Archive - 2012

February 22nd

Entstand das Leben auf dem Festland?

Eine Forschergruppe um den Biophysiker Armen Mulkidjanian von der <a href=http://www.uni-osnabrueck.de>Uni Osnabrück</a> kommt zum Ergebnis, dass das Leben nicht, wie meist angenommen, im Meer, sondern auf dem Festland in Teichen und Seen aus kondensiertem geothermalem Dampf entstanden sein muss. Mit dem Sonnenlicht als Energiequelle könnte es dort zur Entstehung der für Lebensvorgänge entscheidenden biochemischen Vorgänge gekommen sein.

 

Die Wissenschaft der Vergleichenden Genomik („Comparative Genomics“) stellt die bisher entschlüsselten Genome verschiedenartiger Lebewesen einander gegenüber, um die großen Züge der molekularen Evolution nachzuzeichnen. Auf diese Weise konnte bereits ein Satz von etwa 60 Genen bestimmt werden, die in allen zellulären Organismen vorkommen und somit auch Bestandteil des Genoms von deren letztem gemeinsamen Vorfahren waren.

Unter Federführung des Biophysikers Armen Mulkidjanian, der an der Universität Osnabrück arbeitet, wurde dieser Ansatz noch weiter getrieben und daraus Schlüsse auf die chemische Zusammensetzung der ersten Lebewesen gezogen. Denn die allgegenwärtigen Gene codieren für bestimmte Proteine – und damit diese arbeiten können, sind bestimmte anorganische Ionen erforderlich.  Den Wissenschaftlern fiel auf, dass für mehrere dieser Proteine Kalium, Zink, Mangan und Phosphat-Ionen wichtig sind, Natrium aber für keines benötigt wird.

 

Zusammensetzung lässt auf warme Teiche schließen

Da man aber annehmen muss, dass die Hülle dieser ersten Protozellen noch sehr durchlässig war, kann man nun von der „inneren Chemie“ der Lebewesen auf die anorganische Zusammensetzung in ihrem Lebensraum schließen. Das Team analysierte daher geochemische Belege für die urzeitliche Zusammensetzung von Gewässern auf dem Festland und im Ozean. In Proben von Meerwasser, das in 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen eingeschlossen war, fand man etwa vierzig Mal mehr Natrium als Kalium, genau wie in heutigen Ozeanen. Dagegen entspricht die Zusammensetzung des Dampfkondensats auf geothermalen Feldern – wie sie etwa auf der Kamtschatka-Halbinsel oder im Yellowstone-Nationalpark vorkommen – genau der geforderten anorganischen Chemie der frühen Zellen, wenn man berücksichtigt, dass die Atmosphäre damals keinen Sauerstoff enthielt.

 

 

 

 

  

Gutes Jahr für die Chemiedistribution

Das weltweit tätige Chemiedistributions-Unternehmen <a href=http://www.brenntag.com>Brenntag</a> konnte 2011 den Umsatz um 15,4 Prozent und das operative EBITDA um 12,2 Prozent steigern. Auch der Umsatz der Zentral- und Osteuropa-Tochter Brenntag CEE mit Sitz in Wien verzeichnete mit knapp 13 Prozent ein ansehnliches Wachstum.

 

Noch handelt es sich um vorläufige, nicht-testierte Zahlen, doch dass das Jahr für Brenntag weltweit erfolgreich war, daran besteht kein Zweifel. Auf Basis konstanter Wechselkurse konnte der Umsatz um 15,4 Prozent auf 8.679 Millionen Euro erhöht werden. Als Grund dafür werden sowohl höhere Verkaufspreise als auch größere Absatzmengen genannt. Nur ein geringer Teil des Wachstums ist auf Akquisitionen zurückzuführen. Auch das operative EBITDA konnte (wieder auf Basis konstanter Wechselkurse) um 12,2 Prozent  gesteigert werden und liegt mit 660,9 Millionen Euro knapp über der Mitte der angepeilten Spanne zwischen 650 und 670 Millionen Euro.

Zufrieden zeigt sich auch Helmut Struger, CEO von Brenntag CEE mit Sitz in Wien. Besonders stark wuchs  in dem von ihm verantworteten Vertriebsgebiet das Geschäft mit der Türkei, aber auch Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Ukraine konnten wesentlich zum Gesamtumsatzwachstum von knapp 13 Prozent auf 987 Millionen Euro beitragen.

February 21st

Selten, aber problematisch

EU-weit leiden insgesamt etwa 30 Millionen Personen an einer der rund 8.000 verschiedenen sogenannten „seltenen Erkrankungen“ („Rare Diseases“), also chronischen, häufig auch fortschreitenden Erkrankungen, die zu etwa 80 Prozent genetisch bedingt sind. Als „selten“ gilt eine Erkrankung in der Europäischen Union dann, wenn statistisch gesehen von 2.000 Einwohnern nicht mehr als eine Person an ihr leidet. Bei EU-weit 30 Millionen insgesamt Betroffenen wären dies pro Krankheit somit maximal 15.000 Personen. Der Massenmarkt, der benötigt wird, um ein Medikament kommerziell rentabel zu machen, existiert bei den „seltene Erkrankung“ damit nicht. „Ohne den politischen Willen, entsprechende Arzneien zu entwickeln, findet das einfach nicht statt“, erläuterte Martina Schmidt, die Geschäftsführerin der Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH und Vorsitzende des Arbeitskreises „Rare Diseases“ des Pharmaindustrieverbandes Pharmig, bei einer Pressekonferenz aus Anlass des „Rare Disease Day“ am 29. Feber in Wien.<p>
Immerhin ist dieser Wille zumindest grundsätzlich gegeben: Schon Ende Jänner 2000 trat die europäische Verordnung über entsprechende Arzneimittel („Orphan Drugs“) in Kraft. Sie begrenzt die Zulassungsgebühren für solche Medikamente und gewährt den Herstellern ein zehnjähriges exklusives Vermarktungsrecht. Das Ergebnis: Seit Inkrafttreten der Verordnung wurden 924 Wirkstoffe erforscht und 62 Medikamente zugelassen. Allerdings: 2011 belief sich die Anzahl der Zulassungen auf gerade einmal vier, in früheren Jahren waren es bis zu zehn gewesen. Schmidt: „Das ist eigentlich ein Alarmsignal. Man muss sich fragen, ob die Förderungen ausreichend sind.“<p>

Bewusstsein verbessern<p>
Und dazu kommt noch ein Problem, erläuterte Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber: Die Krankenkassen gingen beim Erstatten der Medikamentenkosten grundsätzlich von hohen Patientenzahlen aus, die es bei „Rare Diseases“ sozusagen per definitionem nicht gibt. Außerdem gelten in allen 27 EU-Staaten unterschiedliche Erstattungssysteme, was die Neuentwicklung von Medikamenten auch nicht eben einfacher macht. Und: In Österreich bedarf die Abgabe von „Orphan Drugs“ an einen Patienten der Genehmigung durch den zuständigen Chefarzt. Betroffene berichten, dass dessen Placet nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Auch Ämter und Behörden seien sich des „Rare-Disease“-Problem nicht immer ausreichend bewusst, ergänzte Schmidt: „Immer wieder müssen Menschen erklären, warum sie eine spezielle Therapie brauchen, obwohl sie doch ohnehin so gesund aussehen.“<p>
Eine Besserung der Lage erwartet sie sich nicht zuletzt vom nationalen Aktionsplan für seltene Erkrankungen, den alle EU-Mitgliedsstaaten bis Ende 2013 auszuarbeiten haben. In Österreich erledigt das die Anfang 2011 eingerichtete „Nationale Koordinationsstelle Seltene Erkrankungen“ (NKSE) gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium. Der Plan dient unter anderem der Verbesserung des Bewusstseins hinsichtlich „Rare Diseases“, dem Aufbau eines umfassenden Informationssystems, der besseren Diagnostik und des Zugangs zu Therapien und schließlich der – auch finanziellen – Anerkennung der Leistungen einschlägiger Selbsthilfegruppen. Laut Schmidt laufen die Arbeiten zufriedenstellend. Auch das Sozialministerium ist mittlerweile daran beteiligt.<p>

Strukturell reformieren<p>
Wie sich die in Verhandlung befindliche Reform des Gesundheitswesens auf den Umgang mit den „Rare Diseases“ auswirken wird, steht noch nicht fest. Pharmig-Generalsekretär Huber sagte aber, er hoffe, dass der Aktionsplan wie vorgesehen erstellt wird. Und: Die großen Brocken bei den Einsparungen seien bekanntlich ohnehin nicht bei den Medikamenten zu holen: „Es müssten endlich die Strukturreformen im stationären Bereich durchgeführt werden. Außerdem gehören die Kompetenzen im Gesundheitsbereich bereinigt.“

February 20th

LVA eröffnet Standort in Klosterneuburg

Die <a href=http://lva.at>LVA GmbH</a>, die Prüf-, Zertifizierungs- und Beratungsdienstleistungen für die Lebensmittelbranche anbietet, hat einen neuen Firmensitz in Klosterneuburg eröffnet. In dem neu errichteten, 4.500 Quadratmeter großen Büro- und Laborgebäude werden ca. 100 Mitarbeiter beschäftigt sein.

 

An der Eröffnungsfeier nahmen der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll, der Klosterneuburger Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Helmut Miernicki, der Geschäftsführer der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus, Bernhard Backovsky, der Propst des Stifts Klosterneuburg sowie Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender der Agrana und Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich teil. Die LVA GmbH hat mehr als 11 Millionen Euro in den neuen Standort investiert, der „die technischen und räumlichen Voraussetzungen bietet, um den hohen Qualitätsanforderungen der Lebensmittelbranche gerecht zu werden“, wie Geschäftsführer Michael Gartner ausführte.

Mit der Übersiedelung nach Klosterneuburg  wurde auch ein neues Analysengerät, ein LC-Triple-Quadrupol-Massenspektrometer angeschafft, das die Analyse von bestimmten Verbindungsklassen, beispielsweise Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, in geringeren Konzentrationen als bisher erlaubt. Zur Anwendung kommt dabei die sogenannte „QuECheRS-Methode“ (steht für „Quick Easy Cheap Effective Rugged Safe“), mit der in wenigen Stunden eine große Bandbreite an Pestiziden (apolare, polare, mittelpolare Verbindungen) mit hoher Empfindlichkeit bestimmt werden können.

 

February 17th

Leobener CD-Labor entwickelt bioverträgliche Druckertinten

An der Montan-Universität Leoben ist ein neues Christian-Doppler-Labor gegründet worden. Die von Thomas Grießer vom <a href=http://ssfp.unileoben.ac.at/index.htm>Institut für Chemie der Kunststoffe</a> geleitete Einrichtung beschäftigt sich mit funktionellen Druckertinten auf Polymerbasis.

 

Die gegenwärtig für Ink-Jet-Drucker verwendeten Tinten enthalten Substanzen, die im menschlichen Körper Reizungen hervorrufen können, beispielsweise Acrylat- und Methacrylat-Monomere oder niedermolekulare Photoinhibitoren, wie Grießer erklärt. Das von ihm geleitete CD-Labor zielt nun im ersten Schritt darauf ab, Druckertinten zu entwickeln, die ohne derartige Substanzen auskommen und so ein hohes Maß an Bioverträglichkeit aufweisen.

In einem zweiten Schritt soll die Herstellung von optischen Elementen (beispielsweise Strukturen zur Leitung elektromagnetischer Wellen, sogenannter Wellenleiter) und medizintechnischer Produkte mittels 3D-Druckvefahren untersucht werden. Bioverträgliche Druckertinten könnten etwa zur Produktion von Implantaten oder Prothesen Verwendung finden. Unternehmenspartner des Labors ist die Durst Phototechnik Digital Technology GmbH.

 

 

 

 

 

  

RCPE gründet Spin-off für regulatorische Dienstleistungen

 

Das RCPE, ein Kompetenzzentrum für pharmazeutisches Engineering in Graz, hat sein erstes Spin-off gegründet. Die Pharmaceutical Regulatory Services GmbH (<a href=http://www.prsg.at>PRSG</a>) wird Dienstleistungen rund um die Zulassung von Arzneimitteln anbieten.

 

Die regulatorische Aspekte rund um die Zulassung von Arzneimitteln sind gegenwärtig zahlreichen Veränderungen unterworfen. Gestiegene gesellschaftliche Ansprüche an Qualität und Sicherheit, aber auch Veränderungen in der Sichtweise der Behörden (beispielsweise „Quality-by-Design“) führen zu einem steten Wandel bei Abläufen und Anforderungen an eine Zulassung. Diesen Trend hat man am RCPE aufgegriffen, als man im November 2009 eine Business Unit schuf, die sich auf derartige Fragestellungen spezialisiert hat.

Die steigende Nachfrage nach entsprechenden Serviceleistungen hat nun nahegelegt, den Geschäftsbereich als selbständiges Unternehmen auszugliedern. Geschäftsführerin des frischgebackenen Unternehmens ist Lydia Morawetz, die bereits für den Aufbau der Business Unit am RCPE mitverantwortlich war. Sie sieht die Chance von PRSG darin, individuelle Komplettlösungen für den gesamten Zulassungsprozess anzubieten, dessen Abwicklung für viele kleinere Unternehmen zu zeit- und kostenintensiv sei. Zum Angebot des Spin-offs gehören daher die Beratung zu Zulassung und Qualitätsmanagement, die Abwicklung der Einreichung bei Zulassungsverfahren, die Erstellung von den Vorgaben der Behörden entsprechenden Dossiers sowie die Aufbereitung der erforderlichen Daten.

 

TU Graz freut sich über „Enkerl“

Über die Gründung des ersten „Enkerls“ freut sich auch Harald Kainz, Rektor der RCPE-Hauptgesellschafterin TU Graz. Mit der nun gegründeten PRSG gelinge ein weiterer Schritt in Richtung Markt, multidisziplinäre Zugänge und Wissen am Puls der Zeit böten gute Voraussetzungen für einen Erfolgsweg.

 

 

February 16th

Clariant: Wachstum bei Umsatz und Gewinn

Nach umfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen und der Akquisition der Süd-Chemie AG konnte der Schweizer Spezialchemie-Konzern <a href=http://www.clariant.com>Clariant</a> seinen Wachstumskurs festigen. Nur der strake Franken trübte die Ergebnisse des Unternehmens.

In lokalen Währungen wäre der Umsatz, den Clariant 2011 erwirtschaftete, um 16 Prozent gestiegen –  in Schweizer Franken bilanziert, bleiben davon allerdings nur 4 Prozent übrig. Laut einer Aussendung des Konzerns trugen Akquisitionen 14 Prozent zum Umsatzwachstum bei, die Preise wurden um 7 Prozent erhöht. Die abgesetzten Volumina gingen aber um 5 Prozent zurück, dazu habe eine abgeschwächte Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte beigetragen. Ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten, die sich vor alle aus der zwei Milliarden schweren Übernahme der Süd-Chemie ergaben, konnte das EBITDA von 901 auf 975 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden.  

Zum Umsatzanstieg trugen vor allem die von der Süd-Chemie übernommene Geschäftseinheit „Catalysis & Energy“ sowie die weniger von Konjunkturzyklen abhängigen Bereiche Additive, funktionelle Materialien, Spezialchemikalien für Industrie- und Consumer-Märkte sowie Produkte für Erdölgewinnung und Bergbau bei. Das Geschäft mit Pigmenten und Masterbatches war hingegen stärker von der nachlassenden Industrieproduktion im zweiten Halbjahr betroffen.

Der Transformationsprozess des Unternehmens ist CEO Hariolf Kottmann zufolge noch nicht abgeschlossen. Neben der vollständigen Integration der Süd-Chemie will er „strategische Optionen“ für die Geschäftseinheiten Textilchemikalien, Papierchemikalien, Emulsionen sowie Detergentien und Intermediate prüfen, die mittel- bis langfristig realisiert werden sollen. Erstmals seit drei Jahren wird heuer auch wieder eine Dividende von 0,30 Franken an die Aktionäre ausgezahlt.

 

 

 

 

  

February 15th

Wolfgang Pöschl ist neuer Geschäftsführer bei Messer Austria

Wolfgang Pöschl ist neuer Geschäftsführer der <a href=http://www.messer.at>Messer Austria GmbH</a>, die auf die Erzeugung und den Vertrieb von technischen Gasen spezialisiert ist. Als Nachfolger von Michael Beck ist Pöschl für die sieben österreichischen Strandorte und rund 70 Gasecenter des Unternehmens verantwortlich.

 

Messer Austria entstand 1969 durch die Übernahme der ehemaligen Hydroxygen GesmbH durch die Messer-Gruppe. Das Unternehmen betreibt in Österreich eine Luftzerlegungsanlage sowie Anlagen zur Wasserstoff- und Acetylen-Produktion. Am Standort Gumpoldskirchen werden darüber hinaus Spezialgase erzeugt und vermarktet. Hauptabnehmer sind Stahl- und Metallverarbeitung, Chemie-, Lebensmittel- und pharmazeutische Industrie, Automobil- und Elektronikproduktion sowie Medizin und Umwelttechnik. Für den Medizin-Markt fungiert Messer Austria auch als Distributor international tätiger Medizingerätehersteller.

Wolfgang Pöschl, studierter Wirtschaftsingenieur, begann 1981 als Assistent der Geschäftsführung bei Messer Griesheim und verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Gasegeschäft. Seit 2003 war er Geschäftsführer der Messer Schweiz AG und für die Einbindung der Asco Kohlensäure AG in die Messer-Gruppe verantwortlich.

 

 

February 14th

Lanxess erweitert Aromatenverbund in Leverkusen

Der Spezialchemie-Konzern <a href=http://www.lanxess.com>Lanxess</a> investiert am Standort Leverkusen 20 Millionen Euro in die Erweiterung des sogenannten Aromatenverbunds. Ziel ist die Erhöhung der Produktionskapazität von Kresolen.

 

Der Aromatenverbund ist ein Anlagennetzwerk, in dem ausgehend von den petrochemischen Rohstoffen Benzol und Toluol mehr als 60 Intermediate erzeugt werden, die wieder als Ausgangsstoffe für eine Vielzahl an Endprodukten dienen. Wichtige Folgeprodukte sind etwa Wirkstoff für Arznei- Und Pflanzenschutzmitteln, Parfüm- und Aromastoffe, Polymere, Anstrichmitteln, Lacke oder Pigmente.

Insbesondere bei Kresolen (Hydroxy-Methyl-Benzolen) erwartet Lanxess ein langfristiges Marktwachstum. Die Verbindungen werden unter anderem für die Herstellung von Vitamin E, Harzen und Flammschutzmitteln eingesetzt.

 

 

February 13th

Neues Tumorsuppressor-Gen entdeckt

Die Arbeitsgruppe für <a href=http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/onkologie/index2.php?section=research_2>Molekulare Genetik</a> an der Klinik für Innere Medizin I am Wiener AKH konnte zeigen, dass das Protein hVps37A in Eierstockkrebszellen in seiner Aktivität reduziert ist – und dass diese Reduktion einen wichtigen, über den Membranrezeptor EGFR regulierten Signalweg der Zelle beeinflusst.

Die von Michael Krainer geleitete Arbeitsgruppe stellte bereits in einem 2007 abgeschlossenen Projekt fest, dass das für hVps37A codierende Gen bei Ovarial-Karzinom dereguliert ist. Im Rahmen eines vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Folgeprojekts konnte nun bestätigt werden, dass es sich dabei um ein bisher unbekanntes Tumorsuppressor-Gen handelt. In einer großen Anzahl an Gewebeproben von Patientinnen mit Eierstockkrebs konnte eine starke Reduktion der hVps37A-Aktivität gefunden werden, die wiederum die Aktivität des Membranrezeptors EGFR beeinflusst.

EGFR wird durch das Binden eines Signalstoffs phosphoryliert und so in eine aktivierte Form übergeführt, die weitreichenden Einfluss auf zelluläre Prozesse bis hin zur Zellteilung nimmt. Die AKH-Forscher konnten nun zeigen, dass  hVps37A maßgeblich zum Abbau der aktivierten Form des Rezeptors beiträgt, um dessen Einfluss auf die zellulären Prozesse gleichsam wieder abzuschalten. Ist die Aktivität des Proteins aber herabgesetzt, bleibt EGFR aktiviert, was zur Entstehung von Krebs beitragen könnte.

 

Resistent gegen Cetuximab, aber nicht gegen Lapatinib

Diese Erklärung macht auch plausibel, dass Krebszellen mit reduzierter hVps37A-Aktivität resistent gegen das Krebsmedikament Cetuximab werden, nicht aber gegen den Wirkstoff Lapatinib. Cetuximab blockiert die Bindung von Signalstoffen an EGFR – damit die Therapie wirkt, muss der sich bildende Cetuximab-EGFR-Komplex aber wieder abgebaut werden. Lapatinib dagegen unterbinde die Phosphorylierung  von EGFR direkt.

 

  

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