Archive - Mai 4, 2015

Toxikologie in-silico

Im Rahmen eines aktuellen FWF-Projekts werden am Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck Computermodelle entwickelt, mit denen Vorhersagen über die toxischen und endokrinen Eigenschaften von Chemikalien gemacht werden können.

 

Daniela Schuster von der Computer-Aided Molecular Design Group des Instituts entwickelt sogenannte Pharmakophor-Modelle, bei denen die Wechselwirkung von Inhaltsstoffen aus Putzmitteln, Kosmetika, Kunststoffwaren, Textilien oder Nahrungsergänzungsmitteln mit körpereigenen Substanzen in drei Dimensionen simuliert wird. Auf diese Weise kann eine Vorauswahl getroffen werden, welche Verbindungen als potenziell gefährlich angesehen und weiteren Labortests unterzogen werden sollten und welche „als harmlos durchgewunken“ werden können, wie Schuster in einer Aussendung zitiert wird.

Erste Ergebnisse konnte die Pharmazeutin bereits mit Modellen erzielen, die für die Hormonproduktion bedeutsame Enzyme simulieren. So zeigte sich etwa, dass Parabene, die als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten zum Einsatz kommen, den Abbau von weiblichen Sexualhormonen (Östrogenen) hemmen.