Archive - Nov 10, 2020

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Rübenbauern garantieren 38.000 Hektar Anbaufläche

Mit der Zusage soll der Weiterbetrieb der Zuckerfabrik Leopoldsdorf der Agrana gesichert werden. Deren Entscheidung steht noch aus.

 

Österreichs Rübenbauern wollen ab kommendem Jahr auf mindestens 38.000 Hektar Zuckerrüben anbauen, im kommenden Jahr wird die Anbaufläche sogar etwas größer sein. Das berichteten Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die Landwirtschaftskammer und der Bauernbund. Köstinger betonte, die Rübenbauern hätten mit dieser Zusicherung ihren Beitrag zur Erhaltung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf geleistet. Bekanntlich hatte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana angekündigt, Leopoldsdorf zu schließen, falls der Rübenanbau nicht im geforderten Ausmaß erfolge. Ob dies nun vom Tisch ist, ist unklar. Die Agrana hatte stets betont, bis Mitte November über den Weiterbetrieb der Fabrik entscheiden zu wollen.

 

Für ihre Zusicherung erhalten die Bauern Gegenleistungen vom Staat. Sollte – beispielsweise infolge von Schädlingsbefall – ein neuerlicher Anbau nötig werden, bekommen sie eine „Wiederanbauprämie“ von 250 Euro pro Hektar sowie das erforderliche Saatgut. Außerdem wurde ihnen zugesichert, die umstrittenen Neonicotinoide zur Bekämpfung des Rübenderbrüsslers einsetzen zu dürfen, meldete Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger.

 

Ministerin Köstinger konstatierte, der Rübenanbau sei für etliche Bauern in den vergangenen Jahren nicht mehr lukrativ gewesen: „Schädlingsdruck, fallende Preise und Produktionsausfälle haben zu sinkenden Anbauflächen geführt. Die heimische Zuckerproduktion war damit in akuter Gefahr. Wenn es diese heimische Produktion aber nicht mehr gibt, dann müssten wir Zucker importieren, das will niemand von uns.“

 

Seitens des niederösterreichischen Bauernbundes hieß es, die Rübenbauern hätten mit der Anbauzusicherung einen „Kraftakt“ gesetzt und würden „die heimische Selbstversorgung mit rot-weiß-rotem Zucker ebenso sichern wie Arbeitsplätze entlang der Lebensmittelproduktion“.