Archive - Okt 20, 2005

Datum

Intercell forscht gegen S. pneumoniae

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> ist mit dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta eine F&E-Allianz für einen neuen Impfstoff gegen Lungenentzündung eingegangen. Intercell forscht gegen S. pneumoniae <% image name="Intercell" %><p> Die präklinische Entwicklung eines neuen Impfstoffs gegen Lungenentzündung (S. pneumoniae) könne damit entschieden vorangetrieben werden. CDC wird gemeinsam mit Intercell weiter an der Entwicklung des neuen, auf Proteinen basierenden Pneumokokkus Impfstoffs arbeiten. Besonders bei der älteren Bevölkerung gibt es einen hohen medizinischen Bedarf nach einem neuen und sicheren Impfstoff. Momentan erhältliche Vakzine gegen S. pneumoniae decken nur einen Teil der 90 unterschiedlichen Serotypen ab. Intercell will mit dem neuen Impfstoff einer Infektion durch jeden einzelnen dieser Serotypen vorbeugen. <small> S. pneumoniae betrifft sowohl Erwachsene als auch Kinder und führt zu Infektionen der oberen und unteren Atemwege (Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Meningitis, Bakterämie), in manchen Fällen sogar bis hin zum Tod. Mit weltweit jährlich etwa 3,6 Mio tödlichen Erkrankungen gehören akute Infektionen der Atemwege wie Lungenentzündung und Influenza zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. In Entwicklungsländern ist S. pneumoniae eine der häufigsten Todesursachen. In Europa und den USA erkranken jährlich mehr als 10 Mio. Kinder an einer Mittelohrentzündung. </small>

Sold out: Grippeimpfstoffe sind aus

Das hat es noch nie gegeben. Es ist Mitte Oktober und der Grippeimpfstoff für die kommende Grippesaison ist verimpft. Die Pharmaindustrie kann seit 18. Oktober dieses Jahres keinen Grippeimpfstoff mehr liefern. Sold out: Grippeimpfstoffe sind aus <% image name="Spritze" %><p> Der Pharmagroßhandel und die öffentlichen Apotheken in Österreich schlagen daher Alarm. Sie beanstanden die Impfstoffknappheit, die heuer deutlich früher auftritt als je zuvor. "Wir fordern die Pharmakonzerne auf, diesen untragbaren Zustand zu ändern und umgehend weitere Grippeimpfstoffe nach Österreich zu liefern", fordert Gottfried Bahr, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes. Die Apotheker verlangen von der Pharmaindustrie, ihre Erzeugerpflichten sorgsam wahrzunehmen. Bahr: "Es ist völlig unverständlich, dass die Pharmaindustrie die Grippeimpfung bewirbt und dann ab Mitte Oktober, wenn üblicherweise die Grippe-Impfkampagnen erst anlaufen, keine Impfstoffe mehr anbieten kann." Der vermehrte Absatz der Grippeimpfstoffe wurde durch die Diskussion um die Vogelgrippe angekurbelt. In der Regel werden pro Impfsaison (von Oktober bis Jänner) rund 1 Mio Dosen Grippeimpfstoffe in Österreich verimpft. <% image name="Tamiflu" %><p> Gegen die Vogelgrippe, bei der es sich nach wie vor um eine Tierseuche handelt, gibt es keine Grippeimpfung. Die Vermehrung der Viren kann durch Tamiflu bekämpft werden, für das es ebenfalls Lieferengpässe gibt. "Uns wurde von Roche gesagt, dass Tamiflu erst Anfang Dezember wieder lieferbar ist", sagt Leopold Schmudermaier, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. "Diese Knappheit ist nicht nachvollziehbar. Roche hätte genügend Zeit gehabt die entsprechenden Mengen zu produzieren oder produzieren zu lassen."

RFID-Technik erhöht Arzneimittel-Sicherheit

Der Schweizer Verpackungshersteller Limmatdruck/Zeiler und <a href=http://www.sbs.at>Siemens</a> haben eine Lösung für die Pharmabranche entwickelt, mit der Medikamente eindeutig identifiziert und fälschungssicherer gemacht werden. RFID-Technik erhöht Arzneimittel-Sicherheit <% image name="Siemens_RFID" %><p> <small> Funkende Pillen: Siemens mit RFID-Lösung für Pharmabranche. </small> Das System arbeitet mit Chip-Etiketten, die auf der Verpackung oder direkt an Produkten angebracht sind - an versiegelten Ampullen etwa. RFID-Chips (Radio Frequency Identifikation) arbeiten sowohl mit Radio- als auch mit Ultrahochfrequenzwellen. Sie kosten ab 25 Cent/Stück und können mit einer Antenne in Papier, Kunststoff oder Keramik integriert werden. Der Empfänger kann bis zu 5 Meter vom Chip entfernt sein, ohne dass die Datenerfassung gestört wird. RFID bietet mehr als nur die eindeutige Erkennung von Originalware. So treten trotz der schnelleren Abläufe beim Verpacken um bis zu 50 % weniger Fehler auf etwa durch reduzierte Falschlieferungen. Die Lagerhaltungskosten sinken auf ein Minimum, da die Bestände jederzeit per Funk berührungslos kontrolliert und mit der Nachfrage abgestimmt werden. Die Qualität der Medikamente kann dabei zudem durch eine lückenlose Kühlketten-Dokumentation gesichert werden. Im Prinzip können die Daten der Arzneimittel überall erfasst werden - sowohl am Produktionsstandort als auch in Krankenhäusern und Apotheken. Damit vereinfacht sich die Zuordnung von Medikamenten.

Lichtanpassung: Nur 2 Enzyme steuern Photosynthese

Pflanzen und Algen können auf Veränderungen in der Qualität und Quantität des Lichts reagieren: Sie können Energieaufnahme und Verbrauch kurzfristig ausgleichen. 3 verschiedene Mechanismen spielen eine zentrale Rolle, aber nur ein daran beteiligtes Schlüsselenzym war bereits bekannt. Lichtanpassung: Nur 2 Enzyme steuern Photosynthese <% image name="Wald" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Ein Team um <a href=mailto:leister@lrz.uni-muenchen.de>Dario Leister</a> von der Uni München konnte zeigen, dass nur noch ein weiteres Enzym nötig ist, um diese 3 zentralen Mechanismen zu regulieren, wie in <i>Nature</i> berichtet. </small></td> </table> 2 Molekülkomplexe - die Photosysteme I und II - absorbieren jeweils Sonnenlicht, sind aber auf unterschiedliche Wellenlängen eingestellt. Bei der Photosynthese arbeiten sie hintereinander. Für eine effiziente Kooperation müssen sie aber beide gleichermaßen durch Lichtenergie angeregt werden. Wird dagegen eines der beiden Photosysteme aufgrund der Lichtverhältnisse begünstigt, ergibt sich ein Ungleichgewicht. Dies können Pflanzen durch eine Anpassung an die Lichtverhältnisse verhindern: Dann stellen sich die beiden Photosysteme auf die Wellenlänge und Menge des eingestrahlten Lichts ein. Eine Maßnahme ist die <b><u>kurzfristige Umverteilung</u></b> überschüssiger Energie zwischen den Photosystemen. Aber auch eine <b><u>langfristige Maßnahme</u></b> ist bekannt, die dazu führt, dass die Licht absorbierenden Antennenmoleküle der Photosysteme anders angeordnet werden und das Mengenverhältnis der beiden Photosysteme zueinander sich ändert - was die gesamte Photosynthese-Maschinerie umorganisiert. Insgesamt sind es drei Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen, die dazu führen, dass die Anregungsenergie zwischen den Photosystemen ausgeglichen wird. Dadurch wird ein Anstieg der photosynthetischen Ausbeute erreicht. Bei Lichtverhältnissen, die sehr günstig für das Photosystem II sind, wird das Enzym STN7 aktiviert. Dieses ist für eine der drei Maßnahmen der Lichtanpassung verantwortlich: die Phosphorylierung der lichtabsorbierenden Moleküle des Photosystems II. Dabei wird überschüssige Energie auf das Photosystem I übertragen und gleichzeitig eine weitere Energieaufnahme durch das Photosystem II erschwert. "Unklar war, welche Prozesse hinter den beiden anderen Maßnahmen der Lichtanpassung stehen", so Leister. "Wir konnten jetzt aber nachweisen, dass STN7 auch essenziell ist für die langfristige Antwort der Pflanzen auf Veränderungen in der Lichtqualität." Das Team konnte auch zeigen, dass ein zweites Enzym, STN8, für die Phosphorylierung von Proteinen des Photosystems II verantwortlich ist. Nur 2 Enzyme regulieren also die 3 zentralen Mechanismen der photosynthetischen Lichtanpassung, indem sie gleichzeitig und koordiniert wirken. "Mit 2 Enzymen werden kurz- und langfristig wirkende Regulationen, die auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden, verzahnt. Denn während kurzfristig manche Proteine chemisch verändert werden, erfolgt die langfristige Regulation über Signale vom Chloroplasten an den Zellkern, die die Aktivität von Genen verändern."

Oberösterreich schafft Chefarztpflicht ab

Ab Dezember wird es die Chefarztpflicht für Medikamente in Oberösterreich nicht mehr geben. Die Verantwortung für eine sinnvolle Verschreibung von Medikamenten liegt dann alleine beim Vertragsarzt. <% image name="Arztschild" %><p> Mit der Vereinbarung zwischen der Ärzteschaft und der OÖGKK wird auf der Basis einer ministeriellen Verordnung die bisherige Fax-Lösung für chefärztliche Bewilligungen von Medikamenten abgelöst - vorerst befristet auf zwei Jahre. Für Patienten entfällt damit die Wartezeit auf die Fax-Antwort bzw. ein zweiter Weg in die Ordination. Bei der OÖGKK werden dafür Ressourcen frei. Für die Vertragsärzte bedeutet der neue Weg eine bürokratische Erleichterung, die allerdings mit einem Mehr an Verantwortung verbunden ist. Ein Bündel flankierender Maßnahmen soll steigende Medikamentenausgaben begrenzen. So wurden genaue <b><u>Richtlinien</u></b> festgelegt, in deren Rahmen Medikamente verschrieben werden können. Ein Handbuch sowie Schulungen für Ärzte sollen das Handling erleichtern. Dazu wird eine Servicestelle eingerichtet, die von den Ärzten in Zweifelsfällen kontaktiert werden kann. Der Erstattungskodex samt Boxensystem bleibt davon unberührt. Zudem soll jeder Arzt bei einer Verordnung prüfen, ob nicht ein <b><u>Generikum</u></b> zum Einsatz kommen kann. Zu Beginn einer Therapie sollen <b><u>Kleinpackungen</u></b> verordnet werden, um erst zu überprüfen, ob die Therapie anschlägt. Großpackungen sollten in einer Dauertherapie erst dann eingesetzt werden, wenn alle Kriterien dafür sprechen. Oberösterreich schafft Chefarztpflicht ab