Archive - Sep 14, 2015

Atmosphärischer Sauerstoff kein Beweis für Leben auf anderen Planeten

Japanischen Wissenschaftlern zufolge ist Sauerstoff in der Atmosphäre kein sicheres Indiz für das Vorhandensein von Leben auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Das Gas könnte auch durch eine Titanoxid-katalysierte photochemische Reaktion gebildet worden sein.

 

Bisher galt ein hoher Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre, so man ihn denn finden würde, als untrügliches Zeichen dafür, dass auf einem Planeten Leben existiert. Denn in der Geschichte der Erdatmosphäre wurde dieser von Organsimen durch Photosynthese freigesetzt. Nachdem alles oxidierbare Material in den Meeren verbraucht war,  mit dem Sauerstoff zunächst reagiert hatte, stieg die Sauerstoffkonzentration vor etwa 2,4 Milliarden Jahren sprunghaft an.

Norio Narita und Shigeyuki Masaoka von den japanischen National Institutes of Natural Sciences haben auf eine weitere Möglichkeit zur Anreicherung atmosphärischen Sauerstoffs hingewiesen. Den beiden Wissenschaftlern zufolge könnte Titanoxid als Katalysator einer Photolyse von Wasser fungieren, bei der dieses mithilfe von Licht in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Auf einem erdähnlichen Planeten würde es nach den Berechnung von Narita und Masaoka ausreichen, wenn diese Reaktion auf 0,05 Prozent der Oberfläche kontinuierlich abläuft, um einen Saustoffgehalt ähnlich dem der Erdatmosphäre (21 Prozent) zu erreichen. Sauerstoff in der Atmosphäre eines Planeten zu finden, würde somit nicht ausreichen, um darauf zu schließen, dass dieser von Lebewesen bewohnt ist.