Archive - Jun 23, 2017

AMAG eröffnet Kaltwalzwerk

Mit der 300-Millionen-Euro-Anlage verdoppelt sich die Produktionskapazität auf 300.000 Jahrestonnen.

 

Der Aluminiumkonzern AMAG eröffnete am 22. Juni sein neues Kaltwalzwerk am Standort Ranshofen. Ihm zufolge handelt es sich um die derzeit modernste derartige Anlage in Europa. Mit der 300-Millionen Euro-Investition entstehen rund 450 neue Arbeitsplätze. Die Produktionskapazität der AMAG für Aluminiumbleche und -bänder verdoppelt sich durch das binnen 16 Monaten errichtete Werk auf über 300.000 Tonnen.

 

Laut Vorstandschef Helmut Wieser eröffnen sich mit dem Ausbau „insbesondere in den Bereichen Automobil, Luftfahrt, Nutzfahrzeuge, Verpackung und Maschinenbau neue Absatzpotenziale“. In den vergangenen zehn Jahren investierte die AMAG insgesamt rund eine Milliarde Euro, von der 900 Millionen auf Österreich entfielen. Zu den größten Projekten zählte neben dem neuen Kaltwalzwerk ein Warmwalzwerk, das im September 2014 ebenfalls in Ranshofen in Betrieb ging.

 

 

 

 

50 Jahre Transalpine Ölleitung

Die bedeutenste Pipeline zur Versorgung Österreichs ging vor einem halben Jahrhundert in Betrieb.

 

Sie ist die wichtigste Pipeline zur Versorgung Österreichs mit Erdöl - und sie ist heuer seit 50 Jahren in Betrieb: die Transalpine Ölleitung (TAL), die von Triest nach Deutschland und in die Tschechische Republik führt. Bei Würmlach im Gemeindegebiet von Kötschach-Mauthen an der italienisch-österreichischen Grenze zweigt von der TAL die Adria-Wien-Pipeline nach Schwechat ab. Über den deutschen Strang werden weiters die Raffinerien in Karlsruhe, Burghausen, Lenting, Vohburg und Neustadt an der Donau versorgt. Ferner werden über die Mero-Pipeline die tschechischen Erdölaufbereitungsstätten Litvinov und Kralupy beliefert. Insgesamt flossen seit 1967 über 1,4 Milliarden Tonnen Rohöl über die TAL. Zu deren Ausgangspunkt im Hafen von Triest gelangte das Öl in mehr als 19.000 Tankern. Bayern und Baden-Württemberg werden mit Rohöl zu 100 Prozent über die TAL versorgt. An der Belieferung Österreichs hat die Leitung einen Anteil von etwa 90 Prozent, an jener Tschechiens rund 50 Prozent.

 

Gefeiert wurde der 50. „Geburtstag“ der 753 Kilometer langen Leitung am 22. Juni mit einem Festakt in Tristach bei Lienz. Wie General Manager Alessio Lilli erzählte, war im vergangenen Jahr mit 41,4 Millionen Tonnen Rohöl ein neuer Rekorddurchsatz zu verzeichnen. Investiert wurden in den drei Zielländern 2016 insgesamt rund 25 Millionen Euro, von denen vier Millionen auf Österreich entfielen. Heuer liegt das Investitionsvolumen auf einem ähnlichen Niveau. Die Schwerpunkte sind laut Lilli „weiterhin Sicherheit, Umweltschutz und die Integrität unserer Anlagen“.

 

Betrieben wird die Leitung von der TAL-Group, die aus drei Ländergesellschaften in Deutschland, Österreich und Italien besteht. An der Gruppe beteiligt sind die OMV, Shell, die russländische Rosneft, die italienische ENI, C-BLUE LIMITED (Gunvor), BP, Exxon Mobil, Phillips 66/Jet, die französische Total und MERO ČR. Insgesamt hat die TAL-Group rund 220 Mitarbeiter, in Österreich sind es 25. Ihren Hauptsitz hierzulande hat das Unternehmen in Kienburg, dem südlichsten Ortsteil von Matrei in Osttirol.