Archive - Mai 11, 2017

Evologic gewinnt Science2Business Award 2017

Beim diesjährigen „Science2Business Award“ konnte sich das Team von Evologic Technologies bei Jury und Publikum durchsetzen. Der zweite Preis ging an das von der Donau-Universität Krems eingereichte Projekt Smartdiagnos.

 

Eine in blau-weiß, den Farben des Corporate Design, gehaltene Geburtstagstorte am Buffettisch der diesjährigen „Life Science Success“ erinnerte daran, dass diese Veranstaltung, die sich zum alljährlichen Treffpunkt der österreichischen Life-Science-Szene entwickelt hat, heuer bereits zum zehnten Mal stattfand. Zum zehnten Mal wurde in diesem Rahmen auch der „Science2Business“-Award vergeben, der – im Unterschied zu vielen Auszeichnungen, die auf die wissenschaftliche Arbeit selbst abzielen – die Management-Qualitäten eines Kooperationsprojekts prämiert. Vor einigen Jahren wurde dabei einer neuer Vergabemodus festgelegt. Die Jury bestimmt aus allen Einreichungen (heuer waren es 23) vorab zehn Finalisten, die im Rahmen der „Life Science Success“ die Möglichkeit erhalten, ihr Projekt in zehnminütigen Präsentationen vorzustellen. Die Jurymitglieder entscheiden, noch unter dem Eindruck der Darstellungen stehend, über die Vergabe der Preise, während die Besucher der Veranstaltung das Beste der von den Finalisten erstellten Poster bestimmen.

Das Startup-Unternehmen Evologic Technologies konnte in diesem Jahr sowohl den Posterpreis des Publikums als auch den mit 8.000 Euro dotierten Hauptpreis der Jury erringen. Das Unternehmen beschäftigt sich damit, arbuskuläre Mykorrhiza-Pilze (die in Symbiose mit dem Wurzelbereich von Pflanzen im Boden leben) mithilfe eines großtechnisch anwendbaren Prozesses herzustellen. Dabei arbeitet die von Wieland Reichelt gegründete Firma eng mit der TU Wien und dem Agro Innovation Lab der RWA zusammen. Jury-Sprecher Albert Missbichler hob vor allem die geeignete Auswahl von Kooperationspartnern und die Absicherung von Interessen durch entsprechende Verträge hervor, die es dem kleinen Unternehmen ermöglichen, sich auf die eigenen Kompetenzen zu fokussieren.

 

Viele Preisträger an einem Abend

Der zweite, mit 4.000 Euro dotierte Preis ging an das Projekt Smartdiagnos. Dabei werden von einem Team um Viktoria Weber von der Donau-Universität Krems Diagnosesysteme entwickelt, die die Detektion von Pathogenen bei Sepsis-Patienten mit minimaler Probenvorbereitung aus Vollblut ermöglichen. Kooperationspartner ist dabei die Firma CubeDx. Anerkennungspreise gingen an ein Projekt der Meduni Wien, das zyklische Peptide als immunsuppressive Wirkstoffe untersucht, an „Nanokult“ (ein Projekt der Uni Graz zur Entwicklung eines industriefähigen Verfahrens zur Papierentsäuerung bei historischen Dokumenten) sowie an „Sensofood“ – ein von der Carinthia Tech Research AG eingereichtes Projekt, das smarte Sensoren beim schonenden Kochen und Entsaften einsetzt. Sponsor der Preisgelder war das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

Darüber hinaus wurde der von Janssen Cilag gestiftete Jansen Special Award an ein Projekt der Meduni Graz zur Früherkennung von Therapieresistenzen bei Prostatakarzinomen vergeben. Eine von Amin El-Heliebi und seinem Team entwickelte Methode, die sich eines direkt in die Armvene eingeführten Drahtes zur Isolierung relevanter Biomarker bedient, soll mithelfen, eine optimale Behandlungsstrategie für die bei Männern häufigste Krebserkrankung zu finden.

 

OMV „erfolgreich gestartet“

Generaldirektor Rainer Seele ist mit dem ersten Quartal 2017 zufrieden. Der Jahresausblick ist ebenfalls nicht allzu düster.

 

Die OMV ist „erfolgreich ins Jahr 2017 gestartet“, kommentierte Generaldirektor Rainer Seele das am 11, Mai bekannt gegebene Ergebnis des ersten Quartals. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Sondereffekten (CCS EBIT vor Sondereffekten) war mit 805 Millionen Euro etwa drei Mal so hoch wie im ersten Quartal 2016 (262 Millionen Euro). Ferner erzielte die OMV mit rund 335.000 Fass Erdöläquivalent pro Tag (kboe/d) „die höchste Quartalsproduktion in den letzten zehn Jahren“. Auch gelang es, die Produktionskosten auf weniger als 9 USD-Dollar pro Fass zu verringern. Die Referenz-Raffineriemarge war mit 5,42 US-Dollar pro Fass um 34 Cent höher als im ersten Quartal des Jahres 2016. Positiv wirkten sich auch die im Vergleich zu 2016 höheren Öl- und Gaspreise aus, sagte Seele.

 

Hinsichtlich des Upstream-Geschäfts verwies Seele auf die mit Gazprom erzielte Vereinbarung zum Erwerb eines Anteils von 24,99 Prozent am westsibirischen Jushno-Russkoe-Gasfeld. Wird dieser von den Behörden genehmigt, könnte die OMV ihre Tagesproduktion auf über 400.000 Fass steigern. Als Erfolg wertete Seele weiters die Einigung über die Finanzierung der Pipeline Nord Stream 2. Dabei bleibt Gazprom Alleineigentümer. Die übrigen Projektpartner, neben der OMV die ENGIE, Shell, Uniper und Wintershall, tragen mit je rund einer Milliarde Euro zu dem 9,5 Milliarden Euro teuren Vorhaben bei. Von strategischer Bedeutung ist laut Seele die Beteilung der OMV an Smartrics, dem Elektromobilitätsunternehmen des Verbunds und Siemens Österreichs.

 

Für heuer rechnet Seele mit einer Tagesproduktion von rund 320.000 Fass sowie einem durchschnittlichen Ölpreis von 55 US-Dollar pro Fass. Im Upstream-Bereich will er etwa 1,3 Milliarden Euro investieren. Auf dem Gasmarkt besteht derzeit ein Überangebot. Folglich sind laut Seele geringere Verkaufsmengen zu erwarten. Für die derzeit Generalüberholung des Petrochemiebereichs der Raffinerie Schwechat wendet die OMV insgesamt 133 Millionen Euro auf, davon 110 Millionen an Investitionen und 23 Millionen an Betriebskosten. Das CCS EBIT vor Sondereffekten im zweiten Quartal dürfte dadurch mit etwa 80 Millionen Euro belastet werden.