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Chemiereport_2016-4

Bilder: OMV, Lenzing AG/Karl Michalsky 8 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.6 MÄRKTE & MANAGEMENT Lenzing „Ausgezeichnetes erstes Halbjahr“ Ein „ausgezeichnetes erstes Halbjahr“ habe der Faserkonzern Lenzing heuer erzielt, konstatierte Vorstandschef Stefan Doboczky bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 8,3 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 54,3 Prozent auf 195,1 Millionen Euro. Mit 129,7 Milli- onen Euro fiel das EBIT mehr als doppelt so hoch aus wie im ersten Halbjahr 2015. Doboczky führte dies auf die höheren Preise sowie den auf 42,4 Prozent gestie- genen Anteil des Spezialfasergeschäfts am Konzernumsatz zurück. Bekanntlich strebt die Lenzing an, diesen Anteil bis 2020 auf 50 Prozent zu erhöhen. „Ganz besonders stolz“ zeigte sich Doboczky hinsichtlich einer Produktneu- heit: Tencel-Fasern aus Zuschnittsabfäl- len bei der Baumwollkleidungserzeugung. Diese werden zurzeit von Inditex, einem der größten Textilkonzerne der Welt, getes- tet. Gespräche mit weiteren potenziellen Abnehmern sind laut Doboczky im Gang. Jährlich würden weltweit rund 150 Milliar- den Kleidungsstücke hergestellt. Damit sei das Faserrecycling „ein ganz wesentliches Thema“, erläuterte Doboczky. Die Aus- sichten für das zweite Halbjahr sind ihm zufolge exzellent. Auf dem Markt für holz- basierte Zellulosefasern sei die Nachfrage weiterhin groß. Somit erwarte die Lenzing „für das Geschäftsjahr 2016 ein ausge- zeichnetes Ergebnis und damit eine subs- tanzielle Verbesserung gegenüber 2015“. Vom Chemiereport auf die Debatten über die Wertschöpfungsabgabe angespro- chen, sagte Doboczky, es liege an der Politik, diesbezüglich zu entscheiden: „Ich kann nur sagen: Wir sind ein wesentlicher Steuerzahler.“ Nicht zuletzt durch die Ent- scheidung, rund 100 Millionen Euro in Lenzing und Heiligenkreuz zu investieren, zeige das Unternehmen sein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Österreich. Zuversichtlich fürs Gesamtjahr: Len- zing-Vorstandschef Stefan Doboczky (M.) mit Finanzvorstand Thomas Oben- drauf (l.) und Vertriebsvorstand Robert van de Kerkhof OMV-Generaldirektor Rainer Seele: „Abschied von den Dividenden auf Pump“ W ir haben die OMV finanziell stabilisiert“, kommentierte Ge- neraldirektor Rainer Seele das Halbjahresergebnis des österreichischen Öl- und Erdgaskonzerns. Dessen Um- satz fiel im Vergleich zum ersten Halb- jahr 2015 um 26 Prozent auf 8,6 Milliar- den Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich um 704 Millionen Euro auf -253 Millionen Euro. Als Gründe nannte Seele die stark gesunkenen Öl- und Erdgas- preise sowie Wert- bereinigungen von insgesamt rund 600 Millionen Euro, von denen 530 Millionen auf den 50-Pro- zent-Anteil der OMV am Rosebank-Ölfeld entfallen. Die OMV will 30 Prozent von Ro- sebank an die kanadische Suncor Energy verkaufen. Suncor bezahlt dafür 50 Millio- nen Euro beim Vertragsabschluss, der für das vierte Quartal 2016 geplant ist, sowie weitere 150 Millionen Euro, sobald die an Rosebank beteiligten Firmen die endgül- tige Investitionsentscheidung treffen. Seele wollte den operativen Verlust nicht überbewerten. Entscheidend ist ihm zufolge, dass das um Lagerhaltungsef- fekte bereinigte EBIT vor Sondereffekten (CCS-EBIT vor Sondereffekten) mit +381 Millionen Euro positiv ist – wenn es auch um 46 Prozent niedriger ausfiel als im ers- ten Quartal 2015. Auch sei es gelungen, den Free Cashflow um eine Milliarde Euro zu verbessern. Nach Abzug der Dividende belaufe sich dieser auf 27 Millionen Euro: „Das ist vielleicht nicht viel. Aber es ist der Abschied von den Dividenden auf Pump.“ Mittels ihres Einsparungsprogramms werde die OMV ihre Kosten heuer gegen- über 2015 um rund 100 Millionen Euro senken. Bis Ende 2017 ist laut Seele eine Einsparung von weiteren 50 Millionen Euro geplant. Die für heuer vorgesehenen Investitionen werden um acht Prozent auf 2,2 Milliarden Euro vermindert. „Wir spa- ren intelligent bei Einkaufskonditionen und Prozessen“, erläuterte Seele. Im Downstream- Geschäft, zu dem die Petrochemie gehört, verzeich- nete die OMV einen Rückgang des CCS- EBITs vor Sond- ereffekten um zehn Prozent von 529 auf 475 Millionen Euro. Begründet wird dies mit der Referenz-Raffineriemarge, die von 7,6 US-Dollar pro Fass (USD/bbl) im ersten Halbjahr 2015 auf 4,9 USD/bbl fiel. Von 176 Millionen Euro auf 203 Millionen Euro erhöht hat sich der Beitrag der Bore- alis, vor allem wegen des besseren Olefin- und Polyolefin-Geschäfts. Für das Gesamtjahr rechnet die OMV weiter mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 40 US-Dollar pro Fass. Die Raffineriemargen dürften weiter zurück- gehen. Ihre voraussichtliche Jahrespro- duktion an Öl und Erdgas beziffert die OMV mit „leicht über 300.000“ Fass pro Tag, wovon etwa 70.000 Fass auf die nor- wegische Nordsee entfallen. In Libyen und im Jemen wird die OMV heuer aller Wahrscheinlichkeit nach die Förderung nicht mehr aufnehmen. Der Grund ist die „andauernd kritische Sicherheitssitua- tion“. OMV „finanziell stabilisiert“ Operativ wurde ein Minus von 253 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies wird allerdings mit negativen Sondereffekten von rund 600 Millionen Euro begründet. „ „Wir sparen intelligent bei Einkaufskonditionen und Prozessen“

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