Archive - Okt 2011

October 3rd

Nobelpreisstiftung entscheidet: Ralph Steinman bleibt Medizin-Nobelpreisträger 2011

Wenige Stunden nach der Kundmachung der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger wurde bekannt, dass einer der designierten Laureaten, Ralph Steinman, bereits vergangenen Freitag verstorben war. Die Nobelpreisstiftung entschied nun, dass die Vergabe dennoch aufrecht bleibt. Nobelpreisstiftung entscheidet: Ralph Steinman bleibt Medizin-Nobelpreisträger 2011 <% image name="RalphMSteinman" %> <small><b>Erlebte seinen Nobelpreis nicht mehr</b>: Ralph Steinman starb drei Tage vor der Bekanntgabe, bleibt aber nun dennoch Preisträger. <i>Bild: Rockefeller University</i></small> Der Stellungnahme der Stiftung gingen längere Beratungen voraus, ist der Fall doch höchst ungewöhnlich: Die Statuten der Nobelpreisstiftung verbieten eine Zuerkennung der Auszeichnung an einen bereits verstorbenen Wissenschaftler. Doch vom Ableben des Immunologen Ralph Steinman erfuhr selbst seine eigene Wirkungsstätte, die Rockefeller University, New York, erst nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger. Steinman, der seit Längerem an Bauchspeichelkrebs erkrankt war, starb nur drei Tage vor dieser höchsten Anerkennung für sein forscherisches Lebenswerk. Davon konnten die Juroren zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung, die ebenfalls schon am Freitag erfolgte, freilich nichts wissen. Genau mit diesem Umstand wurde nun auch die getroffenen Entscheidung begründet: Das Verbot der posthumen Auszeichnung beziehe sich nur auf eine bewusst in diesem Sinne getroffene Wahl. Die umgerechnet etwa 550.000 Euro der Steinman zuerkannten Nobelpreishälfte werden nun seine Angehörigen erhalten.

Unklare Situation: Designierter Nobelpreisträger verstorben

Wenige Stunden nach der Bekanntgabe der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger durch das schwedische Karolinska-Institut gab die Rockefeller-Universität in New York bekannt, dass Ralph Steinman, einer der Geehrten, vergangenen Freitag verstorben ist. Die posthume Vergabe ist laut den Statuten der Nobelpreisstiftung aber nicht möglich. Eine Stellungnahme des Nobelpreis-Komitees noch für den Verlauf des heutigen Tages ist angekündigt worden. Unklare Situation: Designierter Nobelpreisträger verstorben

Medizin-Nobelpreis 2011 geht an Erforscher der Immunabwehr

Der diesjährige <a href=http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine>Nobelpreis für Physiologie oder Medizin</a> geht zur Hälfte an Ralph Steinman, den Entdecker der dendritischen Zellen, die ein wesentliches Element der erworbenen Immunabwehr darstellen. Die andere Hälfte teilen sich Jules Hoffmann und Bruce Beutler, die entscheidende Mechanismen der angeborenen Immunabwehr beschrieben haben. <% image name="RalphMSteinman" %> <small><b>Ralph Steinman</b>, Nobelpreisträger für Medizin 2011. <i>Bild: Rockefeller University Press</i></small> Die Immunologen unterscheiden zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Immunantwort. Der angeborene Schutz vor potentiell gefährlichen Eindringlingen basiert auf vererbten Mechanismen, die früh in der Stammesgeschichte der Triere entstanden und seither in groben Zügen unverändert beibehalten worden sind. Die Wirbeltiere (also auch der Mensch) entwickelten darauf aufbauend eine adaptive Immunantwort, die sich den auftretenden Pathogenen in hohem Grade anpassen kann. Die Entdeckung wichtiger Mechanismen beider Typen von Immunantwort wird in diesem Jahr mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. <% image name="JulesAHoffmann" %> <small><b>Jules Hoffmann</b>, Nobelpreisträger für Medizin 2011. <i>Bild: Mosimann für Balzan</i></small> Die entscheidenden Entdeckungen der diesjährigen Preisträger liegen dabei mehr als 20 Jahre auseinander. Bereits 1973 stieß der 1943 geborene Steinman auf einen neuen Zelltypus, den er dendritische Zellen nannte. In Zellkulturexperimenten konnte er zeigen, dass die Gegenwart dendritischer Zellen eine heftige Reaktion von T-Lymphocyten auf viele verschiedene Substanzen auslöst. Später gelang es ihm nachzuweisen, dass dendritische Zellen auch daran beteiligt sind, zu „entscheiden“, ob ein von der angeborenen Immunantwort ausgelöster Reiz zu einer Aktivierung von T-Zellen führt oder nicht, was dem Immunsystem hilft, zwischen fremden und eigenen Auslösern zu unterscheiden. <% image name="BruceABeutler" %> <small><b>Bruce Beutler</b>, Nobelpreisträger für Medizin 2011. <i>Bild: Mosimann für Balzan</i></small> Die exakten Mechanismen des angeborenen Teils der Immunabwehr lagen dagegen lange Zeit im Dunkeln. Erst die Methoden der molekularen der Genetik haben hier einen substanziellen Fortschritt ermöglicht. 1996 untersuchte Jules Hoffmann (Jahrgang 1941), wie Fruchtfliegen, eines der Lieblings-Speizeuge der Genetiker, sich gegen Infektionen wehren. Die Mutation eines Gens namens „Toll“ bewirkte dabei, dass sich die Insekten nicht gegen Mikroorganismen wehren konnten und starben. Zwei Jahre später konnte Bruce Beutler (geboren 1957) zeigen, dass Mäuse, die resistent gegen die Lipopolysaccharide (LPS) in der Membran von Bakterien waren, Mutationen an einem Gen aufweisen, das dem bei den Fliegen gefundenen Toll sehr ähnlich ist. Beutler ginng dieser Spur nach und wies nach, dass die Bindung der LPS an sogenannte „Toll-like Receptors“ entscheidend dafür ist, dass das Immunsystem eine Signalkaskade lostritt, die Entzündungen und im Extremfall septischen Schock auslösen kann. Medizin-Nobelpreis 2011 geht an Erforscher der Immunabwehr

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