Archive - Jun 28, 2017

Finanzergebnis verbessert AIT-Bilanz 2016

Bewertungseffekte aufgrund gesetzlicher Änderungen erhöhten das Finanzergebnis um rund 1 Million Euro und glichen die Kosten für die anstehende Übersiedlung aus.

 

Das Jahresergebnis des Austrian Institute of Technology (AIT) stieg von 2015 auf 2016 von 3,1 Millionen Euro auf 3,6 Millionen, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,2 auf 3,3 Millionen Euro. Das berichteten Aufsichtsratschef Hannes Androsch sowie die Geschäftsführer des Unternehmens, Anton Plimon (Kaufmännisches), Alexander Svejkovsky (Finanzen) und Wolfgang Knoll (Wissenschaft) bei der Bilanzpressekonferenz am 28. Juni. Geschuldet ist der Ergebniszuwachs dem Finanzergebnis. Wegen einer Änderung des Rechungslegungsgesetzes kam es zu massiven positiven Bewertungseffekten. Dadurch schnellte das Finanzergebnis von 19.000 Euro auf rund 1,1 Millionen Euro in die Höhe. Dank dessen war es möglich, den Rückgang des Betriebsergebnisses um rund 1 Million Euro oder etwa ein Drittel auszugleichen. Svejkovsky begründete diesen Rückgang auf Anfrage des Chemiereports mit der Vorbereitung der Übersiedlung der Wiener AIT-Standorte in die Giefinggasse im Nordwesten der Bundeshauptstadt. „Das ist durchaus planvoll passiert“, versicherte Svejkovsky. Laut Plimon wird die Übersiedlung bis März kommenden Jahres abgeschlossen.

 

Dass die Zahl der dem AIT erteilten Patente von 37 im Jahr 2015 auf 27 im Jahr 2016 fiel, wollte Knoll nicht überbewertet wissen: „Das ist kein Trend.“ Plimon ergänzte, das AIT habe 2016 „viele“ Patentanträge eingereicht: „Wir waren die Nummer 2 nach der Technischen Universität Wien.“ Als künftige wissenschaftliche Schwerpunkte des AIT nannte Knoll die Digitalisierung und die Dekarbonisierung. Die Digitalisierung „zieht sich durch alle unsere Centers durch. Das Center Digital Safety & Security wird eine unserer Geschäftseinheiten mit dem stärksten Wachstum sein“. Insbesondere setze das AIT auf die Themen Big Data Sciences und den Umgang mit komplexen Netzwerken. Bei der Dekarbonisierung behandle das AIT vor allem die Energieeffizienz.

 

Androsch zufolge wird der Aufsichtsrat des Unternehmens am Freitag dieser Woche dessen neue Strategie beschließen: „Wir gehen vom Stabilisierungskurs auf einen angemessenen Expansionskurs.“ Die Finanzierungsvereinbarung mit dem Finanzministerium werde demnächst abgeschlossen. Das AIT gehört zu 50,46 Prozent dem Bund und zu 49,54 Prozent der Industriellenvereinigung und erhält eine Basisdotierung, die etwa ein Drittel seiner Einnahmen ausmacht. Im Jahr 2016 belief sich diese auf 44,9 Millionen Euro.

 

Keine Neuigkeiten gibt es hinsichtlich der angekündigten Expansion des AIT in die Bundesländer. Androsch zufolge besteht die grundsätzliche Bereitschaft, „mit bestehenden Einrichtungen zusammenzuarbeiten“. Vereinbart sei aber noch nichts.