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Chemiereport_2016-4

30 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 MÄRKTE & MANAGEMENT Bilder: privat, Österreichisches Bundesheer/Minich CR: Was sind die Aufgaben des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik im Österreichischen Bundesheer? Das Amt für Rüstung und Wehrtechnik ist das nationale Kompetenzzentrum für die Technologiefelder in den Bereichen Waffen, Munition, Panzer, Fahrzeuge, Pioniergerät, ABC-Wesen, Ausbildungs- und Simulationsanlagen, optronisches sowie elektronisches Gerät, Werkstoffe, Explosivstoffe, Betriebsmittel und die persönliche Ausrüstung der Soldaten. Die Stärke des Amtes ist die Bündelung eines sehr breiten technischen und wis- senschaftlichen Spektrums unter einem Dach. Es erbringt vielfältige und oft auch sehr komplexe Ingenieurdienstleistun- gen in der Entwicklung, Beschaffung und Lebenslaufbetreuung von Rüstungsgü- tern und in technischen Anfragen des Betriebs. Die Erhaltung der Expertise auf dem erforderlichen Niveau verlangt aber auch das Engagement in wehrtechnischen und wehrwissenschaftlichen Forschungs- projekten, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. CR: Sie sind stellvertretender Leiter der Abteilung Explosivstoff-, Werkstoff- und Betriebsmitteltechnik. Was sind Ihre diesbezüglichen Aufgaben? Wir kümmern uns um die Eingangskont- rolle und Überwachung von Treibstoffen, Schmierstoffen sowie anderen Betriebs- mitteln. Noch viel wichtiger ist der Auf- trag zur logistischen Optimierung, das heißt einer möglichst weitgehenden Ver- einheitlichung der Betriebsmittelpalette. Bei der Typenvielfalt an militärischen Fahrzeugen und militärischem Gerät ist das eine große technologische Heraus- forderung. Auch die Schadenanalyse hat große Bedeutung. Hier sind die Werkstoff- wissenschaftler der Abteilung gefragt. Wichtig sind Korrosionsschutz und der Konservierung. Militärisches Gerät ist auf Langlebigkeit ausgelegt und die Bewirt- schaftung erfordert oft auch die Still- legung über einen längeren Zeitraum. Eine unserer wesentlichsten Stärken ist das umfangreiche Arsenal an Hochleis- tungsmessgeräten. Wir haben fast alles, was sich jemand, der in der analytischen Chemie tätig ist, wünschen kann, bis hin zu Rasterelektromenmikroskop und Mas- senspektrometer. CR: Überdies leiten Sie das Referat Explosivstofftechnologie. Welche Schwerpunkte setzen Sie dort? Ich bin seit bald 25 Jahren im Explo- sivstoffwesen tätig. Darunter fällt die Überwachung der Handhabungs- und Funktionssicherheit der Munition. Bei sicherheitsrelevanten Vorkommnissen muss ein Munitionsbestand gesperrt wer- den. Dann ist die rasche Ursachenermitt- lung gefragt, um den Bestand wieder frei- geben zu können. Wir sind natürlich auch bei der Beschaf- fung eingebunden, sowohl bei der tech- nischen Spezifizierung als auch bei der Qualitätsprüfung, um von vornherein nur möglichst verlässliche Produkte in Bestand zu nehmen. Im scharfen Schuss: Manche Übungsplätze des Österreichischen Bundesheeres werden seit vielen Jahrzehnten genutzt. Zur Person Dr. Bernhard Schneider wurde 1962 gebo- ren. Er absolvierte das Doktoratsstudium der Technischen Chemie an der Technischen Universität Wien, eine postgraduale Ausbil- dung an der Lund University in Schweden sowie umfassende Schulungen im Bereich des Sprengmittelwesens und der Sprengmit- telsicherheit in Österreich sowie in den USA. Seit 1991 ist Dr. Schneider für das österrei- chische Verteidigungsministerium tätig. Er ist stellvertretender Leiter der Abteilung für Explosivstoff-, Werkstoff- und Betriebsmittel- technik und Referatsleiter für Explosivstoffe. Interview „Alte Munition kann eine Zeitbombe sein.“ Bernhard Schneider, der führende Explosivstoffexperte des Österreichischen Bundesheeres, im Gespräch mit Karl Zojer über Sprengmittelsicherheit und -forschung sowie die Sanierung explosiver Altlasten

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