Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-4

52 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 CHEMIE & TECHNIK Bild: iStockphoto.com/from2015 T emperatur ist die fundamentale statistische Größe, die die Welt der messbaren makroskopischen Phäno- mene mit jener der atomaren und moleku- laren Bestandteile der Materie verknüpft. So gut wie alle physikalischen und analy- tischen Messgrößen sind daher tempera- turabhängig. Ähnliches gilt für chemische Reaktionsprozesse oder Trennverfahren. Es gehört daher zu den Grundoperationen im Labor, die Temperatur des zu untersu- chenden Systems zu kontrollieren. Meh- rere Unternehmen haben sich mit ihren Lösungen ganz auf diese Aufgabe speziali- siert. Die Bandbreite reicht dabei von ein- fachen Kalibrierbädern über dynamische Temperierlösungen für die schnelle und hochgenaue Temperierung von extern an- geschlossenen Anwendungen bis hin zu Umwälz-Heizgeräten und -kühlern, wie sie für die Produktion in Technikums- und Pilotanlagen verwendet werden Die Firma Peter Huber hat mehrere ihrer Wärme- und Kältethermostate sowie Umwälzkühler mit Reglern ausgestattet, die nach dem Prinzip des „Model Predic- tive Control“ arbeiten, also ein Zeit-diskre- tes dynamisches Modell des zu regelnden Prozesses verwenden, um das zukünftige Verhalten in Abhängigkeit von den Ein- gangssignalen zu berechnen. Zudem setzt man mit der neuen „KISS“-Linie (steht für „keep innovation safe & simple“) auf ein zeitgemäßes Design, das nach Aussage der Marketing-Verantwortlichen Christine Bußhardt auch im Labor immer wichtiger wird. Der deutsche Anbieter Julabo hat die Laborthermostate der Reihe „Economy“ durch die neue Linie „Corio“ ersetzt, die Einhänge-, Bad- und Umwälzthermost- ate sowie Kältethermostate umfasst. Die Kältethermostate der Reihe „Corio CD“ sind dabei mit stufenloser, automatischer Anpassung der Kälteleistung ausgestattet und können einen Arbeitstemperaturbe- reich von -40 bis +150 °C abdecken. Dass thermische Messverfahren auch in die Proteinanalytik eingedrungen sind, kann man am Gebiet der Mikrokalorime- trie ablesen. So zeigte der zu Waters gehö- rende Anbieter TA Instruments Geräte für die isotherme Affinitätskalorimetrie, mit denen Protein-Protein-Wechselwir- kungen quantifiziert und die treibenden Kräfte an den beteiligten Bindungen iden- tifiziert werden können. Auf in die Meso- und Nanowelt Einer der großen Trends in den Natur- wissenschaften ist das Fortschreiten der Erkenntnisspirale von molekularen zu supramolekularen und mesoskopischen Einheiten – die Welt, in der die Nano- wissenschaften zu Hause sind. Um Sys- teme in der Größenordnung zwischen 1 und 1.000 Nanometer charakterisieren zu können, sind im Laufe der vergange- nen Jahrzehnte ganz neue Methoden ent- wickelt worden. Viele davon waren auch auf der diesjährigen Analytica zu finden. Das steirische Traditionsunternehmen Anton Paar ist mit dem Produkt „Litesi- zer 500“ in eine bisher nicht im Portfolio abgedeckte Technologie eingestiegen. Mit dem Gerät ist die Bestimmung von Parti- kelgröße, Zeta-Potenzial und Molekular- masse von Nano- und Submikro-Partikeln möglich. Dazu kommt eine Kombination von Lichtstreuungs- und Transmissions- messung zum Einsatz: Die Messung der Transmission gibt dem Benutzer eine erste Auskunft über die Zusammenset- zung der Probe und ermöglicht die auto- matische Einstellung von Fokusposition, Messwinkel und Messdauer für die Streu- messung. Mithilfe der mitgelieferten Soft- ware und der intuitiv zu bedienenden Benutzeroberfläche kann die Änderung des nanopartikulären Systems mit der Zeit, dem pH-Wert, der Temperatur und der Konzentration bestimmt werden. Zur Messung des Zeta-Potenzials (also des elektrischen Potenzials an der Abscherschicht eines bewegten Partikels in einer Suspension) kommt dabei Die Messtechnik folgt der Wissenschaft und dringt zur Charakteri- sierung immer komplexerer Strukturen vor. Eindrücke von der Analytica 2016 Messe, was messbar ist Formulierungen, Produktionsprozesse und Entwicklungsabläufe werden zunehmend komplexer. Die Entwickler von analytischen Messinstrumenten haben die Herausforderung angenommen und bieten neue Messgrößen und vorprogrammierte Abläufe an.

Seitenübersicht