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Chemiereport_2016-4

41 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 LIFE SCIENCES IN DER PIPELINE Bilder: Feature Foto Service/Jon Simon, iStockphoto.com/royaltystockphoto D ie EU-Kommission erweiterte An- fang Mai die Zulassung von Eri- bulin auf erwachsene Patienten in Deutschland und Österreich, die an inoperablen fortgeschrittenen oder me- tastasierten Liposarkomen leiden und eine Vortherapie mit einem Anthrazyk- lin erhielten. Das meldete der japanische Pharmakonzern Ei- sai, der Eribulin her- stellt. Ihm zufolge ist Eribulin „das erste und einzige als Mono- therapie zugelassene Arzneimittel, das einen signifikanten Überlebensvorteil bei dieser Art von Weichteilsarkomen zeigen konnte“. Bisher war der Wirkstoff nur für Patienten mit lokal fortgeschrit- tenem oder metastasiertem Brustkrebs zugelassen, bei denen die Krankheit nach der Anwendung mindestens einer Chemotherapie weiter fortschritt. In ihrer Entscheidung folgte die EU-Kommission wie üblich einer Emp- fehlung der European Medicines Agency (EMA), die auf wissenschaftlicher Ebene für die Zulassung von Arzneimitteln zuständig ist. Sie empfahl bereits Anfang April, die Zulassung für das Medikament Halaven, das Eribulin enthält, in der nun erfolgten Weise auszuweiten. Die EMA stützte sich dabei auf zwei Studien, im Zuge derer 1.864 Frauen mit Halaven behandelt wurden. In einer davon zeigte sich eine im Vergleich zur Behandlung mit einer anderen Arz- nei um 3,5 Monate erhöhte Überlebens- dauer. Da laut EMA die Vorteile des Ein- satzes von Halaven gegenüber den Risi- ken überwiegen, wurde die Ausweitung der Zulassung empfohlen. Wie Eisai mitteilte, wurden 2012 bei etwa 3.760 Personen in Deutschland Weichteilsarkome diagnostiziert. Lipo- sarkome gelten mit einem Anteil von rund 17 Prozent an der Gesamtzahl der Fälle als der häufigste Subtypus von Weichteilsarkomen. Sie entstehen im Fettgewebe und können an jeder Stelle des Körpers auftreten. Kooperation von IBM und Pfizer Big Data im Krankenzimmer Die lückenlose Überwachung von Patien- ten nutzen, um neue Medikamente gegen Parkinson zu entwickeln – das ist eines der Ziele eines Forschungsprojekts von IBM und Pfizer. Wie es in einer gemeinsamen Aussendung der beiden Konzerne heißt, soll ein „System aus Sensoren, mobilen Endgeräten und maschinellem Lernen Echtzeit-Daten zu Krankheitssymptomen rund um die Uhr messen und an Ärzte und Forscher übermitteln“. IBM und Pfi- zer versprechen sich davon ein besseres Verständnis des Krankheitsverlaufs, wo- raus sich Möglichkeiten ergeben könnten, „um die Behandlungssituation für Par- kinson-Patienten zu verbessern. Gleich- zeitig sollen damit auch Informationen für das Design von Studien gewonnen und die Entwicklung neuer Therapieop- tionen beschleunigt werden“. Geplant ist, das System rasch klinisch zu testen. Laut Pfizer geht es um die „Bereitstel- lung eines verlässlichen, skalierbaren Mess- und Analysesystems“. Mit des- sen Hilfe hofft der Konzern, die Entwick- lung und Zulassung von Arzneimitteln beschleunigen zu können. „Das könnte uns letztendlich dabei helfen, schneller bessere Therapien für Patienten zur Ver- fügung zu stellen“, wird Mikael Dolsten, Chef von Pfizer Worldwide Research and Development, zitiert. Seitens IBM ver- lautet, das System sei konzipiert, Daten passiv zu sammeln, auf diese Weise die Patienten „kaum oder gar nicht“ zu beein- trächtigen und Ärzten und Wissenschaft- lern objektive Echtzeit-Daten zu liefern. „Wir denken, dass das den Weg, wie Pati- enten behandelt und Therapiefortschritte beobachtet werden, fundamental verän- dern kann“, heißt es seitens IBM. IBM und Pfizer: Computerisierte Patientenüberwachung rund um die Uhr Liposarkom Eribulin: EU-Kommission erweitert Zulassung Rund 17% der Weichteil- sarkome sind Liposarkome. Ausgeweitet: Seit Anfang Mai ist Eribulin auch für Patienten in Deutschland und Österreich zugelassen.

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