allergens durch das Immunsystem fördert. Protein'eXpert wird dazu Verfahren zur Optimierung des vorhandenen Produktionsprotokolls sowie großtechnische Fermentierungs-, Renaturierungs- und Reinigungsverfahren entwickeln sowie die vorklinische und klinischen Chargen herstellen. Mithilfe einer Kombination molekularbiologischer Werkzeuge und adjuvanter Strategien bzw. Verabreichungsformen kann das Immunsystem über die sublinguale Schleimhaut besser erreicht und die Wirksamkeit einer Desensibilisierungsbehandlung erhöht werden. Das "Enhanced Allergens"-Programm beruht hauptsächlich auf diesem Konzept. Der aktive Bestandteil besteht dabei aus der Kombination der Hauptallergene "Der p 1" und "Der p 2" des Dermatophagoides pteronyssinus, die in einem einzigen rekombinanten Molekül vereint sind. Der Einsatz rekombinanter Allergene ermöglicht die vollständig charakterisierte, genau quantifizierbare und reproduzierbare Herstellung von Wirkstoffen. Im Jänner 2007 wurde eine erste Reihe von Wirkstoffkandidaten ausgewählt und in die pharmazeutische und vorklinische Entwicklung aufgenommen. Der Übergang zum Menschen ist für 2009 vorgesehen, wobei parallel mehrere Wirkstoffkandidaten untersucht werden, um 2010 dann über den endgültigen Wirkstoff-Prototypen verfügen zu können. Die klinische Entwicklungsphase ist für 2011 geplant. <small> Die 2000 in Grenoble gegründete <b>Protein'eXpert</b> ist ein Vertragsforschungs- und Produktionsunternehmen, das sich auf das rekombinante Protein-Engineering und die Protein-Herstellung in der Forschung spezialisiert hat. Protein'eXpert plant jetzt die internationale Expansion, insbesondere nach Nordamerika. Das Unternehmen beschäftigt 48 Mitarbeiter und erwartet für 2007 einen Umsatz von 3,3 Mio €. </small> <small>STALLERGENES und Protein'eXpert arbeiten<br>bei rekombinanten Milben-Allergenen gemeinsam</small>

Über mögliche Superatome für den Quantencomputer

Rydberg-Atome, benannt nach dem schwedischen Physiker Johannes Rydberg, sind mehrere tausend Mal größer als normale Atome. Physiker um Tilman Pfau an der Uni Stuttgart berichten über hochangeregte Rydberg-Atome in einem Bose-Einstein-Kondensat, die gemeinsam ein "Superatom" formen. Über mögliche Superatome für den Quantencomputer <% image name="Rydbergszustand" %><p> <small> Gefangene Rubidium-Atome (leuchtend rot in der Bildmitte) werden durch einen blauen Laserstrahl in den Rydberg-Zustand angeregt. </small> Die Physiker stellten fest, dass sich Rydberg-Atome durch starke gegenseitige Wechselwirkungen zu einem "Superatom" zusammentun. Ein solches umfasst bis zu 10.000 Atome, die gemeinsam eine einzige Rydberg-Anregung teilen. Zudem zeigten die Forscher, dass trotz der starken Wechselwirkungen die Anregung kohärent erfolgt, was für die Anwendung in Quanten-Computerkonzepten unverzichtbar ist. Das locker gebundene Elektron von Rydberg-Atomen reagiert besonders empfindlich auf elektrische Felder und andere Rydberg-Atome in der Nähe. So können sich Rydberg-Atome über Distanzen von etwa 5 Mikrometern hinweg fühlen. Das entspricht dem 50-fachen ihrer eigenen Größe und ist halb so groß wie ein rotes Blutkörperchen. Für Atome sind das gigantische Entfernungen. Außerdem kann in dem gut geschützten Kernspin von Rydberg-Atomen Quanten-Information gespeichert werden, weswegen die Superatome auch als mögliche Systeme gehandelt werden, um einen Quanten-Computer zu realisieren. Mit Rydberg-Atomen in einem Bose-Einstein-Kondensat hat man darüber hinaus ein Modell-System zur Verfügung, um Fragen der Vielteilchen-Physik, neuartige Moleküle sowie Störstellen in einem Quantengas zu untersuchen. Es wird erwartet, dass sich solche Störstellen völlig reibungsfrei in dem Gas bewegen können.

Siemens Österreich: Bestes Geschäftsjahr ever

<a href=http://www.siemens.at>Siemens</a> erzielte im Geschäftsjahr 2007 in Österreich und den verantworteten CEE-Staaten einen Umsatz von 7,52 Mrd € - ein Plus von 8,2 %. Der Auftragseingang stieg um 10,3 % auf 8,97 Mrd €. Der F&E-Aufwand erhöhte sich gar um 14,3 % auf 871,9 Mio €. Siemens Österreich: Bestes Geschäftsjahr ever <% image name="Siemens_Ederer_Wolfram" %><p> <small> Brigitte Ederer, Vorsitzende des Vorstands von Siemens Österreich, und Arnulf Wolfram, Leiter Corporate Finance von Siemens Österreich. </small> "Siemens Österreich hat zuletzt wesentliche Veränderungen durchlaufen. Dazu zählt die Integration der PSE in Siemens IT Solutions and Services sowie die Ausgliederung der COM-Bereiche. Dennoch können wir auf ein hervorragendes Wirtschaftsjahr zurückblicken", so Brigitte Ederer, die Chefin von Siemens Österreich. Waren die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6924>Innovationen</a> bei Siemens Österreich bisher sehr stark auf den Telekom-Sektor konzentriert, sollen künftig in allen Geschäftsbereichen Innovationsprojekte initiiert und realisiert werden. Die F&E-Ausgaben von Siemens CEE sollen sich mittelfristig in einer Größenordnung von zumindest 750 Mio € bewegen. Die Highlights im abgelaufenen Geschäftsjahr waren: • Der Auftrag der ÖBB über 44 Railjet-Züge für 540 Mio € bedeutet den größten Auftragseingang von Siemens Österreich in den letzten 10 Jahren. • Für Wienstrom wird Siemens das <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5557>Kraftwerk Simmering</a> um rund 300 Mio € modernisieren. • Siemens Power Transmission and Distribution übernimmt für 15 Jahre die Wartung der Gasturbine im Wiener Kraftwerk Donaustadt. Der Auftragswert für die gesamte Laufzeit beträgt 43 Mio €. • Die Linzer Siemens VAI hat einen 700 Mio € umfassenden Serviceauftrag von ThyssenKrupp für das Stahlwerk Sepetiba nahe Rio de Janeiro erhalten. • Für rund 12 Mio € modernisiert Siemens Österreich schließlich auch das öffentliche Beleuchtungsnetz der Stadt Cluj-Napoca (Klausenberg) in Siebenbürgen. Die drittgrößte rumänische Stadt wird dadurch pro Jahr mindestens 30 % an eingesetzter Energie einsparen.

OMV startet E&P-Aktivitäten in der Slowakei

Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> und das slowakische Öl- und Gasunternehmen <a href=http://www.nafta.sk>NAFTA</a> unterzeichneten auf eine langfristige Partnerschaft ausgerichtete Verträge, mit der Zielsetzung, den slowakischen Teil des Wiener Beckens gemeinsam zu explorieren. OMV startet E&P-Aktivitäten in der Slowakei <% image name="omvlogo" %><p> Die Explorationslizenzen erstrecken sich über ein Gebiet von rund 1.400 km². Die Arbeiten werden Anfang 2008 mit der Durchführung eines Seismikprogramms beginnen. Die Explorationslizenzen in der Slowakei, für die die OMV gemeinsam mit NAFTA (jeweils 50 %) als Betriebsführer verantwortlich zeichnet, liegen im geologisch komplexen Kalkalpenuntergrund des Wiener Beckens, das sich flächenmäßig zu rund einem Drittel in der Slowakei befindet.

Václav Klaus: Starke Stimme gegen Klimahysterie

Das im Mai in Prag veröffentlichte Buch des tschechischen Präsidenten Václav Klaus "Der blaue Planet in grünen Fesseln – Was ist bedroht: Klima oder Freiheit?" ist nun in deutscher Übersetzung erschienen. In Wien sagt Klaus: "Der Titel ist keine Übertreibung. Die wirtschaftliche Prosperität Europas ist gefährdet und die Chance der Entwicklungsländer, eine solche Prosperität zu erlangen, ebenso." <% image name="Klaus_Vaclav" %><p> <small> Václav Klaus: "Die aktuelle Diskussion bei der Klimakonferenz in Bali ist eine völlig unstrukturierte und somit unseriöse - ein Feuerwerk an Stimmen, nicht mehr." </small> Während österreichische Politiker völlig hilflos und nachgerade peinlich einer Klimahysterie hinterherlaufen und sie damit weiter schüren; und während insbesondere deutsche Konzerne glänzende Geschäfte mit von Klimakatastrophen-Szenarien unterstützter Propaganda erzielen, zeigt das tschechische Staatsoberhaupt vor, was es heißt, seinen akademisch geschulten Verstand einzusetzen. 5 Kerngedanken führt er bei der Präsentation seines nun in deutscher Sprache erschienenen Buches in Wien aus: <ul> • Das Klima wechselt permanent - "wir erleben heute keine Abnormalität". • Es herrscht kein Konsens über jene Faktoren, welche die heutige Milde erklären könnten: "Früher war die laute Minderheit der Klimaforscher an der Spitze, heute ist es die schweigende Mehrheit." • Die relevante Zukunft - also ein Zeitraum von etwa 5.000 Jahren - ist nicht bedroht: "Wir alle sind in der Lage, in verschiedenen Temperaturen zu leben. In Wien hat es heute 2 °C, in Bali 35 °C - beides ist für uns erträglich und eine Veränderung von rund 2 °C stellt kein Problem dar." • "Alle Ambitionen, das Klima retten zu wollen, sind eine Vergeudung von Mitteln!" • Insbesondere die aus dieser Vergeudung resultierende Reglementierung der Wirtschaft ist bedrohlich: "Es droht eine von oben organisierte Gesellschaft - diesen Weg müssen wir verhindern." </ul> Für Klaus ist die Problematik der globalen Erwärmung "mehr eine Angelegenheit der Gesellschaftswissenschaften als eine der Naturwissenschaften". Es gehe mehr um den Menschen und um die Freiheit "als um die Veränderung der Durchschnittstemperatur um ein paar Zehntelgrad Celsius". Er sieht die Freiheit insbesondere durch den "Environmentalismus" bedroht, der zu einer Religion geworden ist, die die spontane Entwicklung der Menschheit bremsen will: "Die Verfechter dieser Ideologie wollen eine Gesellschaft schaffen, die durch hunderte von Vorschriften und Verboten gefesselt ist. Dadurch wird die Freiheit zum Opfer fallen." <% image name="Blauer_Planet" %><p> Der Klimaschutz werde damit zu einem totalitären Mechanismus, ähnlich wie der Kampf gegen den Terrorismus. Insbesondere die völlige Konformität beim Thema "Klimaschutz" sei äußerst bedenklich. Letztlich sei eine Bewegung, die ihre Wurzeln im Club of Rome (1972) und in Folge bei GLOBAL 2000 hatte, außer Rand und Band geraten. Klaus hat auch die Vergabe des Friedensnobelpreises an Al Gore heftig kritisiert: "Global warming ist ein Mythos und ich denke, dass jeder ernsthafte Mensch und Wissenschaftler dies auch sagt. Es ist nicht in Ordnung, sich auf das UN-Gremium zu berufen. IPCC ist kein wissenschaftliches Gremium: es ist eine politische Institution, eine Art NGO mit grünem Charakter." Für Klaus gilt jedenfalls: "Das Wirtschaftswachstum ist die Lösung der Umweltprobleme, nicht ihre Ursache." So seien die CO<small>2</small>-Emissionen/Kopf weltweit nur bis 1979 angestiegen und sinken seit damals sogar - "ein gelungenes Beispiel für die menschliche Anpassungsfähigkeit", der er eine wichtige Rolle in der ganzen Diskussion beimisst. Er kommt zur Schlussfolgerung, dass Reichtum und technischer Fortschritt ökologische Probleme lösen und diese nicht verursachen. Gefährlich sei in dieser Debatte indessen jeder Radikalismus, "eine billige, eskapistische Politik wie das Kyoto-Protokoll". Vielmehr sei eine Haltung wie jene vom braven Soldaten Schwejk gefordert - "es braucht Zeit" - Zeit, in der innovative Technologien für den Umweltschutz weit mehr ausrichten können als jedwede Direktiven von oben. "Kürzlich hat ein australischer Wissenschaftler gefordert, dass - nachdem jedes Kind ja auch CO<small>2</small> verbraucht - vor der Geburt eines Kindes 5.000 $ zu bezahlen sinnvoll wäre - mit dem Geld könnte man sodann Bäume pflanzen. Solche Gedanken empfinde ich als bedrohlich." Und auf Seite 14 seines Buches zitiert er schließlich Maurice Strong, seines Zeichens Stellvertreter des UNO-Generalsekretärs: "Ist es nicht die einzige Hoffnung des Planeten, dass die industrialisierte Zivilisation zusammenbricht? Ist es nicht unsere Pflicht, das umzusetzen?" Klaus ist entschieden nicht seiner Ansicht. <small> Václav Klaus: Blauer Planet in grünen Fesseln. Was ist bedroht: Klima oder Freiheit? Carl Gerold´s Sohn Verlagsbuchhandlung, 128 Seiten, 25 €. </small> Václav Klaus: Starke Stimme gegen Klimahysterie

Genom vom Kleinen Blasenmützenmoos entschlüsselt

Ein Konsortium von 70 Wissenschaftlern aus Deutschland, Japan und den USA hat das Genom von Physcomitrella entschlüsselt. Die Sequenzierung erfolgte am kalifornischen Genominstitut des US-Energieministeriums. Genom vom Kleinen Blasenmützenmoos entschlüsselt <% image name="Moospflanzen_auf_Fels" %><p> <small> Moospflanzen auf einem Felsen (Isle of Skye/Schottland). Eine der einfachsten Pflanzen der Welt kann helfen, sicher und günstig neue Medikamente zu produzieren und Nutzpflanzen widerstandsfähiger zu machen. &copy; Stefan Rensing </small> Die Entschlüsselung der Gensequenzen gelang unter Leitung des Freiburger Privatdozenten Stefan Rensing am Lehrstuhl von Ralf Reski. "Das Moosgenom liegt zwischen den Algen und den Blütenpflanzen, die 1 Mrd Jahre Evolution trennen. Mit der nun vorliegenden vollständigen Genomsequenz ist Physcomitrella endgültig zur Modellpflanze geworden", erklärt Rensing. <% image name="Blasenmuetzenmoos" %><p> <small> Das Kleine Blasenmützenmoos (Physcomitrella patens). &copy; Bernd Reiss </small> Im Moosgenom gibt es, anders als bei Menschen und Blütenpflanzen, keine "Sicherungskopie" für die Gene. Zudem können die Forscher zielgerichtet in dieses Genom eingreifen. Diese für Pflanzen bisher einzigartige Technologie ermöglicht es, sehr schnell die Funktion bisher unbekannter Gene zu ermitteln. Als erste Firma weltweit erkannte die BASF das große Potenzial dieser Forschung und investierte von 1999 an einen zweistelligen Millionenbetrag in die Arbeiten von Reski. "Diese Zusammenarbeit zwischen einem Weltkonzern und der Uni Freiburg gab vermutlich den Anstoß, dass auch die nationalen Förderorganisationen in den USA, England und insbesondere Japan in großem Maßstab die Moosforschung finanzieren", so Reski rückblickend. Die Moosbiotechnologie hat aber auch zahlreiche lokale Förderer. So unterstützten die Uni Freiburg, die Freiburger Wirtschaftsförderung und der BioValley-Verein Reski tatkräftig, als er zusammen mit Kollegen 1999 die Firma greenovation Biotech gründete. Diese konzentrierte sich ganz auf den Moosbioreaktor, um darin sicher und preiswert Eiweißstoffe für die medizinische Anwendung, wie zum Beispiel Antikörper für Diagnose und Therapie, zu produzieren. "Mit dem entschlüsselten Moosgenom haben wir nun die Blaupause in Händen, die uns helfen wird, die Pflanzenbiotechnologie noch sicherer und effizienter zum Nutzen der Menschen einzusetzen", führt Reski aus. "Das Moosgenom ist eine Vorraussetzung, um die Lebensprozesse dieser einfach gebauten Pflanze zu modellieren." <small> Das <b>Kleine Blasenmützenmoos</b> (Physcomitrella patens) gleicht den ersten Pflanzen, die vor etwa 450 Mio Jahren vom Wasser aus das Land eroberten. Um erfolgreich zu sein, mussten sie sich an ein raues Klima mit extremen Temperaturschwankungen, Trockenheit, hoher UV-Strahlung und hoher Salzbelastung anpassen. Wenn man diese Schutzmechanismen besser versteht, kann man sie auf Nutzpflanzen übertragen und sie so widerstandsfähiger gegen die negativen Auswirkungen des globalen Klimawandels machen. </small>

HuMax-CD20: Phase II bei B-Zell-Lymphom startet

Das <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4873>Entwicklungsprogramm</a> für Ofatumumab (HuMax-CD20) wurde auf einen vierten Krankheitsbereich ausgedehnt: <a href=http://www.genmab.com>Genmab</a> startete Phase-II-Studie zu Ofatumumab bei rezidiviertem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom. HuMax-CD20: Phase II bei B-Zell-Lymphom startet <% image name="Genmab_Logo" %><p> Genmab hat die Studienzentren für die Aufnahme von Patienten für eine Phase-II-Studie zur Beurteilung der Behandlung von rezidiviertem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) mit Ofatumumab bei Patienten mit Untauglichkeit für eine bzw. Rezidiven nach einer Stammzellentransplantation bereit sind. Etwa 75 Patienten werden in diese Studie aufgenommen, die von Genmab mit GlaxoSmithKline (<a href=http://www.gsk.com>GSK</a>) durchgeführt wird. Genmab wird nach Behandlung des ersten Studienpatienten eine Meilensteinzahlung in Höhe von 87,2 Mio DKK von GSK erhalten. Jeder Patient der Open-Label-Studie erhält wöchentlich 8 Ofatumumab-Infusionen. Die erste erfolgt mit einer Dosis von 300 mg, die folgenden 7 mit jeweils 1.000 mg Ofatumumab. Der Krankheitszustand wird 4 Wochen nach der letzten Infusion und danach alle 3 Monate für insgesamt 24 Monate nach Behandlungsbeginn gemäß "Revised response criteria for malignant lymphoma" evaluiert. Primärer Endpunkt der Studie ist ein objektives Ansprechen innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten ab Behandlungsbeginn. Im zweiten Quartal planen Genmab und GSK darüber hinaus eine Phase-II-Studie mit Ofatumumab zur Behandlung von rezidivierend-remittierender Multipler Sklerose (RRMS), in die 324 Patienten aufgenommen werden sollen. <table> <td><small> <b>Ofatumumab</b> ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper der nächsten Generation, der auf ein spezifisches Epitop des CD20-Rezeptors auf der Oberfläche von B-Zellen abzielt. Dieses Epitop des CD20-Rezeptors unterscheidet sich von jenem, an das andere Anti-CD20-Antikörper anbinden. </small></td> <td><small> Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom ist ein Tumor, der die B-Lymphozyten befällt. Er macht 30 % der Non-Hodgkin-Lymphome bei Erwachsenen aus und ist das am häufigsten auftretende maligne Lymphom der westlichen Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass in den USA 63.000 neue DLBCL-Fälle/Jahr diagnostiziert werden. </small></td> </table>

Fibrillen-bildende Peptide im Sperma als HIV-Verstärker

Eine neue Studie zeigt, dass Bruchstücke eines Eiweißes, das im Sperma im Übermaß vorhanden ist, die Infektiosität des AIDS-Virus (HIV) drastisch steigert. Dieser "HIV-Verstärker" könnte eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung von HIV spielen, weil die meisten der jährlich etwa 4 Mio Neuinfektionen durch Kontakt mit HIV-infiziertem Sperma beim heterosexuellen Kontakt erfolgen. <% image name="Muench_Kirchhoff" %><p> <small> Jan Münch (li) und Frank Kirchhoff. </small> Die Forscher unter der Leitung von Jan Münch und Frank Kirchhoff von der Uni Ulm und Wolf-Georg Forssmann von ViroPharmaceuticals aus Hannover konnten zeigen, dass Fragmente der Sauren Prostataphosphatase (PAP) amyloide Fibrillen ausbilden. Diese SEMEN-ENHANCER OF VIRUS INFECTION (SEVI) binden HIV-Partikel mit hoher Effizienz und verstärken die Anheftung der Viren an die Zielzellen. Die Forscher konnten zudem belegen, dass Sperma selbst die HIV-Infektion fördert und Beweise dafür vorlegen, dass SEVI deutlich zu diesem verstärkenden Effekt beiträgt. "Die enorme Effizienz von SEVI, die großen Mengen des Vorläufereiweißes im Sperma und die Tatsache, dass die Virusmenge, die beim heterosexuellem Verkehr übertragen wird, normalerweise zu gering für eine erfolgreiche Infektion ist, machen es äußerst wahrscheinlich, dass diese Fibrillen wichtig für die sexuelle HIV-Übertragung sind", so die Forscher. "Die Stärke der Effekte war überraschend. In Gegenwart von SEVI benötigten wir nur wenige Viruspartikel, um Zellen zu infizieren - mehr als 1.000 Mal weniger als sonst", so Kirchhoff. Dies ändere die bisherige Lehrmeinung, dass nur ein kleiner Teil der Viren infektiös ist. In der aktuellen Studie untersuchten die Forscher eine Peptidbank, die von der Arbeitsgruppe um Forssmann aus menschlicher Seminalflüssigkeit hergestellt worden war - eigentlich, um neue Hemmstoffe zu finden. Unerwarteterweise hemmte keine der 300 Fraktionen, die eine Vielzahl von Verbindungen aus dem Sperma enthalten, das Virus. Im Gegenteil, eines der Peptidgemische verstärkte die HIV-Infektion mit hoher Effizienz. Weitere Untersuchungen zeigten, dass das aktive Gemisch Bruchstücke der Sauren Prostataphosphatase enthielt. Anschließend entdeckten sie, dass die Eiweißbruchstücke kleine Stäbchen - Fibrillen - ausbilden und konnten zeigen, dass diese Strukturen (SEVI) tatsächlich für die Steigerung der HIV-Infektion verantwortlich sind. Derzeit arbeiten die Forscher an der Entwicklung von Substanzen, welche die Ausbildung der Fibrillen oder zumindest ihre verstärkende Wirkung blockieren. Fibrillen-bildende Peptide im Sperma als HIV-Verstärker