Archive - Mai 2015

May 13th

Deutschland: Chemiebranche mit Umsatzrückgang

Der Umsatz der deutschen Chemieindustrie fiel im ersten Quartal 2015 gegenüber dem ersten Quartal 2014 um 1,3 Prozent auf rund 46 Milliarden Euro. Das teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit. Als Grund nennt der Verband die Chemikalienpreise, die im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 3,5 Prozent sanken, im Vergleich zum vierten Quartal 2014 um 2,7 Prozent. Die Produktion lag mit einem Minus von 0,2 Prozent auf dem Niveau des ersten Quartals 2014, im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres stieg sie indessen um 1,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigen blieb mit rund 444.800 konstant.

 

Wie der VCI in seinem Quartalsbericht erläutert, brachen die Rohölpreise im Vergleich zum vierten Quartal 2014 um knapp 30 Prozent ein. Dem gegenüber sanken die Preise für Naphta, den wichtigsten Grundstoff der chemischen Industrie, lediglich um 15,7 Prozent auf etwa 414 Euro pro Tonne. Als „enttäuschend“ bezeichnet der VCI den Inlandsumsatz, der mit 17,3 Milliarden Euro saisonbereinigt um 2,3 Prozent niedriger war als im vierten Quartal 2014. Das Auslandsgeschäft sei dem gegenüber mit 28,7 Milliarden Euro ( plus 0,2 Prozent) „stabil“ geblieben. Die Produktion chemischer Grundstoffe war um zwei Prozent niedriger als im ersten Quartal 2014, der Umsatz lag sogar um 5,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Bei den Spezialchemikalien belief sich der Umsatzrückgang auf 2,5 Prozent.

 

Für das Gesamtjahr 2015 erwartet der VCI einen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent auf 189,9 Milliarden Euro. Der Grund: Zwar dürfte die Produktion um etwa 1,5 Prozent zulegen. Gleichzeitig ist aber ein Sinken der Preise für chemische Produkte um rund zwei Prozent zu erwarten.

 

VCI-Präsident Marijn Dekkers sagte, die Branche erwarte für heuer „eine weitere Belebung des Chemiegeschäfts. Der derzeit niedrige Ölpreis, der schwache Euro und günstige Zinsen stützen die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und Europa.“ Allerdings seien diese „Sonderfaktoren“ nur von kurzer Wirkung. Die deutsche Bundesregierung müsse daher mit nicht näher spezifizierten „wachstumsfördernden Reformen“ helfen.

 

 

Der Quartalsbericht steht auf https://www.vci.de/die-branche/wirtschaftliche-lage/listenseite.jsp kostenlos zur Verfügung.

 

 

 

May 12th

ARA: Konstante Sammelmenge

Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) hielt die Menge der von ihr getrennt gesammelten Verpackungen 2014 gegenüber 2013 mit einer Steigerung von einem Prozent auf 844.900 Tonnen in etwa konstant. Gleichzeitig sanken die Kosten für die Sammlung von 135,8 auf 132,7 Millionen Euro bzw. 123 Euro pro Tonne (2013: 126 Euro). Das teilten die Vorstände des Unternehmens, Christoph Scharff und Werner Knausz, bei der heutigen Bilanzpressekonferenz mit. Laut Scharff sind die 123 Euro „der niedrigste Lizenztarif in der Unternehmensgeschichte.“ Das heurige Jahr wird laut Scharff voraussichtlich das „spannendste der Unternehmensgeschichte.“ Der Grund: Seit Anfang Jänner ist auch der Markt für die Sammlung von Verpackungen, die in Haushalten anfallen, geöffnet. Für Verpackungen aus Gewerbe und Industrie war dies schon seit rund 15 Jahren der Fall. Knausz zufolge funktioniert der Wettbewerb bisher problemlos, eine „endgültige Beurteilung“ werde allerdings erst 2016 möglich sein. Zurzeit hat der bisherige Monopolist ARA im Bereich der Haushaltsverpackungen einen Marktanteil von etwa 75 bis 80 Prozent. Im Gewerbebereich liegt sie laut Knausz bei etwa 70 Prozent.

 

Fehlende Verordnung


Eine wesentliche rechtliche Bestimmung fehlt allerdings nach wie vor, die sogenannte „Abgeltungsverordnung“. Sie legt fest, welche Abgeltungen die Kommunen für Verpackungen erhalten, die sie über die Restmüllsammlung erfassen und an die Verpackungssammler weitergeben. Noch nicht erlassen wurde die Verordnung aufgrund von Einwänden der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). Knausz erläuterte dem Chemiereport, die BWB kritisiere, dass die Verordnung sowohl die Mengen vorgebe, die die Kommunen zu erfassen hätten, als auch die Höhe der dafür anfallenden Kosten, die ihnen die Sammelsysteme zu ersetzen haben. Nach derzeitigem Stand soll sich die Höhe der Abgeltungen auf insgesamt 19 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Knausz zufolge wäre die Mengenvorgabe für die BWB „noch akzeptabel. Aber die Preise sollen sich die Kommunen laut BWB mit den einzelnen Sammelsystemen individuell aushandeln.“ Seiner Meinung nach wäre das angesichts der Mengenvorgabe jedoch sinnlos. Knausz erwartet, dass die Verordnung erst per 1. Jänner kommenden Jahres in Kraft treten wird.

 

Neue Leistungen
 

Laut Knausz plant die ARA, noch heuer verstärkt Dienstleistungen für die Industrie anzubieten, auch im Zusammenhang mit dem Energieeffizienzgesetz. Diesem zufolge müssen Energielieferanten mit einer Abgabemenge von mindestens 25 Gigawattstunden pro Jahr diesen Wert jährlich um 0,6 Prozent vermindern bzw. Maßnahmen setzen oder finanzieren, die einer solchen Verminderung rechnerisch gleichkommen. Anrechenbar sind dabei nach derzeitigen Stand auch Strombedarfsreduktionen aufgrund des Ersatzes alter Elektrogeräte durch neue, effizientere Produkte. Die ARA will mit den Elektrohändlern ein System ausarbeiten, um die auf diese Weise erzielte Strombedarfsreduktion zu erfassen. Die Elektrohändler können sich die Reduktion gutschreiben lassen und sie an Energielieferanten verkaufen. Für die ARA erschließt sich damit relativ einfach ein neues Geschäftsfeld: Sie ist ohnehin schon im Bereich der Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten tätig.

 

 

 

May 11th

Kleine Konferenz zu kleinen Molekülen

Zum zehnten Mal fand vergangene Woche am IMBA in Wien das Mikrosymposium zur Biologie kleiner RNA-Moleküle statt. Die Konferenz hat sich als eine der wichtigsten auf ihrem Fachgebiet etabliert.

 

Eine kleine Idee zu einer Kategorie von kleinen Molekülen hat in den vergangenen Jahren eine schöne Karriere gemacht: Vor zehn Jahren rief Javier Martinez, Gruppenleiter am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien, das Mikrosymposium zu „small interfering RNAs“ (SiRNAs) und anderen in den vergangenen Jahrzehnten entdeckten Formen kleiner RNA-Moleküle ins Leben. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung zu einer der führenden Konferenzen der RNA-Biologie in Europa entwickelt.

Vergangene Woche fand das Mikrosymposium nun zum zehnten Mal statt und konnte zur Jubiläumsausgabe 20 Vortragende aus durchwegs namhaften Forschungseinrichtungen versammeln, darunter die Universität Cambridge, das MIT, das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen oder das California Institute of Technology. Die ursprüngliche Zielsetzung, vor allem jungen Wissenschaftlern Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen zu ermöglichen, ist bis heute leitend: Für die Teilnahme am Mikrosymposium sind keine Gebühren zu entrichten, ein eigener PhD-Workshop, ermöglichte es Dissertanten, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.

 

Die Welt der „small RNAs“

Die Erforschung kleiner RNA-Moleküle ist in den vergangenen Jahren ein bedeutender Forschungszweig geworden, in dem Mechanismen der Genregulation in Pilzen, Pflanzen und Tieren untersucht werden. Mithilfe der Methode der RNA-Interferenz ist es zudem möglich, beliebige Gene gezielt stillzulegen. Für die Entdeckung dieses Mechanismus wurden die US-Forscher Craig Mello und Andrew Fire 2006 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

 

 

 

 

May 8th

Lanxess erhöht Gewinnprognose

Der deutsche Chemiekonzern Lanxess konnte im ersten Quartal 2015 das EBITDA vor Sondereinflüssen deutlich steigern und erhöht dementsprechend seine Erwartung für den operativen Gewinn im Gesamtjahr 2015.

 

Vorstandvorsitzender Matthias Zachert macht sowohl gesunkene Rohstoffkosten und günstige Währungseffekte aufgrund des starken US-Dollars als auch betriebliche Einsparungen verantwortlich, die im Zuge der von ihm angestoßenen Neuausrichtung erwirtschaftet worden seien.

Zachert hatte dem unter Druck geratenen Unternehmen nach seinem Wechsel an die Konzernspitze im April 2014 eine umfangreiche Restrukturierung verordnet, die vor allem bei Verwaltungs- und Vertriebskosten zu schnell realisierbaren Kosteneinsparungen geführt haben dürfte.

Nach Angaben von Lanxess waren die bisherigen Maßnahmen aber nur die erste Phase eines dreistufigen Programms. Im zweiten Schritt sollen nun die Produktionsnetzwerke für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk und Neodym-basierten Performance-Butadien-Kautschuk neu aufgestellt werden. Danach soll in einer dritten Stufe soll die „Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsportfolios“ im Fokus stehen. Insbesondere im Kautschukgeschäft sieht man sich derzeit nach potenziellen Kooperationspartnern um.

 

 

 

May 7th

BoB 2015 geht an Cyprumed

Das Unternehmen <a href=http://www.cyprumed.net target=“_blank“>Cyprumed</a>, das eine Technologie zu oralen Verabreichung von therapeutischen Peptiden entwickelt, hat den diesjährigen Businessplan-Wettbewerb „Best of Biotech“ (BoB) gewonnen. Die Plätze zwei und drei gingen an die Projekte Tamirna und Syconium.

 

Bereits zum siebenten Mal hat die Förderbank <a href=http://www.awsg.at/Content.Node target=“_blank“>AWS</a> im Auftrag des Wirtschaftsministeriums den Businessplan-Wettbewerb „Best of Biotech“ international ausgeschrieben. Angesprochen werden damit potenzielle oder aktuelle Unternehmensgründer aus dem Umfeld der akademischen Lebenswissenschaften. In einer ersten Phase, die von Juni bis November 2014 dauerte, reichten 42 Teams aus 11 Ländern ihre Ideen für neue Keime unternehmerischer Tätigkeit ein, die drei besten davon wurden mit je 1.500 Euro prämiert.

 

Die Ergebnisse von Phase II

30 Projekte wurden dann in einer zweiten Phase zu vollständigen Business-Plänen ausgearbeitet, erhielten umfassendes Feedback von einem vielfältig zusammengesetzten Evaluatoren-Team und wurden schließlich der Bewertung einer zehnköpfigen Jury unterzogen.

Cyprumed überzeugte dabei mit einem Ansatz, der bislang lediglich injizierbare Arzneimittel auf Peptid-Basis einer oralen Verabreichbarkeit zugänglich machen soll. Das von Roche gestiftete Preisgeld für den ersten Platz betrug 15.000 Euro.

10.000 Euro gingen an den zweitplatzierten Tamirna – ein Startup-Unternehmen, das Mikro-RNA (miRNA) einer diagnostischen und therapeutischen Verwendung zuführen will. Mit der Syconium Lactic Acid GmbH erzielte ein Unternehmen der weißen Biotechnologie den mit 5.000 Euro dotierten dritten Platz. Das Unternehmen verfolgt die Idee, Milchsäure in isomer reiner Form mithilfe eines neuartigen Produktionsverfahrens in Hefe herzustellen.

 

Medizintechnik-Sonderpreis

Der von der Wiener Life-Sciences-Plattform <a href=http://lisavienna.at>LISAvienna</a> gestiftete Sonderpreis für Medizintechnik (Medtech Award) im Wert von 10.000 Euro ging in diesem Jahr an die CSD Labs, die eine bereits klinisch getestete Software zur Objektivierung der Diagnose von Herzfehlern entwickelt haben.

 

 

 

 

 

 

Krach um Emissionshandelsreform

Kritik an der am Dienstag beschlossenen Reform des EU-internen Handels mit CO2-Zertifikaten (EU-ETS) übt der deutsche Verband der Chemischen Industrie (VCI). Das Europäische Parlament, die EU-Kommission und die Ratspräsidentschaft hatten sich darauf geeinigt, mit 1. Jänner 2019 eine sogenannte „Marktstabilitätsreserve“ einzuführen. Dies bedeutet folgendes: Im Zeitraum 2014 bis 2016 werden Zertifikate über insgesamt 900 Millionen Tonnen CO2 aus dem Markt genommen, um einen weiteren Verfall der ohnehin sehr niedrigen CO2-Preise zu verhindern. Zurzeit belaufen sich diese auf etwa 7,50 Euro pro Zertifikat. Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 waren es rund 30 Euro gewesen. Bisher war geplant, die Zertifikate über die 900 Millionen Tonnen CO2 ab 2019 dem Markt wieder zuzuführen, um einen möglichen rapiden Anstieg der Preise am Ende der laufenden dritten Handelsperiode zu verhindern. Dies wurde als „Backloading“ bezeichnet. Gemäß der Einigung vom Dienstag werden die Zertifikate dem Handel nun nicht mehr automatisch wieder zugeführt, sondern in die „Marktstabilitätsreserve“ übernommen. Überdies ist geplant, Gespräche über eine grundlegende Reform des EU-ETS zu führen.

 

Laut VCI drohen der deutschen Chemieindustrie mit der Marktstabilitätsreserve jährlich Mehrkosten von bis zu 2,2 Milliarden Euro durch höhere CO2-Preise. Die Branche benötige daher eine „Kompensation“, um einen „krassen Wettbewerbsnachteil“ zu vermeiden, verlautete VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann in einer Aussendung. Sollten der Chemieindustrie die genannten Kosten nicht ersetzt werdem, sei mit einer „erheblichen Verunsicherung und geringeren Investitionsbereitschaft“ zu rechnen, warnte Tillmann. Vor Einführung eines globalen Emissionshandelssystems müsse „die heimische Industrie für ihre Prozesse Zertifikate weitgehend kostenlos erhalten.“

 

Ob ein solches globales Handelssystem jemals zustande kommt, ist allerdings fraglich. Ebenso bezweifeln Energiewirtschaftsexperten, dass die Marktstabilitätsreserve tatsächlich zu einer massiven Erhöhung der CO2-Preise führt. Schon seit langem werde über deren Einführung verhandelt. Unter Berücksichtigung des bereits laufenden Backloadings habe der Markt die Auswirkungen einer Verknappung der Zertifikate bereits weitestgehend eingepreist. Ohnehin sei eine drastische Verknappung faktisch auszuschließen: Zurzeit befänden sich überzählige Zertifikate über rund zwei Milliarden Tonnen CO2 auf dem Markt.

 

Im Gegensatz zum VCI begrüßte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Einigung vom Dienstag. Ihm zufolge handelt es sich um ein „wichtiges Instrument und um die Voraussetzung zur Reform des europäischen Emissionshandelssystems.“ Die Planungssicherheit für die Wirtschaft werde erhöht, „Investitionen in CO2-arme und hocheffiziente Technologien“ würden damit gefördert. Bedauerlich sei nur, dass die Einführung der Marktstabilitätsreserve erst 2019 erfolge. Aus Sicht des BDEW hätte dies schon 2017 geschehen sollen.

 

 

 

May 5th

Sieben Millionen für Themis Bioscience

Das Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.themisbio.com>Themis Bioscience</a> hat mit einem Abschluss über sieben Millionen Euro eine Serie-B-Finanzierungsrunde gestartet. Das Geld soll vor allem für Phase-II-Studien zu Themis´ Vakzin-Kandidaten gegen Chikungunya-Fieber verwendet werden.

 

Führender Investor ist dabei die Beteiligungsgesellschaft Wellington Partners, außerdem zogen die bestehenden Shareholder Ventech und Omnes Capital mit. Insgesamt sollen im Rahmen der Finanzierungsrunde bis zu zehn Millionen Euro eingeworben werden.

Nach vielversprechenden Ergebnissen einer Phase-I-Studie, die dem Impfstoffkandidaten gegen die bisher nicht behandelbare Tropenkrankheit Chikungunya-Fieber gute Immunogenität, Sicherheit und Verträglichkeit bescheinigt haben, will das von Erich Tauber gegründete Unternehmen nun Phase-II-Studien zur Wirksamkeit des Präparats beginnen.  Außerdem soll die Pipeline des Unternehmens, die auf einer am Institut Pasteur in Paris entwickelten und an Themis auslizenzierten Vektorplattform basiert, weiter vorangetrieben werden.

 

Neu aufgestellter Aufsichtsrat

Eine neue Struktur enthält im Zuge dessen auch der Aufsichtsrat des Unternehmens. Gerd Zettlmeissl, langjähriger Geschäftsführer der Intercell AG, wird neuer Vorsitzender, außerdem stoßen Jean-Paul Prieels, ehemaliger Senior Vice President der F&E-Abteilung von Glaxo Smith Kline Biologicals, sowie Regina Hodits, General Partner von Wellington Partners, zu dem Kontrollgremium.

 

 

 

AMAG: Quartals-EBITDA steigt um 45 Prozent

Das EBITDA des Aluminiumkonzerns AMAG ist im ersten Quartal 2015 im Vergleich zu 2014 um 45 Prozent auf 35,3 Millionen Euro gewachsen. Das teilte die AMAG in einer Aussendung mit. Der Quartalsumsatz stieg um 14 Prozent auf 231 Millionen Euro. Als Gründe nennt der Konzern ein „verbessertes Marktumfeld“. Die Alu-Preise seien dank höherer Nachfrage gestiegen. Auch hätten sich „Währungseffekte“, sprich, der gegenüber dem US-Dollar schwächere Euro, positiv aufs Exportgeschäft ausgewirkt.

 

Überdies nahm die AMAG im ersten Quartal ihre neue Walzbarrengießerei in Betrieb, die das Vormaterial für das Walzwerk produziert. Der Hochlauf des neuen Warmwalzwerks sowie der Plattenfertigung seien „plangemäß fortgesetzt“ worden. Die Vorbereitungen für den nächsten Ausbauschritt seien angelaufen. Dabei geht es um den Bau eines Kaltwalzwerks, das 2017 in Betrieb gehen soll. Die AMAG investiert in dieses „Projekt AMAG 2020“ rund 300 Millionen Euro.

 

Vorstandschef Helmut Wieser zeigte sich zufrieden. Die AMAG sei „erfolgreich in das Geschäftsjahr 2015 gestartet.“ Nach Produkten aus den neuen Anlagen bestehe „eine hohe Nachfrage.“ Weil der Markt für Primäraluminium sowie Aluminium-Walzprodukte weiter wachse, könne für das Gesamtjahr 2015 mit einem EBITDA zwischen 130 und 140 Millionen Euro gerechnet werden. Gegenüber dem EBITDA von 2014 (114,7 Millionen Euro) wäre das ein Plus von rund 18 Prozent.

 

 

 

Mitsui: Joint Venture genehmigt

Die Europäische Kommission hat die Bildung eines Joint Ventures zwischen der japanischen Mitsui Chemicals (MCI) und dem südkoreanischen Mischkonzern SK Holdings genehmigt. Ihre Argumentation: Es gibt keine Überschneidung der Tätigkeiten der beiden Konzerne im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Generell seien die wirtschaftlichen Aktivitäten von MCI und SK Holdings in Europa vernachlässigbar. Die Prüfung wurde nach dem vereinfachten Verfahren abgewickelt. Die beiden Unternehmen hatten die geplante Bildung des Joint Ventures, an dem sie je 50 Prozent halten wollen, am 1. April angemeldet. Die gemeinsame Firma soll die Bezeichnung „Mitsui Chemicals & SK Polyurethanes Inc.“ tragen, noch heuer ihre Tätigkeit aufnehmen und einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Für 2020 wird ein Umsatz von rund zwei Milliarden US-Dollar angepeilt. Mitsui Chemicals und die SK Holdings hatten den Deal Ende vergangenen Jahres angekündigt.

 

MCI ist auf die Produktion von Funktionschemikalien, polymeren Funktionswerkstoffen, Polyurethanen, chemischen Grundstoffen und Petrochemikalien sowie Filmen und Folien für Verpackung-, Schutz- und Klebezwecke spezialisiert. Die SK Holdings befasst sich in Bereich der chemischen Industrie mit der Herstellung und dem Vertrieb von Chemikalien wie Propylenoxid, Propylenglykol und Toluen sowie optischen Beschichtungen. MCI erzielte 2013 mit etwa 13.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 10,5 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz von SK Holdings wird mit etwa 90 Milliarden Euro pro Jahr beziffert.

 

 

 

May 4th

Toxikologie in-silico

Im Rahmen eines aktuellen FWF-Projekts werden am Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck Computermodelle entwickelt, mit denen Vorhersagen über die toxischen und endokrinen Eigenschaften von Chemikalien gemacht werden können.

 

Daniela Schuster von der Computer-Aided Molecular Design Group des Instituts entwickelt sogenannte Pharmakophor-Modelle, bei denen die Wechselwirkung von Inhaltsstoffen aus Putzmitteln, Kosmetika, Kunststoffwaren, Textilien oder Nahrungsergänzungsmitteln mit körpereigenen Substanzen in drei Dimensionen simuliert wird. Auf diese Weise kann eine Vorauswahl getroffen werden, welche Verbindungen als potenziell gefährlich angesehen und weiteren Labortests unterzogen werden sollten und welche „als harmlos durchgewunken“ werden können, wie Schuster in einer Aussendung zitiert wird.

Erste Ergebnisse konnte die Pharmazeutin bereits mit Modellen erzielen, die für die Hormonproduktion bedeutsame Enzyme simulieren. So zeigte sich etwa, dass Parabene, die als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten zum Einsatz kommen, den Abbau von weiblichen Sexualhormonen (Östrogenen) hemmen.

 

 

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