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Chemiereport_2016-4

Bild: Gregor Nesvadba Millionen US-Dollar ein und avancierte damit zum erfolg- reichsten Biotech-IPO in 2014. Hinsichtlich Wachstum scheint Juno die Anleger nicht zu enttäuschen. Die Mitarbeiterzahl stieg innerhalb eines Jahres von 96 auf mehr als 350. Zur Stärkung des Geschäftsmodells wurden 2015 die Firmen AbVitro, X-Body, Inc. sowie die Stage Cell Therapeutics GmbH übernommen. So viel Arbeitseifer ist auch dem MIT Technology Review nicht entgan- gen, der Juno bei der Wahl seiner 50 „smartest companies“ auf Rang acht platzierte. Dieser Aufstieg hat die Firma Celgene auf den Plan gerufen: In einer auf zehn Jahre angelegten Koopera- tion wird Juno eine Milliarde US-Dollar erhalten. Die Chancen, dass Celgene davon auch profitieren wird, stehen nicht schlecht, denn Juno will 2016 mit insgesamt zehn Studien bei sechs ver- schiedenen Krebserkrankungen beginnen. Vorsicht vor Risiken Trotz aller Euphorie sollten sich Kleinanleger nicht unbe- dacht ins Abenteuer stürzen. Wie alle neuen Therapien, ist auch CAR T nicht ohne Risiken, leider fallen solche bei einem Hype allzu oft unter den Tisch. So ist Juno nicht das einzige auf CAR T spezialisierte Unternehmen. Auch dem von der Firma Kite Pharma (Kite) entwickelten KTE-C19 gegen das aggressive non-Hodgkin-Lymphom erteilten die FDA und die europäische Arzneimittelzulassungsbehörde EMA den „Orphan Drug Sta- tus.“ Und Bellicum Pharmaceuticals aus Houston in Texas hat sich mit seinen GoCAR-Ts ein interessantes Konzept zur Mini- mierung der Nebenwirkungen einfallen lassen. Ein weiteres Manko: Juno ist als reines Forschungsunternehmen wohl noch eine geraume Zeit auf fremdes Kapital angewiesen. Hinzu kommt, dass ein breiter Einsatz der neuen Therapie die Kont- rolle des lebensbedrohlichen Cytokinsturms voraussetzt. Sollte dies gelingen und sich Juno weiterhin so rasant entwickeln, ist auch eine Übernahme durch ein Pharmaunternehmen nicht völlig undenkbar. Juno Therapeutics Sitz Seattle, Washington, USA CEO Hans E. Bishop Marktkapitalisierung 4,01 Mrd. USD Hauptindex Nasdaq Aktienkürzel/ISIN JUNO Kurs 39,60 USD (Stand: 03. Mai 2016) 52-Wochenhoch 69,28 USD 52-Wochentief 22,37 USD Kurs-Gewinn-Verhältnis k. A. (bisher kein Gewinn) Website www.junotherapeutics.com Chart und Finanzdaten finance.yahoo.com/q?s=JUNO Firma Börsengang Börsenwert (USD) Kite Pharma Juni 2014 134,1 Millionen Bellicum Dezember 2014 160,0 Millionen Juno Dezember 2014 264,6 Millionen Cellectis März 2015 228,0 Millionen Jahresempfang der Lebensmittelindustrie Information macht gesund Unter dem Motto „Immer besser, gesünder, effizienter?" stand der 15. Jahresempfang des Fachverbands der österreichischen Lebensmittelindustrie, an dem rund 300 Vertreter von Wirtschaft und Politik sowie Partner entlang der gesamten Lebensmittelkette teilnahmen. Laut dem Obmann des Fachverbands, Agrana-Gene- raldirektor Johann Marihart, ist die Situation der Branche paradox: „Lebensmittel gelten gleichermaßen als Allheilmittel und Sün- denbock. Täglich schießen neue Zwänge aus dem Boden – von Werbe- oder Verkaufsverboten über Zuckersteuern bis zur gefor- derten Reformulierung von Produkten auf EU-Ebene.“ Notwendig ist laut Marihart ein neuer Zugang: „Nicht einzelne Lebensmittel machen krank, sondern unausgewogene Ernährung, gepaart mit Faktoren wie wenig Bewegung, Stress oder Veranlagung tut das. Es braucht vielmehr Bildung, damit Menschen wieder Selbstver- antwortung übernehmen können.“ Für eine „Allianz mit der Vernunft“ plädierte Gesundheitsministe- rin Sabine Oberhauser. Es gelte, die Konsumenten bestmöglich zu informieren. Diese Herausforderung müssten Politik, Wissen- schaft und Wirtschaft gemeinsam meistern. Die „alleinige Steue- rung des Marktes von oben“, etwa durch eine Ampelregelung oder eine Zuckersteuer wie in Großbritannien, ist laut Oberhauser nicht zielführend. Für verstärkte Konsumenteninformation sprach sich auch die Geschäftsführerin des Fachverbands, Katharina Koßdorff, aus: „Die Menschen brauchen Fakten, um sich ein Urteil bilden zu kön- nen. Der Fachverband wird hier in den kommenden Monaten ver- stärkt Aktivitäten setzen.“ Wenn die Verbraucher wüssten, „wie Lebensmittel erzeugt werden, wie sie im Körper wirken und wie sie damit am besten umgehen“, könnten sie „einen gesunden und akti- ven Lebensstil wählen.“ Der Philosoph Konrad Paul Liessmann kritisierte das Ideal der Ver- besserung des Menschen um jeden Preis. Der Körper werde trai- niert und modelliert, „richtiges“ Essen, leistungssteigernde Nah- rungsergänzungsmittel und eine langfristige Anti-Aging-Strategie sollten für effiziente Nutzung der Ressourcen sorgen. Am Ende stehe „ein perfektes Wesen, das reibungslos funktioniert und dem alles Menschliche fremd geworden ist“. Aufklärung über gesunde Ernährung: Fachverbands-Obmann Johann Marihart, Geschäftsführerin Katharina Koßdorff, Minis- terin Sabine Oberhauser und Philosoph Konrad Paul Liessmann mit Moderatorin Marie-Claire Zimmermann (v. l. n. r.) 15 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 MÄRKTE & MANAGEMENT Kite Pharma Juni 2014134,1 Millionen Bellicum Dezember 2014160,0 Millionen Juno Dezember 2014264,6 Millionen Cellectis März 2015228,0 Millionen

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