Archive - Mai 11, 2015

Kleine Konferenz zu kleinen Molekülen

Zum zehnten Mal fand vergangene Woche am IMBA in Wien das Mikrosymposium zur Biologie kleiner RNA-Moleküle statt. Die Konferenz hat sich als eine der wichtigsten auf ihrem Fachgebiet etabliert.

 

Eine kleine Idee zu einer Kategorie von kleinen Molekülen hat in den vergangenen Jahren eine schöne Karriere gemacht: Vor zehn Jahren rief Javier Martinez, Gruppenleiter am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien, das Mikrosymposium zu „small interfering RNAs“ (SiRNAs) und anderen in den vergangenen Jahrzehnten entdeckten Formen kleiner RNA-Moleküle ins Leben. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung zu einer der führenden Konferenzen der RNA-Biologie in Europa entwickelt.

Vergangene Woche fand das Mikrosymposium nun zum zehnten Mal statt und konnte zur Jubiläumsausgabe 20 Vortragende aus durchwegs namhaften Forschungseinrichtungen versammeln, darunter die Universität Cambridge, das MIT, das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen oder das California Institute of Technology. Die ursprüngliche Zielsetzung, vor allem jungen Wissenschaftlern Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen zu ermöglichen, ist bis heute leitend: Für die Teilnahme am Mikrosymposium sind keine Gebühren zu entrichten, ein eigener PhD-Workshop, ermöglichte es Dissertanten, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.

 

Die Welt der „small RNAs“

Die Erforschung kleiner RNA-Moleküle ist in den vergangenen Jahren ein bedeutender Forschungszweig geworden, in dem Mechanismen der Genregulation in Pilzen, Pflanzen und Tieren untersucht werden. Mithilfe der Methode der RNA-Interferenz ist es zudem möglich, beliebige Gene gezielt stillzulegen. Für die Entdeckung dieses Mechanismus wurden die US-Forscher Craig Mello und Andrew Fire 2006 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.