26 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.6 MÄRKTE & MANAGEMENT Bild: BMLFUW/Alexander Haiden D ie Wetterkapriolen des heurigen Jahres haben es in sich: Spätfrost im April, Hagel und enorme Regen- mengen haben Österreichs Landwirten heuer massiv zugesetzt. Wobei Ersterer vor allem bei Obst und Wein für massive Rückgänge sorgt. So wurden etwa in der Wachau, wo die gelben Früchte auf rund 250 Hektar angebaut werden, nur rund 1,5 Millionen Kilogramm Marillen geern- tet, die Hälfte der üblichen Menge. Kein Wunder, mussten die Landwirte etwa im Spitzer Graben teils Totalausfälle ver- kraften. Und auch im Weinviertel, dem zweiten großen Marillenanbaugebiet, gin- gen Experten von einer um 20 bis 30 Pro- zent geringeren Ernte aus. Aber auch bei Äpfeln und Birnen muss mit massiven Mindererträgen gerechnet werden, sind doch beispielsweise in der Steiermark die Kulturen teils zu mehr als 90 Prozent durch die Minusgrade zerstört worden. Experten gehen hier von einem drastischen Einbruch der Apfelproduk- tion auf 22.000 Tonnen gegenüber 177.000 Tonnen im Vorjahr (minus 88 Prozent) aus. Und auch in Niederösterreich und Es wird kaum Wein sein: In einigen Anbaugebieten hat es den Winzern den Jahrgang 2016 ordentlich verhagelt. Lebensmittelerzeugung Ernte-Bilanz mit vielen Gesichtern Einer Spitzen-Getreideernte stehen magere Erträge bei Obst und teils auch bei Wein gegenüber. In manchen Gebieten müssen die Landwirte bei einzelnen Kulturen sogar Totalausfälle verkraften. Der Gesamtschaden wird mit mehr als 250 Millionen Euro beziffert. Von Ursula Rischanek