Archive - 2017

January 15th

Meduni Wien: Big Data-Richtlinie für Umgang mit Patientendaten

Der Unesco-Lehrstuhl für Bioethik an der Medizinischen Universität Wien entwickelt im Rahmen eines großen europäischen Projekts zu Leukämien und Lymphomen eine Richtlinie zum Umgang mit sensiblen Patientendaten in der Forschung.

Im Rahmen des von der „Innovative Medicines Initiative“ (IMI) geförderten EU-Projekts „Harmony“ sollen neue Ansatzpunkte zur Behandlung bösartiger Erkrankungen des lymphatischen und blutbildenden Gewebes (Leukämien, Lymphome, Myelome) erarbeitet werden. Dazu werden große Datenmengen aus klinischen Studien zusammengeführt, aufbereitet und analysiert.

Die im Zuge des Projekts aufgebaute Infrastruktur soll technisch, ethisch und legistisch so gestaltet werden, dass alle Patientenrechte gewahrt und Datenschutz-Kriterien eingehalten werden. Dafür sorgt das Arbeitspaket „Legal, Ethics and Governance“, das vom Josephinum der Medizinischen Universität Wien übernommen wurde. Das Institut verwaltet die historischen Sammlungen der Universität, beherbergt aber auch den Unesco-Lehrstuhl für Bioethik, der als Kompetenzzentrum für Ethik in der medizinischen Forschung dient. Industriepartner der Meduni Wien im Rahmen von „Harmony“ sind die Pharmaunternehmen Bayer und Amgen.

 

 

 

January 10th

Deutsche Stockmeier-Gruppe beteiligt sich an österreichischem Chemiehandelsunternehmen

Die Stockmeier-Gruppe mit Sitz in Bielefeld hat sich am Wiener Chemiehandelsunternehmen HDS-Chemie beteiligt und erhält damit Zugang zu den Vertriebskanälen des Familienunternehmens in Mittel- und Osteuropa.

Die HDS-Chemie Handels-GesmbH mit Geschäftssitz in der Wiener Innenstadt wurde 1949 gegründet und wird heute in zweiter Generation von Christian Schuster geführt, der weiterhin als geschäftsführender Gesellschafter fungieren wird. Von Standorten in Wien, Bratislava und Iasi (Rumänien) aus werden Märkte in 14 zentral- und südosteuropäischen Ländern mit chemischen Grundstoffe versorgt. Die Kunden des Unternehmens kommen aus Branchen wie Kerzen-, Kunststoff- und Gummi-, Verpackungs-, Coating- und Bauindustrie, aus der Spanplattenerzeugung, der Kosmetik- und Pharmabranche sowie der Nahrungsmittelindustrie.

Mit dem Verkauf von Firmenanteilen an die Stockmeier-Gruppe habe man nach Aussage Schusters einen Partner gewonnen, der den eingeschlagenen Wachstumskurs langfristig mittrage und mit dem man nicht nur kaufmännisch sondern auch menschlich gut zusammenarbeiten könne. Die Stockmeier-Gruppe ist in Produktion und Handel mit Grund- und Spezialchemikalien tätig und hat ihre Vertriebsschwerpunkte bislang in Mittel- und Westeuropa sowie in den USA.

EU-Kommission registriert Bürgerinitative gegen Glyphosat

Mit Datum vom 25. Jänner 2017 wird die EU-Kommission eine europäische Bürgerinitiative (EBI) für ein Verbot von Glyphosat registrieren. Das teilte die Kommission am 10. Jänner per Aussendung mit. Nach der Registrierung haben die Initiatoren ein Jahr Zeit, eine Million Unterschriften in mindestens sieben EU-Mitgliedsstaaten zu sammeln. Gelingt ihnen dies, muss die Kommission binnen drei Monaten Stellung beziehen. Sie kann der EBI folgen oder nicht, muss aber jedenfalls die Gründe für ihre Vorgangsweise offenlegen. Mit der Initiative wird die Kommission aufgefordert, „den Mitgliedstaaten ein Verbot für Glyphosat vorzuschlagen, das Zulassungsverfahren für Pestizide zu überarbeiten und EU-weit verbindliche niedrigere Ziele für den Einsatz von Pestiziden festzulegen“.

 

Wie es in der heutigen Aussendung hieß, ist die Registrierung aus formalrechtlichen Gründen durchzuführen. Sie betrifft eine Materie, für die die Kommission zuständig ist. Ferner ist der geforderte Rechtsakt „nicht offenkundig missbräuchlich, unseriös oder schikanös“. Auch verstößt die Initiative „nicht offenkundig gegen die Werte der Union“. Eine eingehendere inhaltliche Prüfung, etwa, ob ein Glyphosat-Verbot sinnvoll ist, erfolgte im Zuge des Registrierungsverfahrens nicht.

 

Selbst wenn die Initiative die notwendige Unterschriften-Zahl erreichen sollte, ist kaum zu erwarten, dass ihr die Kommission stattgibt. Im Sommer 2016 verlängerte sie die Zulassung des Pflanzenschutzmittels um 18 Monate. In diesem Zeitraum wird die europäische Chemikalienagentur ECHA eine wissenschaftliche Bewertung von Glyphosat erarbeiten. Auf deren Basis will die Kommission über die weitere Zulassung des Mittels befinden.

 

 

 

 

January 5th

Big-Data-Modellierung von Krankheitsursachen

Am Institut für die Wissenschaft komplexer Systeme der Medizinischen Universität Wien wurde ein Modell entwickelt, mit dem anhand von Patientendaten die Bedeutung verschiedener Mechanismen für die Entstehung von Krankheiten beurteilen kann.

Die Wissenschaftler um Peter Klimek und Stefan Thurner gingen dabei von pseudonymisierten Daten des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger aus, die Auskunft über die Diagnosen für alle in den Jahren 2006 und 2007 in Österreich stationär behandelten Patienten geben. Dieser Datenpool wurde mit Informationen aus Datenbanken verknüpft, die das Auftreten bestimmter Erkrankungen mit Genotypen, Pathway-Defekten und toxikogenomischen Faktoren (also dem Zusammenwirken äußerer chemischer Reize mit der genetischen Ausstattung) assoziieren.

Treten zwei Krankheiten bei einer großen Zahl von Patienten gemeinsam auf, bilden sie im entsprechenden phänotypischen Netzwerk eine starke Verbindung. Ebenso können Erkrankungen durch gemeinsame genetische Defekte, Stoffwechselstörungen oder äußere Reize miteinander verknüpft sein. Durch Vergleich des phänotypischen Netzwerks mit den Netzwerken auf molekularer Ebene konnten die Autoren Indices entwickeln, die die Bedeutung bestimmter Entstehungsmechanismen für eine bestimmte Krankheit angeben: Treten beispielsweise zwei Erkrankungen mit einem vermuteten gemeinsamen Entstehungsmechanismus auch häufig gemeinsam bei Patienten auf, ist dieser Mechanismus mit hoher Wahrscheinlichkeit für deren Entstehung verantwortlich. Auf diese Weise kann etwa unterschieden, welche Rolle genetische Faktoren oder Umwelteinflüsse bei der Entstehung einer Krankheit spielen.

Die Studie wurde im Open-Access-Journal Scientific Reports veröffentlicht.

 

 

 

January 2nd

Bio Europe Spring 2017 in Barcelona

Die diesjährige Bio Europe Spring findet von 20. bis 22. März in Barcelona statt. Mitgastgeber ist Biocat, eine Initiative zur Förderung der Bioscience- und Gesundheitsbranche Katalaniens, die im Rahmen der Veranstaltung in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt.

 

Biocat ist die treibende Kraft des regionalen Life-Science-Clusters „BioRegion“, der  824 Unternehmen, 41 Forschungszentren, 15 Universitätskliniken, 11 Universitäten, 2 Großeinrichtungen, 7 Technologiezentren und 13 Wissenschafts- und Technologieparks miteinander verbindet. Laut Angaben von Biocat wurden von diesen Unternehmen 2015 und 2016 mehr als 151 Millionen Euro an Investitionen angezogen.

Zur Bio Europe Spring werden nach Angaben des Veranstalters EBD Group 2.400 Führungskräfte aus rund 1.400 führenden internationalen erwartet. Die Veranstaltung besteht aus One-to-One-Meetings, Unternehmenspräsentationen und einem kleinen Ausstellungsbereich. 2016 wurden in Stockholm 3.129 vorgestellte Lizenzierungsangebote angepriesen, 124 Unternehmen stellten sich in eigenen Präsentationen vor.

113 Gigahertz?

Je nach Anwendung kommen in der berührungslosen Füllstandsmessung unterschiedliche Radar-Frequenzen zum Einsatz. Endress + Hauser hat eine ganze Palette davon im Einsatz – deren Summe 113 Gigahertz ergibt.

In der berührungslosen Füllstandsmessung ist der Einsatz von Radarmessgeräten üblich, die den Füllstand von Flüssigkeiten, Pasten, Schlämmen und Schüttgütern mittels elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich detektieren. Welche Frequenz dabei genau zum Einsatz kommt, hängt von der jeweiligen Anwendung ab.  „In der Branche reden gerade alle über die höchsten Radarfrequenzen. Worauf es aber doch ankommt, ist, jeweils die passende Frequenz für jede Anwendung zu finden“, meint dazu Markus Schmid, Leiter des Produktmanagements bei Endress+Hauser Deutschland.  Dazu müsse man dem Kunden ganz genau zuhören, um seine Anforderungen verstehen zu können.

1 + 6 + 26 + 80 = 113

Bei Endress + Hauser kommt in verschiedenen Geräten eine ganze Palette von Radar-Frequenzen zum Einsatz: 1 Gigahertz in  verschiedenen Ausführungen eines geführten Radars, 6 Gigaghertz für Füllstand-Anwendungen bei einfachen Flüssigkeiten, 26 Gigahertz in Anwendungen für die Wasser- und Abwasserindustrie sowie für Hilfskreisläufe in anderen Branchen und schließlich 80 Gigahertz  im „Micropilot NMR8“, einem  hochgenauen Messgerät für die Öl- und Gasindustrie, das bereits Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Zählt man alle verfügbaren Frequenzen zusammen, ergibt sich eine Summe von 113 Gigahertz, die das Unternehmen humorvoll als Aufhänger seiner neuen Kampagne aufgegriffen hat.

Neu vorgestellt wurde die Geräteserie Micropilot FMR60, FMR62 und FMR67, die die mit der Frequenz von 80 Gigahertz verbundene hohe Genauigkeit auch für andere Branchen zugänglich macht. Zudem wurden die neuen Messgeräte mit der unternehmenseigenen Heartbeat-Technologie ausgestattet, die die Voraussetzungen für die vorausschauende Wartung und dokumentierte Prüfung schafft.

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