Archive - 2012

January 18th

Phase III abgeschlossen: GSK plant Einreichung von Relovair gegen COPD

<a href=http://www.glaxosmithkline.at>Glaxo Smith Kline</a> (GSK) und Theravance haben Phase-III-Studien für das Präparat „Relovair“ (Wirkstoffe Fluticasonfuorat und Vilanterol) zur Bekämpfung der chronisch-obstruktiven pulmonalen Erkrankung (COPD) abgeschlossen. Die Einreichung für die Zulassung in Europa und den USA ist für Mitte 2012 geplant. <% image name="InderPipeline" %> <small><b>Neues Präparat in der Pipeline:</b> GSK plant den Zulassungsantrag für Relovair gegen COPD für Mitte 2012 <i>Bild: Wikipedia-User ulrichulrich/Creative-Commons-Lizenz 3.0</i></small> COPD ist vor alle durch die drei Leitsymptome Husten, Auswurf und Atemnot (die „AHA-Symptome“) gekennzeichnet. Das Fortschreiten der Krankheit geht meist mit einer sogenannten Exazerbationen, über die gewöhnlichen Tagesschwankungen hinausgehenden Verstärkungen der Symptomatik einher, die eine Intensivierung der Behandlung erforderlich machen. <b>Ergebnisse des COPD-Studienprogramms</b> Zu dem von GSK und Theravance verfolgten Studienprogramm zählten aus diesem Grund zwei sich wiederholende 52-wöchige Exazerbationsstudien, in die jeweils 1.620 Patienten randomisiert wurden. Diese Studien wurden durchgeführt, um jede der drei Dosierungen von Fluticasonfuorat/ Vilanterol (FF/VI), nämlich 200/25µg, 100/25µg und 50/25µg, mit VI 25µg stufenweise zu vergleichen. Begonnen wurde mit der höchsten Dosierung. In beiden Studien zeigten alle Dosierungen von FF/VI eine Reduktion der jährlichen Rate an moderaten bis schweren Exazerbationen im Vergleich zu VI alleine. In der ersten Studie war die Reduktion in allen Dosierungen statistisch signifikant. In der zweiten Studie waren die Reduktionen mit der höchsten und niedrigsten Dosierung statistisch nicht signifikant. Eine vierwöchige Studie zur Lungenfunktion an 54 Patienten zeigte, dass in allen Dosierungen von FF/VI der FEV1-Mittelwert versus Placebo signifikant ansteigt. In einer 12-wöchigen Überlegenheitsstudie, einmal täglich FF/VI 100/25 µg verglichen mit „Seretide“ (Wirkstoffe Fluticason Propionate/Salmeterol) 500/50µg zweimal täglich, verfehlte FF/VI den vordefinierten Grenzwert für Überlegenheit im 24 Stunden FEV1 (p=0.282). Es zeigte sich kein statistischer Unterschied zwischen FF/VI und FP/SAL. GSK plant eine globale Einreichung in der Dosierung FF/VI 100/25µg für COPD ab Mitte 2012. Phase III abgeschlossen: GSK plant Einreichung von Relovair gegen COPD

January 17th

Sabic: Zwei neue Werke für medizinische Kunststoffe

Das Gesundheitswesen wird ein zunehmend wichtiger Markt für Kunststoffproduzenten. Um den regionalen Bedarf besser abdecken zu können, hat <a href=http://www.sabic-ip.com>Sabic</a> deshalb zwei Werke in Südamerika auf diese Märkte ausgerichtet und nun die entsprechende Zertifizierung durch die FDA erhalten. <% image name="SABICWerkWeb" %> <small><b>Das Sabic-Werk in Campinas (Brasilien)</b> ist eine von zwei südamerikanischen Produktionsstätten, die die FDA-Zertifizierung für medizintechnisch einsetzbare Kunststoffe erhalten haben. <i>Bild: Sabic</i></small> Das Marktanalyse-Unternehmen Espicom Health Intelligence prognostizierte für die Gesundheitsmärkte der acht lateinamerikanischen Länder Brasilien, Mexiko, Argentinien, Chile, Venezuela, Peru, Kolumbien und Kuba eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 4,6 Prozent zwischen 2008 und 2013. Das Marktvolumen könnte dadurch auf 9,2 Milliarden US-Dollar ansteigen. Für den Kunststoffhersteller Sabic war diese Dynamik der Anlass dafür, die Produktion von biokompatiblen Materialien (beispielsweise Polycarbonate der Marke „Lexan HP“) durch zusätzliche Werke in Brasilien und Argentinien auszubauen. <b>Biokompatible Materialien für regionale Märkte</b> Für die Produktionsanlagen in Campinas (Brasilien) und Tortuguitas (Argentinien) konnte man nun die Zertifizierung der US- Food & Drug Administration (FDA) erhalten und ist so bei der Abdeckung des regionalen Bedarf von Herstellern medizinischer Geräte nicht auf Importe aus Europa, den USA oder Singapur angewiesen. Sabic erwartet sich von der Zertifizierung eine deutliche Verkürzung der Lieferzeiten biokompatibler Kunststoffe in Lateinamerika. Um den Zulassungsprozess für seine Kunststofftypen zu beschleunigen hat der saudi-arabische Chemiekonzern eine unternehmenseigene Richtlinie für Healthcare-Produkte entwickelt. Die Richtlinie sieht unter anderem eine Bewertung hinsichtlich Bioverträglichkeit vor und garantiert, dass die Materialien immer nach derselben Formulierung hergestellt werden. Sabic: Zwei neue Werke für medizinische Kunststoffe

January 16th

Mangelnde Akzeptanz: BASF konzentriert Gentechnik-Aktivitäten auf Amerika

Die <a href=http://www.basf.com>BASF</a> wird ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Pflanzenbiotechnologie künftig auf Nord- und Südamerika konzentrieren und die Standortpolitik dieser Ausrichtung anpassen. In Europa fehle die entsprechende Akzeptanz für eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, so Vorstand Stefan Marcinowski. Mangelnde Akzeptanz: BASF konzentriert Gentechnik-Aktivitäten auf Amerika <% image name="1_1_1_0_Agricultural-Center-Limburgerhof" %> <small><b>Die Zentrale des BASF-Unternehmensbereichs Plant Science</b> zieht von Limburgerhof (Rheinland-Pfalz, Bild) nach Raleigh, North Carolina. <i>Bild: BASF</i></small> Aus unternehmerischer Sicht sei es daher nicht sinnvoll, in die Kommerzialisierung für den europäischen Markt zu investieren. Die Entwicklung aller Produkte, die ausschließlich auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, wird daher gestoppt, bereits eingeleitete Zulassungsprozesse aber fortgeführt. <b>Deutliche Schnitte in Europa</b> Diesen Entscheidungen hinsichtlich Produktportfolio wird auch die Standortpolitik folgen: Die Unternehmenszentrale von BASF Plant Science wird vom deutschen Limburgerhof nach Research Triangle Park nahe Raleigh, North Carolina, verlegt. Von den derzeit 157 Mitarbeitern, die für diesen Unternehmensbereich in Limburgerhof arbeiten, sollen nur elf erhalten bleiben, die sich dann etwa mit Regulierungsfragen in Europa beschäftigten. Die ebenfalls am Standort befindlichen Aktivitäten des Unternehmensbereichs Crop Protection der BASF sind von den Maßnahmen nicht betroffen. Ganz geschlossen werden die Standorte in Gatersleben (Deutschland; 57 Mitarbeiter) und Svalöv (Schweden; sechs Mitarebeiter). 123 Positionen sollen von den deutschen Standorten nach Raleigh transferiert werden, den von der Streichung der europäischen Stellen betroffenen Mitarbeitern sollen, soweit das möglich ist, Jobs innerhalb der BASF-Gruppe angeboten werden. Ausgebaut werden hingegen die BASF-Forschungsstandorte bei Metanomics in Berlin und Crop Design in Gent. Begründet wird dies mit den dort ansässigen Forschungsinstituten von Weltruf.

Wirtschaft wächst, Emissionen steigen

Die Treibhausgasemissionen haben von 2009 auf 2010 um rund 4,9 Millionen Tonnen zugenommen. „Schuld“ sind die bessere Konjunktur und der kalte Winter. Wirtschaft wächst, Emissionen steigen <% image name="THGBilanz2010_Web" %> <small><b>„Inakzeptabel“</b> ist laut Umweltminister Nikolaus Berlakovich (rechts, mit dem Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig) die Treibhausgasbilanz des Jahres 2010 und nach Auffassung der Opposition seine Klimapolitik. <i> Foto: BMLFUW/Bernhard Kern</i></small><p> Im Jahr 2010 wurden in Österreich rund 84,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente emittiert, um 4,9 Millionen Tonnen mehr als 2009. Das zeigt die heute präsentierte Treibhausgas-Bilanz des <a href=http://www.umweltbundesamt.at target=“_blank“>Umweltbundesamtes (UBA)</a>. Unter Berücksichtigung der Forstbilanz (Waldzuwachs minus Entwaldung) liegen die österreichischen Emissionen um 15,1 Millionen Tonnen über dem klimapolitischen Ziel Österreichs aus dem Kiotoprotokoll, das sich auf 68,8 Millionen Tonnen beläuft. Laut UBA ist dieses Ergebnis auf das Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent und den kalten Winter zurückzuführen. Für 2011 liegen noch keine seriösen Zahlen vor. Allerdings dürften die Emissionen etwa auf dem Niveau des Jahres 2010 gelegen sein, sagte UBA-Geschäftsführer Georg Rebernig auf Anfrage. <br> Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche verzeichneten 2010 sämtlich steigende Emissionen. Im Sektor Industrie erhöhten sich diese konjunkturbedingt um 1,8 Millionen Tonnen auf 24,7 Millionen Tonnen. Die Industrie ist damit der größte Emittent von Treibhausgasen. Das wirtschaftliche Wachstum spiegelt sich auch in den Emissionen des Energiesektors wieder, die um 1,4 Millionen Tonnen auf 14,3 Millionen Tonnen anwuchsen. Somit ist die Energiewirtschaft der drittgrößte Emittent Österreichs. Die im Vergleich zu 2009 schlechtere Wasserführung der Flüsse führte dazu, dass die Elektrizitätswirtschaft mehr Strom in thermischen Kraftwerken erzeugen musste, um ihre Kunden zu versorgen. Allerdings sind die Emissionen der Industrie und der Energiewirtschaft größtenteils durch deren Teilnahme am Handel mit Emissionszertifikaten abgedeckt, sodass sich die Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz in Grenzen halten. <br> Anders ist die Lage im Verkehrssektor, der zwischen Industrie und Energiewirtschaft an zweiter Stelle liegt. Die Emissionen in diesem Bereich sind um 0,6 Millionen Tonnen auf 22,5 Millionen Tonnen angewachsen, was das UBA auf „eine verstärkte Nachfrage nach Gütertransportleistung“ zurückführt. Um 1,1 Millionen Tonnen angewachsen sind die Emissionen im Bereich Raumwärme. Laut UBA ist dies dem „kältesten Winter seit 1996“ geschuldet. <br> Gesunken sind die Emissionen lediglich in zwei Bereichen, um 0,2 Millionen Tonnen in der Landwirtschaft und um 0,1 Millionen Tonnen in der Abfallwirtschaft. <p><b>84 Millionen Euro mehr</b><p> Auf den Kioto-Erfüllungszeitraum 2008 bis 2012 hochgerechnet, würde sich damit eine Differenz zum Kiotoziel von insgesamt etwa 71 Millionen Tonnen ergeben. Von diesen sind rund 47,5 Millionen Tonnen durch den Kauf von Emissionszertifikaten im Rahmen der sogenannten „flexiblen Mechanismen“ des Kiotoprotokolls gedeckt. Die Lücke würde sich damit auf rund 23,5 Millionen Tonnen belaufen. An der Leipziger Energiebörse EEX wurden entsprechende Zertifikate heute um 3,62 Euro gehandelt, woraus sich gegenüber den bisher veranschlagten 532 Millionen Euro zusätzliche Kosten von etwa 85 Millionen Euro errechnen. Insgesamt würden die Zertifikatskäufe für die Erfüllung des Kiotoziels nach derzeitigem Stand also mit etwa 620 Millionen Euro zu Buche schlagen. <p><b>„Inakzeptable Bilanz“</b><p> Umweltminister Nikolaus Berlakovich nannte die Treibhausgasbilanz 2010 „inakzeptabel“ und fügte hinzu: „Wir müssen deutlich besser werden, unsere Anstrengungen verstärken und vom europäischen Schlusslicht ins Spitzenfeld kommen.“ Als Mittel dazu nannte der Minister das Ende 2011 beschlossene Klimaschutzgesetz, auf Grundlage dessen verbindliche Emissionsreduktionsziele für die Jahre 2013 bis 2020 festgelegt werden sollten. Sechs Arbeitsgruppen tagten bereits, sagte Berlakovich. Angesichts der weiter steigenden Emissionen im Verkehrssektor müsse der Agrokraftstoff E10 noch im Herbst des heurigen Jahres eingeführt werden. Die diesbezüglichen Gespräche mit der Industrie seien im Gange. Allerdings schloss Verkehrsministerin Doris Bures die E10-Einführung bereits mehrfach aus. Sie verwies auf die umstrittene Umweltbilanz des Stoffes sowie auf wachsende Skepsis auf EU-Ebene, was die Klimaverträglichkeit von Agrokraftstoffen betrifft. <p><b>„Politisches Scheitern“</b><p> Die Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner, bezeichnete die Treibhausgasbilanz 2010 in einer Aussendung als „verheerend“ und übte heftige Kritik an Berlakovich. Dieser habe „in den letzten Jahren keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen zustande gebracht.“ Ähnlich äußerte sich FPÖ-Umweltsprecher Norbert Hofer. Dessen Beharren auf der Einführung von E10 noch im Herbst 2012 sei „ein Offenbarungseid politischen Scheiterns“. <i>kf</i>

January 14th

Wittmann-Battenfeld baut Standort Kottingbrunn aus

Der Spritzgussmaschinen-Hersteller <a href=http://www.battenfeld-imt.com>Wittmann-Battenfeld</a> wird seine Fertigungskapazitäten am Standort Kottingbrunn erweitern. Als Gründe wurden die anhaltend gute Auftragslage und die starke Nachfrage nach der neuen Großmaschine „Macro Power“ genannt. Wittmann-Battenfeld baut Standort Kottingbrunn aus <% image name="WIBA_Zentrale-Start" %> <small><b>Die Firmenzentrale von Wittmann-Battenfeld</b> in Kottingbrunn soll durch zusätzliche Fertigungs- und Lagerkapazitäten erweitert werden. <i>Bild: Wittmann Battenfeld Spritzgießanlagentechnik</i></small> Das Unternehmen plant die Errichtung von zusätzlichen 3.000 Quadratmetern an Lager- und Produktionsflächen. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage sei das niederösterreichische Werk bereits 2011 voll ausgelastet gewesen. In Kottingbrunn befindet sich die Firmenzentrale der Wittmann Battenfeld Spritzgießanlagentechnik, ein weiterer Produktionsstandort wird im deutschen Meinerzhagen betrieben <b>Wechselvolle Geschichte</b> Der Familienbetrieb Battenfeld war bereits seit 1948 in der Spritgießtechnik tätig, 1977 erfolgte die Übernahme durch die Schloemann Siemag AG. 2008 geriet das Traditionsunternehmen in Schwierigkeiten und musste Konkurs anmelden. Nach Übernahme einer Haftung durch das Land Niederösterreich konnte Battenfeld durch die <a href=http://www.wittmann-group.com/de>Wittmann-Gruppe</a>, einen führenden Anbieter von Roboter- und Automatisierungssystemen für die Kunststoffverarbeitung mit Sitz in Wien, übernommen werden. Mit dem Spritzguß-Unternehmen nur durch die gemeinsame Geschichte verbunden ist die Battenfeld Extrusionstechnik, die heute zur Battenfeld-Cincinnati-Gruppe gehört.

January 13th

Gesundheitsreform: Lange Schatten

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger will das Gesundheitssystem heuer endlich umfassend reformiert wissen. Vorsitzender Hans Jörg Schelling forderte alle Beteiligten auf, „über ihren Schatten zu springen.“ Das werde allerdings nicht einfach. Gesundheitsreform: Lange Schatten <small><b>Hauptverbands-Vorsitzender Schelling:</b> Gesundheitsreform endlich anpacken <i>Foto: Hauptverband der Sozialversicherungsträger</i></small><br><p> Heuer müsse die umfassende Reform des österreichischen Gesundheitssystems endlich stattfinden, forderte der Vorsitzende des <a href=http://www.hauptverband.at target=“_blank“>Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger</a>, Hans Jörg Schelling, bei einer Pressekonferenz in Wien. Die diesbezüglichen Diskussionen zwischen Vertretern des Bundes, der Ländern und des Hauptverbandes verliefen „konstruktiv“. Und die jüngst aus Regierungskreisen kolportierten Einsparungsmöglichkeiten in der Höhe von etwa 1,8 Milliarden Euro bis 2016 seien bei einigem guten Willen durchaus gegeben.<br> Freilich könne es noch manche unterhaltsame Stunden geben, denn langsam näherten sich die Debatten den beiden heikelsten Punkten: der Finanzierung und der Kompetenzverteilung. Schelling warnte allerdings vor einem Scheitern: „Wenn wir das System nicht reformieren, fährt es irgendwann einmal voll gegen die Wand. Es wird in seiner derzeitigen Form nicht mehr finanzierbar sein.“ Und dann stünden alle möglichen Unerfreulichkeiten ins Haus, Leistungskürzungen inklusive. Der HV-Chef zeigte sich aber grundsätzlich optimistisch. Grundsätzlich hätten alle verstanden, was auf dem Spiel stehe. Da sämtliche Gebietskörperschaften von Finanznöten geplagt seien, aller Voraussicht nach eine wie immer geartete „Schuldenbremse“ eingeführt werde und 2014 der nächste Finanzausgleich anstehe, bleibe nichts anderes übrig als eine gründliche Reform. <br> Mit den Reformen im eigenen Haus gab sich Schelling zufrieden: Die bis 2013 vereinbarten Kostensenkungen von 1,725 Milliarden Euro ohne Leistungsverminderungen würden voraussichtlich um etwa 500 Millionen übertroffen. Mehreinnahmen würden in dieser Berechnung nicht berücksichtigt: „Das wäre ein Vorbild für die Budgetsanierung. Dabei sollte man sich auch nicht auf das Wirtschaftswachstum und damit auf höhere Einnahmen verlassen.“ <p><b>Umstrukturieren statt schließen</b><p> Schelling zufolge müsste diese auf die Schaffung länderübergreifender Gesundheitsregionen hinauslaufen, in denen die nötigen medizinischen Leistungen möglichst kostengünstig erbracht werden sollten. Kleine Krankenhäuser sollten nicht geschlossen, sehr wohl aber umstrukturiert werden. Sie sollten in der Lage sein, Akutfälle zu behandeln und daneben über ein bis zwei Fachabteilungen verfügen. Das werde mittelfristig die aus Regierungskreisen kolportierten Einsparungen von etwa 1,8 Milliarden Euro bringen. Allerdings „wird man zuerst natürlich investieren müssen“, sagte Schelling. Es gehe nicht um die Schließung von Anstalten, sehr wohl aber um deren Restrukturierung. Einmal mehr forderte der HV-Chef, die Planung für die Errichtung von Krankenanstalten auf der Bundesebene zu konzentrieren: „Allerdings müssten dazu alle über ihren Schatten springen. Und im Moment sieht es leider so aus, als seien die Schatten länger, als wir gedacht haben.“ <p> <b>Sobotkas Schatten</b><p> Einer der Schatten dürfte seinen Ursprung in Niederösterreich haben. Auf den Tag zeitgleich mit Schelling legte Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka die Ergebnisse einer „Patientenbefragung“ vor, der zufolge die Patienten gerade mit den Leistungen kleiner Krankenhäuser besonders zufrieden sind. Die meisten davon hätten weniger als 300 Betten“, konstatierte Sobotka und schlussfolgerte: „Solche Häuser zuzusperren hieße, der Gesundheitslandschaft ein wesentliches Element zu entziehen. An dieser Struktur und den Standortgarantien darf nicht gerüttelt werden.“ <p><b>Mehr Mut</b><p> Allerdings könnte die Politik durchaus Mut beweisen, betonte Schelling: Die Bevölkerung stehe einer Reform des Gesundheitswesens positiv gegenüber, zeige eine Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag des Hauptverbandes. Dieser zufolge sind rund 85 Prozent der Befragten der Auffassung, Österreich habe im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten „eines der besten Gesundheitssysteme“. Dennoch halten rund 82 Prozent der Bevölkerung die Reform des Gesundheitswesens für „sehr“ bzw. zumindest „eher“ dringlich. Und ganz im Sinne des Hauptverbandes sehen übrigens rund 86 Prozent der Befragten in den sogenannten „Doppeluntersuchungen“ einen Kostentreiber und glauben nicht, dass diese mehr Sicherheit für die Patienten bringt. <br> Überdies hätten etwa 78 Prozent der Befragten „das Gefühl, dass trotz der hohen Kosten des österreichischen Gesundheitssystems die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut“ und dass „die innere Abstimmung fehlt“. „Das ist eine Aufforderung der Bevölkerung, die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA)“, konstatierte denn auch HV-Generaldirektor Josef Kandlhofer. <br> Ein Befund, über den sich allerdings diskutieren lässt. Wie der Hausärzteverband im Dezember mitteilte, gibt es keinerlei aussagekräftige Daten hinsichtlich der Doppelbefundungen. Auch erwies eine Studie der Fachgruppe Radiologie, dass 90 Prozent der angeblichen „Doppeluntersuchungen“ auf Kontrolluntersuchungen entfällt und damit schwerlich als nutzloser Kostentreiber einzustufen ist. Überdies soll jeder Patient selbst entscheiden können, ob er an der ELGA teilnimmt oder nicht. Wie sich damit die „innere Abstimmung“ im Gesundheitssystem verbessern lässt, ist zumindest fraglich. Und ob das „Gefühl“ einer fehlenden inneren Abstimmung den Tatsachen korrespondiert, ließ die HV nicht erheben. <i>kf</i>

Gesundheitsreform: Lange Schatten

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger will das Gesundheitssystem heuer endlich umfassend reformiert wissen. Vorsitzender Hans Jörg Schelling forderte alle Beteiligten auf, „über ihren Schatten zu springen.“ Das werde allerdings nicht einfach. Gesundheitsreform: Lange Schatten <% image name="Schelling_Web" %> <small><b>Hauptverbands-Vorsitzender Schelling:</b> Gesundheitsreform endlich anpacken <i>Foto: Hauptverband der Sozialversicherungsträger</i></small><br><p> Heuer müsse die umfassende Reform des österreichischen Gesundheitssystems endlich stattfinden, forderte der Vorsitzende des <a href=http://www.hauptverband.at target=“_blank“>Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger</a>, Hans Jörg Schelling, bei einer Pressekonferenz in Wien. Die diesbezüglichen Diskussionen zwischen Vertretern des Bundes, der Ländern und des Hauptverbandes verliefen „konstruktiv“. Und die jüngst aus Regierungskreisen kolportierten Einsparungsmöglichkeiten in der Höhe von etwa 1,8 Milliarden Euro bis 2016 seien bei einigem guten Willen durchaus gegeben.<br> Freilich könne es noch manche unterhaltsame Stunden geben, denn langsam näherten sich die Debatten den beiden heikelsten Punkten: der Finanzierung und der Kompetenzverteilung. Schelling warnte allerdings vor einem Scheitern: „Wenn wir das System nicht reformieren, fährt es irgendwann einmal voll gegen die Wand. Es wird in seiner derzeitigen Form nicht mehr finanzierbar sein.“ Und dann stünden alle möglichen Unerfreulichkeiten ins Haus, Leistungskürzungen inklusive. Der HV-Chef zeigte sich aber grundsätzlich optimistisch. Grundsätzlich hätten alle verstanden, was auf dem Spiel stehe. Da sämtliche Gebietskörperschaften von Finanznöten geplagt seien, aller Voraussicht nach eine wie immer geartete „Schuldenbremse“ eingeführt werde und 2014 der nächste Finanzausgleich anstehe, bleibe nichts anderes übrig als eine gründliche Reform. <br> Mit den Reformen im eigenen Haus gab sich Schelling zufrieden: Die bis 2013 vereinbarten Kostensenkungen von 1,725 Milliarden Euro ohne Leistungsverminderungen würden voraussichtlich um etwa 500 Millionen übertroffen. Mehreinnahmen würden in dieser Berechnung nicht berücksichtigt: „Das wäre ein Vorbild für die Budgetsanierung. Dabei sollte man sich auch nicht auf das Wirtschaftswachstum und damit auf höhere Einnahmen verlassen.“ <p><b>Umstrukturieren statt schließen</b><p> Schelling zufolge müsste die Reform des Gesundheitssystems auf die Schaffung länderübergreifender Gesundheitsregionen hinauslaufen, in denen die nötigen medizinischen Leistungen möglichst kostengünstig erbracht werden sollten. Kleine Krankenhäuser sollten nicht geschlossen, sehr wohl aber umstrukturiert werden. Sie sollten in der Lage sein, Akutfälle zu behandeln und daneben über ein bis zwei Fachabteilungen verfügen. Es gehe nicht um die Schließung von Anstalten, sehr wohl aber um deren Restrukturierung. Einmal mehr forderte der HV-Chef, die Planung für die Errichtung von Krankenanstalten auf der Bundesebene zu konzentrieren: „Allerdings müssten dazu alle über ihren Schatten springen. Und im Moment sieht es leider so aus, als seien die Schatten länger, als wir gedacht haben.“ <p> <b>Sobotkas Schatten</b><p> Einer der Schatten dürfte seinen Ursprung in Niederösterreich haben. Auf den Tag zeitgleich mit Schelling legte Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka die Ergebnisse einer „Patientenbefragung“ vor, der zufolge die Patienten gerade mit den Leistungen kleiner Krankenhäuser besonders zufrieden sind. Die meisten davon hätten weniger als 300 Betten, konstatierte Sobotka und schlussfolgerte: „Solche Häuser zuzusperren hieße, der Gesundheitslandschaft ein wesentliches Element zu entziehen. An dieser Struktur und den Standortgarantien darf nicht gerüttelt werden.“ <p><b>Mehr Mut</b><p> Allerdings könnte die Politik durchaus Mut beweisen, betonte Schelling: Die Bevölkerung stehe einer Reform des Gesundheitswesens positiv gegenüber, zeige eine Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag des Hauptverbandes. Dieser zufolge sind rund 85 Prozent der Befragten der Auffassung, Österreich habe im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten „eines der besten Gesundheitssysteme“. Dennoch halten rund 82 Prozent der Bevölkerung die Reform des Gesundheitswesens für „sehr“ bzw. zumindest „eher“ dringlich. Und ganz im Sinne des Hauptverbandes sehen rund 86 Prozent der Befragten in den sogenannten „Doppeluntersuchungen“ einen Kostentreiber und glauben nicht, dass diese mehr Sicherheit für die Patienten bringt. Überdies hätten etwa 78 Prozent der Befragten „das Gefühl, dass trotz der hohen Kosten des österreichischen Gesundheitssystems die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut“ und dass „die innere Abstimmung fehlt“. „Das ist eine Aufforderung der Bevölkerung, die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA)“, konstatierte denn auch HV-Generaldirektor Josef Kandlhofer. <br> Ein Befund, über den sich allerdings diskutieren lässt. Wie der Hausärzteverband im Dezember mitteilte, gibt es keinerlei aussagekräftige Daten hinsichtlich der Doppelbefundungen. Auch erwies eine Studie der Fachgruppe Radiologie, dass 90 Prozent der angeblichen „Doppeluntersuchungen“ auf Kontrolluntersuchungen entfällt und damit schwerlich als nutzloser Kostentreiber einzustufen ist. Überdies soll jeder Patient selbst entscheiden können, ob er an der ELGA teilnimmt oder nicht. Wie sich damit die „innere Abstimmung“ im Gesundheitssystem verbessern lässt, ist zumindest fraglich. Und ob das „Gefühl“ einer fehlenden inneren Abstimmung den Tatsachen korrespondiert, ließ die HV nicht erheben. <i>kf</i>

Lenzing liefert Hitzeschutzfaser an US-Army

Eine am Silvestertag geleistete Unterschrift von US-Präsident Barack Obama ermöglicht es dem österreichischen Cellulosefaser-Hersteller <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing</a> langfristig, die US-Army mit der Hitzeschutzfaser „Lenzing FR“ zu beliefern. Bisher war das nur auf der Basis einer befristeten Ausnahmegenehmigung möglich. Lenzing liefert Hitzeschutzfaser an US-Army <% image name="USArmyFeuer" %> <small><b>Schutz vor den Flammen:</b> In Uniformen der US-Army kommt eine Spezialfaser von Lenzing zum Einsatz. <i>Bild: US-Army/Paul Conrad, Range Control</i></small> Nach US-amerikanischen Bestimmungen dürfen für die Armee der Vereinigten Staaten im Prinzip nur Bekleidungsprodukte verwendet werden, die vollständig in den USA hergestellt werden. Das Unternehmen Ten Cate Protective Fabrics lieferte aber schon bisher flammhemmende Uniformstoffe, deren Schlüsselkomponente eine Hitzeschutzfaser von Lenzing ist – eine Ausnahmegenehmigung aus dem Jahr 2008 machte das möglich. Die von US-Präsident Barack Obama am 31. Dezember unterzeichnete Gesetzesvorlage zum National Defense Authorization Act schafft diesem Lieferverhältnis nun eine dauerhafte und unbefristete Grundlage. Einer Aussendung zufolge kommt das Uniformgewebe „Defender M“ dem durch den erhöhten Einsatz unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen gestiegenen Flamm- und Feuerschutzbedürfnis der US-Soldaten entgegen. Die darin verarbeitete Faser „Lenzing FR“ erfüllt die vorgegebenen Flamm- und Hitzeschutzeigenschaften und gilt als komfortabel und atmungsaktiv.

Chemiehändler Nordmann Rassmann ist 100

Das Hamburger Chemiedistributionsunternehmen <a href=http://www.nrc.de>Nordmann Rassmann</a> feiert sein 100-jähriges Bestehen. 1912 als Handelshaus für Naturkautschuk gegründet, ist der Familienbetrieb heute ein international tätiger Händler von Roh- und Zusatzstoffen sowie Spezialchemikalien. Chemiehändler Nordmann Rassmann ist 100 <% image name="CarstenNordmannundEdgarE" %> <small><b>Die Brüder Edgar E. Nordmann (rechts) und Carsten Nordmann (links) </b> repräsentieren die dritte Generation der Eigentümerfamilie. <i>Bild: Nordmann Rassmann</i></small> 2011 konnte Nordmann Rassmann mit 280 Mitarbeitern und elf Tochterunternehmen einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro erzielen. Das Unternehmen vertritt weltweit agierende Rohstoffproduzenten in Deutschland, Österreich, Mittel- und Osteuropa, Skandinavien sowie in der Schweiz und beliefert unter anderem die Kosmetik-, Reinigungs-, Pharma-, Lebensmittel-, Bau-, Farben-, Lack, Klebstoff-, Kunststoff-, Kautschuk- und Polyurethanindustrie. <b>Weiterer Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts geplant</b> Derzeit plant Nordmann Rassmann die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in weitere europäische Länder und fasst zusätzliche Investitionen auf dem Gebiet der Anwendungstechnik, der Abfüllung und der Compoundierung ins Auge. Nordmann Rassmannn wurde 1912 von Eduard Nordmann und Fritz Rassmannn als Handelshaus für Naturkautschuk und Kakao gegrüdnet. In den 1950er-Jahren stieg das Unternehmen ins Chemikaliengeschäft ein.

January 12th

Intercell: Tuberkulose-Impfstoff für HIV-positive Menschen im Test

Das Wiener Impfstoffunternehmen <a href=http://www.intercell.com/de/main>Intercell</a> hat eine Phase-II-Studie für einen gemeinsam mit dem dänischen Statens Serum Institut (SSI) entwickelten Tuberkulose-Impfstoff gestartet, bei der dieser an HIV-positiven Menschen in Südafrika und Tansania getestet wird. Intercell: Tuberkulose-Impfstoff für HIV-positive Menschen im Test <% image name="genimage2" %> <small><b>Das Statens Serum Institut</b> in Kopenhagen kooperiert mit Intercell bei Entwicklung eines Tuberkulose-Impfstoffs. <i>Bild: Statens Serum Institut (SSI)</i></small> Der Subunit-Impfstoff ist eine Kombination aus Antigenen des SSI und dem von Intercell entwickelten Adjuvans IC 31 (einer synthetische Formulierung mit immunstimulierenden Eigenschaften). Klinische Phase-I-Studien haben nach Angaben des Unternehmens bereits die Sicherheit und Immunogenität des Vakzins gezeigt. <b>Wege zu einem Impfstoff gegen Tuberkulose</b> Die nun begonnen Studie, für die 2013 erste Ergebnisse erwartet werden, ist als randomisierte Doppelblindstudie ausgelegt und wird die Immunogenität und Sicherheit des Impfstoffs an HIV-positiven Personen in Afrika untersuchen. Sie wird von EDCTP (European and Developing Countries Clinical Trials Partnership) finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Aurum Institute, dem Ifakara Health Institute, dem Swiss Tropical sowie dem Public Health Institute, der London School of Hygiene and Tropical Medicine und der South African TB Vaccine Initiative, durchgeführt. Eine zweite klinische Phase-II-Studie, mit der die Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffkandidaten in gesunden Jugendlichen ausgewertet werden soll, ist in Planung. Die Zusammenarbeit zwischen SSI und Intercell im Bereich Tuberkulose umfasst derzeit drei klinische Impfstoffkandidaten, die alle das Adjuvans IC31 beinhalten: Der Impfstoffkandidat H1IC, der jetzt in die Phase II startet, H4IC, der sich derzeit in einer Phase I befindet und gemeinsam mit Sanofi Aventis und Aeras weiterentwickelt wird , sowie H56IC, ein Kandidat, der sich gegenwärtig in einer von der Bill & Melinda Gates Foundation finanzierten Phase I befindet. <small> <b>Tuberkulose und HIV</b> Laut Angaben der WHO entwickeln jährlich mehr als 9 Millionen Menschen Tuberkulose-Symptome, etwa 1,7 Millionen davon sterben. Tuberkulose gilt als häufigste Todesursache bei HIV-Infizierten. </small>

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