Archive - Mai 13, 2015

Valneva: Mehr Umsatz, aber kein Gewinn

Das französisch-österreichische Biotechnologie-Unternehmen Valneva weist in seinem jüngsten Quartalsbericht einen starken Zuwachs an Umsätzen und Fördereinnahmen aus. Von der Gewinnzone ist man weiterhin weit entfernt.

 

Erzielte man im ersten Quartal 2014 Umsätze von 7,1 Millionen Euro, so konnte dieser Wert im gleichen Zeitraum 2015 auf 19, 5 Millionen Euro erhöht werden. Wirklich vergleichen lassen sich die Zahlen aber nicht, denn erstmals wurden darin Einnahmen aus dem vom schwedischen Unternehmen Crucell zugekauften Cholera- und Reisedurchfall-Impfstoff Dukoral eingerechnet. Nach Angaben von Valneva haben sich aber auch die mit Ixiaro, dem Vakzin gegen japanische Enzephalitis, erzielten Erlöse mit 9,7 Millionen Euro gut entwickelt.

Nichtsdestotrotz gibt das durch den Zusammenschluss von Intercell und Vivalis Ende 2012 entstandene Unternehmen nach wie vor mehr aus als es einnimmt. Der Nettoverlust konnte aber von 7,1 auf 5,0 Millionen Euro verringert werden, das EBITDA blieb mit minus 3,1 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs annähernd konstant.

Investiert wird derzeit stark in klinische Studien zu Impfstoffen gegen die Krankenhauskeime Pseudomonas und Clostridium difficile. Ergebnisse werden Ende 2015 oder Anfang 2016 erwartet.

 

 

Deutschland: Chemiebranche mit Umsatzrückgang

Der Umsatz der deutschen Chemieindustrie fiel im ersten Quartal 2015 gegenüber dem ersten Quartal 2014 um 1,3 Prozent auf rund 46 Milliarden Euro. Das teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit. Als Grund nennt der Verband die Chemikalienpreise, die im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 3,5 Prozent sanken, im Vergleich zum vierten Quartal 2014 um 2,7 Prozent. Die Produktion lag mit einem Minus von 0,2 Prozent auf dem Niveau des ersten Quartals 2014, im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres stieg sie indessen um 1,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigen blieb mit rund 444.800 konstant.

 

Wie der VCI in seinem Quartalsbericht erläutert, brachen die Rohölpreise im Vergleich zum vierten Quartal 2014 um knapp 30 Prozent ein. Dem gegenüber sanken die Preise für Naphta, den wichtigsten Grundstoff der chemischen Industrie, lediglich um 15,7 Prozent auf etwa 414 Euro pro Tonne. Als „enttäuschend“ bezeichnet der VCI den Inlandsumsatz, der mit 17,3 Milliarden Euro saisonbereinigt um 2,3 Prozent niedriger war als im vierten Quartal 2014. Das Auslandsgeschäft sei dem gegenüber mit 28,7 Milliarden Euro ( plus 0,2 Prozent) „stabil“ geblieben. Die Produktion chemischer Grundstoffe war um zwei Prozent niedriger als im ersten Quartal 2014, der Umsatz lag sogar um 5,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Bei den Spezialchemikalien belief sich der Umsatzrückgang auf 2,5 Prozent.

 

Für das Gesamtjahr 2015 erwartet der VCI einen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent auf 189,9 Milliarden Euro. Der Grund: Zwar dürfte die Produktion um etwa 1,5 Prozent zulegen. Gleichzeitig ist aber ein Sinken der Preise für chemische Produkte um rund zwei Prozent zu erwarten.

 

VCI-Präsident Marijn Dekkers sagte, die Branche erwarte für heuer „eine weitere Belebung des Chemiegeschäfts. Der derzeit niedrige Ölpreis, der schwache Euro und günstige Zinsen stützen die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und Europa.“ Allerdings seien diese „Sonderfaktoren“ nur von kurzer Wirkung. Die deutsche Bundesregierung müsse daher mit nicht näher spezifizierten „wachstumsfördernden Reformen“ helfen.

 

 

Der Quartalsbericht steht auf https://www.vci.de/die-branche/wirtschaftliche-lage/listenseite.jsp kostenlos zur Verfügung.