Archive - Mai 3, 2017

Wirtschaftsagentur Wien errichtet Start-up-Labs für die Life-Sciences-Branche

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 3. Mai wurde ein Projekt vorgestellt, das die Schaffung von Laborinfrastruktur für Life-Science-Start-ups im ehemaligen IMP-Gebäude am Vienna Biocenter in Wien-St. Marx zum Ziel hat.

Nachdem das von Boehringer Ingelheim finanzierte Grundlagenforschungsinstitut IMP (Institut für Molekulare Pathologie) Anfang März sein neues Gebäude bezogen hatte, stellte sich die Frage, was mit der bisherigen Bleibe, die Mitte der 80er-Jahre den Startschuss zur Entstehung des Campus darstellte, geschehen soll. Nun wurden die Pläne für die weitere Nutzung der Fachöffentlichkeit vorgestellt: Die Wirtschaftsagentur Wien, die ohnehin Grundeigentümer und Baurechtsgeber für Boehringer Ingelheim war, kauft das Gebäude zurück und investiert rund 20 Millionen Euro in dessen Sanierung. Entstehen sollen Büro- und Laborräume, die speziell auf die Bedürfnisse der Life-Sciences-Branche ausgerichtet sind.

„Als Sahnehäubchen“ werden im dritten Geschoß 1.100 Quadratmeter an Labor- und Büroräumen entstehen, die nach einem auf Start-up-Unternehmen zugeschnittenen Modell vermietet werden. Dazu gehört sowohl ein leistbares Preismodell als auch eine höhere Flexibilität bei Kündigungsfristen und -verzichten als sonst bei derartigen Immobilien üblich. Insgesamt sollen 72 Labor- und 32 Büroarbeitsplätz für Start-ups entstehen. Die übrigen Stockwerke sollen marktkonform vermietet werden, auch das in Gründung befindliche Stammzellenforschungszentrum des IMBA soll Platz finden.

 

„Fehlenden Puzzlestein“ ergänzt

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz bezeichneten Finanzstadträtin Renate Brauner, IMBA-Direktor und Unternehmensgründer Josef Penninger, Philipp von Lattorff (Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV) und Gerhard Hirczi (Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien) die Start-up-Labs als „fehlenden Puzzlestein“, der das Angebot für die Branche komplettiere.

Boehringer Ingelheim wird auch künftig als einer der Hauptsponsoren fungieren und sogenannte „Innovation Tickets“ vergeben, mit denen ausgewählten Jungunternehmen Labor- und Büroarbeitsplätze für jeweils ein Jahr finanziert werden, wie von Lattorff ankündigte. Der Konzern setze neben der Finanzierung der Grundlagenforschung und der unternehmenseigenen F&E auch international verstärkt darauf, sich Anregungen für innovative Methoden und Produkte von Start-up-Unternehmen zu holen.