Archive - Okt 13, 2005

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Arzneiverordnungs-Report 05: Umsätze steigen wieder

2004 war in Deutschland das bisher erfolgreichste Jahr bei der Senkung der Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mit minus 10 % sank der Bruttoumsatz für Fertigarzneimittel um 2,5 Mrd € von 24,1 Mrd € 2003 auf 21,7 Mrd € 2004. Heuer wird ein "Rebound-Effekt" prophezeit. Arzneiverordnungs-Report 05: Umsätze steigen wieder <% image name="tabletten" %><p> Noch drastischer lässt sich der Rückgang bei den verordneten Packungen beziffern. Wurden 2003 noch 749 Mio Packungen verordnet, gingen diese Zahlen um fast ein Viertel auf 570 Mio Packungen zurück. Das über viele Jahre überproportionale Wachstum des Arzneimittelsektors konnte so gebremst werden, sodass der Ausgabenanteil für Arzneimittel an den GKV-Leistungsausgaben auf 15,6 % zurückging. Damit liegen die Gesamtausgaben der GKV für Arzneimittel mit 21,8 Mrd € unter den Kosten für ärztliche Behandlungen (23 Mrd €). Ausschlaggebend für den Erfolg sind die Auswirkungen des 2004 in Kraft getretenen GKV-Modernisierungsgesetzes. Dennoch, so der diesjährige Arzneiverordnungs-Report (<a href=http://www.springeronline.com/sgw/cda/frontpage/0,11855,1-132-22-74824759-0,00.html>AVR</a>) des Springer-Verlags, sei für das erste Halbjahr 2005 ein dramatischer Neuanstieg um über 20 % festzustellen. Den größten Einfluss auf den Rückgang der Arzneimittelumsätze hatte der weitgehende <u>Ausschluss von rezeptfreien Medikamenten</u> aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen. Weitere wichtige Maßnahmen waren <u>Änderungen der Zuzahlungsregelungen und der Arzneimittelpreisverordnung</u> sowie die <u>Erhöhung der Herstellerrabatte</u>. Zudem kam die <u>Erhöhung der Patientenzuzahlung</u> sowie die Einführung der <u>Praxisgebühr</u> zum Tragen. Trotz vieler Kostensenkungen gibt es noch immer ein großes Einsparpotenzial, das der AVR für 2004 auf 2,9 Mrd € beziffert (Vorjahr 4,5 Mrd €). Für Generika wurden Wirtschaftlichkeitsreserven von 1,1 Mrd € (Vorjahr 1,45 Mrd €) errechnet. Bei Analogpräparaten sind die Einsparpotenziale von 2 auf 1,2 Mrd € zurückgegangen. Ursache dafür ist die Tatsache, dass durch die neue Arzneimittelpreisverordnung teure Präparate billiger und preiswerte Generika teurer wurden. Im AVR 2005 werden erstmals die führenden Arzneimittelhersteller mit ihrem Produktsortiment, ihren Preisen sowie ihren Einsparpotenzialen des Jahres 2004 präsentiert. <small> Der AVR beschreibt jährlich die Einführung neuer Medikamente, bewertet den therapeutischen Nutzen, berechnet die Kosten und gibt Verordnungsempfehlungen. Auf Basis von 400 Mio kassenärztlichen Rezepten analysiert er die Verordnungs- und Umsatzentwicklung und formuliert neue Therapie-Trends. Die 3.000 führenden Präparate aus 2004 werden mit ihren Verordnungen und Umsätzen gelistet. </small>

Rückschlag bei Schering-Krebswirkstoff

Wegen Komplikationen bei den Tests mit Asoprisnil ist für Deutschlands drittgrößten Pharmakonzern nicht absehbar, ob der Zeitplan für den Zulassungsantrag in Europa eingehalten werde. Rückschlag bei Schering-Krebswirkstoff <a href=http://www.schering.de>Schering</a> hatte bereits den für Ende 2005 geplanten Zulassungsantrag auf 2006 verschoben. Der Krebswirkstoff soll zur Behandlung gutartiger Geschwulste der Gebärmuttermuskulatur eingesetzt werden. Bei einigen Patientinnen traten jedoch während der Phase III Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut auf. Daher würden die Fortsetzungsstudien verändert und die Behandlung mit Asoprisnil beendet. <% image name="Schering" %><p> Von dem Medikament erhofft sich Schering außerhalb der USA und Kanadas ein Umsatzpotenzial von 250 Mio € jährlich. In Nordamerika hält der Asoprisnil-Partner TAP Pharmaceuticals die Rechte.

Jubiläum am IFA-Tulln

10 Jahre Qualitätssicherungszentrum für die Wasseranalytik: An den „Ringversuchen“ zur Erhebung der Wassergüte am Technopol Tulln haben bereits über 300 Labors aus dem In- und Ausland teilgenommen. Jubiläum am IFA-Tulln <% image name="IFA_Tulln" %><p> Damit genannte Messergebnisse unterschiedlicher Labors vergleichbar sind, werden so genannte „Ringversuche“ durchgeführt. Dabei werden gleiche Proben an verschiedene Labors verschickt und von diesen analysiert. In weiterer Folge werden die Ergebnisse vom Ringversuchsveranstalter gesammelt und gemeinsam ausgewertet. Die Labors haben somit die Möglichkeit, ihre Messwerte mit jenen der anderen Labors zu vergleichen und dadurch ihre Leistung zu überprüfen. Das Analytikzentrum des Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) der Universität für Bodenkultur ist bereits seit 1995 Veranstalter solcher Ringversuche mit der Bezeichnung „Kontrollprobensystem“. Dieses System wird im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft betrieben, das im Zuge der Wassergüte-Erhebung in Österreich zu einem der größten Auftraggeber für Wasseranalysen geworden ist. Dieses Kontrollprobensystem wurde in den zehn Jahren seines Bestehens stetig erweitert. Wurden anfangs nur „einfache“ Parameter wie Nährstoffe und Schwermetalle in Wasser beobachtet, so umfasst das Programm derzeit verschiedene Herbizide, den Benzinzusatzstoff MTBE und flüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe. Die Anzahl der Teilnehmer an den einzelnen Kontrollprobenserien steigt kontinuierlich an. Bisher haben weit über 300 verschiedene Labors aus dem In- und Ausland an den Ringversuchen des IFA-Tulln teilgenommen. „Erfreulich dabei ist die Tatsache, dass sich österreichische Analyselabors insgesamt auf einem hohen Stand befinden und keinen Vergleich zu scheuen brauchen“, so Technopol-Manager Claus Zeppelzauer.