Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-4

27 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 MÄRKTE & MANAGEMENT 45 Personen („Safety Stewards“) waren nach Angaben Gangls ausschließlich mit Sicherheitsaufgaben befasst. Minutiöse Planung Laut Projektleiter Stefan Hölbfer lässt sich der „Turnaround“ als eine Art rie- sige „Pickerlüberprüfung“ auffassen. Abgewickelt werden konnte diese nur mit minutiöser Planung, die rund 29.000 Arbeitsstunden in Anspruch nahm. Unterstützt wurden die mit dem Vorhaben befassten Per- sonen von einem vollelek- tronischen Koordinierungsins- trument, in dem buchstäblich jeder Handgriff erfasst wurde. Zu inspizieren und zu war- ten waren unter anderem 16 Prozessöfen, 478 Wärmetauscher, rund 1.100 Sicherheitsventile, 2.128 Armaturen und 3.400 Stück an Mess- und Regeltech- nikausrüstung. Überdies wurden neue Rohrleitungen mit einer Gesamtlänge von etwa 14 Kilometern verlegt. Insgesamt fie- len um die 600.000 Arbeitsstunden an. „Riesengroße Wertschöpfung“ Ihre Vorteile von der Raffinerie im Allgemeinen und dem „Turnaround“ im Besonderen hat auch die Stadtgemeinde Schwechat, berichtete Bürgermeiste- rin Karin Baier bei einer Pressekonfe- renz: „Die Raffinerie bringt uns eine rie- sengroße Wertschöpfung.“ Details dazu können nach Angaben der Stadtverwal- tung nicht bekannt gegeben werden. Laut Budgetvoranschlag 2016 machen die „ausschließlichen Gemeindeabga- ben“, zu denen auch die Kommunalsteuer gehört, etwa 47,14 Prozent des Ordentli- chen Haushaltes der Stadtgemeinde aus. In absoluten Zahlen entspricht dies rund 33,3 Millionen Euro. Insgesamt plant die Kommune für heuer Einnahmen von etwa 77,1 Millionen Euro. Dazu kommt laut Baier, dass etwa 300 Personen aus Schwechat in der Raffine- rie beschäftigt sind. Und im Zuge der nun anlaufenden Revisionsarbeiten „merkten wir auch, dass die Lokale am Abend voller waren und mehr Nächtigungen verzeich- net wurden“. Kurz und gut: Die OMV sei ein „stabiler Partner“ der Stadtgemeinde, und das solle, wenn irgend möglich, auch so bleiben. Laut Gangl entfallen etwa 4,7 Prozent der gesamten Brut- towertschöpfung in Niederös- terreich auf die Raffinerie. „Sie ist natürlich ein Wirtschafts- motor für die Region.“ Das nächste Großprojekt ist übrigens bereits in Vorbereitung. Im Frühjahr 2017 gehen die petrochemischen Anlagen der Raffi- nerie in Revision. Die Kosten werden lauf Hölbfer „noch etwas höher“ sein als die des diesjährigen Turnarounds. (kf) Rund 200.000 Wurstsemmeln wurden im Zuge der Revision verzehrt. Z um erfolgreichen Turnaround in der Raffinerie Schwechat trug auch das oberösterreichische Familienunter- nehmen Kremsmüller bei. Zusätzlich zu den beauftragten Tätigkeiten ergab sich eine unvorhergesehene Herausforde- rung: Vier Rohrplatten in einem Prozess- ofen, einem der Kernstücke der Rohöl- destillationsanlage, waren irreparabel beschädigt und mussten ersetzt werden. Kremsmüller gelang es, diese Großrepa- ratur innerhalb von 19 Tagen abzuschlie- ßen – zwei Tage vor dem zugesagten Ter- min. Möglich machte dies nicht zuletzt die gute Vernetzung mit Lieferanten und Kunden. Es galt, kurzfristig einen speziell auf das Material der Platten abgestimm- ten Schweißzusatz zu beschaffen, der zunächst in ganz Europa nicht verfügbar zu sein schien. Darüber hinaus wurde ein Glühofen benötigt, der erstens die er- forderliche Größe für die verschweißten Rohrplatten aufwies und zweitens genau auf 960 Grad wärmebehandeln konnte. „Mit einem ausgeklügelten Fertigungs- und Logistikkonzept wurden zum einen wertvolle Stunden bei der Reparatur ein- gespart. Zum anderen war es nur so mög- lich, parallel dazu innerhalb von 23 Tagen rund 900 Sicherheitsventile zu warten und servicieren“, erläutert Projektleiter Thomas Buchta. Das Familienunternehmen Kremsmül- ler wurde 1961 gegründet und beschäf- tigt weltweit rund 2.300 Mitarbeiter. Das Portfolio erstreckt sich vom Behälter- und Apparatebau über Rohrleitungsbau und Elektro-, Mess- und Regeltechnik bis hin zu Industriedienstleistungen. Bereits seit Gründung des Traditionsbetriebs zählt die Petrochemie zu einer der wichtigsten Zielbranchen von Kremsmüller. Premiere in Schwechat: Zum ersten Mal im Einsatz war das Team des Armaturenser- vices. Hier wird gerade der Dichtsitz an einem Schieber beschliffen. Kremsmüller Großreparatur beim Turnaround Außer Plan musste ein Prozessofen in der Rohöldestillationsanlage instand gesetzt werden. „In nur 19 Tagen schlossen wir die Reparatur ab.“ Entgeltliche Einschaltung

Seitenübersicht