Archive - 2012
June 26th
Mikroreaktor zur Herstellung von Nanocarrier-Suspensionen
Im Rahmen eines Projekts des <a href=http://www.gesundheits-cluster.at>Gesundheits-Clusters</a> Oberösterreich wurde ein Mikroreaktor entwickelt, mit dem sich pharmazeutische Nanocarrier in größerer Menge und mit höherer Reproduzierbarkeit herstellen lassen.
Nanocarrier sind eines der Hoffnungsgebiete der medizinischen Anwendung der Nanotechnologie. Es handelt sich dabei um Strukturen im Nanometermaßstab, die mit pharmazeutischen Wirkstoffen beladen werden können, um sie gezielt an einen gewünschten Wirkungsort im Organismus bringen. Zur Herstellung eines verabreichbaren Nano-Arzneimittels muss eine Nanosuspension hergestellt werden, was bislang hauptsächlich manuell und im Labormaßstab möglich war. Ein Kooperationsprojekt des Gesundheits-Clusters Oberösterreich brachte nun verschiedene Akteure zusammen, die gemeinsam einen Schritt in Richtung Industrialisierung der Nanocarrier-Herstellung unternehmen.
Zusammenwirken von Forschung und Unternehmen
Projektkoordinator war dabei das oberösterreichische Ingenieurbüro One-A Engineering, das das Konzept eines Kapillarreaktors ersonnen und technisch umgesetzt hat, mit dem Mengen bis zu einem Liter Nanosuspension pro Stunde hergestellt und die Reproduzierbarkeit gegenüber dem manuellen Verfahren deutlich verbessert werden kann. An der Karl-Franzens-Universität Graz wurde der Reaktor im Labor zum Einsatz gebracht, wurden Testreihen durchgeführt und Stoffbestimmungen vorgenommen. Parallel dazu erforschte ein Team am Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE), das ebenfalls in Graz beheimatet ist, den Entstehungsprozess der Nanopartikel, um Möglichkeiten für ein weiteres Scale-up des Verfahrens abzustecken. Die niederösterreichische Firma Prager Elektronik wiederum installierte ein softwaregestütztes Messsystem zur Beurteilung der Qualität der produzierten Nanopartikel und künftigen Online-Detektion der Partikelgrößen. Der Gesundheits-Cluster unterstützte die Projektpartner bei der Erstellung des Förderantrags, der Abwicklung der Einreichung, der Begleitung während der Projektrealisierung sowie der Erstellung des Endberichts.
June 25th
Neue Josef-Ressel-Zentren eröffnet
Im März dieses Jahres wurden die Josef-Ressel-Zentren, ein Instrument zur Förderung der Kooperation zwischen Fachhochschulen und Unternehmen, organisatorisch bei der <a href=http://www.cdg.ac.at>Christian-Doppler-Gesellschaft</a> (CDG) verankert. Nun hat das Kuratorium der CDG die ersten neuen Josef-Ressel-Zentren bewilligt.
Im Rahmen einer Pilotphase, die vom Wirtschaftsministerium initiiert und von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt wurde, waren bereits drei Josef-Ressel-Zentren an der FH Burgenland, der FH Oberösterreich und der FH Vorarlberg etabliert worden. Nun, da dieses Kooperationsmodell als dauerhafte Einrichtung an der CDG organisatorisch verankert wurde, wurden die ersten beiden Vertreter einer neuen Generation von Zentren aus der Taufe gehoben.
Eines davon ist an der FH Salzburg angesiedelt und wird von Dominik Engel geleitet. Es wird sich mit der Akzeptanz, Sicherheit und Steuerung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) durch Endverbraucher auseinandersetzen und neue Methoden zur anwenderorientierten Handhabung dieser Fragestellungen entwickeln. Das Zentrum wird dabei mit der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation sowie der Salzburg Wohnbau GmbH kooperieren.
Sicherheit von Stromnetzen und mobilen Applikationen
Im Josef-Ressel-Zentrum für benutzerfreundliche und sichere mobile Environments stehen Sicherheitsaspekte in aktuellen und zukünftigen mobilen Applikationen – von Kreditkarten-Funktionen bis zum Ver- und Entsperren von Türen – im Mittelpunkt des Interesses. Zentrumsleiter René Mayrhofer von der FH Oberösterreich konnte die Telekom Austria, die Drei-Banken-EDV GesmbH, LG Nexera Business Solutions und NXP Semiconductors Austria als Unternehmenspartner gewinnen.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, dessen Ressort die politische Verantwortung für das neue Kooperationsmodell trägt, betonte, dass mit den Josef-Ressel-Zentren eine Lücke im Fördersystem geschlossen werde, die zudem ein Ziel der FTI-Strategie der Bundesregierung, die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu forcieren, umsetze.
June 23rd
Achema 2012: Vorstöße in industrieller Biotechnologie
Die Chemieindustrie-Fachmesse <a href=http://www.achema.de>„Achema“</a>, die von 18. bis 22. Juni auf dem Gelände der Frankfurter Messe stattfand, erwies sich als Stimmungs- und Trendbarometer der Branche. Der vermehrte Einsatz von biotechnologischen Prozessen ist einer der großen Trends, die auf der Großveranstaltung feststellbar waren.
Aussteller und Referenten der Achema 2012 nehmen das Wort von der Bioökonomie oft und gerne in den Mund und beschwören die heranrückende Umstellung der Chemieproduktion auf bio-basierte Rohstoffe. Was sich tatsächlich abzeichnet, wenn man die Emphase auf ihren realen Gehalt abklopft, ist der Wille zu einer Verbreiterung der Rohstoffbasis unserer stofflichen Transformationen: Zu Erdgas, Erdöl und Kohle gesellen sich in steigendem Ausmaß verschiedenste nichtfossile biogene Materialien hinzu. Das eröffnet angesichts unsicherer Rohstoffmärkte einen größeren Raum an Optionen, stellt die Verfahrenstechnik aber vor Herausforderungen, die sich vom bislang gewohnten oft grundlegend unterscheiden.
Umgang mit schwankender Beschaffenheit
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Biomasse gegenüber fossilen Rohstoffen ist ihre schwankende Beschaffenheit. Ein Beispiel dafür ist die Produktion von Biotreibstoffen. Soll auf diesem Gebiet der Übergang von der ersten Generation, die Feldfrüchte als Ausgangsmaterial benützt, zur zweiten – mit landwirtschaftlichen Abfällen und Speisersten als Rohstoff – gelingen, müssen Anlagen und Prozesse auf die damit verbundene Erhöhung der Variabilität des Inputs ausgerichtet sein.
Viele der dabei im Detail auftretenden Probleme kennen Verfahrenstechniker aber oft schon aus Erfahrungen mit anderen Prozessen. Karin Öhgren Gredegard, die beim schwedischen Komponentenhersteller Alfa Laval für das Marketing in Richtung Biotreibstoffen und Zucker zuständig ist, nannte auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Achema ein Beispiel: „In biogenem Material findet sich oft viel Sand. Hier kann man aus den Erfahrungen mit Ölsanden schöpfen.“ Ähnlich verhalte es sich mit den Gehalten an Lignin und langfaserigen Komponenten. Aber auch die Erfahrungen mit Bioethanol der ersten Generation hält Gredegard für überaus wertvoll für den nächsten technologischen Schritt, auch für das Geschäft mit thermischen Anlagenkomponenten: „Wir benutzen unsere Erfahrungen mit der ersten Generation, um unseren Kunden mit der zweiten Generation zu helfen“, so Gredegard.
Anlagenbauer erweitern Technologie-Portfolio
Auch der zum Thyssen-Krupp-Konzern gehörende Anlagenbauer Uhde arbeitet daran, sein Technologieportfolio auf den Umgang mit Biomasse zu erweitern. „Die Entwicklung ist nun soweit, dass sie aus dem Labor hinaus und in den Anlagenbau hinein geht“, sagte Uhde-Kommunikationschef Detlef Markmann im Gespräch mit dem Chemiereport. Die ersten Schritte sind bereits getan: Die erste von Uhde Biotechnologie entworfene industrielle Bernsteinsäure-Anlage wird derzeit vom Partnerunternehmen Myriant in Lake Providence (USA) gebaut. Und auf dem Gelände des Chemiestandorts Leuna entsteht eine unternehmenseigene Mehrzweckversuchsanlage, mit der neben Milch- und Bernsteinsäure auch die biotechnologische Produktion anderer organischer Säuren erprobt werden soll.
Der Achema-Veranstalter Dechema (Deutsche Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) hat diesem Trend mit einem eigenen Schwerpunkt „Bio-based world“ Rechnung getragen. Neben der ausgiebigen Thematisierung der biotechnologischen Offensive in Podiumsdiskussionen und Vortragsveranstaltungen wurde in diesem Jahr erstmals eine Partnering-Plattform angeboten, die interessierten Teilnehmern das Auffinden des geeigneten Kooperationspartners erleichtern sollte. Die Technologietransfer-Tage boten darüber hinaus Wissenschaftlern aus öffentlichen Forschungseinrichtungen ein Forum, auf dem sie marktrelevante Erfindungen gegenüber Unternehmen und Investoren zu präsentieren konnten.
June 22nd
BIO 2012, Teil 5: Rekordanzahl an Partnering Meetings
Die diesjährige <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a> drehte am 21. Juni ihre finale Runde, erneut standen One-on-one-Meetings im Mittelpunkt der österreichischen Aktivitäten in Boston. Sonja Polan von Life Science Austriaberichtete in den vergangenen Tagen auf www.chemiereport.at von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Auch am letzten, etwas kürzeren Tag der BIO 2012 gab es interessante Ergebnisse für die österreichischen Teilnehmer. Zufrieden zeigte sich etwa Martin Van Dam von der Firma Pharm-Analyt: „Ich hatte heute überraschend gute Meetings. Ich habe mir zwar ein höheres Tempo bei dieser Veranstaltung erwartet, aber es hat sich allemal gelohnt.“
Insgesamt gab es eine Rekordanzahl von über 25.000 Partnering-Meetings auf der diesjährigen BIO. Eine Vielzahl solcher Gespräche fand auch auf dem österreichischen Gemeinschaftsstand ab. Auch Roman Schenk von Recardio zog ein positives Fazit: „Wir hatten sehr viel gute Kontakte, sei es mit Pharmafirmen, sei es mit Entwicklungspartnern oder interessierten Finanzinstitutionen.“
Eine Veranstaltung, auf der man präsent sein muss
Insgesamt nahmen mehr als 16.500 Biotech-Player aus 65 Ländern an der 2012 BIO International Convention teil. Damit hat die BIO wieder ihre Bedeutung für die globale Biotech-Szene bewiesen und sich als Veranstaltung erwiesen, auf der es wichtig ist, präsent zu sein. Das Resümee von Sonja Polan von Life Science Austria (LISA): „Auch für LISA ist diese Messe ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Es ist immer wieder spannend, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen. Auch die neusten Trends der Biotech-Szene sind hier zu erfahren.“
2013 wird die BIO nach 2010 erneut in der „Windy City“ Chicago stattfinden.
Wissenschaftler stemmen sich gegen Gentechnik-Populismus
Mit ungewöhnlich eindringlichen Worten hat der <a href=http://www.vbio.de>VBIO</a> (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland), der mehr als 30.000 Wissenschaftler vertritt, zu einer Versachlichung der Gentechnik-Debatte aufgerufen. Die Forscher fürchten, dass durch populistische Agitation die Pflanzenforschung gänzlich aus Deutschland vertrieben wird.
Dass diese Sorge nicht unbegründet ist, zeigt das Verhalten forschungsfreundlicherer Länder, die den Wissenschaftlern aus dem Bereich der grünen Gentechnik bereits eindeutige Angebote machen. Allein die Botschaft der Vereinigten Staaten in Deutschland hat in den vergangenen Wochen bundesweit drei Veranstaltungen durchgeführt, in denen den Forschern der Weg in die USA „beschrieben“ wurde.
Dass derzeit in acht deutschen Bundesländern gefordert wird, ganze Regionen zu „Gentechnikfreien Zonen“ zu machen, passt da gut ins Bild. VBIO-Präsident Wolfgang Nellen sieht darin reinen Populismus. So ignoriere eine solche Ausdrucksweise völlig, dass die Anwendung gentechnischer Methoden in der medizinischen Praxis heute unverzichtbar geworden ist. Auch das Argument der Wahlfreiheit werde höchst einseitig gebraucht. Wer aus persönlichen Gründen keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel essen möchte, dem sei das unbenommen. Umgekehrt sollte aber auch die Möglichkeit bestehen, gentechnisch erzeugten Bt-Mais zu bevorzugen, der weniger mit Mykotoxinen belastet sei als Mais aus konventioneller Landwirtschaft.
Von wegen Risiko
Das die Grüne Gentechnik heute noch immer als „Hochrisiko-Technologie“ betrachtet werde, stehe in krassem Gegensatz dazu, das in zwei Jahrzehnten der großflächigen Anwendung der Nachweis solcher Risiken ausgeblieben sei, so Nellen. Diesbezügliche Forschungsergebnisse würden aber nicht selten ignoriert, dafür aber widersprüchliche oder zum Teil bewusst falsche Argumentationsketten gebastelt. Schon mit Kenntnissen der einfachsten Kreuzungsgenetik könne gezeigt werden, dass konventionell gezüchtete Sorten ebenso in Wildformen auskreuzen wie auf gentechnischem Wege erzielte. Nach den Prinzipien der Evolution würden genetische Eigenschaften in Populationen aber ausgedünnt, wenn sie keinen Vorteil bringen.
Der VBIO plädiert vor diesem Hintergrund eindringlich dafür, Wissenschaftlern die Chance zu erhalten, durch ihre Forschungsarbeit nicht nur einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten sondern auch die Basis für entsprechende Allgemeinbildung und eine wissensbasierte Debatte zu liefern.
June 21st
BIO 2012, Teil 4: Die Veränderung der Forschungswertschöpfungskette
Nach drei Tagen des Networkings können viele der österreichischen Teilnehmer an der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a> 2012 auf interessante internationale Kontakte zurückblicken. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Für Andreas Pföstl von der Patentanwaltskanzlei Sonn & Partner waren „die Gespräche durchwegs ausgezeichnet. Ich komme mit einer Vielzahl neuer Kontakte von der BIO zurück und konnte Bestehende weiter vertiefen.“ Herwig Reichl von der Firma Hämosan gefiel die Möglichkeit, auch die Kontakte mit den österreichischen Ausstellern zu vertiefen: „Ich hatte erstaunlich vielfältige Meetings und finde es gut, dass auch soviel Zeit bleibt, sich mit den anderen österreichischen Firmen am Stand auszutauschen. Die Möglichkeit, die die AWO mit dem Austrian Experts Corner bietet, ist vor allem für kleine Firmen sehr wichtig.“
Wie sieht die Biotech-Szene 2012 aus?
Auch das Rahmenprogramm hatte am dritten Tag einiges zu bieten. Beim Keynote Luncheon hatte sich dieses Jahr Senator John Kerry, der ehemalige Präsidentschaftskandidat angekündigt, jedoch in letzter Minute jedoch abgesagt. In einer hochkarätigen Diskussionsrunde wurden Zukunftsszenarien für die Biotech-Industrie nach 2022 entworfen. Die einhellige Meinung der Diskutanten war, dass die Biotech-Szene in zehn Jahren wohl nicht mehr wiederzuerkennen sein werde. Die Forschungswertschöpfungskette werde sich in den nächsten Jahren verändern müssen, um nachhaltig zu bleiben. Es werde zusehends zu offenere Forschungsnetzwerke brauchen und es komplett neue Player in der Forschungslandschaft auftauchen. Auch die Kommerzialisierung der Produkte werde sich ändern müssen, da in zehn Jahren geschätzte 60 Prozent der Umsätze aus „Emerging Markets“ kommen würden.
In einem anderen Vortrag wurde über Alternativen zu VC-Finanzierung sowie deren Vor- und Nachteile gesprochen. Den Biotech-Firmen stehen einige Instrumente zur Verfügung, die von Business Angels, über Stiftungen bis hin zu öffentlichen Förderungen reichen.
Mit einer Gala Reception im beeindruckenden Museum of Fine Arts in Boston klang auch der dritte Tag der BIO aus. Die Sponsoren von „Biomaryland“ haben sich diesen Event einiges kosten lassen und konnten das Publikum mit einer Tanzshow und gutem Essen beeindrucken.
June 20th
BIO 2012, Teil 3: Österreichisches Networking und die Temperatur der Biotech-Branche
Der zweite Tag der BIO war traditionellerweise von heftigem Partnering und den sogenannten „Super Sessions“ der beiden großen Beratungsfirmen Ernst & Young und Burrill geprägt, in denen die großen Trends der Biotechnologie-Branche beleuchtet wurden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Beide Berichte malten eine eher düstere Zukunftsperspektive für Biotech-Unternehmen. Ernst & Young beleuchtete in einem „Beyond Borders“-Bericht vor allem die finanzielle Situation der Branche. Nach den Jahren der Krise sind nun die Finanzzahlen der Branche wieder auf dem davor gekannten Niveau, nach groben Einschnitten in Forschung und Entwicklung wird wieder in die Biotech-Industrie investiert. Die Konsolidierungsschritte, die aufgrund der Krise notwendig waren, werden jedoch vielfach nicht wieder rückgängig gemacht.
Immer noch schwierig ist es für Biotech Start-Ups, an Venture Capital heranzukommen, auch die im Zuge von „Upfront Payments“ bei Zustandekommen einer Lizenzvereinbarung fließenden Summen werden kleiner. Immer öfter entsteht daher die Notwendigkeit, Projekte schon in Frühphasen aufzugeben, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt eine viel teurere Niederlage hinnehmen zu müssen.
Große Herausforderungen für Big Pharma
Die großen Pharma-Unternehmen stehen aufgrund der vielen auslaufenden Blockbuster-Patente in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Die Ernst & Young-Experten stellten in Frage, ob man das derzeitige Innovationssystem mit so teuren wie langwierigen Entwicklungsphasen in Zukunft wird halten können.
Steve Burrill begann seine schon berühmt-berüchtigte Präsentation mit den Worten „It's tough“. Es sei schwer, an Kapital zu kommen und Produkte auf den Markt zu bringen, für die man auch bezahlt werde. Neben der finanziellen Lage analysiert der Burrill-Bericht auch das sogenannte "Ökosystem" der Biotech-Szene. Burrill sieht zusätzliche Herausforderungen für die Industrie durch staatliche Einsparungen im Gesundheitsbereich, aber auch durch teure neue Technologie, die noch keine Einsparungen bringen.
Auch Burrill sieht das Auslaufen der Patente von Big Pharma, erkennt darin jedoch auch Chancen – für die Pharmafirmen, notwendige Veränderungen anzugehen, für Biotech-Unternehmen, die die Möglichkeit bekommen, die Forschungspipeline der Industrie zu erweitern.

Österreicher laden zu Networking-Empfang
Aus österreichischer Sicht war klarerweise der Networking-Empfang „The Sound of Austrian Science“ das Highlight der diesjährigen BIO. Life Science Austria lud zu österreichischem Wein und süßen Spezialitäten in den eleganten MIT Faculty Club. An die 100 Gäste lauschten den Erfahrungen der beiden erfolgreichen Biotech-Entrepreneure Hans Loibner (Apeiron Biologics) und Tillman Gerngross (Adimab) und konnten so mehr über die unterschiedlichen Herausforderungen der Biotech-Firmengründung auf beiden Seiten des Atlantiks erfahren. Nach dem offiziellen Programm tauschten sich die Teilnehmer (sowohl die österreichischen Firmen, die an der BIO teilnehmen, als auch internationale Geschäftspartner) in entspannter Atmosphäre aus und ließen den Abend ausklingen.
June 19th
BIO 2012, Teil 2: Österreicher beim Partnering und Networking
Nach dem ersten Tag der <a href=http://convention.bio.org>2012 BIO International Convention</a> kann eine erste Rückschau vorgenommen werden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Während die Ausstellung am Montag erst um 12 Uhr zugänglich war, konnten die rund 15.000 Besucher schon ab 8 Uhr 30 den Kongress und das Business Partnering besuchen. Der Österreich-Stand, der auch in diesem Jahr von der Außenwirtschaft Österreich (AWO) organisiert wird, erntete von allen österreichischen Ausstellern und vorbeigehenden Besuchern gute Kritiken.
Erstmals konnte dabei das neue Konzept des „Exhibition Booth Partnering“ – auch One-on-One-Meetings finden heuer an den jeweiligen Messeständen statt – in die Praxis umgesetzt werden. Das Fazit von Bernhard Fischer, CEO des Wiener Start-up-Unternehmens Apeptico: „Das neue Partnering-System hat nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Die Meetings waren durchwegs informativ und es kam zu einem guten Erfahrungsaustausch.“ Auch für Life Science Austria bot dieser erste Tag viele gute Gespräche.
Der Abend gehört den Empfängen
Der erste Tag des Events ist mit zwei Networking Receptions ausgeklungen. Die offizielle, wieder von BIO Georgia gesponserte Welcome Reception fand im Seaport World Trade Center statt und bot tolle Ausblicke über den Bostoner Hafen. Die Region Berlin-Brandenburg veranstaltete ihre traditionelle Veranstaltung in Kooperation mit Bayer.
June 18th
BIO 2012, Teil 1: Neues Konzept stellt sich Bewährungsprobe
Am Montag, den 18.06.2012, ging in Boston mit der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention 2012</a> der wichtigste Treffpunkt der globalen Biotech-Industrie in die nächste Runde. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> wird auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis berichten.
Zur BIO International Convention, die an wechselnden Orten in den USA stattfindet, pilgert Jahr für Jahr ein Tross von beinahe 15.000 Biotech-Spezialisten. Die Bandbreite reicht dabei von Big Pharma über Biotech-Start-Ups und Venture-Capital-Firmen bis hin zu Service-Providern und von roter über grüne und weiße bis zu blauer Biotechnologie. Alle wichtigen Namen in der Branche sind hier zu treffen.
An drei überaus dichten Tagen werden die Key-Player der Biotech-Industrie bei einem hochkarätigen Fachkongress, einer Industrieausstellung und im Rahmen von One-on-one-Meetings zusammenkommen, um die Temperatur der Branche für das nächste Jahr zu messen und zu versuchen, den einen oder anderen "Big Deal“ abzuschließen.
Partnering an den Ausstellungsständen
Die BIO 2012 bringt dabei viele Neuigkeiten mit sich. Da die Veranstalter das Hauptaugenmerk auf die Ausstellung legen wollen, werden im neuen BIO-Konzept die Partnering-Meetings in erster Linie direkt an den Ausstellungsständen stattfinden: eine zusätzliche Herausforderung an die Architekten und Organisatoren der Stände. Es bleibt abzuwarten, ob sich das neue Konzept, das in diesem Jahr zum ersten Mal umgesetzt wird, bewähren wird.
Die BIO 2012 International findet in Boston statt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo durch den Austragungsort Washington der Fokus stark auf der Politik lag, wird in Boston vermehrt das Biotech-Business im Vordergrund stehen. Die Gastorganisation hat sich zudem mächtig ins Zeug gelegt, um den Besuchern ein fulminantes Programm zu bieten. Für früh Angereiste bot sich bereits am Sonntagabend die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens bei einer Networking-Veranstaltung im New England Aquarium mit anschließender Tour des Aquariums.
Life Science Austria berichtet täglich
Es verspricht eine spannende BIO zu werden, natürlich auch für die österreichischen Teilnehmer. Auch dieses Jahr wird Österreich mit einer großen Delegation von 25 Firmen und Forschungsorganisationen dabei sein – Sonja Polan wird aus der Sicht von Life Science Austria täglich über diesen Industrieevent berichten.
June 16th
ECHA weist Vorschlag zur weiteren Beschränkung von Phthalaten zurück
Das <a href=http://echa.europa.eu/web/guest/about-us/who-we-are/committee-for-risk-assessment>„Commitee for Risk Assessment“</a> (RAC) der europäischen Chemikalienbehörde ECHA hat einen Vorschlag der dänischen Behörden zurückgewiesen, die Exposition von Menschen gegenüber den Phthalate DEHP, DBP, BBP und DIBP in Gebrauchsartikeln weiter zu beschränken. Das Gremium hält die Maßnahme für nicht gerechtfertigt.
Das RAC hat die Aufgabe, die Meinungsbildung der ECHA im Hinblick auf die Risiken, die von chemischen Verbindungen auf Menschen und Umwelt ausgehen, vorzubereiten. Dem Komitee gehören derzeit 41 Experten aus verschiedenen EU-Ländern an, die nun Konsens darüber erzielten, das Ansinnen der dänischen Behörden als „nicht gerechtfertigt innerhalb von REACH“ zurückzuweisen.
Den verfügbaren Daten seien keine Hinweise auf das Risiko einer kombinierten Exposition gegenüber den vier Phthalen zu entnehmen, hieß es in einer Aussendung der ECHA. Das RAC kam zu der Ansicht, dass die existierenden regulatorischen Maßnahmen ausreichen würden, um die Exposition weiter zu reduzieren.
Das wird auch vom Komitee für sozio-ökonomische Analysen (SEAC) der ECHA bestätigt, die eine kontinuierliche Abnahme der Verwendung der Phthalate über die letzten zehn Jahre hinweg beobachtet. Eine Fortsetzung und mögliche Verstärkung dieses Trends aufgrund der Zulassungsanforderungen nach REACH wird erwartet.
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