Archive - 2017

April 27th

BASF „gut gestartet“

Im ersten Quartal 2017 stieg der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um 19 Prozent, das EBIT wuchs um 29 Prozent.

 

Der deutsche Chemiekonzern BASF meldet für das erste Quartal 2017 einen Umsatz von 16,9 Milliarden Euro, um 19 Prozent mehr als im ersten Quartal 2016. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird mit 2,5 Milliarden Euro beziffert, was einem Zuwachs von rund 29 Prozent oder 585 Millionen Euro entspricht.

 

Um rund 36 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gewachsen ist der Umsatz im Bereich Chemicals. Ausschlaggebend dafür waren die höheren Preise für Petrochemikalien und Monomere. Die Schäden durch den Unfall am Standort Ludwigshafen im Spätherbst 2016 wurden laut BASF „durch eine erste Versicherungszahlung kompensiert“. Ebenfalls um 36 Prozent stieg der Umsatz im Segment Oil & Gas, der mit 829 Millionen Euro angegeben wird. BASF zufolge ist dies auf die höheren Öl- und Gaspreise zurückzuführen. Im Bereich Performance Products erhöhte sich der Umsatz um neun Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, was BASF mit gestiegenen Verkaufsmengen bei Dispersionen und Pigmenten, Care Chemicals und Performance Chemicals begründet. Hinsichtlich des Bereichs Segment Functional Materials & Solutions verzeichnete BASF eine verstärkte Nachfrage aus der Automobilindustrie. Hauptsächlich deshalb stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.

 

Den schwächsten Umsatzzuwachs erzielte BASF mit vier Prozent im Segment Agricultural Solutions, in dem 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden. Das EBIT in diesem Bereich sank um 58 Millionen auf 533 Millionen Euro.

 

Vorstandschef Kurt Bock verlautete, BASF sei „gut in das Jahr 2017 gestartet. Die Nachfragetrends, die wir im Verlauf des Jahres 2016 gesehen haben, setzten sich im ersten Quartal fort.“ Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Bock „ein deutliches Umsatzwachstum“ von mindestens sechs Prozent. Das EBIT soll sich um „bis zu zehn Prozent“ erhöhen.

 

April 24th

Neuer EMA-Standort: rasch entscheiden

Der Europäische Rat soll in der Angelegenheit möglichst noch im Juni beschließen, fordert der Pharmaindustrieverband EFPIA.

 

Eine rasche Entscheidung über den künftigen Standort der European Medicines Agency (EMA) fordert der europäische Pharmaindustrieverband EFPIA. In einem offenen Brief heißt es, der Europäische Rat solle seinen diesbezüglichen Beschluss „so früh wie möglich fassen, vorzugsweise bei seinem Treffen im Juni“, das am 22. und 23. Juni stattfindet. Die EMA hat ihren Sitz derzeit in London, was nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht mehr zulässig ist. Warnend wird in dem Schreiben der EFPIA auf ein denkbares Scheitern der Austrittsverhandlungen zwischen der EU und Großbritannen oder auf deren nicht auszuschließende bewusste Obstruktion hingewiesen. In diesem Fall sei die reibungslose Arbeit der EMA in Frage gestellt: „Europa hat keine Backup-Option.“

 

Eine Empfehlung für den neuen Standort macht die EFPIA nicht. Sie betont jedoch, es müsse sich um eine Örtlichheit mit „world class connectivity“ handeln. Schließlich gehe es um das Abwickeln von etwa 36.000 Expertentreffen pro Jahr. Ferner finde auch eine Reihe von regelmäßigen Zusammenkünften mit der Pharmaindustrie statt. Folglich müssten die internationalen, nationalen und regionalen Verkehrsverbindungen ausgezeichnet sein. Auch werde als Sitz ein Gebäude von angemessenen Dimensionen benötigt. Darüber hinaus sei auch die Verfügbarkeit „einer großen Zahl von Hotels“ erforderlich. Überdies müsse der Standort auch eine attraiktive Lebensqualität für die Beschäftigten der EMA und deren Familien bieten.

 

Zu sorgen ist laut EFPIA nicht zuletzt auch dafür, dass die Übersiedlung der EMA reibungslos vonstatten geht. Das Funktionieren dieser „bestens geölten Maschine“ müsse auch in der Übergangszeit gewährleistet sein.

 

Als neuer Standort ins Spiel gebracht hat sich unter anderem auch Wien. Gerüchteweise heißt es, von der Qualität her seien die Chancen durchaus gegeben. Allerdings habe sich Österreich bei manchen osteuropäischen Nachbarländern nicht eben beliebt gemacht - Stichwort etwa Flüchtlingspolitik.

 

CEFIC: Schwacher Auftakt

Der Chemieindustrieverband nennt den Start ins Jahr 2017 „gut“. Er veröffentlicht jedoch Zahlen, die dies in Frage stellen.

 

Von einem „guten Start ins Jahr 2017“ schreibt der europäische Chemieindustrieverband CEFIC in seinem am 24. April erschienenen Chemical Trends Report (CTR). Die darin enthaltenen Zahlen zeigen indessen ein differenzierteres Bild. So wuchs zwar die Produktion in den ersten beiden Monaten des heurigen Jahres verglichen mit Jänner und Feber 2016 um 1,6 Prozent. Steigerungen gab es insbesondere bei Industriegasen (plus 8,6 Prozent), Kunststoffen (plus 4,7 Prozent) und Farbstoffen sowie Pigmenten (plus 1,6 Prozent). Allerdings fielen die Preise um 3,6 Prozent und in der Folge die Umsätze um 2,1 Prozent. Auch erhöhte sich die Produktion keineswegs in allen Segmenten. Bei synthetischem Gummi etwa war ein Minus von 3,5 Prozent zu verzeichnen. Die Düngererzeugung verminderte sich um 2,3 Prozent, die Erzeugung von Petrochemikalien um 1,5 Prozent.

 

Ferner konstatiert die CEFIC, dass das Produktionswachstum der Chemiebranche in den Jahren 2012 bis 2016 weniger als ein Prozent pro Jahr betrug. „Das bedeutet, die europäische Chemieindustrie muss neue Wege beschreiten, um langfristig starkes Wachstum zu erzielen“, hieß es in einer Aussendung zum CTR. Zu schaffen machen der Branche weiterhin vor allem die im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen hohen Energie- und Rohstoffkosten.

 

Was schließlich den Außenhandel betrifft, wurde 2016 zwar ein Überschuss von 47,6 Milliarden Euro erwirtschaftet, um 3,3 Milliarden mehr als 2015. Wie die CEFIC indessen einräumt, kam dies dadurch zustande, dass die Importe noch stärker zurückgingen als die Exporte. Sie fielen um 3,4 Milliarden Euro, wohingegen die Exporte nur um 133 Millionen Euro sanken.

April 20th

Rabmer-Koller geht

Die Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger wirft nach knapp anderthalb Jahren das Handtuch. Als Grund nennt sie die Unmöglichkeit, die Sozialversicherung zu reformieren.

 

„Ob der oftmals schwierigen Strukturen nachzuvollziehen“ sei der Rücktritt Ulrike Rabmer-Koller als Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger (HV), verlautete Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Rabmer-Koller hatte ihren Rückzug heute bekannt gegeben, nachdem sie erst im Jänner für die Funktionsperiode bis 2020 wiedergewählt worden war. Angetreten hatte sie ihren Posten im HV im Dezember 2015 als Nachfolgerin Peter McDonalds, damals frischgebackener ÖVP-Generalsekretär und heute Privatwirtschaftler. Rabmer-Koller begründete ihren nunmehrigen Schritt mit der Unmöglichkeit, den Hauptverband samt den Krankenkassen zu reformieren, weil ihr das Durchgriffsrecht auf diese fehle. Ihr zufolge sind die Sozialversicherungsträger politische Spielbälle und sachorientierte Lösungen abseits der Parteipolitik nicht möglich. Kritik übte Rabmer-Koller auch an der Effizienzstudie hinsichtlich der Sozialversicherungsreform, die die London School of Economics im Auftrag Sozialminister Alois Stögers durchführt. Der Zwischenbericht ist seit Ende März ausständig, die Kosten für die Studie liegen bei rund 600.000 Euro. Laut Rabmer-Koller war bereits die Auftragsvergabe „parteipolitisch motiviert. Bis Ergebnisse vorliegen und daraus etwas umsetzbar ist, kostet es weiter Zeit“. Rabmer-Koller kündigte an, ihre Funktion weiter auszuüben, bis ein Nachfolger bestellt ist.

 

Laut Jan Oliver Huber, dem Generalsekretär des Pharmaindustrieverbands Pharmig, zeigt Rabmer-Kollers Abgang, „ dass statt Reformdynamik Stillstand herrscht. Ohne wirklichen Willen und ohne Bereitschaft zur Veränderung von innen heraus wird unser Gesundheitswesen weiterhin unter Ineffizienzen leiden und nichts für eine zukunftsfähige Versorgung der Patienten getan“. Huber wiederholte seine Forderung nach „Modernisierung der Strukturen im Gesundheitssystem, auch im Bereich der Sozialversicherungsträger, um Effizienzpotenziale heben zu können und ein Maximum in der Gesundheitsversorgung der Patienten zu erreichen“. Pharmig-Präsident Martin Munte ergänzte, alle Systempartner müssten „ihre Strukturen durchleuchten und Defizite heben. Die Effizienzstudie zur Kassenstruktur ist ein wichtiger Anfang, um Löcher im Gesundheitssystem zu stopfen“.

 

Ingrid Reischl, die streitbare Vorsitzende der HV-Trägerkonferenz, trat der Kritik Rabmer-Kollers hinsichtlich der angeblichen Unmöglichkeit von Reformen entgegen. Die Sozialversicherung habe sich „gerade in den vergangenen Jahren als treibende Kraft bei der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems erwiesen. Und sie war und ist ein verlässlicher Partner bei der Umsetzung der Gesundheitsreform“. Es gehe keineswegs darum, sich der „Debatte über mehr Effizienz“ zu verschließen. Gut Ding brauche aber nun einmal Weile. Daher müsse „zumindest so viel Zeit sein, die von der Regierung beauftragte Studie abzuwarten, anstatt im Wochentakt andere Konzepte präsentieren zu lassen. Speed kills ist hier einmal mehr das falsche Motto“.

 

AkzoNobel schlägt zurück

Mit der Ausgliederung der Spezialchemikaliensparte soll die Übernahme durch PPG verhindert werden.

 

Im Kampf gegen die geplante Übernahme durch den US-amerikanischen Konzern PPG führte AkzoNobel am 19. April den nächsten Schlag. Das niederländische Farben-, Beschichtungs- und Spezialchemikalienunternehmen präsentierte eine neue Strategie: Binnen zwölf Monaten soll die Spezialchemikaliensparte in eine eigenständige Firma ausgegliedert werden. AkzoNobel würde damit aus zwei eigenständigen Unternehmungen bestehen. Außerdem will AkzoNobel die geplante Dividende für 2017 um 50 Prozent auf 2,50 Euro je Aktie erhöhen und eine Sonderdividende von einer Milliarde Euro auszahlen. Insgesamt brächte das den Aktionären rund 1,6 Milliarden Euro, hieß es in einer Aussendung.

 

CEO Ton Büchner verlautete, das EBIT werde heuer um rund 100 Millionen Euro höher ausfallen als 2016, da in allen Geschäftsbereichen „signifikante Wachstumsschwünge“ verzeichnet würden. Somit würde es sich auf etwa 1,6 Milliarden Euro belaufen. Bis 2020 werde der Return on Investment (ROI) im Bereich Farben und Beschichtungen auf über 25 Prozent steigen, der Return on Sales (ROS) auf 15 Prozent. Den ROI im Bereich Spezialchemikalien bezifferte Büchner mit mehr 20 Prozent, den ROS mit 16 Prozent. Im Geschäftsbericht 2016 meldete AkzoNobel für den Zeitraum 2016 bis 2018 einen erwarteten ROI von 13 bis 16,5 Prozent und einen ROS von 9 bis 11 Prozent. Ferner sind laut Büchner bei Farben und Beschichtungen Kostensenkungen von 150 Millionen Euro pro Jahr zu erwarten. Weitere Senkungen von 50 Millionen Euro pro Jahr würden sich durch die Ausgliederung im Bereich Spezialchemikalien ergeben. Somit sei diese Strategie erheblich attraktiver als allfällige Alternativen. Projektteams zu deren Umsetzung wurden laut Büchner bereits eingerichtet.

 

Büchner ergänzte, die Spezialchemikaliensparte habe sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt, die Aussichten seien ebenfalls bestens. Gleiches gelte für den Bereich Farben und Beschichtungen, der schneller wachse als der Markt: „Jetzt ist die Zeit gekommen, um zwei fokussierte Unternehmen zu schaffen, die eine hohe Performance aufweisen. Diese Strategie bringt den Aktionären substanziellen Wertzuwachs und weist weniger Risiken und Unsicherheiten auf als Alternativen.“

April 19th

Austropapier meldet „erfreuliches Jahr“ 2016

Der Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, die Produktion um 0,6 Prozent auf 5,0 Millionen Tonnen. Auch für heuer sind die Aussichten gut, hieß es bei der Jahrespressekonferenz.

 

„Es war ein sehr erfreuliches Jahr für die gesamte Branche.“ So kommentierte der Präsident des Papierindusterieverbands Austropapier, Max Oberhumer, am 19. April die Bilanzzahlen der Branche für 2016. Ihm zufolge stieg deren Produktion um 0,6 Prozent zum dritten Mal in Folge und liegt nun bei 5,0 Millionen Tonnen, was etwa dem Wert von 2011 entspricht. Mit rund 1,1 Prozent legte der Verpackungspapiere-Sektor am stärksten zu, die Erzeugung belief sich 2016 auf rund 1,9 Millionen Tonnen. An zweiter Stelle lagen die Spezialpapiere mit einem Plus um 0,9 Prozent auf 310.000 Tonnen. Um 0,3 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen stieg schließlich die Produktion an graphischen Papieren, also nicht zuletzt Zeitungspapier. Laut Oberhumer ist das besonders erfreulich, weil die Printmedien durch die digitale Konkurrenz unter Druck sind. Zufrieden zeigte sich Oberhumer auch mit dem Umsatz. Dieser wuchs um 2,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. „Das ist nicht sensationell, aber dennoch durchaus erfreulich“, konstatierte der Austropapier-Chef.

 

Wie er auf Anfrage des Chemiereports hinzufügte, sind auch die Aussichten für heuer keineswegs düster. Das „tendeziell immer starke“ erste Quartal habe sich im Vergleich mit 2016 als stabil erwiesen: „Insgesamt sind unsere Aussichten gut. Wir sind sehr zuversichtlich“. Vizepräsident Cord Prinzhorn ergänzte, die Grundstimmung sei positiv. Das Wirtschaftswachstum ziehe insgesamt an, und damit erhöhe sich auch der Konsum, was wiederum einen Mehrbedarf an Papier aller Art mit sich bringe. Einer der Gründe dafür ist übrigens der Anstieg der Einkäufe über das Internet, erläuterte Oberhumer: „Früher sind die Leute ins Geschäft gegangen und haben dort das gewünschte Produkt besorgt. Heute bestellen sie es oft in einem Webshop und bekommen ein Packerl.“ Für gute Stimmung in der Branche sorgen laut Oberhumer auch immer wieder diverse Feiertage. Diese animieren speziell die Anbieter von Konsumgütern, ihre Waren mittels Prospekten und Werbebroschüren anzupreisen, was für den Ertrag der Papierindustrie auch nicht gerade von Pappe sei.

 

Angesichts der insgesamt guten Lage investiert diese nach 240 Millionen Euro im Jahr 2016 auch heuer wieder erkleckliche Summen. Einer der größten Brocken ist laut Oberhumer die Umstellung einer der beiden Papiermaschine in Laakirchen von graphischen Papieren auf Verpackungspapiere. Sie schlägt mit etwa 100 Millionen Euro zu Buche. In Frohnleiten steckt Mayr-Melnhof insgesamt 45 Millionen Euro in ein neues Gaskraftwerk mit 20 Megawatt Leistung. Der Bau begann bereits 2016 und soll bis Ende des heurigen Jahres abgeschlossen werden.

 

Sofort und umfassend

 

Dennoch ist keineswegs alles eitel Wonne. Nach wie vor grämt sich die Branche über das Ökostromgesetz und die sogenannte „kleine“ Novelle, die derzeit diskutiert wird. Oberhumer kritisierte einmal mehr die geplante „Abwrackprämie“ für einen Teil der rund 300 oft unrentablen Biogasanlagen. Sie erhöhe die Kosten für die Stromkunden weiter, bringe diesen aber nichts, weil nicht mehr Ökostrom erzeugt werde. Der Austropapier-Präsident wiederholte daher seine Forderung, auf die „kleine“ Novelle zu verzichten und statt dessen sofort die „große“ Novelle anzugehen. Diese ist ohnehin notwendig, weil das derzeitige System der Förderung der Ökostromanlagen mittels Einspeisetarifen den neuen Richtlinien der EU hinsichtlich Umweltbeihilfen widerspricht. Oberhumer möchte, dass die Einspeisetarife durch Investitionsförderungen ersetzt werden. Außerdem wünscht er strengere Effizienzkriterien für die Förderung von Biomasseanlagen, deren Einhaltung auch überprüft werden müsse. Bei den bereits geltenden Kriterien könne er sich nämlich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies keineswegs immer der Fall sei, ergänzte Oberhumer. Nachsatz: Die Papierindustrie selbst erzeuge in ihren Laugeverbrennungskesseln rund 1,7 Milliarden Kilowattstunden (Terawattstunden, TWh) Ökostrom pro Jahr, ohne auch nur einen einzigen Euro an Förderungen zu erhalten. Dem gegenüber hätten die Ökostromerzeuger außerhalb der Industrie 2016 für etwa 9,2 TWh rund 846 Millionen Euro an Subventionen bekommen, davon 230 Millionen Euro für Anlagen, die mit sogenannter „fester Biomasse“ befeuert werden.

 

 

April 18th

Celanese: Betriebsergebnis fällt um ein Drittel

Zurückgegangen ist vor allem der Ertrag aus dem Acetylgeschäft. Die Werk- und Grundstoffsparte entwickelte sich stabil.

 

Der US-amerikanische Spezialchemikalienkonzern Celanese erwirtschaftete im ersten Quartal 2017 ein Betriebsergebnis (Operating Profit) von 192 Millionen US-Dollar (179,7 Millionen Euro), verglichen mit 287 Millionen Dollar (268,6 Millionen Euro) im ersten Quartal 2016. Dies entspricht einem Minus von 33,1 Prozent. Das EBITDA verminderte sich von 431 oder 6,3 Prozent auf 404 Millionen Dollar bzw. von 403,3 auf 378,0 Millionen Euro. Schuld an den geringeren Resultaten war laut Angaben des Unternehmens insbesondere der Einbruch des Acetyl-Geschäfts, in dem das Betriebsergebnis von 145 auf 52 Millionen Dollar (umgerechnet von 135,7 auf 48,7 Millionen Euro) sank. Im 1. Quartal 2016 seien noch laufende Aufträge abzuarbeiten gewesen, was sich heuer nicht wiederholt habe, heißt es dazu seitens des Unternehmens. Die Werk- und Grundstoffgeschäft erzielte Celanese ein Betriebsergebnis von 166 US-Dollar (155,3 Millionen Euro), ebensoviel wie im ersten Quartal 2016.

 

Vorstandschef Mark Rohr sprach von einem insgesamt „starken ersten Quartal“. Das heurige Jahr werde zwar herausfordernd. Er sei jedoch zuversichtlich, den bereinigten Gewinn je Aktie um acht bis elf Prozent steigern zu können. Im ersten Quartal lag dieser Wert bei 1,81 US-Dollar (1,69 Euro), verglichen mit 1,83 US-Dollar (1,71 Euro) im ersten Quartal 2016.

 

April 14th

Die beste Kooperation im Land

Am 10. Mai wird der von Life Science Karriere-Services organisierte und vom BMWFW gesponserte „Science2Business Award“ vergeben. Die Jury gab bereits jene zehn Projekte bekannt, die es ins Finale geschafft haben.

Wenn am 10. Mai die diesjährige Ausgabe der Veranstaltung „Life Science Success“ über die Bühne geht, wird auch die Vergabe des „Science2Business Awards“ wieder fixer Bestandteil des Programms sein. Im Unterschied zu vielen anderen Preisen wird dabei die Qualität der Kooperation zwischen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Partnern bewertet und nicht primär die fachliche Qualität des eingereichten Forschungsprojekts (wenngleich diese eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist, wie BOKU-Vizerektor Josef Glößl erklärte, der der Jury angehört). „Wir wollen Bewusstsein dafür schaffen, dass es zur erfolgreichen Umsetzung einer Idee nicht nur exzellente Forschung braucht, sondern auch ein gutes Management der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, so Gisela Zechner von Life Science Karriere-Services im Rahmen einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Finalisten.

Fachlich sind die Grenzen weit gezogen: Jedes Projekt der Angewandten Forschung mit naturwissenschaftlichem Hintergrund, das in Kooperation zwischen wissenschaftlichen und unternehmerischen Partnern durchgeführt wurde, kann eingereicht werden. „Es ist aber wichtig, dass es sich dabei tatsächlich um Forschung und nicht um Entwicklungsprojekte handelt“, stellt Glößl klar. Die fünfköpfige, aus Vertretern von Universitäten, Verwaltung und Unternehmen zusammengesetzte Jury hat die Aufgabe, die Qualität der eingereichten Kooperationsprojekte zu bewerten – kein leichtes Unterfangen angesichts der Verschiedenartigkeit der dahinter stehenden Modelle. „Es sind stark strukturierte Fördermodelle wie Christian-Doppler-Labore oder K-Zentren dabei, aber auch angewandte Forschung auf der Grundlage kompetitiv eingeworbener Drittmittel, die einen größeren Spielraum für die Art der Kooperation lassen“, wie Glößl erläuterte.

 
Shortlist zeigt Themenvielfalt

Erstmals wurde in diesem Jahr die Shortlist der von der Jury aus 23 Einreichungen selektierten Projekte vorab veröffentlicht – jene zehn Projekte, die im Rahmen der „Life Science Success“ in fünfminütigen Pitches gegeneinander antreten werden. Die thematische Vielfalt ist dabei groß und reicht von extrakorporalen Blutreinigungsverfahren bis zum Blutzuckermanagement im Krankenhaus, vom Management wildlebender Huftiere bis zur Therapie von Multipler Sklerose, von der Verwendung symbiontischer Pilze in der Landwirtschaft bis zur industriellen Entsäuerung alter Papiere.

De erste Platz des Sience2Business Awards ist mit 8.000 Euro dotiert, der zweite mit 4.000 Euro, für die Plätze 3 bis 5 werden Anerkennungsurkunden vergeben. Unter den zehn Finalisten wird darüber hinaus der vom Pharma-Unternehmen Janssen Cilag gestiftete Janssen Special Award vergeben, der auf die Bedeutung der eingereichten Arbeit für das Gesundheitswesen abzielt und ebenfalls mit 4.000 Euro dotiert ist.

April 13th

AkzoNobel: PPG kontert

Es gebe keine Absprachen mit Paul Elliott Singers Elliott Advisors, betont der US-Konzern.

 

Der US-amerikanische Chemiekonzern PPG wehrt sich gegen die Vorwürfe des niederländischen Farben-, Beschichtungs- und Spezialchemikalienherstellers AkzoNobel, den er übernehmen will. AkzoNobel hatte am 12. April auf mögliche problematische Absprachen zwischen PPG und dem Investmentunternehmen Elliott Advisors des New Yorker Finanzmagnaten Paul Elliott Singer hingewiesen. PPG erklärt dazu, Gespräche mit über 100 Investoren geführt zu haben, hauptsächlich Aktionären von AkzoNobel, unter denen auch Vertreter von Elliott Advisors gewesen seien. Irgendwelche Absprachen mit Singers Unternehmen habe es aber nicht gegeben und gebe es nicht. Ebensowenig bestünden Absprachen mit anderen Aktionären. PPG habe „in Übereinstimmung mit den auf die Causa anzuwendenden Gesetzen und regulatorischen Vorgaben gehandelt, einschließlich der niederländischen“.

 

Ergänzend verlautete PPG, in den Gesprächen hätten sich nahezu alle AkzoNobel-Aktionäre enttäuscht über die Haltung des Unternehmens gezeigt, das die Übernahme vehement ablehnt: „Aus unserer Sicht wäre es besser, wenn AkzoNobel mit uns sprechen würde statt über uns. Wir laden die Unternehmensführung weiterhin ein, sich mit uns zu treffen und sind überzeugt, dass dies im besten Interesse der Aktionäre von AkzoNobel wäre.“

 

Agrobusiness-Fusion: Zustimmung aus China

Auch das chinesische Handelsministerium hat nun die Übernahme des Schweizer Agrobusiness-Konzerns Syngenta durch ChemChina genehmigt.

 

Nach der EU-Kommission und der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) genehmigte auch das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) die Übernahme von Syngenta durch ChemChina. Das meldeten die beiden Unternehmen in einer Aussendung. Einmal mehr beteuerten sie, die Transaktion werde „sicherstellen, dass Landwirte auf der ganzen Welt weiterhin Wahlmöglichkeiten haben und von Innovationen profitieren können“. Die Übernahme solle noch im laufenden zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Ergänzend verkündete die ChemChina, ihr Angebot zum Kauf sämtlicher öffentlich gehandelten Syngenta-Aktien ende am 4. Mai, in der Schweiz um 16 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (CEST) und in den USA um 10 Uhr vormittags „New York City time“.

 

Wie berichtet, gaben die EU-Kommission und die FTC am 5. April ihre Zustimmung zu der Transaktion, verhängten aber eine Reihe von Auflagen. Unter anderem muss die ChemChina wesentliche Teile des Geschäfts ihrer US-Tochter ADAMA mit bereits auf dem Markt befindlichen Pflanzenschutzmitteln verkaufen. Syngenta wiederum hat das Herbizid Paraquat, das Insektizid Abamectin und das Fungizid Chlorothalonil abzustoßen.

 

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