71 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 SERVICE Bilder: Merck Onix, Postnova, Julabo Das deutsche Familienunterneh- men Julabo hat neue Temperier- systeme der Reihe „Presto“ vor- gestellt. Die mit hohen Heiz- und Kühlleistungen ausgestatteten Geräte sind für anspruchsvolle Laboranwendungen wie Reak- tortemperierung, Materialstress- tests oder Temperatursimulatio- nen konzipiert und ermöglichen den schnellen Ausgleich von Temperaturänderungen in der jeweiligen Applikation. Die Aus- führungen Presto W50 und W50t sind wassergekühlt und decken mit einer Heizleistung von 6 kW (W50) bzw. 12 kW (W50t) sowie einer Kälteleistung von 7,5 kW einen Temperaturbereich von -50 °C bis +250 °C ab. Alle Geräte der Presto-Reihe (außer A30) sind standardmäßig mit regelbaren Pumpen ausgestattet, die so geregelt werden können, dass der maximale Flüssigkeitsdruck in der ange- schlossenen Applikation (z. B. ein Glasreaktor) nicht über- schritten wird. www.julabo.com Anspruchsvolle Labortemperierung Im Rahmen eines Live Labs auf der Analytica 2016 in Mün- chen präsentierte Postnova interessierten Besuchern seinen neuen Nanopartikel-Separator CF 2000 Centrifugal FFF. Das System nutzt das Prinzip der Feldflussfraktionierung zur Auf- trennung von Makromolekülen oder Partikeln unterschiedli- cher Größe durch das Wechselspiel von Strömung und einem senkrecht zu dieser wirkenden Trennfeld (in diesem Fall ein durch Rotationsbewegung entstehendes Zentrifugalfeld). CF 2000 Centrifugal FFF zeigt eine große Separationsbreite und lässt die Trennung von Protein- oder Polymermolekülen und größeren Partikeln in einem Durchlauf und mit hoher Auflö- sung zu. Das Gerät ist bis in den Mikrometerbereich hinein verwendbar, typische Anwendungsfälle sind Latex-, Silica- Zinkoxid- oder Gold-Nanopartikel, aber auch Sedimente von Grund-, Oberflächen- oder Abwässern. www.postnova.com Trennung im Zentrifugalfeld D er Merck-Unternehmensbereich Life Sciences (ehe- mals Merck Millipore) hat auf der Analytica 2016 in München die Mikrofluidik-Plattform „Cellasic Onix2“ zur Untersuchung von lebenden Zellen vorgestellt. Das System gestattet, die Reaktionen von Zellen auf Ände- rungen der Umgebungsbedingungen (Perfusion, Tempera- tur, Gaszusammensetzung) zu untersuchen und in Lang- zeitexperimenten zu verfolgen. Die Plattform stellt eine Zusatzausstattung für Mikroskope dar, die gegenüber her- kömmlichen Zellkultur-Experimenten aufgrund der mi- krofluidischen Auslegung die präzisere Kontrolle der Umgebungsparameter gestattet. Das Mikroskop wird dabei so programmiert, dass es in definierten Zeitintervallen Aufnahmen des Zellkultursystems macht und so die Reak- tion auf sich verändernde Bedingungen verfolgen lässt. Mithilfe des mikrofluidischen Equipments lassen sich Kul- turmedien einfach und schnell wechseln und lässt sich die Anreicherung mit verschiedenen Stimulanzien oder Wirk- stoffen austesten. Ebenso ist die Untersuchung der Reak- tion auf eine Änderung der Gaszusammensetzung möglich, um auf diese Weise zum Beispiel physiologisch niedrige Sauerstoff-Konzentrationen (Hypoxie) nachzuempfinden. Die mitgelieferte Software gestattet das Programmieren komplexer Protokolle, sodass auch bei Experimenten über mehrere Tage nicht manuell in die Zellkultur eingegriffen werden muss. Auf diese Weise kann die Plattform für sta- bile und konsistente Bildgebungsbedingungen unter Auf- rechterhaltung der Zellgesundheit sorgen, eine präzise Kontrolle der Wachstumsbedingungen wird mit einer ein- fach zu bedienenden Benutzerschnittstelle kombiniert. www.merckmillipore.com Zellen beim Wachsen zusehen