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Chemiereport_2016-4

AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.6 LIFE SCIENCES entstehen, die im schlimmsten Fall zur Entartung führen. Der Körper besitzt zwar Reparaturmechanismen, doch diese werden mit zunehmendem Alter immer leistungsschwächer. Auch das eingebaute „Selbstmordprogramm“ (Apoptose) unserer Zellen verliert im Alter seine Schlagkraft. Dies, so glauben die Experten, sei wohl der Grund, weshalb irreversibel geschädigte Zellen in einen Zustand der Seneszenz übergingen. Bestätigung der Theorien Seneszente Zellen teilen sich zwar nicht mehr und schützen den Körper so vor Krebs. Sie schütten aber Entzündungsmedi- atoren aus, die das Immunsystem in Alarmbereitschaft verset- zen sollen. Doch selbst dieser letzte Hilferuf verkehrt sich im Alter ins Gegenteil, weil auch die Leistungsfähigkeit des Immun- systems nach und nach schwindet. So werden aus dem Hilferuf chronische Entzündungen, die sich in benachbarte Zellen und Gewebe ausdehnen und dabei degenerative Prozesse, Krankheit und Alterung anstoßen. Soweit die Theorie. Erste Hinweise für dieses Szenario stammen von der Mayo Clinic in Rochester, USA. Dort haben Darren Baker und Jan van Deursen schon 2011 Experimente zum „Selbstmord“ seneszen- ter Zellen in einem gentechnisch-modifizierten Mausmodell durchgeführt. Neuere Studien der gleichen Gruppe konnten nun, zumindest im Tiermodell, die Relevanz seneszenter Zellen für den Alterungsprozess bestätigen. Die Versuchstiere zeigten nicht nur einen verzögerten Alterungsprozess, auch ihre gesunde Lebenszeit verlängerte sich signifikant. Bei ihren Experimenten nutzten die Forscher die Tatsa- che, dass das Überleben seneszenter Zellen mit dem Protein p16Ink4a in Verbindung steht. In ihr Tiermodell bauten sie ein Transgen ein, das bei Anwesenheit dieses Proteins das Selbst- mordgen Caspase synthetisiert, allerdings nur dann, wenn sie zusätzlich eine synthetische Substanz verabreichten. Unter der Bezeichnung „Senolytica“ will van Deursen im Unternehmen Unity Biotechnology nun synthetische Verbindungen entwi- ckeln, die auch menschliche seneszente Zellen zum „Selbstmord“ zwingen. Dass er solche Altersinhibitoren finden wird und dass sie uns in einer nicht allzu fernen Zukunft einen gesünderen und längeren Lebensabend bescheren werden, davon ist der Pionier überzeugt. Zu den Sternen fliegen und ewig leben Im Start-up Oisin Biotechnologies beschäftigt sich Gary Hud- son nach 40 Jahren in der privaten Raumfahrt nun mit seinem zweiten Jugendtraum: dem ewigen Leben. Ewiges Leben wird ihm seine Gentherapie zwar nicht bescheren, doch seneszente Zellen könnte auch er erfolgreich zum „Selbstmord“ verleiten. Um seine Therapie dauerhaft anwendbar zu machen, setzt er auf eine nicht immunogene Genfähre, einen liposomalen Vektor. In diesen verpackt Hudson ein nur in seneszenten Zellen aktives Promotorgen, das ein benachbartes Selbstmordgen aktiviert. Angst vor einer unspezifischen Wirkung der Gentherapie sei laut Hudson unbegründet, denn in nicht-seneszenten Zel- len wäre das Promotorgen ja inaktiv und das „Selbstmord- gen“ würde nicht abgelesen. Bisher hat er seinen Ansatz nur in menschlichen Zellkulturen erfolgreich getestet, doch dabei soll es nicht bleiben. Nächster Meilenstein ist eine Verifizierung in verschiedenen Tiermodellen. Ob der „Selbstmord“ seneszenter Zellen auch uns Menschen ein gesünderes und längeres Leben ermöglichen könnte, steht noch in den Sternen. Glaubt man den Experten, werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen. Denn bis die Hypothese auch im Menschen bestätigt ist, wird es mindestens noch fünf Jahre dauern. Erfahren Sie mehr über Ihre Chancen in der Lifescience Branche Human.technology Styria GmbH Neue Stiftingtalstraße 2 | 8010 Graz T +43(0)316-587016 office@human.technology.at www.human.technology.at Mit ihren international erfolgreichen Unternehmen und ihrer hohen Dichte an Universitäten, außer- universitären Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren liegt die Steiermark im europäi- schen Spitzenfeld der Regionen. DER CLUSTER ALS INTERNATIONAL ANERKANNTER KOMPETENZ-HUB Der Humantechnologie-Cluster fördert die enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Fokus auf die wirtschaftliche Verwertung regionaler Innovationen sowie die Steigerung der weltweiten Sichtbarkeit des Standortes Steiermark. STÄRKE- UND ZUKUNFTSFELDER MEDTECH Die Kernkompetenzen in der Region Süd liegen in der Sensorik, Chip- und Leiterplatten-Technologie sowie im Bereich Software und IT in der Medizin- technik. Gezielt genutzt wird auch das Know-how der vorhandenen Universitäten, Forschungs- einrichtungen und Unternehmen in den Bereichen Material-, Fertigungs- und Prozesstechnik. PHARMA & BIOTECH Die regionalen Stärken dieses Sektors liegen in den pharmazeutischen und biotechnologischen Prozessen, in der Automatisierung und Produktion sowie im Engineering und Anlagenbau. Bioinfor- matik, Big Data Analytics und Biomarkerforschung, als Basis für die Entwicklung neuer Medikamente, komplettieren diesen Themenschwerpunkt. Human.technology Styria GmbH

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