Archive - 2012
February 3rd
Chemikaliengesetz: Noch mehr Sicherheit
03.02.12
von
Klaus Fischer
Am 18. Jänner beschloss der <a href=http://www.parlament.gv.at/PERK/NRBRBV/NR/ target="_blank">Nationalrat</a> einstimmig die Novelle zum Chemikaliengesetz, die, die allgemein erwartete Zustimmung des Bundesrates vorausgesetzt, dieser Tage in Kraft tritt. Sie dient im Wesentlichen der Umsetzung der CLP-Verordnung in Österreich, die ihrerseits in der EU das Globally Harmonized System (GHS) zur Kennzeichnung von Chemikalien einführt. Mit dem GHS wurden weltweit einheitliche Gefahrenpiktogramme geschaffen. Durch das Chemikaliengesetz ist nunmehr die CLP-Verordnung in Österreich anwendbar und sanktionierbar. Klargestellt ist auch, welche Behörden in die Umsetzung eingebunden sind und was diese zu tun haben. Die Federführung liegt - schwerlich überraschend - beim Umweltministerium. Abzustimmen hat sich dieses mit dem Wirtschafts- und dem Gesundheitsministerium sowie dem Sozialministerium, das für Arbeits- und Konsumentenschutz zuständig ist. In das neue Chemikaliengesetz übernommen wurden auch die Bestimmungen des REACH-Durchführungsgesetzes, das den Umgang mit dem EU-Chemikalienmanagementsystem REACH in Österreich regelt.
<b>Giftrecht bleibt erhalten</b>
Weiters enthält das Chemikaliengesetz giftrechliche Bestimmungen, insbesondere
Abgabebeschränkungen für besonders gesundheitsgefährliche Substanzen. Diesbezüglich erfolgten im Zuge der Gesetzwerdung einige Debatten mit Vertretern der Wirtschaft. Diese akzeptierten war den Wunsch des Umweltministeriums, das bisherige anerkannt hohe Schutzniveau zu erhalten. Sie wünschten allerdings eine möglichst unbürokratische Handhabung der entsprechenden Regeln. Nunmehr sieht das Gesetz anstelle eines Bewilligungsverfahrens eine Bescheinigungslösung vor. In deren Rahmen haben die Bezirkshauptmannschaften haben zu bescheinigen, ob jemand zum Bezug bestimmter Stoffe befugt ist. Unumstritten war, dass die giftrechtlichen Vorschriften mit CLP in eins zu bringen und unter anderem die Schwellenwerte, ab denen eine Substanz als toxisch gilt, anzupassen. Wie der Leiter der Abteilung V/2: Stoffbezogener Umweltschutz, Chemiepolitik, Risikobewertung und Risikomanagement im <a href=http://www.lebensministerium.at target=“_blank“>Umweltministerium</a>, Thomas Jakl, erläutert, „ist das alles ist nicht besonders spektakulär. Aber wir haben effiziente Mechanismen vorgesehen und wir haben schlanke Abläufe sowie klare Zuständigkeiten geschaffen.“ <p>Den an der Gesetzwerdung beteiligten Parlamentariern streut Jakl Rosen. So wurde beispielsweise auf Antrag der Grünen beschlossen, dass sämtliche Anwender einer Chemikalie vom Verkäufer das zugehörige Sicherheitsdatenblatt verlangen können, das ihnen kostenlos auszufolgen ist. Gemäß den Bestimmungen der REACH-Verordnung haben nur gewerbliche Anwender dieses Recht. Die nun beschlossene Bestimmung ist laut Jakl ebenso wünschenswert wie hilfreich: „Der parlamentarische Prozess hat zweifellos Verbesserungen des Gesetzes gebracht.“ Die Sicherheitsdatenblätter haben den Anforderungen der REACH-Verordnung der Europäischen Union zu genügen. Sie müssen Informationen über die Gefahren, die von einem Stoff ausgehen, allfällige Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen sowie über Vorkehrungen hinsichtlich des Brandschutzes enthalten. Der Umweltminister kann per Verordnung, die mit dem Wirtschafts- und dem Sozialminister abzustimmen ist, nähere Festlegungen zum Sicherheitsdatenblatt treffen.<p>
<b>Erfreute Parlamentarier</b><p>
Ihrerseits zeigten sich die Parlamentarier anlässlich der Beschlussfassung im Nationalrat zufrieden mit dem Gesetz und erfreut über die Vorgangsweise ihnen gegenüber. So konstatierte etwa Wolfgang Pirklhuber, Agrarsprecher der Grünen, die Berücksichtigung der Einwände der Opposition sei „ein gutes Beispiel für gelebten Parlamentarismus.“ Vertreter nahezu aller Fraktionen wiesen auf die hohen österreichischen Standards im Hinblick auf den sicheren Umgang mit Chemikalien hin. Dieser werde durch die Novelle weiter verbessert.
February 2nd
Klinische Studie zu neurochirurgischer Klebefolie
Die monozentrische, retrospektive Studie über 119 Patienten, an denen elektive neurochirurgische Eingriffe durchgeführt wurden, wurde von Paolo Ferroli, Giovanni Broggi und ihren Kollegen am mailändischen Carlo-Besta-Insititut durchgeführt. Bei allen Patienten wurde die Folie „Tissue Patch Dural“ angewandt, um nach Diagnose eines Austretens von Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (CSF) nach einer routinemäßigen Wundverschließung mit Mikronaht eine Dura-Versiegelungen zu erreichen. Die Patientengruppe war bunt gemischt, darunter waren 22 Patienten, die aufgrund von früheren Operationen, Strahlentherapie, langzeitigem Corticosteroidgebrauch oder Hydrozephalus mit einem hohen Risiko eingestuft worden waren. Patienten mit supratentoriellen, infratentoriellen und spinalen Eingriffen waren ebenfalls vertreten. Insgesamt trat bei elf von 119 Patienten (9,2 Prozent) innerhalb von zwei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff CSF aus. Die Patienten wurden außerdem zwei und sechs Monate nach der Behandlung untersucht, und bei keinem der Patienten konnte ein Austreten von CSF festgestellt werden. Der Prozentsatz von CSF-Austritten lag bei den 22 Risikopatienten höher (36,3 Prozent) als die bei den 97 Patienten ohne erhöhtes Risiko, wo der Anteil 3,1 Prozent betrug. Das Austreten der Flüssigkeit wurde konservativ behandelt, keiner der Patienten musste erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden oder sich einem erneuten Eingriff unterziehen. Polymere im Verbund mit Körpergewebe Die in Tissue-Patch-Produkten verwendete Technologie basiert auf dem lokalen Verbund von synthetischen Polymeren mit Körpergewebe. Bei den Produkten handelt es sich um dünne, synthetische Folien, die sich kovalent an Aminogruppen auf der Oberfläche von innerem Gewebe binden und somit eine wasserdichte Barriere schaffen. Als solche werden diese Folien als Ergänzung zur traditionellen Wundbehandlung mit Nähten oder Klammern in einer Vielzahl chirurgischer Anwendungsgebiete verwendet, in denen eine sichere Wundschließung im Vordergrund steht.
Akzo Nobel schließt Produktion in Salzburg
Die Herstellung der bisher in Salzburg produzierten Anstrichmittel von Marken wie „Xyladecor“ oder „Sikkens“ wird in ein Werk im französischen Montataire verlagert. Damit ist die Stilllegung Teil der Zusammenlegung von Produktionsstandorten des Konzerns, die angesichts steigender Rohstoffpreise die Kräfte besser bündeln soll, wie Joep Mooren, Direktor Logistik für die EMEA-Region, mitteilte. Von der Schließung sind 46 Mitarbeiter betroffen, für die nun ein Sozialplan ausgearbeitet wird und die von der Personalabteilung bei der Arbeitssuche unterstützt werden sollen. Insgesamt arbeiten in Österreich rund 170 Personen für Akzo Nobel. Die Mitarbeiter von Vertrieb und Verwaltung sind von der Schließung nicht betroffen.
Borealis übernimmt Düngemittelproduzenten PEC-Rhin
PEC-Rhin, das seinen Standort im elsässischen Ottmarsheim unmittelbar an der Grenze zu Deutschland hat, war bislang ein Joint Venture von GPN und BASF. Im Zuge der Veräußerung der Düngemittelaktivitäten von BASF übte GPN sein Vorkaufsrecht auf den 50-Prozent-Anteil von BASF aus und verkaufte das Unternehmen vollständig an Borealis. Der Prozess ist mittlerweile abgeschlossen und von den Kartellbehörden genehmigt.
Borealis beginnt nun mit der Integration von PEC-Rhin in seine Geschäftsprozesse. Das soll nach Aussage von Markku Korvenranta, Executice Vice President Base Chemicals, ohne Unterbrechung der laufenden Produktion geschehen. Die Düngemittelsaison stehe bevor, da sei es von Bedeutung, dass die Kunden versorgt würden. Die in Ottmarsheim erzeugten Produkte werden nun ausschließlich durch die Düngemittel-Tochter der Borealis-Gruppe, Linzer Agro Trade, vertrieben.
January 31st
Deutsche Kunststoffindustrie stagniert auf hohem Niveau
Eine <a href=http://www.kiweb.de>aktuelle Umfrage</a> unter deutschen Unternehmen der Kunststoff-Erzeugung, -Distribution und -Verarbeitung sowie des Kunststoff-Maschinenbaus zeigt nach einem sensationellen ersten Halbjahr eine abgeflachte Geschäftsentwicklung seit Juli 2011.
Dies berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“ als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 484 Unternehmen beteiligt haben. 32 Prozent aller Unternehmen beurteilen die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte mit „schlechter als in den ersten sechs Monaten 2011“, während 29 Prozent eine Verbesserung melden.
In einzelnen Teilbranchen zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild: Aus der Kunststoffverarbeitung überwiegen die positiven Meldungen, der Kunststoffmaschinenbau zeigt sich sehr stabil. Kunststofferzeugung und -distribution aber berichten in der Mehrzahl über eine negative Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Die Beschäftigung ist von Juli bis Dezember im erwarteten Umfang gestiegen. 39 Prozent der Befragten verzeichneten Zuwächse, 12 Prozent verringerten ihre Beschäftigtenzahl.
Erwartungen für 2012
Für die erste Jahreshälfte 2012 sind die Erwartungen der Branche insgesamt wieder positiver. 31 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, während die Zahl derjenigen, die schlechtere Geschäfte erwarten, auf 19 Prozent sinkt. Am optimistischsten zeigen sich Kunststofferzeugung und -distribution, die Erwartungen der Kunststoffverarbeitung entsprechen dem Branchentrend. Schlusslicht ist der Kunststoffmaschinenbau, wo über 50 Prozent mit einer negativen Geschäftsentwicklung rechnen.
ABB übernimmt US-Elektrotechnik-Anbieter
Der Schweizer Elektrotechnik-Konzern <a href=http://www.abb.com>ABB</a> übernimmt <a href=http://www.tnb.com>Thomas & Betts</a>, den derzeit größten Anbieter von Niederspannungsprodukten in Nordamerika. Die beiden Unternehmen ergänzen sich vor allem durch ihre Vertriebsstärke auf verschiedenen Kontinenten.
ABB erhält durch die Akquisition Zugang zu den mehr als 6.000 Händlerstandorten von Thomas & Betts in Nordamerika. Umgekehrt bringt das Schweizer Unternehmen seine etablierten Vertriebskanäle in Europa und Asien ein. Die Niederspanungskomponenten der Amerikaner werden zudem das ABB-Portfolio in der Niederspannungs-, Regel- und Messtechnik ergänzen.
Der Übernahmepreis von 3,9 Milliarden US-Dollar oder 72 US-Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von 24 Prozent auf den Schlusskurs der Thomas & Betts-Aktie vom 27. Jänner. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmmung der Aktionäre von Thomas & Betts, die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben dem Deal zugestimmt.
Danfoss eröffnet Innovationszentrum für die Lebensmittelbranche
Danfoss, einer der führenden Lieferanten von Antriebslösungen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, hat in Bruchsal (Baden-Württemberg) ein Innovationszentrum für „Food, Beverage & Packaging“ eröffnet.
Die neue Einheit soll Fachleute aus der Motor- und Servotechnik, aus der Frequenzumrichtertechnik sowie aus der Steuerungstechnik zusammenbringen, um an interdisziplinären Lösungen zu arbeiten, die den besonderen Anforderungen der Branche, etwa bezüglich Hygiene und Umgebungsbedingungen, gerecht werden. Darüber hinaus stehen in Bruchsal spezielle Testmöglichkeiten zur Verfügung, um die neuen Systeme gleich an Ort und Stelle prüfen und optimieren zu können.
Danfoss ist seit langem für die Lebensmittelindustrie tätig. Bereits 1968 wurden die ersten in Serie gefertigten Frequenzumrichter von einer Brauerereikette eingesetzt. Neuheiten für die Branche, die in Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Distribution zum Einsatz kommen, werden von 27. bis 30. März auch auf der Fachmesse „Anuga FoodTec“ in Köln gezeigt.
January 28th
Lonza-CEO Stefan Borgas muss das Unternehmen verlassen
Der Verwaltungsrat der <a href=http://www.lonza.com>Lonza AG</a> ist auf der Suche nach einem neuen Konzernleiter, CEO Stefan Borgas muss das Unternehmen verlassen. Der Auftragshersteller von chemisch und biotechnologisch produzierten Inhaltsstoffen verzeichnete 2011 Einbußen bei EBITDA und operativem Ergebnis.
In seiner Präsentation der Jahresbilanz sprach Verwaltungsratspräsident Rolf Soiron von einem „kontinuierlichen Wandel“, den Borgas eingeleitet habe und von dessen „wertvollen Beiträgen“ für das Unternehmen. Gleichwohl müsse nun eine Periode der Fokussierung und der Verbesserung der Kapitalerträge kommen, was den Verwaltungsrat dazu bewogen habe, einen Wechsel in der Geschäftsleitung herbeizuführen. Ein neuer CEO wird nun intern und extern gesucht, bis er gefunden ist, führt Soiron selbst die Geschäfte von Lonza.
Ein knapper Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent auf 2,692 Milliarden Schweizer Franken wurde durch die Akquisition des US-Biozid-Herstellers Arch Chemicals erkauft, die aber auch einen Rückgang des EBITDA um 16,5 Prozent auf 537 Millionen Schweizer Franken und des EBIT (Ergebnis aus operativen Aktivitäten) um 30,2 Prozent auf 261 Millionen Schweizer Franken mit sich brachte. Zu diesem Rückgang habe aber auch der starke Franken beigetragen, der Lonza 84 Millionen Schweizer Franken an Betriebsgewinn gekostet habe.
Einen Wechsel wird es auch im Verwaltungsrat selbst geben. Julia Higgins scheidet statutengemäß aus dem Gremium aus. Neu hinzu kommen sollen mit der Generalversammlung am 3. April Margot Scheltema, früherer Finanzvorstand von Shell Nederlend und nun Vizepräsidentin der Triodos Bank sowie Jörg Reinhardt, Vorstandsvorsitzender von Bayer Healthcare.
January 20th
Österreichischer Streit um chinesische Patente
Zwischen der <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing AG</a> und dem oberösterreichischen Ingenieurbüro <a href=http://www.onea.at>One-A</a> ist ein Patentrechtsstreit entbrannt. Stein des Anstoßes ist ein Engineering-Auftrag des chinesischen Unternehmens Baoding Swan Ltd. an One-A.
Österreichischer Streit um chinesische Patente
<% image name="Shanghai_logo" %>
<small><b>Die Lenzing AG</b>, die in Shanghai und Hongkong selbst Produktionsstandorte betreibt, hat das oberösterreichische Engineering-Unternehmen One-A wegen Beihilfe zur Verletzung chinesischer Patente geklagt. </i>Bild: Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd. </i></small>
Lenzing beschuldigt das Ingenieurbüro, auf patentrechtlich geschützte Lyocell-Spinntechnologie zurückgegriffen zu haben. Beweise seien im Zuge einer Hausdurchsuchung in den Büros des Engineering-Unternehmens in Vöcklabruck gefunden worden, hieß es in einer Aussendung.
Der oberösterreichische Konzern beruft sich dabei auf Verfahrenspatente zur Lyocell-Spinntechnologie (mithilfe derer Cellulosefasern direkt aus einer Zellstoff-Lösung hergestellt werden), die das Behandeln der Spinnlösung in einem speziellen Gas- und Luftstrom nach dem Formen im Spinnwerkzeug betreffen. Lenzing klagte beim Handelsgericht Wien, das Verfahren führte zu einem Teilerfolg: Für drei von fünf eingeklagten Patenten bekam man recht und konnte eine einstweilige Verfügung erwirken, die One-A die Verwendung der beschriebenen Technologie in dem Engineering-Projekt untersagt. Rechtskräftig ist diese aber noch nicht, da beide Kontrahenten in die zweite Instanz gingen.
<b>One-A: Kein Patent verletzt</b>
One-A-CEO Stefan Robert Zikeli bestritt in einem Gespräch mit dem Chemiereport, Schutzrechte von Lenzing verletzt zu haben, da man eigene Patente auf dem Gebiet der Lyocell-Technologie angemeldet habe und auf deren Grundlage tätig sei. Die von Lenzing eingeklagten Patente seien in China angemeldet worden, die korrespondierenden österreichischen Patente seien bereits 2006 bzw. 2009 erloschen. Und in China sei bereits eine Nichtigkeitsbeschwerde gegen die klagsgegenständlichen Patente eingebracht worden. Überdies könne ein Verfahrenspatent von einem Anlagenbau-Unternehmen gar nicht verletzt werden, da es nicht selbst nach einem solchen Verfahren produziere. One-A vertrete daher die Rechtsmeinung, dass ein österreichisches Gericht für diese Sache gar nicht zuständig sei.
<b>Lenzing: Wegen Beihilfe zur Patentverletzung geklagt</b>
Dass es bei dem Rechtsstreit um chinesische Patente handelt, bestätigte auf Anfrage des Chemiereport Lenzing-Unternehmenssprecherin Angelika Guldt. Man habe One-A wegen Beihilfe zur Verletzung chinesischer Patente verklagt – dass das in Österreich möglich sei, habe auch das auf Patentstreitsachen spezialisierte Gericht in Wien so gesehen. Das Gericht habe in diesem Fall auf der Basis chinesischer Gesetz entschieden, das sei in internationalen Regelungen auch so vorgesehen. Auch sei Lenzing der Meinung, dass ein Engineering-Unternehmen Patente durch unterstützende Handlungen verletzen könne. Dazu gebe es, je nach nationaler Rechtslage die Tatbestände der Beihilfe zur Patentverletzung oder der mittelbaren Patentverletzung. Die Verhandlung in zweiter Instanz könnte also noch einiges an Spannung zu bieten haben.
January 18th
Pflanzenschutz-Markt profitiert von Entwicklung der Landwirtschaft
Landwirtschaftliche Produkte erzielen derzeit gute Preise, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln lukrativer werden lässt. Bayer Crop Science begegnet dem wachsenden Markt mit geeigneten Wirkstoffkombinationen.
Noch vor fünf Jahren saß die österreichische Landwirtschaft auf Weizenbergen, die erzielbaren Preise waren niedrig. Damals fand eine Maßnahme innerhalb des „Österreichischen Programms für umweltgerecht Landwirtschaft“ (ÖPUL) relativ viel Zuspruch bei den Landwirten: Verzichtet man beim Getreideanbau auf den Einsatz von Fungiziden (und nimmt die zu erwartenden Ertragseinbußen in Kauf) erhält man pro Hektar eine Prämie von 25 Euro. 2012 laufen diese auf fünf Jahre eingegangenen Verpflichtungen aus. Rudolf Purkhauser, Marketing-Leiter von Bayer Crop Science Österreich, rät den Bauern daher, nun aus dem Fungizidverzicht auszusteigen: Angesichts der zu erwartenden Entwicklung der Getreidepreise würde die durch den Einsatz der Fungizide erzielte Ertragssteigerung den Wegfall der Fördersumme leicht wettmachen.
Fertigformulierungen mehrerer Wirkstoffe
Technologisch geht der Haupttrend bei Bayer in Richtung Kombination bewährter Wirkstoffe zu Gesamtpaketen: So wurde beispielsweise das Getreidefungizid Prothioconzol mit dem 2011 erstmals präsentierten Wirkstoff Bixafen (der fungizide Wirkung mit positiven Effekten auf das Biomasseproduktion verbindet) und dem seit Längerem bekannten Spiroxamin kombiniert. Auch das unter dem Namen „Andiamo maxx“ angebotene Produkt stellt eine Kontaktherbizid-Wuchsstoff-Fertigformulierung dar. Und im Weinbau hat man die beiden bisher auf dem österreichischen Markt erfolgreichsten Produkte „Profiler“ (ein Fungizid gegen Peronospora) und „Flint max“ (gegen echten Mehltau) zu einem Profiset verbunden. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedsunternehmen der Industriegruppe Pflanzenschutz im Fachverband der chemischen Industrie hat Bayer Crop Science eine Kampagne zum sachgerechten Umgang mit Pestiziden gestartet, die der Vermeidung von Punkteinträgen in Grund- und Oberflächenwässer dienen sollen. Mit einem Kurzfilm und einem zugehörigen Folder will man mehr Bewusstsein bei den Anwendern schaffen.
Seiten