Archive - 2017

February 2nd

Ankerbrot beteiligt sich an Linauer & Wagner

Ankerbrot plant, sich mit 65 Prozent an der Bäckerei Linauer & Wagner zu beteiligen. Der größte österreichische Bäckerei-Filialist will damit nach Aussage von Vorstand Bernhard Angel „noch stärker auf qualitätsvolles Bäckerhandwerk setzen“.

Durch die Beteiligung, die noch der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden bedarf, soll der Bäckerei-Standort von Linauer & Wagner gesichert werden und das Filialnetz von Anker (österreichweit 108 mit Schwerpunkt Wien) für die Produkte des Handwerksbetriebs geöffnet werden.

Die Bäckerei Wagner wurde 1950 in Eisenstadt gegründet, die Bäckerei Linauer 1953 in Wiener Neustadt. 1989 gingen beide Unternehmen eine Vertriebspartnerschaft ein, die mittlerweile 19 Standorte umfasst. 2008 wurde ein gemeinsamer Produktionsstandort in Lichtenwörth errichtet. Neben dem eigenen Filialnetz werden auch Handel, Gastronomie und Privatkunden beliefert und insgesamt 350 Mitarbeiter beschäftigt. Der nun getroffenen Vereinbarung zufolge bleiben sowohl die Filialen von Ankerbrot als auch jene von Linauer & Wagner unter ihrer jeweiligen Marke bestehen.

Chemtura-Aktionäre für Übernahme durch Lanxess

Die Inhaber von rund 82 Prozent der ausstehenden Aktien des US-Unternehmens haben die Transaktion gebilligt.

Die Aktionäre des US-amerikanischen Chemieunternehmens Chemtura billigten die Übernahme durch den deutschen Spezialchemikalienkonzern Lanxess mit großer Mehrheit. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 1. Februar in Philadelphia votierten die Inhaber von 81,77 Prozent der ausstehenden Aktien für die Transaktion. An jenem Tag, an dem diese vollzogen wird, erhalten sie pro Aktie 33,50 US-Dollar (30,98 Euro) in bar. Ende Dezember hatten die US-amerikanischen Kartellbehörden die Übernahme gebilligt. Lanxess geht davon aus, bis Mitte des heurigen Jahres alle erforderlichen regulatorischen Genehmigungen für die Übernahme zu erhalten.

Vorstandschef Matthias Zachert bezeichnete die Zustimmung der Aktionäre als „wichtigen Meilenstein, um Lanxess als einen der führenden Anbieter auf dem Gebiet der Additivchemie zu etablieren“. Chemtura-Chef Craig A. Rogerson verlautete, er danke den Aktionären und freue sich „auf eine glänzende Zukunft als Teil von Lanxess“.

February 1st

Altana übernimmt US-Additiv-Hersteller

Die Altana-Gruppe, ein deutscher Chemiekonzern, der auf den Gebieten Additive, Pigmente, Isolierstoffe und Lacke tätig ist, erweitert sein Additiv-Geschäft durch Übernahme des US-Unternehmens PolyAd Services.

Das Portfolio von PolyAd Services besteht aus Additiven für die Kunststoffverarbeitung, die in einer Vielzahl von Branchen, beispielsweise in der Automobil-, Bau-, Verpackungs- und Elektronikindustrie, zur Anwendung kommen. Hauptsitz, Entwicklungs- und Produktionsstandort des Unternehmens befinden sich in St. Louis, Missouri, mit der Übernahme werden zwei operative Gesellschaften in den USA und Deutschland in den Altana-Konzern eingegliedert.

Nach der Akquisition des niederländischen Additivherstellers Addcomp wird mit PolyAd Services damit erneut das Segment Kunststoffadditive innerhalb des Altana-Geschäftsbereichs „BYK Additives & Instruments“ vergrößert.

 

 

 

January 22nd

„Best of Biotech“ 2017

Der vom Austria Wirtschaftsservice im Auftrag des BMWFW ausgerichtete Businessplan-Wettbewerb „Best of Biotech“ (BoB) geht 2017 in die nächste Runde. Den Gewinnern winkt ein Preisgeld von bis zu 15.000 Euro.

Der Wettbewerb, zu dem Life-Sciences-Projekte aus der ganzen Welt eingereicht werden können, wird in zwei Stufen durchgeführt. Noch bis 10. März besteht die Möglichkeit, im Rahmen der ersten Stufe Geschäftsideen einzureichen. Aus diesen werden die drei besten ausgewählt und Preise von je 1.500 Euro vergeben. Im zweiten Teil erfolgt die Ausarbeitung der Geschäftsideen zu vollständigen Businessplänen. Dabei werden die Kandidaten von Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Industrie und Finanzeirung begleitet und erhalten umfangreiches Feedback, das sie bei der Ausgestaltung ihrer Ideen unterstützt. Auch Projekte, die in der ersten Stufe nicht dabei waren, sind zur Teilnahme an Stufe II eingeladen

Unter den  ausgearbeiteten Geschäftskonzepten wählt eine international besetzte Jury die drei vielversprechendsten aus, die mit Preisen zu 5.000, 10.000 und 15.000 Euro prämiert werden. Das Preisgeld dazu wird von den Pharmaunternehmen Roche, Boehringer Ingelheim sowie der Standortagentur Tirol gestiftet. Zusätzlich wird im Rahmen des „LISAvienna Medtech Award“ der beste Businessplan aus dem Bereich Medizintechnik mit 10.000 Euro bedacht.

Insgesamt wurden in den seit dem Jahr 2000 durchgeführten sieben Durchgängen des BoB 396 Geschäftsideen eingereicht, aus denen 87 Unternehmensgründungen hervorgingen.

 

 

January 20th

„Topologische Nanoarchitektur“ in Halbleiter-Materialien

Forscher des National Institute of Materials Science (NIMS) in Japan haben berechnet, dass eine bestimmte Anordnung von Halbleiter-Nanostäbchen die Fortbewegung einer elektromagnetischen Welle ohne Streuung ermöglicht.

Als „photonische Kristalle“ werden in der Physik periodische Strukturen des Brechungsindex in kristallinen oder amorphen Materialen bezeichnet, die die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen beeinflussen. Analog zu den elektronischen Bandstrukturen in Festkörpern bilden sich in photonischen Kristallen „photonische Bandstrukturen“ aus, sodass sie unter bestimmten Umständen als „optische Halbleiter“ fungieren können. Für gewöhnlich führen Defekte in photonischen Kristallen aber zu einer Streuung der Photonen, die deren ungehinderte Bewegung stört. Sogenannte „toplogische Zustände“ in derartigen Materialen wirken einer solchen Streuung entgegen, waren bislang aber nur schwierig zu realisieren.

Xiao Hu and Long-Hua Wu, zwei theoretische Physiker des International Center for Materials Nanoarchitectonics am NIMS, konnten zeigen, dass durch eine bestimmte hexagonale Anordnung von Halbleiter-Nanostäbchen toplogische Eigenschaften erzielt werden können. Da dieser Effekt auch bei gewöhnlichen Halbleitermaterialien wie Silicium oder Galliumnitrid auftritt, eröffnet sich die Möglichkeit, in derartigen Systemen elektronische und optische Funktionen miteinander zu verbinden.

 

 

January 19th

Erweiterung der Geschäftsführung bei Waldner

Joerg Hoffmann erweitert die Geschäftsleitung des Laboreinrichtungs-Herstellers Waldner und soll dort vor allem im internationalen Vertrieb neue Impulse setzen.

Hoffmann hat damit gemeinsam mit Horst Schierholz die Leitung des in Wangen im Allgäu beheimateten Unternehmens über. Er verantwortet in der Geschäftsleitung die globale Vertriebsorganisation. Der studierte Wirtschaftsingenieur kann dabei seine eigene internationale Erfahrung in die Waagschale werfen, die er bei Karrierestationen in den USA, Kanada und China  sammeln konnte. Nach Investitionen in neue Fertigungstechnologien und interne Prozesse strebt Waldner nun eine stärkere Präsenz auf dem Weltmarkt an.

 

 

 

 

 

 

Sanochemia mit Verlust

Nach Steuern erwirtschaftete das Wiener Pharmaunternehmen im Geschäftsjahr 2015/16 ein Minus von etwa einer halben Million Euro. Das Management spricht von Einmaleffekten und zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr optimistisch.

 

Ein Minus von rund einer halben Million Euro erwirtschaftete die Sanochemia für das Geschäftsjahr 2015/16. Das berichteten die Vorstände des Wiener Pharmaunternehmerns, Finanzchef Stefan Welzig, Vertriebschef Klaus Gerdes und Forschungschefin Christina Abrahamsberg, bei der Bilanzpressekonferenz am 19. Jänner. Welzig zufolge erhöhten sich zwar die Umsatzerlöse von 35,6 auf 39,3 Millionen Euro, insbesondere wegen der starken Entwicklung des Humanpharmageschäfts. Dies hatte indessen auch seine Schattenseiten, weil sich der Materialaufwand von 16,7 auf rund 23,1 Millionen Euro erhöhte und der Personalaufwand von 8,3 auf 8,6 Millionen Euro stieg. Daher brach das EBIT von 1,6 Millionen Euro auf nur mehr 713.000 Euro ein. Da sich das infolge von Währungseffekten das Finanzergebnis von -1,1 auf -1,2 Millionen Euro verschlechterte, belief sich das Ergebnis vor Steuern auf -458.000 Euro und jenes nach Steuern auf -555.000 Euro. Welzig sprach von negativen „Einmaleffekten“: „Wir sind optimistisch, dass das nicht mehr vorkommt“. Gerdes zufolge ist es „unwahrscheinlich“, dass die Sanochemia für 2015/16 eine Dividende bezahlt. Dazu müssten dauerhafte Gewinne erwirtschaftet werden.

 

Ihm zufolge strebt das Sanochemia-Management für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 „Wachstum“ sowie ein positives Konzernergebnis an. Natürlich gehe es um Umsatzsteigerungen, „aber nicht um jeden Preis“. Die Aussichten seien nicht schlecht. So sei etwa im Bereich Humanpharmazeutika in den USA mit ersten Umsätzen für Radiologieprodukte zu rechnen. Auch werde die Sanochemia „wachsende und mengenträchtige Märkte“ verstärkt bearbeiten. Ferner würden MR-Kontrastmittel für neue Märkte erzeugt, auch laufe die Auftragsfertigung neuer Produkte an. Des Weiteren erwarte das Management eine „Mengenausweitung“ bei Radiologieprodukten.

 

Abrahamsberg ergänzte, der „strategische Partner“ in den USA, die Neurana Pharmaceuticals, plane, im Sommer mit einer klinischen Phase-I-Studie für Tolperison zu beginnen, ein Mittel gegen akute schmerzhafte Muskelkrämpfe und Spasmen. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten löse dieses keine Müdigkeitserscheinungen aus. Insbesondere dies soll mit der Phase-I-Studie bestätigt werden. Anschließend strebt die Sanochemia die „zügige Weiterentwicklung“ des Mittels an.
Für Vidon zur Behandlung von nichtinvasivem Blasenkrebs erhielt die Sanochemia eine „Notice of Allowance“ des US-amerikanischen Patent- und Marktamtes. Diese bestätigt laut Abrahamsberg, dass das Mittel bis 2035 patentrechtlich geschützt wird. Zurzeit läuft die Suche nach einem Lizenzpartner für eine klinische Phase-III-Studie. Auf Anfrage des Chemiereport sagte Abrahamsberg, die Suche solle „noch heuer“ abgeschlossen werden. Potenzielle Partner hätten die Möglichkeit, sowohl Europa als auch die USA, aber auch nur einen der beiden Märkte, zu betreuen.

 

Immer häufiger fordern Gesundheitsbehörden den Nachweis eines Zusatznutzens, um den Patienten die Kosten für ein neues Präparat zu erstatten. Vom Chemiereport auf diese Entwicklung angesprochen, sagte Gerdes, in Bezug auf Vidon habe die Sanochemia vorgesorgt: „Das Mittel kann die Wiederentstehung von Blasenkrebs zumindest eindämmen.“ Bisher auf dem Markt befindliche Arzneien seien dazu nicht imstande. Bei Tolperison gebe es das Problem nicht, weil diese Arznei vorerst nur für den US-Markt bestimmt sei.

 

 

January 17th

AkzoNobel setzt auf Start-ups

Innovative Start-ups an sich ziehen will der niederländische Chemiekonzern AkzoNobel mit der Kampagne „Imagine Chemistry“.

Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb, in dessen Rahmen Lösungen in folgenden Bereichen eingereicht werden können: Plastikrecycling, abwasserfreie Chemiefabriken, zellulosebasierte Alternativen zu synthetischen Stoffen, biobasierte und biologisch abbaubare Oberflächenbehandlungs- sowie Verdickungsmittel sowie biobasierte Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Ethylen. Die Projekte sollten binnen drei bis fünf Jahren im Industriemaßstab umsetzbar sein. Eingereicht werden können entsprechende Vorschläge bis 16. März. Bis Anfang April wählt eine Jury die vielversprechendsten 20 Vorhaben aus.

Deren Repräsentanten werden zu einer Veranstaltung von 1. bis 3. Juni im Deventer Open Innovation Center des Konzerns eingeladen. Dort haben sie Gelegenheit, mit Managern von AkzoNobel sowie potenziellen Investoren über die Realisierung der Projekte inklusive Finanzierung zu sprechen. Einschlägige Kooperationen sind in unterschiedlichen Formen möglich, von Entwicklungspartnerschaften bis zu Beteiligungen an dem jeweiligen Start-up.

Weitere Informationen gibt es unter https://imaginechemistry.akzonobel.com.

 

 

 

CETA: Bitte zustimmen

Der europäische Chemieindustrieverband CEFIC verweist in einem offenen Brief an die EU-Parlamentarier einmal mehr auf die angeblichen Vorteile des geplanten Freihandelsabkommens mit Kanada.

 

Der europäische Chemieindustrieverband CEFIC macht weiterhin für das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) mobil. In einem offenen Brief fordert die CEFIC im Rahmen der Alliance for a Competitive European Industry (ACEI) die Mitglieder des EU-Parlaments auf, dem Abkommen bei der Plenartagung im Februar zuzustimmen. Einmal mehr verweist der Verband darin auf (allerdings umstrittene) Berechnungen der EU-Kommission, denen zufolge durch den Entfall von Zöllen und technischen Handelshindernissen das Handelsvolumen der EU mit Kanada um rund 25 Prozent wachsen könne. Der Handel mit Chemikalien zwischen den beiden Wirtschaftsräumem beläuft sich laut CEFIC auf rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr, wobei die EU 2015 einen Überschuss von rund einer Milliarde Euro erzielte.

 

Anfang Jänner stimmte der Umweltausschuss des EU-Parlaments CETA zu. Laut CEFIC-Generaldirektor Marco Mensink ist das „ein positives Signal. Es bestärkt uns in der Hoffnung, dass CETA als ein qualitativ hochwertiges Abkommen verstanden wird, das uns Vorteile bringt und gleichzeitig Gesundheit und Umwelt schützt“.

 

Die CEFIC ist seit kurzem Mitglied der ACEI. Dieser gehören elf europäische Industrieverbände an, die sich unter anderem für CETA sowie das geplante Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) stark machen. Mensink fungiert als ACEI-Vorsitzender. Vizevorsitzender ist Markus Beyrer, der Generaldirektor von BusinessEurope und vormalige Wirtschaftsberater des seinerzeitigen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel.

 

January 16th

Schulterklopfen der Pharmaindustrie

Die EFPIA und die Pharmig verweisen auf Studien, die die Bedeutung ihrer Branche für Europa beweisen sollen.

Im Jahr 2014 trugen sieben internationale Pharmakonzerne rund 77,9 Milliarden Euro zum kumulierten Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Europäischen Union bei. Das behauptet der Branchenverband EFPIA unter Berufung auf eine Studie mit dem Titel „The Economic Footprint of selected pharmaceutical companies in Europe“, die in seinem Auftrag vom Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR erstellt wurde. Bei den Konzernen handelt es sich um Abbvie, AstraZeneca, Boehringer Ingelheim, Ipsen, J&J, Novartis und Sanofi. Laut WifOR beliefen sich die von ihnen generierten Direkteffekte auf das EU-BIP im Jahr 2014 auf 34,6 Milliarden Euro, die indirekten auf weitere 43,3 Milliarden Euro. Ein Euro an direkter Wertschöpfung der sieben Unternehmen löse somit rund 1,3 Euro an indirekter Wertschöpfung aus, konstatiert die EFPIA.

 

Zu unterschätzen ist der Beitrag der sieben Unternehmen zum gesamteuropäischen BIP übrigens nicht. Dieses belief sich laut Eurostat im Jahr 2014 auf rund 14.000,7 Milliarden Euro. Die 77,9 Milliarden an direkter und indirekter Wertschöpfung machen davon etwa 0,55 Prozent aus. Überschätzt werden sollte die Bedeutung der Pharmaindustrie insgesamt für Europa allerdings auch wieder nicht. Wie sich aus der Studie ergibt, belief sich deren direkte Wertschöpfung im Jahr 2014 auf rund 83,78 Milliarden Euro. Das entspricht etwa 0,59 Prozent des gesamteuropäischen BIP dieses Jahres.

 

Eine ähnliche Studie wie jene der EFPIA gibt es auch für Österreich, meldet der heimische Pharmaindustrieverband Pharmig. Dieser zufolge sind in der Branche rund 18.000 Personen beschäftigt, weitere 63.000 Mitarbeiter haben die Zulieferer und Dienstleister. An direkter Wertschöpfung soll die österreichische Pharmaindustrie alljährlich um die 4,8 Milliarden Euro erwirtschaften. Die indirekten Effekte würden sich auf 4,9 Milliarden Euro belaufen. Insgesamt erwirtschafte die Branche somit rund 9,7 Millarden Euro oder etwa 2,8 Prozent des österreichischen BIP.

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